Xnfi01 schrieb:
Schade was aus PDX geworden ist, aber dies ist wohl der Lauf der Dinge, wenn man größer wird bzw. werden will...
Das ist der Grund, warum alles so verwässert wird: Paradox hat sich gewandelt vom kleinen Indie-Dev-Team zum grossen Konzern. Heute geht es denen nur noch um die Sales, um die Anzahl an Verkäufen, alles andere ist irrelevant. Es wird bereits zu Beginn darauf geschaut, die Verkäufe zu maximieren und die Produktionskosten zu minimieren. Paradox ist heute EA oder Ubisoft in dem Genre.
Ich möchte noch zu Vic2 sagen, wie das damals war: Paradox hat 2008 die Fans gefragt, was sie haben wollen als nächsten Titel. Die Wahl fiel auf einen Nachfolger für Vic1, aber Paradox dachte, das man damit nicht genug Geld einnehmen würde. Frederik, der frühere und auch wieder aktuelle CEO von Paradox hat gesagt, wenn das Spiel ein Erfolg wird, dann wird er sich die Haare abrasieren und mit einer Glatze rumlaufen, so wenig war er davon überzeugt.
Dennoch haben sie es getan und Vic2 wurde einer der grössten Erfolge in der Geschichte des Unternehmens. Frederik hat dann tatsächlich bei einem Event in 2010 sich öffentlich die Haare abschneiden lassen und sein Versprechen eingehalten, kein Scherz jetzt.
Aber das war eben noch das alte Paradox: Es hat sich geändert als man 2016 an die Börse ging. Wie bei allen Firmen, die das tun, hat man dann Aktionäre und Investoren, diese wollen natürlich Geld und Erfolge sehen, nicht "was die Fans wollen" oder so etwas.
Es gibt natürlich wenige Ausnahmen, z.B. ist Stellaris als 4X-Weltraum-Strategie hervorragend, aber das hat seine Gründe: Dort hat PDX für einmal genug Geld locker gemacht um das sog. "Custodian Team" ins Leben zu rufen, das sich um die Verbesserung des Spieles abseits (!) der DLC's kümmert. Man hat die KI enorm verbessert, so das sie mittlerweile schon beinahe mithalten kann mit einem Spieler, man hat den Code so überarbeitet das das Spiel um etwa das doppelte schneller läuft als zuvor.
So, man kann es richtig machen, aber für das Custodian Team musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, das Management hat es lange Zeit abgelehnt, die Ressourcen dafür freizugeben.