Verwirrung um das effektive 1:1-RAM-Takt-Teiler-Prinzip

No Cars Go

Ensign
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Hi!
Ich bin neu im Thema OC und lese/lerne mich gerad erst in die Materie rein. Bei meinem neuen PC, nämlich einem Q9550 (E0) mit einem Freezer Xtreme auf einem Gigabyte GA-EP45-UD3 (BIOS auf aktuellste Version geflasht) soll sich das nun ändern.
Welchen Speicher ich nehmen soll, weiß ich wegen folgender Problematik noch nicht so recht; eigentlich dachte ich an 2x 2 GB DDR2 800 Dual Channel mit Latenzen von 4-4-4-12:

Ich hatte vorerst lediglich vor, den FSB meines Q9550 von 333 auf 400 Mhz anzuheben, wobei (schön problemlos) Multi und CPU Voltage unberührt bleiben können. Dann könnten FSB und RAM im Verhältnis 1:1 laufen (FSB 400*4 - RAM 400*2). Alles klar.

Nun tun sich mir einige Fragen auf:
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es doch so, dass der RAM-Takt den FSB nicht übersteigen kann und durch ihn limitiert wird. Wenn ich also in meinem Setting 1066er-RAM benutzen würde, hätte ich auch gleich einen Teiler von 3:4, damit das Ganze zum FSB passt.
Wieso gibt es dann aber so krasse RAM-Taktungen? Habe ich das mit dem Teiler missverstanden? Für DDR2 1066 bräuchte ich ja einen FSB von 533 Mhz (!), was nach meinen Informationen horrend ist. Oder ist der etwa eigentlich ganz leicht und stabil zu erreichen, wenn ich ihm Gegenzug einfach den Multiplikator heruntersetze? Z. B. 533*7 = 3,73/1066 Realtakt?
Das kann ich mir nur schwer vorstellen, zumal der Multiplikator nach unten hin irgendwann ja auch limitiert ist. Die obere Grenze liegt beim Q9550 bei 8,5, das weiß ich. Die untere Grenze liegt, -glaube ich-, doch bei 6. Wäre da also per 600*6 = 3600 ein RAM-Realtakt von 1200 möglich? Den Ghz-Wert schafft die CPU ja relativ locker, das habe ich bereits recherchiert. Nur eben bei einem Multi von 8,5 und dementsprechendem ~435er-FSB.

Gigabyte garantiert bei meinem Board sogar Takte von 1366+. Bitte was?!

Überdies: Wie liefe es dann denn, wenn ich DDR3 1600 an meinem Q9550 laufen hätte? Da müsste der Takt doch immer limitiert werden, weil keine CPU einen FSB von 800 bereitstellen kann.
Ihr seht meine Verwirrung bzw. meinen Denkfehler. Für eine Belehrung wäre ich sehr dankbar.
 
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Nein FSB und RAM Takt können asynchron laufen...!
 
Und wieso heißt es dann, dass ein 1:1-Teiler so von Vorteil und so wichtig sei? Das liest man nämlich überall, nirgends aber eine explizite Begründung. Stattdessen heißt es: Wer bei einem FSB von 400 einen 1066er-RAM nimmt, hat keine Ahnung von PCs. Was mir dann total widersinnig erscheint.
 
Hallo!

No Cars Go schrieb:
Der Ram-Takt kann den FSB-Takt durch entsprechende Teiler sehr wohl übersteigen. Wie du in deinem Beispiel bereits angibst würde 1066er RAM bei einem FSB von 400mhz bei einem Teiler von 3:4 mit 533Mhz also 1066mhz effektiv laufen. Allerdings wäre solch eine Einstellung mehr oder weniger sinnfrei da der FSB in diesem Fall den Flaschenhals darstellen würde. Der RAM wäre quasi "zu schnell" für den FSB.
Schneller Ram bringt also in der Tat nur etwas wenn er im Endeffekt dann 1:1 mit dem FSB-Takt läuft. Wenn du einen FSB von 400mhz fährst ist 800er RAM also vollkommen ausreichend und sinnvoll. Stellst du den FSB höher brauchtst du natürlich schnelleren RAM da dieser sonst über seinen Spezifikationen läuft und es sehr schnell zu Instabilitäten kommen kann.

No Cars Go schrieb:

FSB Taktungen im Bereich von 500Mhz sind denke ich keine seltenheit und dafür ist so ein schneller RAM dann eben doch sinnvoll und nötig. Vor allem halt für extreme overclocker die wirklich dass letzte Quäntchen Leistung aus ihrem System quetschen wollen und entsprechend hohe FSB-Taktungen fahren. Der Vorteil eines schnellen FSB mit niedrigem Multiplikator im Verhältnis eines langsameren FSBs mit höherem Multiplikator hält sich allerdings sehr in Grenzen und ist meines Wissens meist auch nur messtechnisch festzustellen. Ein FSB von 400 und entsprechender Multi für gewünschten Takt (falls der Multi zu klein sein sollte natürlich höherer FSB als 400) ist sicherlich die einfachere Variante für den "normalen Overclocker"
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der 1:1-Teiler hat keinen großen Vorteil, sondern ist einfach am sinnvollsten. Ein dem FSB gegenüber schnellerer RAM-Takt bringt einfach keine merkliche Verbesserung. Hauptproblem bei den C2D/Qs ist der in der Northbridge ausgelagerte RAM-Controller.

Solch hohe RAM-Taktungen sind nur sinnvoll für extremes Benchen, wo es auf jeden kleinen Punkt ankommt oder der FSB z.B. durch LN2-Kühlung abartig hoch ist.

Natürlich kann man auch den Multi absenken und dafür den FSB erhöhen; dies steigert sogar den Durchsatz. Allerdings rentiert sich das in der Praxis kaum, weil die Hardware stark belastet wird (hohe Board-, CPU- und RAM-Spannungen notwendig) und der Gewinn wieder nur messtechnisch zu erfassen ist.
 
Ah, ok, danke. Wenn der FSB den Flaschenhals bildet, limitiert er ja doch, wie ich es vorher vermutet hatte. Mein Denkfehler war nur, dass der RAM-Teiler selbst den RAM drosselt, was ja verkehrt ist. Aber es kommt auf dasselbe hinaus: keine RAM-Takt-Leistung ohne entsprechenden FSB.
Und wie läuft das dann nun bei DDR3 1600?
Und: kleiner Multi mit hohem FSB müsste doch viel bringen, wenn ich dann dafür zB DDR2 1200 fahren könnte, oder nicht?

Edit: Danke. Die Spannungen, die dennoch erhöht werden müssten, hatte ich jetzt nicht berücksichtigt. Fällt das also flach.
 
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Bei DDR3 verhält es sich wie bei DDR2, daher ist DDR3 bei Systemen mit FSB auch ziemlich sinnlos...

Theoretisch müsste die Leistung zunehmen bei hohem FSB und hohem Ramtakt, ab einem gewissen Punkt hast du da in der Praxis aber einfach keine Vorteil mehr, was am externen Speichercontroller liegt und der Speicher somit nur über den Umweg der Northbridge adressiert werden kann. --> langsam
 
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Aber der FSB wurde doch erst jüngst durch den QPI des Core i7 abgelöst, während es DDR3 schon seit Jahren gibt, selbst bei FSBs von 266 schon. Sinn?
Das finde ich jetzt sehr mysteriös.

Edit: Shit, ich sollte wohl AMD nicht so außen vor lassen. Von denen habe ich nämlich gar keine Ahnung. Haben die den FSB etwa schon länger für obsolet erklärt?
 
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Bei AMD gibt es seit Einführung der K8 Architektur (Jahr 2003) keinen FSB mehr sondern den HyperTransport kurz HT (ähnlich Intels QPI).
Allerdings unterstützt AMD erst seit Einführung des AM3 Sockels (anfang 2009) DDR3 Speicher.

Über Sinn und Unsinn lässt sich natürlich streiten. Zum einen ist es natürlich gut dass neue Technologie bereits früh und dann wenn sie richtig genutzt werden kann natürlich auch ausgereift und in ausreichender Stückzahl zur Verfügung steht.
Andererseits darfst du das Marketing natürlich nicht vergessen. Viele unwissende würden sich auch ddr 2000 auf ihr Sockel 775 mobo pflanzen um mit großen Zahlen protzen zu können
 
Dass das ganz kalkulierend ausgenutzt wird, habe ich jetzt ganz bewusst nicht angesprochen. Schlimm, sowas.
Ich denke, ich werde mir für 44,90€ + 7,95€ Versand 2x 2 GB DDR2 1066 mit 5-5-5-15 von G.SKILL holen, um auch einen FSB von 400 überschreiten zu können, ohne den RAM übertakten zu müssen. Zumal 800er nur ca 3 bis 4 € weniger kostet.
Jetzt würde mich nur interessieren, ob ich den 1066er bei einter Untertaktung auf 800 auch bei 4-4-4-12 laufen lassen könnte (pedantisch, ich weiß, aber wenn das bei einem Speicher möglich ist, macht das natürlich jeder lieber so).
 
Sollte im Normalfall funktionieren, nur gibt es glaube ich vom Hersteller halt keine Garantie, dass er mit diesen Einstellungen stabil läuft. Würde mich aber wundern wenn das der Fall wäre, da ja 1066 5-5-5-15 "schneller" ist als 800 4-4-4-12. Soweit ich weiß gilt beim C2D und C2Q aber die Faustregel Takt vor Timings (entsprechender FSB vorrausgesetzt).

Bei den Preisen machst sicher nix falsch und bei so nem geringen Aufpreis natürlich zu 1066ern greifen. Hab ich auch so gemacht ;)
 
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Könnte klappen mit den schärferen Latenzen, aber wie du schon sagst: Ausprobieren.

Dann kannst du auch gleich mal eine niedrigere RAM-Spannung ausprobieren.
 
Jetzt würde mich nur interessieren, ob ich den 1066er bei einter Untertaktung auf 800 auch bei 4-4-4-12 laufen lassen könnte (pedantisch, ich weiß, aber wenn das bei einem Speicher möglich ist, macht das natürlich jeder lieber so).

CL4 bei 400 Mhz wäre sicher drin. Wobei so verrückt wie es auch klingen mag mehr Speichertakt bei Intel
mehr bringt als niedrige Timings. Liegt aber sowieso alles nur im Promille Bereich.
 
Danke für die Erklärungen und Hinweise! Ich fühl mich jetzt um Einiges sicherer.

Edit: Also, soweit ich weiß, ist bei Intels nur der FSB entscheidend, mit dem der RAM-Takt dann natürlich mindestens synchron laufen können sollte, während alles darüber hinaus (inklusive Timings) eher rudimentär leistungsbeeinflussend ist.
Aber ok.

EDIT:
"Was ist ein FSB:DDR Teiler?

Der FSB:DDR Teiler ist im Bios des Mainboard eingebaut. Dieser Teiler ermöglicht es, das Verhältnis zwischen System und Speichertakt zu verändern. Ein leichtes Beispiel: Ihr erhöht den FSB von 266 MHz auf 400 MHz. Da dies den ganzen Systemtakt betrifft, steigt dadurch auch der Speichertakt. Bei aktuellen Systemen wäre es ein Speichertakt von Beispiel 1200 MHz. Wenn man aber nur DDR-2 mit 800 MHz verwendet, dann hat man ein Problem. Das System bootet nicht oder ist nur unstabil zu betreiben. Dafür gibt es die Teiler. Damit kann man den Speichertakt drosseln, ohne dass man dafür spezielle Einstellungen verwenden muss. Man ändert das Verhältnis des Systemtaktes zum Speichertakt."
Quelle: http://www.hardwareoverclock.com/Intel_Core2Quad_Q6600_Anleitung_Uebertakten_Overclocking.htm


Wie kommt nun diese Rechnung zustande?!
 
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