"Versteckte" Schreibcache Option?

Ash-Zayr

Commander
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Hallo

Meine Frage/Aussage gilt für USB-Speicher wie aber wohl auch für Festplatten. Ich kam darauf, da ich mir kürzlich USB 30 Sticks und eine externe USB HDD gekauft und damit probiert hatte.

Wenn man sich im Explorer mit Rechtsklick in die "Eigenschaften" eines Laufwerks begibt; dort in den Reiter "Hardware", das Gerät in der Liste markiert, dann wieder "Eigenschaften", und dann den Reiter "Richtlinien", dann erscheint eine Auswahl, bei der per default wohl stets "für schnelles Entfernen optimieren" steht (bei USB Speicher). Die Option darunter "für Leistung optimieren" lässt einen dann den ominösen Schreibcache (für Windows?) aktiveren.

Zuerst einmal die Frage: ist damit erst der geräteinterne Cache gemeint und aktivierbar, wie ihn Festplatten besitzen (aber doch keine USB Sticks?). Oder ist das lediglich ein Stück Arbeitsspeciehr, welches Windows dann für Schreiboperationen einräumt??

Jedoch: im Falle meiner USB 3 externen 2,5" war ich erst durch Zufall auf den noch nicht aktivierten Cache gestoßen; kaum war er aktiviert, erhöhte sich die Schreibrate um ca. das Vierfache!!!

Bedenke ich nun, dass die meisten normalen Anwender sich nicht derart tief in Menüs hineinklicken und der Cache per default nicht aktiviert ist, dann verschenkt die Welt ja immense Leistung mit diesem Unwissen! Wie soll man dann noch sämtlichen HDD und USB Benchmarks trauen, wenn die Vergleichbarkeit nicht gewährleistet ist und man nicht weiss, ob Tester A dran gedacht hatte, den Cache jeweils für jedes Testmuster zu aktiveren, Tester B nicht, und schon kommen völlig widersinnige Transferaten zustande.

Ich bin generell ein PC-Paranoiker in jeder Hinsicht, der bei jeder Hardware, jedem Tool und Programm IMMER ALLE Menüs durchguckt, gerade Optionen und Einstellungen, weil ich stets Angst habe, hier oder da wäre in Häkchen zu viel oder wenig oder was einzustellen, was erst den gesamten Nutzen offenbahrt.....diese Sache mit dem Schreibcache ist nun da für meine Paranoia ein Volltreffer; eine Option, die die Leistung um das Vierfache steigert, bzw. ein default, der die Schreib-Leistung von Speichermedien um drei Viertel drosselt!!?

Bitte klärt mich auf...;)
Ash
 
beim aktivierten schreibcache tut windows so als ob er alles kopeirt...
du siehst zwar den ladebalken das er alles kopiert. er kopiert aber nur einen teil auf den stick. wenn der stick nicht mehr benutzt wird und nur am port steckt dann kopiert windows erst den rest drauf.

falls du den stick dann abziehst hast du defekte / nicht lesbare daten drauf.

deswegen musst du bei aktiviertem cache den immer stick "sicher entfernen", damit windows den rest draufschreiben kann.

@edit:
ich würd den chache nicht aktivieren.
dann darfste nämlcih spätestens beim entfernen des sticks so lange warten bis alles drauf is.
hat ja auch seine gründe warum das standartmäßig nicht aktiviert ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau deshalb macht man die Tests ja auch mit deaktiviertem Schreibcache. Damit man direkt sieht wie schnell der Stick arbeiten kann. Wenn du mal grössere Dateien auf den Stick kopierst wirst du sehen, dass die Transferrate sinkt. Dann reicht der Cache nämlich nicht mehr aus und der Stick muss direkt beschrieben werden.

Wenn du den Cache trotzdem aktivieren willst, solltest du den Stick nie einfach abziehen sondern immer über das Taskleistensymbol "auswerfen". Erst dann ist sichergestellt, dass alle Daten aus dem Cache auch auf den Stick geschrieben wurden.
 
hhm...ok....über Taskleiste und Symbole und Unterguppen "sicher entfernen" ist fummelig...wirkt "auswerfen" über Rechtsklick auf das Laufwerk im Explorer ebenso, oder ist das ein "hartes" auswerfen??
 
Hallo,
ich möchte mein Thema aus aktuellem Anlass noch mal aufgreifen. Ich hatte zu USB-Wechsellaufwerken eure Ausführungen verstanden; alles einleuchtend soweit.

Nun geht es mir um eine normale S-ATA HDD. Diese war mal internes Laufwerk bei mir; seit einiger Zeit stecke ich sie ab und zu in einem Icy-Wechselrahmen. Der Schreibcache ist für die HDD sicher noch aktiviert, wie es ja dann auch bei internen fixen Laufwerken üblich ist, die nicht "sicher entfernt" werden müssen.

Ich hatte nun diese HDD gestern genommen, um meinem Bruder ca. 8GB Dateien zukommen zu lassen....er kopierte sie sich auf seinen PC, rief aber später an, dass viele Folgen (einer Serie) fehlen würden, und andere seien beschädigt?

Frage also: kann es sein, dass ich beim Aufspielen der Daten die HDD "zu früh" entfernt hatte? Muss ich also bei HDD, die als Wechsellauferk fungieren, den Schreibcache deaktivieren? Denn bei HDDs bietet sich ja keine Option des sicheren Entfernens?

Alternativ, falls das nicht die Erklärung der fehlenden Daten ist, kann es natürlich der Sandy Bridge Bug sein, da ich immer noch ein altes P67 Board der ersten fehlerhaften Revision nutze...?!

Ash
 
Ich würde bei Festplatten nicht den Cache deaktivieren, sondern mir angewöhnen, die Laufwerke immer sauber auszuwerfen, bevor ich sie abstecke. :)
 
man kann aber keine SATA Festplatten "sicher entfernen"...das ist es ja....so eine Option ist nur für USB Geräte vorgesehen....
 
Kommt drauf an was man für einen Treiber installiert hat. Es gibt doch ständig Meldungen hier im Forum dass SATA-HDDs bei "Sicher entfernen" auftauchen. Das passiert sobald nur der Standard-AHCI-Treiber benutzt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nutze den Nachfolger der Intel Rapid Storage Technology (aktueller Name gerade entfallen).
 
Du, aber es kann ja auch bei Deinem Serien-Kumpel passiert sein. Oder hast Du geschaut ob die Dateien auf Deiner HDD schon beschädigt/fehlend liegen?
 
Auf meiner HDD waren sie gar nicht erst vernünftig angekommen....;)
Mal die andere Vermutung; HisN, du kannst das mit Deinem Wissen und Erfahrung sicher am ehesten Einschätzen: wie würde sich der Sandy Bridge Bug bei einem Betroffenen, wo er quasi "ausbricht", denn bemerkbar machen? Vielleicht in genau solchen Dingen korrumpierter Dateien oder gar unvollständigen Schreibvorgängen?

Ash
 
Ash-Zayr schrieb:
man kann aber keine SATA Festplatten "sicher entfernen"...das ist es ja....so eine Option ist nur für USB Geräte vorgesehen....

Geht bei mir sowohl mit msahci, als auch mit amdsata.
Je nach Mainboard muss man die entsprechenden SATA Ports auch noch als externe Ports einstellen, damit es funktioniert.

Kann natürlich sein, dass du Pech hast, und dein Mainboard diese Einstellmöglichkeit nicht bietet...
 
Ash-Zayr schrieb:
Wenn man sich im Explorer mit Rechtsklick in die "Eigenschaften" eines Laufwerks begibt; dort in den Reiter "Hardware", das Gerät in der Liste markiert, dann wieder "Eigenschaften", und dann den Reiter "Richtlinien", dann erscheint eine Auswahl, bei der per default wohl stets "für schnelles Entfernen optimieren" steht (bei USB Speicher). Die Option darunter "für Leistung optimieren" lässt einen dann den ominösen Schreibcache (für Windows?) aktiveren.
Wenn Du für Leistung optimierst, dann wird der Writecache von Windows aktiviert und wenn Du auf den Stick/die Platte dann geschrieben hast und ihn einfach so entfernst oder ein Stromausfall passiert, dann hast Du die reale Gefahr eines Datenverlustes bis hin zu einem korrupten Filesystem.
Ash-Zayr schrieb:
Zuerst einmal die Frage: ist damit erst der geräteinterne Cache gemeint und aktivierbar, wie ihn Festplatten besitzen (aber doch keine USB Sticks?). Oder ist das lediglich ein Stück Arbeitsspeciehr, welches Windows dann für Schreiboperationen einräumt??
Geräteinterne Caches werden nicht beeinflusst, Windows nutzt dann eben nur RAM als Cache.
Ash-Zayr schrieb:
Jedoch: im Falle meiner USB 3 externen 2,5" war ich erst durch Zufall auf den noch nicht aktivierten Cache gestoßen; kaum war er aktiviert, erhöhte sich die Schreibrate um ca. das Vierfache!!!
Klar, die Daten landen im RAM und müssen nicht über den USB Bus.
Ash-Zayr schrieb:
Bedenke ich nun, dass die meisten normalen Anwender sich nicht derart tief in Menüs hineinklicken und der Cache per default nicht aktiviert ist, dann verschenkt die Welt ja immense Leistung mit diesem Unwissen!
Die Unwissenden gewinnen aber auch eine Menge Sicherheit, denn viele ziehen Wechsellaufwerke/USB-Sticks einfach so ab und deswegen hat Windows den Cache ja auch standartmäßig für diese Laufwerke deaktiviert. Normalerweise transportiert man damit ja Daten, will also nach dem Schreiben auf diese Medien die Dateien auch darauf haben und nicht im Arbeitsspeicher.
Ash-Zayr schrieb:
Wie soll man dann noch sämtlichen HDD und USB Benchmarks trauen, wenn die Vergleichbarkeit nicht gewährleistet ist und man nicht weiss, ob Tester A dran gedacht hatte, den Cache jeweils für jedes Testmuster zu aktiveren, Tester B nicht, und schon kommen völlig widersinnige Transferaten zustande.
Wie Du siehst kann man keinem Test / Review einfach blind vertrauen, denn es gibt so viel Möglichkeiten und Einstellungen die es erlauben gewollt zu schummeln oder unwissend zu flaschen Ergebnissen zu kommen.

Zum Beispiel verbraucht eine Crucial m4 im Idle 0.6W wenn LPM deaktiviert ist und 0.1W wenn es aktiv ist. Schau mal durch die Reviews, da findest Du beide Werte aber eigentlich nie einen Hinweis, welche Einstellungen da verwendet wurden. Ähnlich verhält es sich bei den meissten anderen SSDs auch und somit kann ich also beim Test der einen LPM aktivieren und bei der anderen nicht und schon habe ich das gewünschte Ergebnis. Wer keine Ahnunng hat, fällt voll darauf rein!
Ash-Zayr schrieb:
Bitte klärt mich auf...;)
Die "Leistungssteigerung hat den preis der Datensicherheit. Einmal nicht "sicher entfernen" verwendet und dan Stick so abgezogen, schon kann das ganze Filesystem darauf Schrott sein.

Ash-Zayr schrieb:
man kann aber keine SATA Festplatten "sicher entfernen"...das ist es ja....so eine Option ist nur für USB Geräte vorgesehen....
Doch, es wird für eine Laufwerke aktiviert, die als Extern angesehen werden. Bei einigen Boards kann man im BIOS einen SATA Port als extern bzw. Hot-Plug deklarieren (wird Besitzern von Sandforce SSD immer gerne empfohlen um so LPM zu deaktivieren, denn das wird bei solchen Port nicht verwendet damit Medienwechsel zuverlässig erkannt werden können) und dann wird sichere entfernen auch für die Laufwerke an dem Port angeboten. Das kann man aber in der Registry ändern und Windows sagen, welche Ports trotzdem als intern anzusehen sein.
 
Ash-Zayr schrieb:
Mal die andere Vermutung; HisN, du kannst das mit Deinem Wissen und Erfahrung sicher am ehesten Einschätzen: wie würde sich der Sandy Bridge Bug bei einem Betroffenen, wo er quasi "ausbricht", denn bemerkbar machen?

Hab leider keine Erfahrungen mit den ersten SB-Chipsätzen, hab ich geflissentlich übersprungen. Sorry :-(
 
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