Verständnisfragen zu Onboard-Sound, Soundkarten, Bluetooth

Riccardo Fulmi

Cadet 3rd Year
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63
Hallo,

seit einigen Tagen habe ich plötzlich Probleme bekommen weil sich eine ominöse Software namens Nahimic auf meinem Rechner eingeschlichen hat. Nach stundenlangem googlen und wilden Aktionen auf der Kommandozeile und Regedit bin ich es endlich wieder los geworden (MSI MEG x570 Unify). Scheint eine echte MSI Krankeit zu sein.

Ich verwende zum Zocken und Musik hören einen Bose QC35 Kopfhörer via Bluetooth und habe jetzt erst gecheckt, dass man dafür eigentlich überhaupt keine Soundkarte oder Onboard Chip benötigt. Das hab ich festgestellt, als ich testweise mal den Onboard Realtek Chip im Bios deaktiviert habe, aber danach trotzdem ganz normal Sound hatte.

Nun, was sagt mir das? Dass ich einige Verständnislücken in Sachen Ton am PC habe. Hier also meine Fragen:
  1. Spielt eine Soundkarte oder Onboard chip irgendeine Rolle wenn ich den Ton über Bluetooth auf meine Ohren bekomme? Wenn ja welche?
  2. Wenn ich einen Kopfhörer (Sennheiser HD600) per Klinke an den Rechner stecke, macht es einen Unterschied ob er hinten dran steckt oder oben am Gehäuse (Fractal Design Define 7)
  3. Wenn ich z.B. eine separate Soundkarte (Creative Soundblaster o.Ä.) verbauen würde, macht es dann einen Unterschied welchen Klinke-Stecker ich für einen Kopfhörer verwenden würde?
  4. Lohnt sich eine separate Hardware-Lösung für Ton? Also ich bin jetzt nicht sonderlich audiophil, aber was man nicht kennt, kann man ja auch nicht vermissen, anders gefragt: Was verpasse ich wenn ich den Ton per BT bekomme anstatt z.B. von einer ordentlichen Soundkarte?
Würde mich über Antworten freuen :)
 
Zu
  1. Der Sound.Chip übernimmt die Tonausgabe und Digital/Analog-Wandlung. Wird ein Gerät über USB oder Bluetooth angeschlossen, übernimmt es Digital/Analog-Wandlung selber.
  2. Das hängt vom Layout und Schirmung des Mainboard (siehe unteren) und dem Kabel bzw. dessen Schirmung des Gehäuses ab.
  3. Hängt davon ab, wie gut das Kabel bzw. dessen Schirmung des Gehäuses ist.

    Die Sound-Karte hat einen eigenen Front-Header Anschluss:

    1617387131281.png

    [Quelle: High-End-Soundkarte im Test: Kann die EVGA NU Audio im Labor neue Maßstäbe setzen? | igor'sLAB]
  4. Zum Thema Onboard-Sound und interne Sound-Karte

    Nachteile des Onboard-Sounds – Einfluss von Grafikkarte, Kopfhörerempfindlichkeit und Motherboardlayout | igor'sLAB
    And the winner is…

    …die externe Soundkarte, digital angeschlossen (USB, SPDIF) mit eingebautem DAC.
    Nur eine elektrisch (analoger Signalzweig) und räumlich getrennte Soundlösung ist wirklich und vollumfänglich befriedigend. Wir mussten sehen, dass sogar eingebaute Steckkarten als Soundlösung noch unter der Grafikkarte zu leiden haben. Das ist zwar nicht wirklich hörbar, aber man weiß ja nie, was sich Nvidia und AMD, sowie in Zukunft wohl auch Intel, noch so ausdenken.

    und
    High-End-Soundkarte im Test: Kann die EVGA NU Audio im Labor neue Maßstäbe setzen? | igor'sLAB
 
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Riccardo Fulmi schrieb:
  1. Spielt eine Soundkarte oder Onboard chip irgendeine Rolle wenn ich den Ton über Bluetooth auf meine Ohren bekomme? Wenn ja welche?
Macht keinen Unterschied.
Riccardo Fulmi schrieb:
  1. Wenn ich einen Kopfhörer (Sennheiser HD600) per Klinke an den Rechner stecke, macht es einen Unterschied ob er hinten dran steckt oder oben am Gehäuse (Fractal Design Define 7)\
Je nach Mainboard ja, weil teilweise nur die vorderen Anschluesse einen Kopfhoererverstaerker haben. Ergo sind Kopfhoerer vorne idr besser.
Riccardo Fulmi schrieb:
  1. Wenn ich z.B. eine separate Soundkarte (Creative Soundblaster o.Ä.) verbauen würde, macht es dann einen Unterschied welchen Klinke-Stecker ich für einen Kopfhörer verwenden würde?
Dann musst du die Kopfhoerer in die Soundkarte stecken.
Riccardo Fulmi schrieb:
  1. Lohnt sich eine separate Hardware-Lösung für Ton? Also ich bin jetzt nicht sonderlich audiophil, aber was man nicht kennt, kann man ja auch nicht vermissen, anders gefragt: Was verpasse ich wenn ich den Ton per BT bekomme anstatt z.B. von einer ordentlichen Soundkarte?
Haengt vond er Qualitaetd es Headsets ab. Bei nicht ultra harten Hifi anforderungen reicht Onboardsound heutzutage aus.
 
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Riccardo Fulmi schrieb:
Spielt eine Soundkarte oder Onboard chip irgendeine Rolle wenn ich den Ton über Bluetooth auf meine Ohren bekomme? Wenn ja welche?
Natürlich nicht. Genauso wenig, wie wenn das digitale Signal über USB ausgegeben wird, Wandlung und Verstärkung übernimmt dann das Bluetooth-Gerät selber.
Riccardo Fulmi schrieb:
Wenn ich einen Kopfhörer (Sennheiser HD600) per Klinke an den Rechner stecke, macht es einen Unterschied ob er hinten dran steckt oder oben am Gehäuse (Fractal Design Define 7)
Meist ja. Die Ports hinten sind überlegen weil der Signalweg kürzer ist.
Riccardo Fulmi schrieb:
Lohnt sich eine separate Hardware-Lösung für Ton?
Kommt drauf an.
Wenn ich meinen HD 600 an meinem Mainboard (C6H, ebenfalls mit ALC1220) mit dem Anschluss an meinem ADI-2 Pro FS vergleiche, macht das schon einen hörbaren Unterschied. Am Mainboard hat der KH mehr Bass und ein schlechteres Impulsverhalten, beides ist auf die hohe Ausgangsimpedanz zurückzuführen. Die Signalqualität ist ebenfalls ziemlich schlecht mit 76dB SINAD (im besten Fall), allerdings ist mit dem HD 600 nicht direkt ein Rauschen wahrnehmbar.
Riccardo Fulmi schrieb:
Was verpasse ich wenn ich den Ton per BT bekomme anstatt z.B. von einer ordentlichen Soundkarte?
Nichts. Deine Bose KH klingen im aktiven Modus wesentlich besser als passiv, weil der sehr unvorteilhafte Frequenzverlauf der Treiber massiv per DSP korrigiert wird. Die willst du nicht per Kabel betreiben.
 
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1.
Es gibt verschiedene Arten von Soundkarten - nennen wir es mal nicht Karten, sondern "Verarbeitern".

Eine Onboard-Soundkarte ist eine davon, alternativ gäbe es klassische Add-in-Soundkarten im Steckkartenformat ala Sound Blaster.

Eine weitere Möglichkeit ist ein entsprechendes USB-Gerät, das sich in Windows als "Audio Device" zu erkennen gibt. Das kann ein Mischpult sein, ein USB-Stick mit Klinkenanschlüssen oder aber wie in deinem Fall ein Bluetooth-Headset.

Selbat Grafikkarten sind heute als Soundkarten zu gebrauchen - auch ich gebe den Ton des PCs über den HDMI-Ausgang meiner Grafikkarte an einen AV-Receiver weiter.

2.
Die Soundquelle ist die gleiche, egal ob du das Headset vorn oder hinten anschließt. Das Signal wird einmal über Leiterbahnen des Mainboards (hinten), einmal über Kabelwege (Front) geleitet. Sofern beides keine Störgeräusche verursacht, ist es vollkommen gleichwertig.

3.
Eine separate Soundkarte ist in der Regel qualitativ etwas hochwertiger, bietet bessere Kanaltrennung, weniger Grundrauschen und etwas mehr Kontrolle und Pegel auf dem Kopfhörer. Wenn du eine separate Soundkarte benutzen willst, musst du den Kopfhörer natürlich auch dort anschließen.

4.
Solange du mit deinem Bluetooth-Headset zufrieden bist und keine Verzögerungen hast, gibt es auch wenig Grund, etwas an deinem Setup zu ändern.

Ansonsten: von der kleinen Soundkarte bis hin zum mehreren zehntausenden Euro kostenden Mehrkanal-Setup ist alles möglich ^^
 
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1. Nein, Bluetoothkopfhörer haben quasi eine integrierte Soundkarte.

2. Hängt vom Mainboard ab

3. Meinst du mit Klinkenstecker 2,5mm/3,5mm/4,4mm oder 6,35mm? Nein, das macht keinen Unterschied.

4. Kommt auf den Kopfhörer, den Anspruch, die hörerfahrung, das quellmaterial etc. drauf an.
 
Vielen Dank für all die Antworten, ich bin schon deutlich schlauer! Im Grunde kann ich vorerst mal die Onboard Realtek inaktiv lassen um mir das Nahimic Gedöns zu ersparen, bin mit dem BT eigentlich halbwegs zufrieden.


In Igors Artikel habe vieles nicht verstanden, aber das Fazit scheint zu sein "Wenn man sicher sein will, dann nimm eine externe Lösung"
 
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