Veracrypt extrem langsam übers Netzwerk

Telefonkatze

Lt. Junior Grade
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Hallo,

wenn ich über das LAN auf einen Veracrypt-Container zugreife, dann komme ich auf maximal 3 - 6 MB/s Durchsatz, wobei die CPU-Last minimal bleibt. Windows zeigt mir auch nur 6% Netzwerkauslastung an.
Lege ich den Container versuchsweise auf eine lokale Festplatte, komme ich auf 50 MB/s bei 50% CPU-Last.
Wenn ich direkt auf das Netzwerklaufwerk zugreife, also ohne Veracrypt, komme ich auf 80 MB/s.

Hat jemand eine Idee, wo der Flaschenhals liegt oder noch besser, wie man die Sache beschleunigen kann?
Die beiden Tests zeigen, dass sowohl das Netzwerk, als auch Veracrypt deutlich schneller funktionieren, aber beides kombiniert ist schnarchlahm, ohne dass die CPU oder das Netzwerk ausgelastet wären.
 
Mal via Kabel Probiert? Veracrypt schickt sehr viele kleine Pakete durchs netz und ist extrem latenzempfindlich
 
Auf welchem Gerät liegt der Container denn?
Ist es ein PC? Ich nehme an nein. Was für Datenträger sind es? Die 80 MB/s bestimmt beim Lesen einer großen Datei und nicht bei wahlfreiem Zugriff?

Und sollte es ein PC sein: Wie schnell verhält sich der Container an dem PC?
 
Der Container liegt auf einem NAS mit Celeron N3160 und einer WD40-EZRZ. Das Teil funktioniert auch als PC, ist natürlich keine Höllenmaschine, aber auch nicht schnarchlahm.
Wenn ich den Veracrypt-Container auf dem NAS selbst öffne, kann ich kleine und große Dateien zwischen 15 und 20 MB/s schreiben, wobei die CPU-Last zwischen 30 und 60% schwankt.
Über das Netzwerk gehen sowohl kleine, als auch große Dateien maximal mit 5-6 MB/s in den Container.

Die 80 MB/s habe ich beim Schreiben von großen Dateien auf eine Freigabe des NAS erreicht, ohne Veracrypt.
 
madmax2010 schrieb:
rechenlast oder IO?
Das, was der Taskmanager von Windows als "CPU-Auslastung"
madmax2010 schrieb:
Nutzt du AES zur verschluesselung?
Ja, die Standardeinstellungen von Veracrypt. Die CPU des NAS hat eine AES-Erweiterung, die CPU des PCs (Phenom II 1055) hat das nicht. Der Benchmark von VC zeigt ~ 800 MB/s an, weshalb ich davon ausgegangen bin, dass ausreichend schnell sein sollte.
madmax2010 schrieb:
LAN. Kein WLAN. Ohne VC gehen ~80 MB/s schreibend.

Die 80 MB/s brauche ich nicht, aber so lahm, wie es derzeit läuft, ist es auch nicht praktikabel.
 
Welches System bindet den Container denn ein? Also so wie ich es verstehe öffnest du den Container von deinem PC aus. Dann spielt es gar keine Rolle, ob das NAS AES beherrscht oder nicht.

Hast du auch die Möglichkeit, den Container im NAS zu öffnen und freizugeben und dann mal zu testen?
 
Ja, genau so ist das hier. Der Container liegt auf dem NAS in einem freigegebenen Ordner. Auf einem Windows-Rechner (Phenom II 1055, 16 GB) starte ich VeryCrypt, mounte den Container als Laufwerk und schreibe hinein. Und dieses Schreiben ist schnarchlahm.
Ich sehe es auch so, dass die Verschlüsselungsleistung vom Windows-Rechner erbracht werden muss und die AES-Erweiterung des NAS keine Rolle spielt. Merkwürdig finde ich aber, dass die CPU-Auslastung auf dem Windows-Rechner niedrig bleibt. Außerdem gibt es beim Erstellen des Containers auf dem Windows-PC einen Benchmark und der hat mir ~800 MB/s angezeigt, sodass die Verschlüsselungsleistung nicht das Nadelöhr sein sollte.

Den Container auf dem NAS zu mounten und freizugeben hatte ich mir auch schon überlegt, aber dazu fehlen mir derzeit noch die Linux-Kenntnisse. Das kann ich also (noch) nicht testen.
 
Eine Erklärung dafür, warum es so langsam ist, habe ich nicht. Höchstens Mutmaßungen darüber, dass aufgrund des Netzwerks vielleicht Caching-/NCQ-Vorteile beim Schreiben wegfallen?

Wie sieht es mit der Lese-Performance aus?

Den Hinweis aus der Doku, dass man bei deiner Variante den Container nur lesend mounten soll kann man ignorieren, weil das ist halt für den Fall gedacht, dass mehr als nur ein Nutzer auf den Container zugreifen möchte. Ich denke das ist hier nicht gegeben.
 
Nachvollziehen kann ich das bei mir jedenfalls nicht:
Container liegt auf denShare einer Windows 10 Rechners (a)
Eingebunden wird er auf einem anderen Windiws 10 Rechner (b)
Beide sind per GBit Lan verbunden
Geschrieben wird konstant mit 56-58 MB/s (eher größere Dateien zwischen 10 und 200 MB) sobald der Dateicache auf Rechner (b) voll ist. Das entspricht auch grob der Schreibrate, die mir Rechner (a) auf dem Laufwerk anzeigt, auf dem der VC-Container abgelegt ist.

Ohne VC werden die Daten mit ca. 110 MB/s kopiert.

Auf Grund des Datei-Caches von Rechner (b) ist das für mich aber eine extrem heikele Sache. Klar, wenn Rechner (a) 24/7 läuft ist es egal, dass Windows nach dem Ende der Kopieraktion noch minutenlang weiter schreibt. Ein korrekter Shutdown oder ein Unmout des VC-Containers wird das wohl korrekt behandeln. Was aber ein Shutdown von Rechner (a) dazu sagt, probiere ich lieber nicht aus.

Bei der Nutzung einer VC-Partition mittels iSCSI hatte ich früher auch schonmal Performanceprobleme. Ob das aber am "Server" lag (war nur ein Q6600 mit 5400er WD Red 8TB) oder an der Win-Implementierung von iSCSI weiss ich nicht.
 
Telefonkatze schrieb:
Den Container auf dem NAS zu mounten und freizugeben hatte ich mir auch schon überlegt, aber dazu fehlen mir derzeit noch die Linux-Kenntnisse. Das kann ich also (noch) nicht testen.
Das NAS hat sicherlich eine Web-GUI für Freigaben und wie der Container auf dem NAS selbst geöffnet werden kann ist laut einem vorherigen Post auch bereits bekannt?
 
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