Videoschnitt & Grading Monitor

WukongZ

Cadet 3rd Year
Registriert
Jan. 2015
Beiträge
49
Guten Tag alle zusammen!

Ich mache professionell Videos und bin momentan auf der Suche nach einem neuen Monitor dafür.

Bisher bin ich immer gut klar gekommen mit meinen beiden Standard Konsumermonitoren (beide um die 100€), welche vor mir auf meinem Schreibtisch stehen + Fernseher zur Bildkontrolle rechts von mir, doch jetzt hätte ich gerne einen etwas besseren vierten Monitor (über diesen beiden an der Wand), mit akkurater Farbdarstellung (zum Grading) auf welchem dann immer parallel beim Schneiden im Vollformat die Vorschau angezeigt werden soll. Der Abstand von mir zu diesem Monitor wird circa 70cm betragen, deswegen denke ich, dass 27 Zoll da voll ausreichen sollte.

Ich habe mich schon ein wenig umgeschaut und bin momentan am Schwanken zwischen dem BenQ SW271 (4K), BenQ SW270c (2K) und dem EIZO ColorEdge CS2731 (2K).

Eine der Fragen, die ich mir stelle, ist ob 4K auf 27 Zoll wirklich sinnvoll ist, beziehungsweise überhaupt einen real erfahrbaren Mehrwert bietet, oder ob 2K nicht voll ausreicht?

Ich bin absoluter Laie was Bildschirme angeht und was überhaupt einen wirklich Guten ausmacht, von daher bin ich über alle Ratschläge (ggf. auch zu anderen Modellen) sehr dankbar. Preislich darf der Monitor gerne bei um die 1000 € liegen.
 
Die tests zu den Monitoren hast du dir schon einverleibt? (Auf Prad.de)
 
Persönlich würde ich den 4k-Screen nehmen, allein schon deshalb, weil du damit zukunftssicher für 4k-Schnitt bist (bzw. ist das ja eh schon Standard) und du auch 1920x1080-Material damit schön skaliert betrachten kannst. Die beiden anderen Displays haben jeweils 2560 Pixel breite, das ist zu viel für FHD und für 4k wieder zu wenig.

Anmerkung meinerseits, wenn du das wirklich professionell betreibst: ich würde den Monitor nicht aus dem Betriebssystem heraus bespielen, sondern über eine DeckLink (z.B. https://www.blackmagicdesign.com/at/products/decklink/techspecs/W-DLK-32) - außerdem wäre so ein Monitor ziemlich für die Katz', wenn er nicht regelmäßig kalibriert wird - du wirst vermutlich nix daheim haben, oder?
 
@M.Ing Welche Vorteile hat so ein Decklink? Soll keine Kritik sein, ich bin nur aus der Produktbeschreibung nicht schlau geworden was das bringt 😅
 
Fujiyama schrieb:
Die tests zu den Monitoren hast du dir schon einverleibt? (Auf Prad.de)
Ne habe ich leider noch nicht getan, werde ich gleich mal tun! Dankeschön!
Ergänzung ()

kamanu schrieb:
@M.Ing Welche Vorteile hat so ein Decklink? Soll keine Kritik sein, ich bin nur aus der Produktbeschreibung nicht schlau geworden was das bringt 😅
Das würde mich auch interessieren, habe noch gar nicht davon gehört
Ergänzung ()

Bei der Sache mit 4K bin ich mir immer noch unsicher...Ich gebe 99% meiner Videos in FHD raus und glaube daher dass 4K gar nicht absolut notwendig ist. Oder liege ich da falsch?
 
Zuletzt bearbeitet:
WukongZ schrieb:
Bei der Sache mit 4K bin ich mir immer noch unsicher...Ich gebe 99% meiner Videos in FHD raus und glaube daher dass 4K gar nicht absolut notwendig ist. Oder liege ich da falsch?
Ich kann den CS2731 nur wärmstens empfehlen. Ich habe ihn selbst und ich habe noch nie einen derart guten Monitor gesehen.
Allein die Software dafür (Colonavigator) ist der Hammer. Von der Bildqualität fange ich nicht an, weil es einfach nichts zu sagen gibt. Der Monitor ist schlicht perfekt.

Einziger Nachteil: Wenn es sehr dunkel ist, wirst du IPS-Glow bemerken. Das spielt ja für deine Zwecke aber nur eine untergeordnete Rolle.
 
Ich bin jetzt momentan am Hin & Herschwanken zwischen dem Eizo CS2731 und dem BenQ SW271.

Die ausschlaggebende Frage lautet da ja tatsächlich wirklich ob das 4K einen reellen Nutzen für mich hätte (in allen anderen Punkten ist der Eizo dem BenQ ja überlegen oder?). Wie gesagt sind halt 99% der Videos die ich rausgebe FHD und auch die Timelines sind meistens in FHD.

Gerne lass ich mir aber auch noch andere Vorschläge machen. Wie erwähnt kenne ich mit Monitoren leider echt 0 aus :/
 
Alles klar, vielen Dank schon mal!


In den meisten Forenbeiträgen wird ja stets zu Ezio geraten, nun ist es ja aber irgendwie so dass der BenQ dem Eizo auf dem Papier (bei ähnlichem Preis) bei allen Punkten überlegen ist, tendiere dementsprechend also zum BenQ. Oder habe ich da einen Denkfehler?
 
Der Eizo ist eine andere Liga. Für farbverbindliches Arbeiten ist der essentiell. Wenn dir das nicht so wichtig ist, tuts auch der Benq. So wie ich das gelesen habe, hat der Benq doch nichtmal n DUE. Das wäre für mich schon ein KO-Kriterium.
 
Aber wieso genau ist der Eizo denn ne andere Liga? Ich höre immer nur von Leuten, dass man einem Eizo oder NEC nicht vorbei kommt, wenn man es ernst meint, aber wenn dann gefragt wird wieso genau und was diese den von anderen Marken (BenQ, Dell, Asus etc.) unterscheidet, bekommt man keine konkreten Antworten :(
Ich möchte hier gar nicht bestreiten, dass es nicht so sei, aber bin einfach neugierig, weil ich mich eben selber nicht so gut da auskenne.

Zudem wollte ich was denn ein Due ist?
 
Bei den Grafikmonitoren von Eizo und NEC (und bei einigen Modellen der Consumermarken) wird das Display über seine ganze Fläche auf Farben und Helligkeit ab Werk vermessen. Diese Informationen werden dann direkt in der Displayhardware gespeichert. So weiß der Monitor wie groß die Abweichungen an jeder Stelle sind und kann entsprechend gegensteueren. Das nennt sich DUE (in Deutsch etwa "Gleichförmigkeitskorrektur"). So ist die Farbdarstellungab Werk erstklassig und der die Helligkeit über das gesamte Panel gleich. Bei der Kalibrierung des CS2731 müssen nur wenige Farben kalibriert werden, weil der Monitor sich selbst extrem gut kennt. Das dauert Sekunden. Bei anderen Monitoren dauert das einige Minuten. Auch die Gammakurven müssen gut an die Norm angepasst sein, da du sonst Schatten und Lichter nicht beurteilen kannst.
Enorm wichtig ist auch, dass der Monitor seinen eigenen Farbraum akkurat beschneiden kann. sRBG ist wichtig, da viele Anwendungen nicht farbmanagementfahig sind.
Zuletzt bietet Eizo mit Colonavigator eine professionelle Software, wo du alles einstellen kannst, ohne ins OSD zu müssen und auch deinen Monitor kalibrieren kannst, sowie neue Kalibrierungsziele festlegen kannst.
Genial finde ich auch, dass die Helligkeit nicht in % angezeigt wird, sondern in cd/m^2.
 
WukongZ schrieb:
...aber wenn dann gefragt wird wieso genau und was diese den von anderen Marken (BenQ, Dell, Asus etc.) unterscheidet, bekommt man keine konkreten Antworten :(
Der Unterschied liegt in der Implementierung von wichtigen Features wie Hardwarekalibrierung und Korrektur von Ausleuchtung und Farben (DUE)
Bei vielen mir bekannten Konkurenzmonitoren von Benq, Asus, Dell und Co sind gerade diese Funktionen beschnitten oder gar fehlerhaft umgesetzt.
Beispiel Benq: DUE ist bei einigen Monitoren nicht abschaltbar daraus folgt ein stark reduzierter Gesamtkontrast. Muss nicht unbedingt schlimm sein, aber erklärt warum er günstziger als ein Eizo CS ist.
Beispiel Dell UP (habe ich selber): die Hardwarekalibrierung funktioniert nur im USER-Modus, dieser bietet aber kein DUE, ohne DUE ist ein starker rot-grün shift erkennbar (die gesamte Serie von 25 und 27Zöllern ist betroffen).
Das sind nur zwei Beispiele, sie spiegeln aber wieder, dass Herstellerangaben zu Farbumfang, Hardwarekalibrierung und anderen Features nicht alles sind und man eventuelle Funktionsmängel erst im Betrieb erkennt.
Die Implementierung der Technik von Eizo und NEC ist schon Aufgrund ihrer Erfahrung auf dem Sektor einfach ausgereifter. Wer das bei anderen deutlich günstigern Monitoren für EBV nachprüfen will, kann z.B. Tests von Prad vergleichen. Die gehen ganz gut auf die Punkte ein die bei Foto/Videomonitoren fehlen.

Ich kann und will nicht sagen, dass es nicht auch gute Monitore von anderen Herstellern gibt oder man sich mit eventuellen Mängeln nicht hervorragend arrangieren kann (wie ich mit meinem Dell UP der immerhin nur 300€ gekostet hat!). Aber der Mehrpreis von Eizo und Co liegt zumindest im Pro-Bereich einfach an der Zuverlässigkeit der Schirme. Es ist wie mit gutem Werkzeug.
 
Ich würde den Eizo nehmen - ich kenne einige Postproduktionen, die diesen als Alternative zu einem "richtigen" Vorschaumonitor verwenden. Was für eine Software und Video I/O nutzt du für die Ausgabe? Solltest dir den Monitor aber auch richtig einmessen lassen, wenn du auf akkurate Farbdarstellung Wert legst. Die Postproduktionen haben das auch gemacht, da man beim Factory Preset, welches schon sehr gut ist, noch etwas Feintuning machen musste.

Für professionelles Grading sollte es dann eigentlich ein Klasse 1 Monitor sein - je nachdem welchen Anspruch deine geschnittenen und gegradeten Werke habe. 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Vermutlich werde ich nie die Möglichkeit haben, live einen Vergleich zwischen einem normalen Monitor/TV und einem Klasse 1 Gerät ziehen zu können.

Bei den Preisen die dafür aufgerufen werden, hab ich den Eindruck, dass das was uns einfachen Endkunden angeboten wird, der Ausschuss ist der bei der Produktion dieser High-End-Modelle hinten vom Band gefallen ist.

Gibts da irgendwo (deutschsprachigen) input im Internet der einem anschaulich erklärt, warum so ein Video-Monitor 30.000 € wert ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
@MORPEUS Vielleicht findet man im Archiv von Slashcam etwas.
 
Zurück
Oben