Verdienstmöglichkeiten bei einem geringfügigen Arbeitsverhältnis

Sebbo-

Lt. Commander
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Folgende Situation:

Ich bin aktuell Student und schreibe an meiner Diplomarbeit, die ich Ende April abgeben werde.
Ich arbeite seit Mitte 2009 neben dem Studium in einem "geringfügigen Arbeitsverhältnis" um mir etwas Geld neben dem Studium zu verdienen. Ich verdiene dort 9 Euro die Stunde und bisher habe ich die Stundenzahl immer bei maximal 38 im Monat gehalten, so dass ich unter 400 Euro im Monat blieb.

Jetzt stelle ich mir für die Zukunft, bis ich einen festen Job gefunden habe 2 Fragen:

1. Da ich den Semesterbeitrag für dieses Semester ja noch gezahlt habe bin ich bis Oktober ja auch noch offiziell Student. Da ich ab Mai aber nun mehr Zeit habe und in meinem Arbeitsvertrag mit der Firma steht, dass die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit bis zu 20 Stunden beträgt würde ich dies auch gerne tun. Bei meinem Stundenlohn von 9 Euro würde dies im Monat einen Bruttoverdienst von rd. 720 Euro machen. Mit wievielen Abzügen müsste ich als Student in einem geringfügigen Arbeitsverhältnis bei so einem Verdienst rechnen?

2. Für den rein hypothetischen Fall das ich bis Anfang Oktober immer noch keinen Job habe, wie schaut die Situation dann aus? Inwieweit ändern sich dann die Verdienstmöglichkeiten und Abzüge die man hat? Vor allem auch in Hinsicht auf andere Kosten wie Krankenversicherung usw. Momentan bin ich ja noch als Student krankenversichert und zahle "nur" 70 Euro im Monat. Oder wäre es in dem Fall dann cleverer sich erstmal arbeitslos zu melden? Aber wenn man dann nebenbei noch einer geringfügigen Beschäftigung nachgeht gibt es wahrscheinlich keine Zuschüsse vom Staat, oder?

Alles nicht so einfach, hoffe ihr könnt mir da ein bisschen weiterhelfen :-)
 
Mit wievielen Abzügen müsste ich als Student in einem geringfügigen Arbeitsverhältnis bei so einem Verdienst rechnen?
10%

2. Wenn du aufgrund von Studiums-Ende deinen Studentenstatus verlierst solltest du dich UNBEDINGT arbeitslos melden, weil sonst allein deine Krankenkasse unbezahlbar wird. Ich kenne Leute die sich dafür einfach nochmal für "irgendwas" einschreiben.

Sollten die dich weiter behalten wollen und du nichts anderes finden würde ich das Thema frühzeitig beim Chef ansprechen und mit dem über eine reguläre halbe oder volle Stelle reden mit festem Gehalt.
Das Problem für Arbeitgeber ist, dass ein regulärer Arbeiter mehr Lohnnebenkosten verursacht. Andererseits zahlst du auch mehr abgaben - zb für die Krankenkasse. Du solltest dann also gucken, dass du mehr als die bisherigen 9 Brutto bekommst da du sonst mit abgeschlossenem Studium weniger Netto-Stundenlohn bekommen würdest als jetzt.

Und nur mal am Rande, weil ich damit auch Ärger hatte:
Auch Studenten auf Studenbasis haben den regulären Urlaubsanspruch von 4 Wochen pro Arbeitsjahr, haben 28 Tage Kündigungsfrist und haben Lohnfortzahung im Krankheitsfall. Alles unabhängig vom Arbeitsvertrag - dieser kann diese Dinge nur zu deinen Gunsten verbessern.
Du bist ein ganz normaler Angestellter mit den selben Rechten.
 
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Ingesamt 10% ? Das geht ja, dann würden ja bei einer Arbeitszeit von 20 Stunden pro Woche 648 Euro monatlich übrig bleiben. Und was für Abgaben sind diese 10% denn? Sozialversicherungsbeitrag und Steuern?

Sollten die dich weiter behalten wollen und du nichts anderes finden würde ich das Thema frühzeitig beim Chef ansprechen und mit dem über eine reguläre halbe oder volle Stelle reden mit festem Gehalt.
Hab das beim Chef ja schon angesprochen. Halbe oder volle Stelle ist nicht drin, da die immer von Aufträgen abhängig sind und nicht sagen können wie viel ab Mai zu tun ist. Ist eh nur ein kleiner Betrieb mit 6 Mitarbeitern und daher ist ne zusätzliche Stelle nicht drin. Es wurde mir aber zumindest zugesagt, erstmal unbefristet das geringfügige Arbeitsverhältnis fortzusetzen.

Du solltest dann also gucken, dass du mehr als die bisherigen 9 Brutto bekommst da du sonst mit abgeschlossenem Studium weniger Netto-Stundenlohn bekommen würdest als jetzt.
Jo das ist natürlich erstmal doof, als fertiger Student weniger zu bekommen als vorher pro Stunde. Aber da ich mehr Zeit haben werde gibts ja dann zumindest insgesamt etwas mehr :)
Ich werde mich sobald ich meine Diplomarbeit abgegeben habe natürlich auch nach was anderem umsehen, aber für den Übergang wäre es auf jeden Fall schonmal super diese 648 Euro monatlich zu haben.

Wenn du aufgrund von Studiums-Ende deinen Studentenstatus verlierst solltest du dich UNBEDINGT arbeitslos melden, weil sonst allein deine Krankenkasse unbezahlbar wird. Ich kenne Leute die sich dafür einfach nochmal für "irgendwas" einschreiben.
Jo, das mit dem arbeitslos melden werde ich dann wohl machen. Arbeitslosengeld/Hartz 4 oder was es da so gibt, gibts dann aber nicht noch oben drauf wenn ich weiterhin der geringfügigen Beschäftigung nachgehe, oder?
 
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Und was für Abgaben sind diese 10% denn? Sozialversicherungsbeitrag und Steuern?
Pflege, Renten und nochwas.. evtl. sogar Lohnsteuer, falls du über den Freibetrag von ca 8000 im Jahr kommen könntest. im Grunde waren es immer so grob 10% bei mir, nie mehr als 15%. Hängt auch vom Studenlohn ab und natürlich davor, wie lange du jeden Monat arbeitest. Da ich auch auf Stundenbasis arbeite schwankt auch der Prozentuale Anteil halt, da mein Brutto-Lohn in jedem Monat anders ist.

Jo, das mit dem arbeitslos melden werde ich dann wohl machen. Arbeitslosengeld/Hartz 4 oder was es da so gibt, gibts dann aber nicht noch oben drauf wenn ich weiterhin der geringfügigen Beschäftigung nachgehe, oder?
Da bin ich jetzt nicht der expert. Das einzige was ich sicher weiß: Wer Hartz4 bekommt kann von 400 Monatlich genau 80 behalten - 320 gehen "verloren".

Die Situation ist natürlich nicht einfach, da man während der Diplomarbeit keine Zeit für Jobsuche hat, aber evtl wäre es dann sogar schlauer ein Praktikum zu machen anstatt da weiter zu arbeiten? Das bekommt man ja idR mit weniger Aufwand. Ist halt die Frage, ob man nachm Studium für sowas wie 800 im Monat vollzeit arbeiten will.
 
Die Situation ist natürlich nicht einfach, da man während der Diplomarbeit keine Zeit für Jobsuche hat, aber evtl wäre es dann sogar schlauer ein Praktikum zu machen anstatt da weiter zu arbeiten?
Mh, was hätte das denn deiner Meinung nach für Vorteile?
Der eigentliche Bruttostundenlohn wird bei einem Praktikum ja noch niedriger sein und bei meiner jetzigen Anstellung habe ich immerhin die Möglichkeit jederzeit auszusteigen sobald ich was finde.
Wenn es wirklich nur 10 bis maximal 15 Prozent Abzüge gibt bin ich damit für den Übergang erstmal zufrieden. Maximal 400 Euro wären mir jeden Fall zu wenig gewesen, wenn ich mit 20 Stunden Arbeitszeit aber über 600 Euro monatlich verdienen kann finde ich das erstmal ok.
 
Maximal 400 Euro wären mir jeden Fall zu wenig gewesen, wenn ich mit 20 Stunden Arbeitszeit aber über 600 Euro monatlich verdienen kann finde ich das erstmal ok.
Es wäre dann aber keine geringfügige Beschäftigung mehr, da diese ja nur 400 € höchstens betragen darf. Du müsstest also dann von dem Verdienst voll zahlen, also Kranken-/Rentenkasse, Arbeitslosenvers. und Lohnsteuerabzug, der AG auch. Kannst den Nettolohn ja mal ausrechnen lassen auf http://www.nettolohn.de/

Bei 20 Stunden / 9€ bleiben ca. 578 € netto übrig, Lohn/Kirchensteuern fallen ja noch keine an. Dafür sparst Du ja die private Krankenversicherung, evtl kannst Du Dich aber dort auch weiterversichern.
 
Mh das wären ja dann doch deutlich mehr Abzüge :-/

Irgendwie findet man auch ziemlich widersprüchliche Aussagen dazu.

Auf jobber.de steht zum Beispiel:
Der Studentenstatus (immatrikuliert an Fachhochschule, Hochschule, Universität, Akademie) ermöglicht auch über die Geringfügigkeitsgrenze (400 Euro-Jobs) hinaus, weitestgehend kranken-, pflege- und arbeitslosenversicherungsfrei zu jobben.
Studenten sind daher auch aus Kostengründen für Arbeitgeber eine interessante Zielgruppe für die Besetzung offener Vakanzen.

Es darf im Prinzip soviel gejobbt und verdient werden, wie es die eigene Studiensituation zulässt. Das Studium muss aber vorrangig bleiben!
Dies wird angenommen, wenn regelmäßig nicht mehr als 20 Stunden pro Woche, bzw. 26 Arbeitswochen pro Jahr gejobbt wird.
Ergänzung ()

Kennt sich vielleicht noch jemand damit aus oder hat eine Quelle dazu wie es mit den Abzügen ausschaut?
 
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