Verhindern Netzteile jegliche Art von katastrophalen Kurzschlüssen ?

Fluffy82

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Hallo,

ich habe mir immer schon die Frage gestellt, ob gute Netzteile mit allen erdenklichen Schutzschaltungen, Kurzschlüsse jeglicher Art mit katastrophalen Ausgang für Hardware (Defekt) und Umgebung (Brand) verhindern.

Es ereignet sich beispielweise ein Kurzschluss im CPU Sockel (man denke nur mal an LM unter dem IHS, habe schon erlebt das es aus einem Loch im Silikon (soll angeblich der Verteilung von mechanischer Krafteinwirkung dienen) nach dem Transport rauslief) oder auch irgendwo auf dem Mainboard oder Grafikkarte, schaltet sich dann der Computer sofort aus ?

Solch ein Kurzschluss auf Platinen kann durchaus mal passieren, habe schon häufig gesehen das sich beim Schrauben im Gehäuse, zum Beispiel von Lüftern, Radiatoren, CPU Kühlen u.a. mit Metallklammern für den Lüfter etc. . trotz größter Vorsicht Metallpartikel absetzen können. Diese könnten, falls sie ungünstig fallen Kurzschlüsse auslösen.

Ich denke das SCP nichts nützen wird, weil der Stromkreislauf nicht im "Zugriffsbereich" des Netzteils liegt. Ich glaube das soetwas nur funktioniert, wenn sich ein Kurzschluss an einem der Stromanschlüsse der Komponenten passiert.

Genau sicher bin ich mir jedoch nicht.

Grüße

Fluffy82
 
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Kommt auf viele Faktoren an. Interessant ist aber vor allem, dass Netzteile zu den Teilen im PC gehören, die meiner Erfahrung nach am öftesten verrecken und bei günstigen Netzteilen ist dann meist auch alles andere im A****.
Ein gutes Netzteil schützt also die Hardware vor allem auch vor sich selbst und zudem halten gute Netzteile tendenziell einfach auch länger.

Es kann aber auch anders rum sein. Sprich die Spannungsversorgung der Hardware, z.B. der Grafikkarte, versagt und erzeugt einen Kurzschluss und zieht dadurch zu viel Strom vom Netzteil. Dann schaltet das gute NT auch ab, um nicht selbst kaputt zu gehen und dadurch wiederum evtl. andere Teile zu beschädigen.

Ein halbwegs gutes/angemessenes Netzteil ist also immer eine lohnenswerte Investition.
 
Bei Kurzschlüssen z.B. im CPU Sockel, wie du sie beschreibst, kann das Netzteil keinen vollständigen Schutz bieten. Dort reichen selbst kleine Ströme für Beschädigungen. Es kann daher passieren, dass etwas defekt ist, bevor das Netzteil überhaupt reagiert, oder es reagiert gar nicht.
 
Interessant ist aber vor allem, dass Netzteile zu den Teilen im PC gehören, die meiner Erfahrung nach am öftesten verrecken

Was kaufst du denn für Netzteile ?

Mir ist jetzt vor kurzem, nach 25 Jahren PC Nutzung, zum ersten mal ein Netzteil kaputt gegangen in meinem Office PC.
Puff, Sicherung raus, kein Schaden an der Hardware verursacht.
War allerdings auch ein schon 13 Jahre altes Tagan Netzteil.

Aber zum Thema, einen 100% Schutz wirst nie haben.
 
Nein, so was können Netzteile nicht anfangen.
Wenn es z.B. zu einem Kurzschluss irgendwo auf dem Mainboard kommt.
Folgende Schutzschaltungen findet man in Netzteilen - natürlich nicht alle in jedem:

OCP (Überstromschutz)
Bei einer zu hohen Last (angeforderte Leistung) auf der Sekundärseite, schaltet das Netzteil ab.

OPP (Überlastschutz)
Bei einer zu hohen Last (angeforderte Leistung) auf der Primärseite, schaltet das Netzteil ab.

OVP (Überspannungsschutz)
Steigt die Spannung auf den verschiedenen Leitungen (12V 5V 3,3V) über einen Grenzwert, schaltet das Netzteil ab.

UVP (Unterspannungschutz)
Sinkt die Spannung auf den verschiedenen Leitungen (12V 5V 3,3V) unter einen Grenzwert, schaltet das Netzteil ab.

SCP (Kurzschlussschutz)
Bei einem Kurzschluss innerhalb des Netzteils, schaltet das Netzteil ab.

OTP (Überhitzschutz)
Wird das Netzteil zu warm, schaltet das Netzteil ab.

SIP (Einschaltstrombegrenzer)
Bei zu hohen, kurzzeitigen Strom- und Spannungsspitzen, vor allem im Einschaltmoment, schaltet das Netzteil ab.

Diese Schutzschaltungen dienen primär dazu das Netzteil selber zu schützen und alle Komponenten dahinter vor den Auswirkungen eines defekten Netzteils.
Defekte, Kurzschlüsse usw. hinter dem Netzteil, z.B. Kurzschluss in einem USB-Port, kann es nicht abfangen.
 
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Ein Netzteil kann nur verhindern, was es sieht.
Nehmen wir mal eine übliche Größenordnung von 20 Ampere auf der 12 Volt Schiene (240 Watt). Nach dem die Spannungswandler daraus ~1,2 Volt gemacht haben sind 240 Watt 200 Ampere. Es könnten also 200 Ampere durch deinen Chip fließen (und ohne entsprechende Kühlung bzw. Querschnitte ist das schon recht viel, übliche Haussicherungen haben 16 Ampere bei 1,5 bis 2,5 mm²) ohne das das Netzteil denkt, das da was falsch ist.
 
Ein Kurzschluss heißt das plötzlich sehr hohe Ströme fließen. Nur das macht ein Netzteil ja gerade, sehr hohe Stromstärken bei gleichzeitig relativ kleiner Spannung zur Verfügung stellen...
Daher eignet sich das Netzteil nicht um Kurzschlüsse hinter dem Netzteil zu verhindern. Da kann das ganze Mainboard abbrennen, dem Netzteil ist das erstmal egal...
 
M.M.n. existieren da noch andere Schutzmechanismen. Wie ich darauf komme? Neuer HTPC, Sockel AM4, Kurzschluss (oder vielleicht doch nur kein Kontakt?) durch einen Defekt am Sockel wie sich später heraus gestellt hat. Das Ding war in einer Bootschleife. Demontiert, den Defekt unter der Lupe gefunden, den "Brocken" entfernt - Kiste läuft. Ergo - da muss noch mehr sein.
 
Kommt drauf an, was für Pins das waren. Über die Pins für Datentransfer fließen keine hohen Ströme.
 
Die Motherboard Hersteller müssen sich alle an die Vorgaben von AMD und Intel halten. Anders als beim Netzteil könnten Schaltungen auf den Boards Schäden verhindern. Weniger Schäden bedeutet weniger Umtausch, offensichtliche Quellen für Fehlbenutzung werden garantiert vermieden.
 
Ein modernes 400W ("Single-Rail"-)Netzteil kann und muß auf der 12V Schiene mehr als 30A Strom liefern können ohne das da eine Kurzschlußsicherung zuschlägt. Dieser Strom reicht aber aus um z.B. ein Motherboard bei einem Kurzschluß im 12V Bereich irreparabel zu beschädigen, da dort nicht alle 12V Leiterbahnen auf so hohe Ströme ausgelegt sind.
 
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