Viele Detailfragen zu neuem 2700X-System (insb. OC-RAM, Board, CPU-Kühler)

C.J.

Lieutenant
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Hallo zusammen,

ich würde mir gerne ein neues System zusammenstellen und habe auch schon eine ganz gute Vorstellung, wie es aussehen soll. Allerdings gibt es noch jede Menge Detailfragen, für die ich mir gerne ein paar Meinung einholen möchte. Ich hoffe es ist OK den Thread hier zu erstellen. Ich könnte auch in den Unterforen nachfragen, aber ich wollte jetzt nicht gleich fünf neue Threads eröffnen.

TL;DR: Wer keinen Bock hat alles zu lesen: am meisten interessieren mich Meinungen zum RAM, zum CPU-Kühler und zum Board.

Zuerst mal mein aktuelles System:
Intel Core i5 3570K @4,2Ghz
Thermalright HR02 Macho
16GB DDR3-1600 CL9 (4x4GB, nicht übertaktet)
Gigabyte GA-Z77MX-D3H (µATX)
GA-Z77MX-D3H
Sapphire RX470 Nitro+ 8G (mit OC/UV)
BeQuiet StraightPower E10 500W
Samsung SSD 850 Evo 500GB
Samsung SSD 830 128GB
WD CaviarBlue 1000GB
Fractal Design Arc Mini
Windows 7 x64 Pro

Mein aktueller Stand für die Zusammenstellung:
CPU: Ryzen 7 2700X
Mobo: ASUS Prime X470-Pro
RAM: 2x8GB G-Skill TridentZ RGB
Systemplatte: Samsung SSD 970 EVO 500GB
Datengrab: Western Digital WD Purple 3TB
Gehäuse: Fractal Design Meshify C weiß, Glasfenster

Wofür wird das System genutzt:
Gaming, Programmieren, Surfen. Also relativ bunt gemischt.

Wozu überhaupt ein neues System?
Es ist nicht so, dass das alte System nervig langsam ist, aber nach bald 6 Jahren Ivy Bridge hätte ich gerne was neues. Da es vermutlich ähnlich lange hier stehen wird, gehe ich gleich auf 8 Kerne, zumal die gar nicht mal so viel teurer sind als 6.

Warum habe ich die obigen Komponenten ausgewählt?
Ich bin AMD-Sympathisant, weswegen ich mich auf Ryzen festgelegt habe. Ich will den 2700X nicht OCen, da das imho eh nichts bringt. Dafür möchte ich gerne schnellen RAM, um das maximale rauszuholen. Die Single-Thread-Leistung steigt dadurch beträchtlich an (siehe CB-Test) und von der kann man eigentlich nie genug haben. Neben der Leistung möchte ich mir diesmal auch ein wenig Optik gönnen. Daher habe ich ein Gehäuse mit Seitenfenster ausgewählt, dazu RGB-RAM (finde die TridenZ optisch einfach verdammt geil, auch wenn es natürlich günstigere B-Dies gibt) und ein Mainboard, welches mir ebenfalls optisch zusagt (ich mag diese schwarz-weiß-Optik wie beim Gehäuse), den ganzen RGB-Kram (hoffentlich) steuern kann und auch gescheite Qualität bietet.

Warum nehme ich keine günstigeren Alternativen?
Mir kommt es nicht primär auf P/L an. Das heißt nicht, dass mir Geld egal ist, aber ich verdiene seit einem Jahr endlich mein eigenes Geld und will mir einfach mal was gönnen. Wenn mir etwas gefällt, zahle ich auch ein paar Euro mehr, solange es im Rahmen ist. Ich weiß, dass ich mir auch einen 1700X und ein B350-Brett aus dem Abverkauf holen könnte, aber das hätte ich vor einem Jahr auch schon. Der 2700X hat mich heiß gemacht, weil er nicht nur bei MT, sondern auch bei ST durchgehend schneller als mein Ivy sein dürfte (im Gegensatz zum 1700er).

Grafikkarte:
Die Marktsituation bei Grakas ist imho absolut bes****en und ich sehe nicht ein dafür so viel Geld zum Fenster rauszuwerfen. Ich will daher die Situation auf meiner RX470 aussitzen und hoffe, dass es mit Turing und Navi wieder besser wird.

Netzteil:
Da das Netzteil noch nicht so alt ist (2016), würde ich es mit ins neue Sys nehmen, sofern da nichts gegen spricht. Das alte Sys würde ich aber gerne weiternutzen, daher bräuchte ich eine NT-Empfehlung dafür. Am besten nicht zu teuer, 400W sollten dicke reichen und effizient im idle. Ich überlege daraus ein 24/7-Sys zu machen, da will man natürlich jedes Watt einsparen :D.

Festplatte:
Ich kenne mich da nicht aus. Momentan stoße ich mit 1TB langsam an die Grenzen, d.h. 3TB sind mehr als genug. Wichtig wäre mir, dass sie leise im idle ist, denn im alten Sys ist die 7200RPM-Platte mit Abstand die lauteste Komponente im idle. Für Tipps wäre ich sehr dankbar.

CPU-Kühler:
Unentschlossen. Hätte mich Richtung Mugen 5 orientiert, da der Macho zwar gut kühlt, aber auch sehr sperrig ist. Im alten Sys konnte ich z.B. keine Asus- und Asrock-Boards verwenden, da der CPU-Sockel dort zu nah an den PCIe-Slots war und ich keine Graka hätte einbauen können (µATX!). Daher lieber eine Nummer kleiner. Eventuell würde mich aber auch eine AiO reizen:
Cooler Master MasterLiquid ML240L RGB
Vertretbarer Preis und man hat nicht so einen Klotz im Gehäuse. Frage: Ist das Teil leise im idle (für mich wichtiger als Lautstärke unter Last) und kühlt es genauso gut wie ein Mugen 5? Hier der CB-Test für die non-RGB-Variante: https://www.computerbase.de/2017-06/cooler-master-masterliquid-240-test/
Die Lüfter kamen da schlecht bei weg, aber ich hätte hier noch zwei eLoops mit 1300RPM/3pin-Anschluss. Die Pumpe ist laut Test mit 7V deutlich leiser als mit 12V bei fast gleicher Kühlleistung. Lässt sich die Pumpe über das Mainboard drosseln oder wie würde man sowas machen? Sorry, hab von Wakü und co keine Ahnung. Sinnvoller Kauf/Combo oder lieber die Finger davon lassen?

Mainboard:
Hier hätte ich (neben Pro und Contra zum ausgewählten Board) generell die Frage, ob bei all diesen Boards mit zwei M2-Slots auch beide sinnvoll mit SSDs bestückt werden können. Habe nur eine 500GB eingeplant, weil mir die 970Evo mit 1TB noch zu teuer ist. In ein, zwei Jahren würde ich aber sicher gerne nachrüsten, aber die alte muss ja auch irgendwo hin (mein altes Sys hat noch kein M2). AM4 führt nur PCIe 3.0 x4 für M2 nach außen, d.h. nur ein M2 ist direkt angebunden, der andere über den Chipsatz, d.h. meist PCIe 3.0 x2, also immer noch deutlich schneller als SATA 3. Aber es gibt bei den Boards Einschränkungen wie die Slots beschaltet werden:
https://www.asus.com/de/Motherboards/PRIME-X470-PRO/specifications/
"The M.2_2 socket shares PCIe clock with PCIe x1_1. When PCIe x1_1 or PCIe x1_3 is occupied, the M.2_2 socket can only support SATA mode. "
Das kann durchaus relevant sein, da ich zum einen gerne meine X-Fi behalten würde und die Möglichkeit einer zweiten Graka offen halten möchte (Begründung siehe weiter unten).

RAM:
Eines der kontroversesten Themen bei Ryzen. Ich glaube die 3200er mit CL14 sind ne ganz solide Wahl (RAM-Liste mit B-Dies ausm Luxx ist mir bekannt). Allerdings werden mir 16GB auf Dauer zu wenig sein und da liegt das Problem: Verbaut man vier Riegel, sinkt der maximale von AMD freigebene Takt von 2933 auf 2133Mhz. Das gleiche gilt, wenn man Dualrank-Riegel verbaut, die lassen sich deutlich schlechter übertakten als Singleranks. 32GB sind mir heute zu teuer. Selbst der Preis für 16GB ist eigentlich absolut lächerlich, aber ich will jetzt nicht noch 1-2 Jahre warten nur wegen des RAMs. Daher bräuchte ich hier ein paar Tipps:
- Was taktet sich besser? 2x Dualrank oder 4x Singlerank?
- Lohnt sich überhaupt noch Samsung B-Die, wenn man sowieso plant in absehbarer Zeit auf 4x8GB zu gehen? Limitiert bei 2xDR/4xSR der RAM oder der Memory Controller von Ryzen?
- Ist 3600CL16 besser als 3200CL14? Die absoluten Latenzen sind bei letzterem besser, aber höherer RAM-Takt bedeutet auch höherer IF-Takt. Allerdings ist es bei 2xDR/4xSR sehr unwahrscheinlich, dass das mit 3600Mhz läuft.
Zu diesen Fragen findet man kaum was im Netz, da anscheinend alle mit 16GB dicke auskommen.

Betriebssystem:
Ich würde mir Win 10 x64 Pro dazu kaufen. Windows 7 soll erstmal auf dem alten Sys weiterlaufen. Eigentlich würde ich am liebsten ein Ubuntu aufs neue Sys packen, aber da muss ich auf zu viele Spiele verzichten. Daher wird es ein Dualboot (Anfangszeit) oder ein Linux-Host mit Windows in einer VM (Langzeitprojekt). Hat jemand Erfahrungen mit letzterem bzw. kennt Erfahrungsberichte? Ich weiß, dass man eine Graka via Passthrough an eine Windows-VM durchreichen kann und den Linux-Host dann auf einer zweiten Graka laufen lässt (-> dafür bräuchte ich den zweiten PCIe x16 Slot). Gibt es da sonst noch Fallstricke, die man beim Systemkauf schon berücksichtigen muss? (Funfact: Mein 3570K ist der einzige i5/i7 Ivy, auf dem kein passthrough läuft, der 3570 ohne K und der 3770K können es. Daher kann ich es bei mir nicht selbst testen).
Weiß außerdem jemand, ob man die X-Fi Titanium unter Windows 10 noch vernünftig benutzen kann? Ich finde CMSS-3D in Kombination mit Kopfhörern super und möchte da nur sehr ungerne drauf verzichten. Onboard-Sound klingt für mich subjektiv einfach ein bis zwei Klassen schlechter.

Vielen Dank erstmal für alle, die sich bis hier durchgekämpft haben. Bestimmt habe ich noch irgendwas vergessen, aber das reiche ich dann nach.
 
Servus,

zum Thema Kühlung kann dich dir den Noctua ans Herz legen. Der Single Tower aus meiner Signatur sollte einer der AMD-kompatiblen sein.

OS ist mit Win10pro meiner Meinung nach das beste. Windows in VM hat keine nennenswerte 3D-Beschleunigung. Ich betreibe selbst Ubuntu und weiteres in VMs und komme damit sehr gut zurecht. Dual-Boot wäre natürlich das beste für beide Welten, aber das Umschalten nervt echt. Ich überlege inziwschen einen 2. Rechner mit Linux anzuschaffen.

Das Netzteil ist noch jung: Weiterverwenden!

SSDs M2: Ich sehe immer noch keinen nennenswerten Vorteil zu den SATAs. Ja, ist 6x schneller, aber braucht es das? Welches Szenario gibt es da? Kenne keines für deine Anwedungen.

Ich komme nachher vielleicht noch zu mehr Details. Die Familie ruft.

cheers, alexx

PS: Ein 24/7 Sys würde ich nur mit Server-Hardware betrieben.
 
Der Noctua nimmt sich preislich nicht viel mit der verlinkten AiO. Die Kühlleistung wird vermutlich etwas höher sein, aber dafür hat man wieder das Problem, dass der Kühler den obersten PCIe Slot überragt. Da die Ryzens taktmäßig bereits am Limit laufen bzw. sich minimale Taktsteigerungen nur mit horrenden Mehrverbräuchen erreichen lassen, bin ich der Meinung, dass man in Kühlleistung eh nicht zu viel investieren sollte und mir die Aufgeräumtheit und die Abgabe der heißen Luft direkt nach außen bei der AiO eher zusagen. Mir macht bloß die Pumpe im idle etwas Sorge, denn da hätte ich es gerne leise.

Windows 10 ist leider eine Notwendigkeit, um kompatibel zu Spielen zu sein. Als Primärsystem möchte ich das aber nicht nutzen, d.h. entweder Dualboot oder Linux-Host mit Windows-VM (nicht andersrum!). Letzteres wäre aber etwas, mit dem ich langfristig mal ein bisschen rumbasteln würde. Allerdings scheint das nicht sehr populär zu sein.

Bei den SSDs hast du vermutlich Recht. Generell würde ich die M2-Slots gerne benutzen, um den Kabelsalat kleiner zu halten. Wahrscheinlich wäre z.B. die 860 Evo kaum langsamer. In meinem Arbeitenotebook ist eine NVMe-SSD drin und es fühlt sich für nur zwei CPU-Kerne sehr schnell an. Ich glaube hier kann ich mich immer noch spontan entscheiden, ob ich die 50€ extra ausgebe oder nicht.

Zu den 24/7: Warum würdest du mit normaler Hardware davon abraten? Das System würde nicht permanent mit Last laufen, sondern fast ausschließlich im idle. Ich hätte das als privaten File-Server genutzt oder um mal nen privaten Teamspeak-Server für ein paar Leute laufen zu haben, etc.
 
Genau daran dachte ich: ? Pumpe KANN man hören. Mein Noctua 14er ist dagegen seit Jahren unhörbar außer ich benche Prime95. Beim normalen Zocken höre ich nur die elenden Gehäuselüfter. :)
Ergänzung ()

PS: Ich glaube nicht, dass der den 1. PCIe-Slot überragt :)
 
@C.J.

Beim RAM empfehle ich 2x8 GB, egal ob SR oder DR, es macht kaum einen Unterschied. Ich habe mit den Ripjaws V 3200 bei Ryzen 1 gute Erfahrungen gemacht, sie laufen mittlerweile bis knapp 3000 MT zuverlässig und waren in der Anschaffung deutlich günstiger als die speziell für Ryzen vermarkteten Flare-X o.ä.

Zwei große RAMs sind wertstabiler als vier kleine und sie lassen sich später bei Bedarf noch aufrüsten.

Zur Kühlung gebe ich zu Bedenken, daß ein AIO auf der CPU auch Bauraum braucht und in einem kleinen Gehäuse möglicherweise den wertvollen Platz für einen weiteren Gehäuselüfter verbaut, der die Grafikkarte kühlen könnte. Du bringst aus dem alten System eine "heiße" RX470 mit, da kann ein weiterer Lüfter im Deckel den Unterschied zwischen laut und leise machen. Die Kühlung der CPU ist bei AM4 ohnehin unkritisch, solange nicht extrame OC-Einstellungen vorgenommen werden.

Wenn Dir Mugen / Macho zu sperrig sind, bau den Dark Rock TF ein, der hat eine sensationelle Leistung im Verhältnis zum Bauraum.
 
SR und DR macht bei Ryzen einen großen Unterschied beim Takt. DR scheint, was man so hört, relativ schwer über 3000Mhz zu kriegen zu sein und bei CB brachte DR keinen Vorteil für Ryzen 2 gegenüber SR, obwohl dies bei Ryzen 1 noch so war. Da verschenkt man also was. Dummerweise hat hier bis auf CB afaik keine Seite mal genauer getestet. Ich werde mal im Subforum für RAM posten, für so einen allgemeinen Kaufberatungsthread ist das Thema einfach zu speziell.

Das mit den weniger Gehäuselüftern bei einer AiO erschließt sich mir nicht ganz. Die AiO wird im Gehäusedeckel verbaut mit rausblasenden Lüftern, d.h. die Luftabfuhr ändert sich gegenüber zwei Lüftern, die einfach nur so rausblasen, nicht. Der Lüfter hinten bleibt auch. Momentan tendiere ich fast dazu, es einfach mit der günstigen AiO zu probieren, ich glaube ich mache mir da zu viele Gedanken. Die Frage ob mir das Teil leise genug ist oder nicht, kann ich mir so am besten beantworten. Mein favorisiertes MB hat einen angeblich regelbaren Pumpenanschluss für AiOs, also viel Raum zum basteln :D.
 
Hier bei mir (DR RAM mit Ryzen 1700) reagiert Cinebench kaum auf 20% mehr RAM-Takt über Stock, die Unterschiede sind kaum meßbar, 2% mit viel Phantasie, die Unterschiede gehen irgendwo in der Schwankungsbreite der Messungen unter. Bei 7 Zip macht der RAM-Takt aber einen deutlich wahrnehmbaren Unterschied.

Vielleicht bist Du mit dem RAM-Thema im speziellen Themenforum wirklich besser aufgehoben, meiner Meinung nach ist wird es ab einem gewissen Level mehr zur Spielerei. Was man leicht haben kann (gemessen an Einkaufspreis und Systemstabilität) gerne mitnehmen aber irgendwann verbringt man ewig viel Zeit beim Einregeln der Settings und Recherchieren für vernachlässigbaren Mehrwert. Dann lieber häufiger einen Upgrade der CPU.

Was das AIO betrifft - ich glaube es gibt da objektiv wenig zu gewinnen aber das ist mehr eine Geschmacksfrage, was einem besser gefällt. Wer Lust darauf hat, soll es ausprobieren und damit experimentieren. Ich persönlich mag den Look der Dark Rock Kühler und gebe dort ein paar Euro mehr aus, obwohl es die gleiche Kühlleistung auch anderswo 20% billiger gäbe. Andererseits: Den Infinite-Mirror-Look des NZXT Kraken finde ich atemberaubend und wenn das Teil nicht sonst so durchschnittliche Bewertungen hätte, würde ich es auch mal gekauft und ausprobiert.
 
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