Vermieter erlaubt kein Internet über Kabel

NightSun

Ensign
Registriert
Jan. 2019
Beiträge
243
Hallo Zusammen,
Hatte schon einige Vermieter, aber sowas habe ich noch nicht erlebt. Im Wohnblock leben 12 Parteien. Sieben von ihnen sind bei Vodafone, da die Telekom hier nur knapp 26Mbit/s liefern kann. Durch den Start des 1Gbit/s Tarifs, wollte ich auch zu Vodafone wechseln. Als der Techniker heute da war, meinte er, dass er den Verteiler unten austauschen muss und deswegen erst die Erlaubnis vom Vermieter braucht. Als ich mit diesem telefoniert habe ist rausgekommen, dass dieser der Kabelanlage im Keller nie zugestimmt hat. Er will nicht, dass Vodafone im Haus Internet anbietet und wollte, dass der Techniker die Anlage abbaut. Seine Aussage war in etwa: Kommt mit dem Internet der Telekom klar und ich will hier auf keinen Fall Kabel sehen die aus dem Keller kommen.
Hatte jemand schon einmal eine Ähnliche Erfahrung gemacht? Morgen rufe ich erstmal meinen Anwalt und schaue ob das rechtens ist, oder lieber den Mieterschutzbund kontaktieren?
Liebe Grüße
 
Was spricht dagegen einen Anwalt einzuschalten? In der heutigen Zeit ist schnelles Internet so wichtig wie warmes Wasser oder ein dichtes Dach.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: swordlord3456, tonttu, Hylou und 2 andere
cartridge_case schrieb:
Oder gleich die Angela einschalten?
Nun ja, ich finde es vom Vermieter eine Unverschämtheit. Es kann nicht sein, dass dieser mir vorschreibt, wie ich zu leben habe. Das schränkt mich halt massiv ein.
Ich habe einige Urteile gefunden, die mich in meinen Augen unterstützen.
1. Ich habe eine Kabeldose, aber diese ist verkabelt. Laut VIII ZR 17/18 „müssen angemietete Räume einen Wohnstandard aufweisen, der der üblichen Ausstattung vergleichbarer Wohnungen entspricht“

2. Zudem ist laut BGH ein Kabelanschluss auch eine Wohnwertverbesserung (Az. VIII ZR 253/04).

3.Anscheinend sichert mir sogar das Grundgesetz ein Recht auf ein Kabelanschluss unter dem Vorwand der Informationsfreiheit.
(Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG)

https://www.berliner-mieterverein.d...cht-auf-Genehmigung-eines-eigenen-Anschlusses
 
Selbstversändlich hat ein Mieter das Recht auf einen Kabelanschluß.
Aber auf eigene Kosten.

Auszug aus dem Paragrafen:
"Der Mieter muss in solchen Fällen sämtliche Verpflichtungen aus dem Anschließungsvertrag der privaten Kabelgesellschaft übernehmen und die Installation der Leitung vom Übergabepunkt bis in die Wohnung fachgerecht ausführen lassen. "
 
Das wäre für mich kein Problem. Ich würde dafür ja bezahlen. Der Vodafone Techniker hat auch dem Vermieter gesagt, dass die komplette Installation kostenlos ist. Das ist ja das Problem. Er hätte bloß ja sagen müssen und alles wäre erledigt gewesen.
 
in dem fall nicht nur der vermieter.
da 12 parteien im haus wohnen, auch die anderen eigentümer, da die anlage gemeinschaftseigentum ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: pedder59
Hab mich ein bisschen unglücklich ausgedrückt. Dem Vermieter gehört der ganze Block/Haus. Nur er muss entscheiden. Durch seine Entscheidung verlieren jetzt 7 Parteien ihren schon vorhandenen Anschluss.
 
als vor über 10 jahren von KD kabelinternet angeboten wurde, wollte ich das haben.
von DSL Light auf kabeldsl 32000 hatte etwas.
KD angerufen, möchte ich.
Techniker kam "aha, muss den verstärker gegen einen rückkanaltauglichen tausche, weiß der vermieter bescheid?" "Nö" "tja dann gehts nicht" "moment, wart mal" ich zum telefon gegriffen "griass die peter (ist der vermieter), i hätt gern schnelles internet, der internetmesch isch do, muass den verstärker dauschen, isch des ok?" "Koscht des was?" "nö" "dann machschs halt, ruafsch no d hausverwaltung an" "ok, Pfiadi".
hausverwaltung angerufen " du griass di stefan, wegen internet, häts gern von KD, muss was tauscht wern, ischs ok?" " koschded deswas?" "nö"" gut, dann machs halt, isch dann wurschd, wolln dann beschimd no mehra"
so einfach und schnell kann das hier im allgäu gehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: swordlord3456, CasimirKatz, OpaGehrke und 8 andere
NightSun schrieb:
Hab mich ein bisschen unglücklich ausgedrückt. Dem Vermieter gehört der ganze Block/Haus. Nur er muss entscheiden. Durch seine Entscheidung verlieren jetzt 7 Parteien ihren schon vorhandenen Anschluss.

Na. Dann schließt euch für einen Anwalt doch zusammen.

Und nicht gleich so schwarz malen. Immerhin haben die anderen Mieter laufende Verträge mit Vodafone.
 
Ist mir schon paarmal in meinem Bekanntenkreis untergekommen, dass sich Vermieter mit Händen und Füßen dagegen wehren. Sind bisher immer ältere Personen gewesen. Ging dann aber immer doch nach wochenlangen hin und her. Völlig unnötig und mir erschließt sich das auch nicht.
 
Ich denke mit dem Vermieter reden hilft mehr als ein Anwalt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: FrankenDoM
NightSun schrieb:
3.Anscheinend sichert mir sogar das Grundgesetz ein Recht auf ein Kabelanschluss unter dem Vorwand der Informationsfreiheit.
Ich bin der Meinung, du siehst das falsch. Dein Vermieter schaltet dir ja nicht das Internet ab bzw. lässt die dafür nötigen Dinge entfernen. Es kann ja nach wie vor Internet über die Telekom bezogen werden. Wie du da auf den Trichter mit Informationsfreiheit kommst würde mich schon interessieren. Oder kommen gleich noch Theorien dazu ,dass die Telekom das Internet filtert und dich dumm halten will?
Ob dir die Geschwindigkeit nun reicht oder nicht ist mMn dein persönliches Problem. Hindert dich doch keiner dran, dir eine andere Wohnung zu suchen.

Aber ja… bei manchem hier verstoßen weniger als 100 mbit/s gegen die Genfer Konvention und gelten als Folter.

Wenn der Vermieter der Dose nie zugestimmt hat, dass die dort Installiert wird, steht es ihm mMn frei, diese auch wieder entfernen zu lassen. Ist noch immer sein Haus, nicht deins. Ihr sieben könntet ja alle eure Mietverträge kündigen und so eurem Vermieter eure Meinung dazu zeigen. Der wird dann bestimmt mächtig traurig sein und sofort neue Anschlüsse legen lassen ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: swordlord3456, FrankenDoM, pedder59 und eine weitere Person
Ich muss den letzten beiden Beiträgen zustimmen. Einfach mal aufklärend mit dem Vermieter reden. Reden ist ja bekanntlich Gold wert ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tinkerton
Moin,

also wenn jemand in meinem Keller ungefragt was einbaut würde ich dem fristlos kündigen. Und es gibt immer noch Hausrecht. Der Vermieter muss also gar nichts machen. Er kann sogar auf dem Abbau bestehen. Und wenn der so ein Ar.. ist würde ich mir besser woanders eine Wohnung suchen. Aber vielleicht kannst du ja noch ein persönliches Gespräch führen und Ihn überzeugen. Recht behält auf jden Fall der Vermieter und Eigentümer des Hauses.

MfG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: pedder59
Ohne Mitwirkung des Gebäudeeigentümers wurde also überhaupt erst ein Kabelanschluss im Haus installiert? Damit einher gehen doch Kabelgebühren, die üblicherweise ein Vermieter als Nebenkosten auf seine Mieter umlegt. Das klingt in soweit seltsam für mich, dass der Vermieter doch schon hätte reagieren müssen, als er die erste Rechnung des örtlichen Kabelnetzbetreibers in seinem Briefkasten vorfand. Oder wer hat bisher die Kabelgebühren entrichtet?
 
Die werden oft genug von den Mietern selbst getragen.

Einige überschätzen hier offenbar, wie willkürlich Eigentümer handeln dürfen. Und welche Rechte Mieter haben.
 
@TheManneken, Kabelgebühren werden für den Vermieter erstmal nicht fällig.
Dafür muss er selbst einen Hausgemeinschaftsvertrag mit dem Kabelnetzbetreiber abschließen, ansonsten geht die Rechnung direkt an die Mieter.
Da dann aber jeweils als Einzelvertrag zu höherer Grundgebühr.

Wenn die Mieter aber nur Internet + Telefon über Kabel gebucht haben, fällt gar keine Kabelgebühr an.

Da kann es schon sein, dass der Vermieter von der Installation nichts mitbekommen hat.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TheManneken
Ist doch einfach: steht der Kabelanschluss in deinem Mietvertrag? Wenn nein: Pech gehabt. Wenn ja. Rede mit dem Vermieter. Kein Vermieter der Welt wird etwas dagegen haben, wenn umsonst modernisiert und seine Wohnungen attraktiver gehalten werden. Den Aussagen bisher entnehme ich, dass der Vermieter generell verwundert ist, dass das Haus einen Kabelanschluss hat. Was mich wieder verwundert, da die Grundgebühr für den Anschluss doch von ihm auf die Nebenkosten umgelegt werden muss.

Ich würde an deiner Stelle bei den anderen Mietern noch die Füße still halten, wenn die erfahren, dass durch deine (zugegebenermaßen berechtigten) Aktion allen das Netz abgedreht wurde, dann bist du definitiv das A.... und nicht der Vermieter. So ticken menschen halt leider.
 
Zurück
Oben