Verkettung unglücklicher Umstände führt zu Boot-Loop

Photon

Rear Admiral
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Hallo Community,

ich habe heute bei meinem Manjaro-Laptop (Xfce, Xorg) ein Update laufen lassen. Bin dann weggegangen und als ich wieder da war, bin ich über das Netzteil-Kabel gestolpert und mein Laptop ist auf dem Boden gelandet...

Nach dem Öffnen des Display-Deckels, steckte das System in einem Boot-Loop: Es wurde abwechselnd eine Konsole mit blinkendem Cursor und ein schwarzer Hintergrund mit einem Mauszeiger angezeigt. Ich konnte dabei nicht zu einer TTY wechseln, die wurde für den Bruchteil einer Sekunde angezeigt, dann war aber sofort der Loop wieder da, bevor ich irgendwas eingeben konnte.

Ich konnte nichts tun und musste einen Hard-Reset durchführen. Nach dem erneuten Hochfahren steckte ich aber in der gleichen Boot-Schleife fest. Bootete ich einen älteren Kernel, landete ich in einer Emergency-Shell, weil angeblich /boot/efi nicht gefunden worden ist.

In der Emergency-Shell hatte ich Zugriff auf das Dateisystem, konnte ins Journal, in Xorg.0.log und ins Pacman-Log reinschauen, fand aber nichts Verdächtiges. Es existierte eine db.lck Datei, das Update war also unterbrochen.

Ich habe von Live-USB gebootet und via Chroot das Update zu Ende gebracht. Da wurde aber nichts mehr installiert, es hieß, das System war up to date.

Nun hänge ich also weiterhin in diesem Boot-Loop fest und kann auf das System nur via Emergency-Shell oder Chroot zugreifen...

Wenn nötig, hänge ich Log-Dateien an, aber vielleicht kennt jemand das Problem schon und hat einen guten Tipp?

Vielen Dank,
Photon
 
Vermutlich Stromversorgung beschädigt.... Sobald Last auf CPU oder GPU kommt: Absturz und Neustart.
 
Denke nicht, vom USB-Stick bootet das System ja problemlos, und da ist die Last nicht geringer... Möglicherweise hat das Problem gar nicht mit dem Sturz zu tun sondern mit dem Update an sich. Das Einzige, was ich mir als Hardware-Problem vorstellen könnte, wäre ein Problem mit der SSD, die ja beim Live-System nicht benutzt wird. Aber ich kann ja via Emergency-Shell und Chroot auf die SSD und Dateien darauf zugreifen, es kommen keine Fehlermeldungen, mit dem Dateisystem wäre was nicht in Ordnung...
 
Ah stimmt, hab ich vergessen zu erwähnen, einen update-grub habe ich bereits durchgeführt, sorry!

Der blinkende Cursor kommt viel später im Boot-Prozess, er wechselt sich ja mit einem Maus-Zeiger ab, das heißt, die grafische Oberfläche (Xorg) wird geladen, aber irgendwas hängt dort dann fest...
 
Also landest du nicht in einer emergency Shell sondern das System macht Instant einen Reset?

Oder kommst du zu dem Zeitpunkt noch per SSH auf das System?

Kannst du die GUI beim booten ausmachen?
 
Wenn ich den neusten Kernel boote, komme ich in den Loop. Nachdem da ja der Mauszeiger zu sehen ist, kommt das System zumindest bis zum Laden der grafischen Oberfläche und steckt dann fest.

Wenn ich einen älteren Kernel boote, komme ich in die Emergency-Shell, da angeblich /boot/efi nicht gefunden wird (was seltsam ist, da sie ja vom neusten Kernel gefunden wird).

Ich komme per Emergency-Shell und Chroot auf das System. Ein SSH-Zugang ist, glaub ich, nicht eingerichtet.

GUI ausmachen klingt nach einer guten Idee. Ich habe schon mal die quiet-Option in Grub entfernt, um die Meldungen beim Boot sehen zu können, da ist aber alles im grünen Bereich. Das Laden von LightDM könnte ich versuchen zu unterbinden, indem ich den entsprechenden Systemd-Service deaktiviere. Das versuche ich gleich mal!

Sichere Grafik gibt es, glaub ich, nur bei Ubuntu und Derivaten. Weiß nicht, welche Boot-Optionen sie setzt.
 
Bitte ssh einrichten, das ist genau für solche Fälle gedacht! Du kannst live schauen wo es gerade knallt per dmesg oder journalctl -f .

Was für eine Grafikkarte mit welchem Treiber hast du? Passt eventuell der propertiäre Treiber nicht zum zu aktuellem Kernel?
 
Okay, ich bin in der TTY im laufenden System! Ein "systemctl start lightdm" bringt mich wieder in die Loop.

Es ist ein Thinkpad L13 Yoga mit Intel-Grafik.

Ich sehe nun in den Logs, dass der lightdm-gtk-greeter einen Core-Dump verursacht. Aber lightdm wurde beim heutigen Update nicht aktualisiert...
 
Das Update kannst du sicherlich irgendwie zurück rollen.

Ansonsten guck mal in das Forum/Bugtracker von dem Linux.
 
Via chroot Kernel, Core Pakete und DE re-installieren. Vielleicht auch die *.pacnew files abarbeiten und ggf. den Bootloader neu schreiben.
 
Du kannst prinzipiell den lightdm komplett deaktivieren über systemctl und schauen, ob das system dann in die Konsole bootet, wenn du mal im chroot bist
Und dann einfach mal testweise einen anderen display manager (z.b. sowas leichtes wie ly, sofern es den unter Manjaro gibt) installieren oder gar mit etwas rumgefummel deine Desktopumgebung über startx installieren. (.xinitrc und .profile muss vorbereitet werden und evtl xorg-xinit installiert werden) Das wäre evtl. mein Lösungsansatz unter Arch. Da Manjaro davon abstammt sollte es sich ähnloch leicht gestalten, hoffe ich. Genrell sollte der Ansatz aber auch mit jeder anderen Distri gehen.
 
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Aaah, sehr gut, ich habe SDDM installiert und konnte mich in Xfce einloggen. Wäre natürlich toll, wenn LightDM wieder gehen würde, aber zumindest habe ich jetzt wieder eine funktionierende grafische Oberfläche. Danke für den Tipp! :daumen:
Ergänzung ()

Okay, Problem gelöst. Auf irgendeine Art und Weise ist die Datei libpixbufloader-svg.so zu libpixbufloader_svg.so umbenannt worden. Sie konnte dann von diversen Programmen nicht gefunden werden, darunter auch LightDM.

Mann, ey, ein Zeichen im Dateinamen und der ganze Samstag ging den Bach unter!

Offenbar dieser Bug: https://gitlab.gnome.org/GNOME/librsvg/-/issues/1075

Offenbar ist der Update-Vorgang durch mein Stolpern am Kabel abgebrochen worden, bevor gdk-pixbuf-query-loaders --update-cache ausgeführt werden konnte. Deshalb war der veränderte Dateiname auf einmal ein Problem.
 
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