Verdacht auf defekte Platine von Festplatte - Wie und wo Daten retten?

Chyharo

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Ich würde gerne die Daten einer 320GB Western Digital Festplatte retten (WD3200AAJS).

Die Platte ist rund 8 Jahre alt und hat vor ca. 5 Jahren von heute auf morgen nicht mehr funktioniert. Also ich habe den PC am Abend runtergefahren und am morgen ließ sich von der Platte nicht mehr booten.
Die Festplatte macht keinerlei ungewöhnliche Geräusche und die Scheibe dreht sich allem Anschein nach normal wenn man die Platte an einen Rechner anschließt. Allerdings wird sie nicht mehr erkannt (bei unterschiedlichen Rechnern und auch mit entsprechender Software getestet). Auf der Platine sind leichte Korrosionsspuren zu sehen (bräunliche Verfärbungen an ein paar metallischen Stellen), obwohl die Platte nie mit Feuchtigkeit in Berührung gekommen ist. Ich vermute deshalb dass die Platine oder der Anschluss der Grund für das Problem ist.
Falls jemand fragt: Ich beschäftige mich erst jetzt intensiver mit der Platte, da ich damals noch Schüler war und gerade so das Geld für eine neue 50€ Festplatte zusammenkratzen konnte.

Wie kann ich die Daten der Platte am kostengünstigsten retten und welche Methoden könnte man ausprobieren? Ich hatte erst die Idee eine identische Platte der gleichen Serie zu kaufen und die Platine auszutauschen, aber ich habe dann gelesen, dass das nicht so einfach machbar ist und die Platte dann im besten Falle zwar erkannt wird, aber man nicht darauf zugreifen kann.

Ich hatte auch überlegt ein Datenrettungs-Unternehmen anzuschreiben, allerdings gibt es da zwei Probleme: Zum einen verlangen diese Unternehmen sehr hohe Preise, die meiner Ansicht nach nicht die Arbeit rechtfertigen, die bei meinem Problem anfallen würde. Wenn es wirklich nur die Platine ist, dann könnten diese Firmen eventuell sogar in kurzer Zeit ein Image der Platte erstellen ohne sie überhaupt öffnen zu müssen. Dafür möchte ich keine 500-1000 Euro zahlen. Zum anderen verlangen die Unternehmen genaue Angaben darüber welche Daten gerettet werden sollen. Es ist aber schon so lange her seit die Platte kaputt gegangen ist, dass ich kaum noch weiß, was sich dort drauf befindet und keine genauen Angaben machen kann.
Die Daten sind jetzt auch nicht extrem wichtig, das meiste wären Sachen, mit denen ich mich in meiner Jugendzeit beschäftigt habe, und daher haben die Daten eher einen nostalgischen Wert. Das ist auch ein weiterer Grund, warum ich keine 1000 Euro dafür zahlen würde.

Die Hilfe eines kleinen privaten Unternehmens, das für den Kunden und das Problem zugeschnittene und faire Preise nach Arbeitsaufwand anbietet, würde ich aber unter Umständen in Anspruch nehmen, falls es nichts gibt, was ich selbst noch tun kann.
 
Wenn die Festplatte an keinem PC mehr erkannt wird, dann kannst du garnichts mehr machen. Da können nur Daten Rettungsfirmen was ausrichten und ja, die kosten nun mal Geld.

Um so ein Problem vorzubeugen macht man halt Backups zur sicherheit
 
Es kommt drauf an wie wichtig dir die Daten sind, da sind die Preise solcher Unternehmen schon gerechtfertigt zumal man entsprechende Geräte als auch Knowhow vorhalten muss. Für wen der meint es ist mit nem Platinentausch getan oder mit nem 1clicktool der hat keine Ahnung.

Also als erstes muss man klären wie wichtig einem die Daten sind. Sind die unverzichtbar sollte man selber keine Hand anlegen an die Platte.
 
eine identische Platte der gleichen Serie zu kaufen und die Platine auszutauschen, aber ich habe dann gelesen, dass das nicht so einfach machbar ist
Es ist wahrscheinlich gar nicht machbar. Denn bei neueren Platten ist in der Firmware fest eingegeben, welche Seriennummern die einzelnen Datenplatten haben. Deswegen erkennen sie nur die eigenen Platten und keine andere.
Allerdings war das nicht immer so. Deine Platte ist uralt, da könnte es noch funktionieren. Aber ... das kann man nur raten.

Wenn die Platte nicht erkannt wird, dann kannst du mit Software nix machen.
Wenn es wirklich nur die Platine ist, dann könnten diese Firmen eventuell sogar in kurzer Zeit ein Image der Platte erstellen ohne sie überhaupt öffnen zu müssen.
Und wie? Die kaufen doch nicht auf ebay eine Platine und tauschen die aus?! Die bauen die Platten aus, bauen die bei sich im Reinraum in ein Auslesegerät und lesen das aus. Die Daten bekommst du auf einer Festplatte wieder.

Also entweder dir ist es das wert, oder eben nicht. Wenns so einfach wäre, würde es ja jeder machen. Und mit 500-1000 € bist du sogar sehr günstig unterwegs.

Du kannst auch gerne zu irgendwelchen PC Läden gehen. Entweder du hast dann kein Ergebniss, oder die haben die Festplatte dann endgültig zerstört.

Hier eine Liste mit vernünftigen Firmen!
 
Möglicherweise hatte ich unwahrscheinliches Glück, aber mir ist mal ein Platinentausch gelungen und die Platte lief wieder. Hatte ein identisches Modell auf ebay gekauft.
 
Chyharo schrieb:
Die Daten sind jetzt auch nicht extrem wichtig

Damit wäre das geklärt. Die Preise sind wie sie sind und wenn man keine 50€ für eine Backup-Platte investiert dann sind im Falle eines Falles die Summen zu zahlen die die Profis aufrufen. Punkt. In deinem Fall: unwichtige Daten: daraus lernen und in eine Backuplösung investieren für die Zukunft.

Bei unwichtigen Daten lohnt das absolut nicht. Zumal dir auch der Profi keine Garantie gibt dass er die Daten wieder herstellen kann.
 
Smily schrieb:
Denn bei neueren Platten ist in der Firmware fest eingegeben, welche Seriennummern die einzelnen Datenplatten haben. Deswegen erkennen sie nur die eigenen Platten und keine andere.
Allerdings war das nicht immer so.
Leider finde ich keine Quelle dazu, aber irgendwo habe ich aufgeschnappt, dass manche noch neueren Modelle die Daten doch wieder auf den Scheiben haben und somit ein Platinentausch möglich wäre. Zu viel Konjunktiv. Man müsste es genau bei dieser Festplatte in Erfahrung bringen.

Wenn einem die Daten die Kosten der professionellen Datenrettung nicht wert sind, dann kann man doch einen Platinentausch von einer Ebay-Platte wagen. Es muss einem aber vorher klar sein, dass bei einem Selbstversuch die Daten erst recht verschwunden sein können und die Datenrettungsfirma noch mehr Geld verlangt. Nachher bitte nicht sagen: "Wenn ich gewusst hätte, dass der Selbstversuch noch mehr Schaden anrichtet, hätte ich gleich die 500 EUR bezahlt."
 
Habt ihr überlesen, dass es schon Jahre her ist und damals als Schüler auch noch das Geld stark limitiert war?
Ich denke hier kann man das predigen von Backups vernachlässigen

Ich habe aber auch schon durch Mundpropaganda gehört, dass einfach nur die defekte Platine getauscht wurde
 
Also von einem Platinentausch würde ich dringendst abraten. Gerade bei WD-Platten! Die schreiben während der Initialisierung Firmwareinformationen vom Flash in den Firmwarebereich der Datenscheiben...damit killst du dir die Platte komplett.

Variante 1 wäre eine neue Platine zu kaufen (Achtung, es gibt bei den gleichen Platten unterschiedliche Platinen) und den Flash-ROM (sofern vorhanden, bin mir bei dem Modell grad nicht sicher) von der original-Platine runterzulöten und auf die Austausch-Platine drauf.

Variante 2 wäre das ROM der Original-Platine mittels serieller Schnittstelle auszulesen und im gleichen Verfahren auf die neue Platine draufzuschreiben.

Variante 3 wäre die Reparatur der Original-Platine...auch meistens kein Hexenwerk.

Variante 2 und 3 sind für den ungeübten Laien sicherlich keine Option...für Variante 1 benötigst du wenigsten mittlere Löt-Skills.

Das mit den 1000€ ist bei dem Schaden auch zu viel...sowas mach ich in der Regel für zwischen 250-400€.

Gruß, c0m4
 
lamor200 schrieb:
Habt ihr überlesen, dass es schon Jahre her ist und damals als Schüler auch noch das Geld stark limitiert war?
Ich denke hier kann man das predigen von Backups vernachlässigen

Dann darf aber nicht gejammert werden wenn etwas verloren geht ;)
Und an seiner Situation kann Niemand hier etwas ändern außer weiterhin den dringenden Rat zu geben Backups zu haben. Ob dies möglich ist oder nicht ist davon unabhängig.

Vielleicht wäre es ja möglich gewesen eine Komponente des Systems kleiner zu gestalten und das Geld in ein Backup zu investieren. Es ist in seinem Fall ja nicht ganz so schlimm weil es nach seinen Angaben nicht "die" Art Daten waren für die man dann doch die hohen Summen ausgeben muss.
 
Ich bin mir sicher das alles weiß er mittlerweile auch schon.
Wurde wohl schon vor jahren als Lebenserfahrung abgespeichert.
Wenn man Lehrgeld zahlen musste, wirkt es am besten :)
 

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