Virtual Machine System

CoffeeToGo

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Guten Tag,

als langjähriger Windows-Nutzer überlege ich nun ernsthaft auf Linux umzusteigen.
Die Beweggründe sind hauptsächlich Sicherheit und Kontrolle.

Ich überlege schon wirklich lange quasi ausschließlich Linux zu benutzen, aber es laufen halt so viele Programme die ich nutze auf Windows (oder MacOS).
Und dann sind da noch die Games... ^^

Vorallem letzteres ist halt einfach immer Hinderungsgrund Nummer eins gewesen.

Aber nun habe ich gesehen, dass man mit QEMU/KVM (+ dem Virt-Manager) die Grafikkarte durchreichen kann und, ein ausreichend performantes System vorausgesetzt, auf Linux über die Windows VM ohne großen Geschwindigkeitsverlust auch Gaming kann!

I am sold... jedenfalls fast.

Die nächste große Frage wäre, ob es auch möglich ist eine Virtual Machine für Musikproduktion zu nutzen?
Meine Recherchen sagen "Jein". Einige Stellen behaupten das wäre kein Problem, wenn man sozusagen eine externe Soundkarte benutzt und diese "durchreicht".
So ganz klar ist mir das nicht geworden. Nun habe ich eine externe Soundkarte und müsste es ausprobieren, wäre da nicht dieser immense Aufwand. Tagelanges probieren, aufbauen und lernen um dann festzustellen: ups, funktioniert nicht wirklich befriedigend. Die Latenzen werden wahrscheinlich das Problem werden.

Ich weiß das alles aber nicht. Zur Not dann halt doch noch Windows im Dual-Boot.

Hier nioch ein paar Fragen:
- Kann ich Cubase in einer Windows VM betreiben und damit produktiv arbeiten?
- Kann ich NI Kontakt in einer Virtuellen Maschine auch den Zugang zu einer externen Bibliothek geben, also auf einem anderen echten PC?
- Kann man VM's einfach auf eine neue Echte Hardware einfach so umziehen lassen?

Vielen Dank

mfg
 
Im Bezug auf zocken unter Linux: Steam bastelt gerade am Support für Linux Systeme. Einen Steam Client gibt es jedenfalls schon seit einiger Zeit.
 
Windows und macOS sind sicher. Und welche Kontrolle vermisst du denn aktuell?Du weißt aber schon, dass du dann immer noch Windows nutzt, auch wenn es in einer VM läuft oder?
Entweder du steigst um oder eben nicht. Wenn manche Anwendungen oder Workflows nur unter Windows bei dir laufen, dann kannst du nicht auf Linux umsteigen. Und wenn du keine Lust auf tagelanges Rumprobieren hast, dann ist es erst recht nichts für dich.

Nur weil du Windows dann in einer VM nutzt, hast du weder mehr Kontrolle noch mehr Sicherheit, sondern zusätzlich noch Scherereien und Probleme. Auch wenn du dir vielleicht was anderes einredest oder es dir anders vorkommt🙃
Mach Windows und Linux im Dualboot, da das für dich eine Option ist und spiel mit der Distro deiner Wahl rum. Mach deine eigenen Erfahrungen.

Ich weiß, das ist alles keine Antwort auf deine Fragen, aber die richtige Antwort auf dein Vorhaben.
 
Du hast in einer VM oft Probleme mit der DPC Latency, was sowohl bei Spielen als auch gerade bei der Musikproduktion Probleme macht.

Manche Anti-Cheat Systeme erkennen die VM und sperren dich aus oder bannen dich sogar.

Ich hatte das auch mal aufgesetzt, habe es aber nicht perfekt hinbekommen. Irgendwas war immer am herummucken. Ich würd's lassen, wenn es keine Bastelkiste ist, sondern der Computer an den du dich setzen und einfach arbeiten oder zocken willst.
 
CoffeeToGo schrieb:
Kann man VM's einfach auf eine neue Echte Hardware einfach so umziehen lassen?

Von virtueller Maschine auf einen PC (reale Hardware) hab ich nur mal mit VMware gemacht.

-> https://www.vmware.com/support/v2p/doc/V2P_TechNote.pdf

Da steht alles drin. Kann sein das es auch Neures gibt.

CoffeeToGo schrieb:
Die Beweggründe sind hauptsächlich Sicherheit und Kontrolle.

Das erreichst Du nicht wenn das Windows in einer VM ist aber dennoch nach "aussen" darf. Und dran denken das es "Viren" gibt welche in der Lage sind aus einer VM auszubrechen und den Host anzugreifen.
 
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Aller Anfang ist schwer. Ich würde mit einem Dualboot anfangen, da hast du weniger Bugs und mehr Performance.

Je nach System (Hardware; vorallem CPU) kann man natürlich mit VMs auch produktiv arbeiten und die Virtualisierungssoftware wird auch immer besser. Jedoch für deine Zwecke (Gaming bzw. Musikproduktion) wäre ich eher vorsichtig, gerade mit spezieller Hardware (Soundkarte). Schlussendlich wirst du nicht um genauere Recherchen und Tests herumkommen und im Endeffekt mit möglichen Bugs / Performanceproblemen zuklämpfen haben, bis alles läuft "wie es soll" (Kompromisse/Alternative und Tüftelei eingeschlossen). Zu Zeitaufwändig und selbst für Fortgeschrittene zu viel Know-How IMO.
 
CoffeeToGo schrieb:
Die nächste große Frage wäre, ob es auch möglich ist eine Virtual Machine für Musikproduktion zu nutzen?
Meine Recherchen sagen "Jein". Einige Stellen behaupten das wäre kein Problem, wenn man sozusagen eine externe Soundkarte benutzt und diese "durchreicht".
Genau, um ein PCI Passthrough der Soundkarte wirst du nicht rumkommen. Ich habe sowas mal probiert und meine Karte war damals nicht kompatibel. Du wirst dafür mindestens mit ein paar Tagen rechnen müssen. Mindestens.
CoffeeToGo schrieb:
So ganz klar ist mir das nicht geworden.
Beim GPU Passthrough bekommt die VM direkten Zugriff auf den PCI Slot. Genauso ist es bei der Soundkarte, solange die im PCI Slot hängt.
CoffeeToGo schrieb:
Tagelanges probieren, aufbauen und lernen
Wenn du vorher nicht viel mit Linux zu tun hattest, wirst du deutlich länger als ein paar Tage brauchen.
Das soll nicht demotivieren, aber ich empfehle dir erstmal einen Dualboot und dann kannst du anfangen das Linux einzurichten. Wenn es irgendwann läuft, kannst du Windoof immernoch runterschmeißen und die Linux Partition erweitern.
CoffeeToGo schrieb:
Kann man VM's einfach auf eine neue Echte Hardware einfach so umziehen lassen?
Ja, wenn das Format der Festplatten der VM "raw" ist. Dann kopierst du den Dateiinhalt der VM Festplatten mit dd auf eine physische Festplatte. Wenn sich die Hardware ändert (z.B. die virtuelle CPU eine AMD war und die neue physische CPU eine Intel), musst du Windoof die neuen Treiber füttern. Bei Linux hast du alle Treiber im Kernel.
CoffeeToGo schrieb:
QEMU/KVM (+ dem Virt-Manager)
Der Virt-Manager ist nur der grafische Client. Den brauchst du nichtmal, das ist nur für die leichtere (grafische) Verwaltung deiner Hypervisoren.


Ich empfehle dir erstmal einen Dualboot. PCI Passthrough und solche Späße nehmen ordentlich Zeit in Anspruch. Hier im Forum gibt es auch einen Guide unter Manjaro, da wird deutlich, dass das nicht an einem Nachmittag zu machen ist.
Ergänzung ()

BFF schrieb:
Das erreichst Du nicht wenn das Windows in einer VM ist aber dennoch nach "aussen" darf. Und dran denken das es "Viren" gibt welche in der Lage sind aus einer VM auszubrechen und den Host anzugreifen.
Virtualisier mir HyperV und da kommt nichts raus. Deswegen gibt es auch kein root für die XBox, weil jede Anwendung in HyperV läuft. Ähnlich bei KVM, da kommt nichts raus. Wenn du für KVM oder HyperV einen Zero-Day-Exploit hast, verkaufst du den für Millionen im Internet und schreibst keine Viren für irgendwelche Windows-Gaming VMs.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mir erst kürzlich eine M.2 SSD gekauft und darauf Kubuntu installiert - Auf der anderen SSD ist noch die W10 Installation und läuft im Dualboot

Was du vorher kontrollieren sollst ist dass deine verwendete Software/Spiele/Hardware unter Linux halbwegs ordentlichen laufen ohne dich einzubremsen.
Das einzige was bei mir nicht funktioniert ist das Oculus Rift Headset, also auch kein Assetto Corsa Competizione. Das spiel ich aber mal so selten dass ich das vernachlässigen kann. Wenn trotzdem Lust besteht boot ich halt Windows

Andere Spiele laufen in Steam (guck auf protondb nach) oder Lutrix (Wine GUI. Auch dafür gibts online eine Liste welche Spiele und wie laufen)


Aller Anfang ist schwer da man teilweise auch etwas Googlen muss um eine Lösung zu finden - Beispiel meine Steelseries maus hat keine Linux Treiber, also kann ich keine DPI und hZ einstellen. Geht nur über etwas "hacking" im Terminal samt Drittanbieter Software


Im großen und ganzen bin ich aber sehr überrascht wie gut die Spiele (CS:Go, Squad und League of Legends) laufen. Vor 3 Jahren hätte ich diesen Schritt nicht gemacht
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, Leute, danke erstmal für die Antworten.

Vielleicht ist es noch nicht ganz rübergekommen was ich eigentlich machen möchte.

Im Moment habe ich einen Laptop mit Windows 10 drauf. Läuft auch gut, aber der PC "müllt" doch einfach irgendwann zu.
Da kommt einfach der Wunsch auf, Dinge zu separieren. Ein PC für dies, ein PC für das. Ist nur ein bisschen teuer und aufwendig hier 5 PC's zu am laufen zu halten.

Es gibt ja eben nicht umsonst reine Audio-PC's die NUR für Musikproduktion genutzt werden. Da wird, im Normalfall, eben nicht noch Onlinebanking und Shopping etc. darauf gemacht.

Genauso sollte man eigentlich auch seinen Gaming-PC behandeln für beste Performance.

Der Hintergrund ist, ich möchte eben nicht meine Bankgeschäfte und meine Arbeit auf demselben PC machen wo ich auch gaming und anderen Hobbys nachgehe.

@chainr3action
Die Kontrolle die mir fehlt ist, dass Microsoft Windows den User als Dumm, wie ein Stück Brot was vor dem PC sitzt behandelt. Das mag für mich auch teilweise noch stimmen, aber das will ich ändern.
Ich möchte Windows wieder zu dem machen was es eigentlich ist, ein Tool womit ich meine Arbeit verrichten kann. Cubase gibt es leider nicht für Linux. Ich weiß das ist der Sonderweg, denn es gibt gute DAW(Digital Audio Workstation wie Cubase) auch für Linux. Aber das ist eben nicht womit ich arbeite.

@DisConnect
Muss es eine PCI Soundkarte sein? Ich hatte was von USB Passthrough gelesen und da braucht man halt nur ne kompativle externe Soundkarte und es soll ziemlich ohne Latenzen funktionieren(Natürlich nie so gut wie auf einem nativen System)


Vielleicht meldet sich noch einer der genau so ein System am laufen hat und mit welcher Hardware ^^

@PHuV
Danke dir, aber da geht es halt um Wine oder halt eben DAW's die mit Linux funktionieren.
Ich werde sehr Wahrscheinlich bei Cubase bleiben. Hab aber noch nirgends gelesen ob es mit QEMU/KVM funktioniert

Das Projekt ist auch eher langfristig angelegt. Ich habe mir VirtualBox runtergeladen und schon mit Ubuntu in der VM gespielt. So werd ich ein bisschen Linux lernen.
Das Gaming funktioniert weiß ich von anderen Leuten, die ihr System auf YouTube vorgestellt haben, aber für Musikproduktion gab es jetzt so speziell noch nichts
 
Hast du eventuell noch eine SSD rumliegen um dein geplantes Vorhaben mit einer nativen Ubuntu Installation umzusetzen?
 
Ok, Leute ich hab vielleicht etwas gefunden was in die Richtung gehen könnten^^
https://sakis.tech/so-sieht-mein-homelab-aufbau-inkl-diagramm/

Diagramm-Homelab.jpg


@maxik
Ja, ich hab hier sogar noch nen ganzen alten PC. Hab gerade gestern im BIOS geprüft ob Virtualisierung unterstützt wird. Ist leider nur ein 4 Kern CPU, aber um mal einen Linux Server wie Alma, Rocky drauf zu packen und dann ne VM mit Windows als Test.
 
Deine Begründungen ergeben nicht sehr viel Sinn und der Rest lässt sich besser lösen als mit VMs.
Aber speziell Gaming in Windows-VMs mit Linux Host, das wird schnell mal zum Hobby, Fehler zu finden und auszubessern.

Das selbe gilt für Musikproduktion. Gerade im (Semi-)Professionellen Bereich willst du dich nicht damit beschäftigen, wieso Software X nicht auf ner VM laufen will, wieso Hardware Y nicht von deiner VM erkannt wird, ob Problem Z nicht vllt mit der VM zusammenhängen könnte etc.etc.

Ne VM ist eine ganz dicke Schicht Komplexität, das sollte man nicht machen ohne sehr guten Grund. Parallel noch Linux lernen das als Host-OS fungiert: Noch schlechtere Idee.
 
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https://www.redhat.com/de/topics/containers/whats-a-linux-container

Containern ist heutzutage sehr beliebt und selbst MS macht dies schon geraume Zeit mit seinem OS und auch Apps auf dem OS. Moderne Web-Architekturen skalieren so fast ins unendliche.

Ursprünglich kam das eber daher, dass Dinge aus dem Runder liefen (z.B. bei größeren Windows Updates waren zig neustarts notwendig). Heutzutage benutzt man Betriebssysteme die beliebge Container ausführen und dynamisch damit umgehen können. Warum sollte man nicht Banking und Gaming auf dem selben OS machen?! Die richtige Frage(n) wäre(n): Wie mache ich Banking auf meinem PC sicher? Wie halte ich meine(n) PC(s) sauber? ...

Nun redest du von "virtuell" als ob es "visuell" wäre, das ist nicht im Sinne der Erfinder!
 
CoffeeToGo schrieb:
könntest du da näher drauf eingehen?
Eine Trennung erreichst du einfacher über getrennte Benutzerkonten oder alternativ per Dual-Boot. Die Installation und Nutzung diverser Audio-Software dürfte auch keinerlei Auswirkungen auf deine Gaming Performance haben, das verwendest du schließlich nicht parallel.
 
Also ich befinde mich gerade in der gleichen Situation wie der Threadersteller.

Ich kann nur raten. Ganz oder gar nicht. Wenn man nicht akzeptieren kann dass manche Dinge nicht mit Linux laufen und man sich nicht umgewöhnt landet man über kurz oder lange wieder bei Windows

Manches läuft halt einfach nicht (Games) akzeptieren und was anderes zocken was läuft

Das Windows Programm gibt es nicht, dann nehm ich ein alternatives was es gibt

Die Leute haben recht man muss sich umgewöhnen.
 
Überall da, wo - wie im Musikbereich - sehr spezielle Hardwareanforderungen wie die Audio-Interfaces, DSPs, DAC, ADCs und Co. laufen, wie auch die Plugins, würde ich tunlichst auf eine VM verzichten. Genau das gleiche bei Videobearbeitung, wo es eben auch spezialisierte Hardware gibt.

VMs sind gut für diverse Arbeitsumgebungen in der IT, sprich alles, was mit Entwicklung, DevOPs und Co zu tun hat: Datenbanken, ESB, DI, BigData Kram und Co.
 
Hallo zusammen,

ich bin durch mein Diagramm auf diesen Thread gestoßen und wollte ein paar Sachen zum Threadstarter schreiben, bzgl. seines Problems. :)

Hier meine specs:

Code:
// W480M Vision W
// Intel Xeon W-1290P
// Corsair RMx Series 2021 RM550x
// 2 x Kingston Server Premier DIMM 32GB, DDR4-2933
// Samsung SSD 970 EVO Plus 1TB
// 3 x WD Ultrastar DC HC530 14TB
// Unraid Version: 6.11.5

Für meine Musikproduktion nutze ich eine virtuelle Maschine mit Windows 10. Dafür habe ich auf meinem Unraid-Host eine interne USB-Karte eingebaut, die ich an die Win10-VM weiterreiche. Als externe Soundkarte verwende ich die UR44 von Steinberg, welche ich mit der eingebauten internen USB-Karte verbunden habe. Ich nutze ebenfalls Cubase und Kontakt und um Verzögerungen zu vermeiden und alles sauber voneinander zu trennen, speichere ich meine Kontakt-Libarys auf einer externen USB-Festplatte (SSD), die ebenfalls an die interne USB-Karte angeschlossen ist. So kann ich auf die VM jederzeit und von jedem Computer aus über Remotedesktop zugreifen und das ohne ein Latenz-Problem.

Das Gleiche könnte man auch fürs Zocken machen. Grafikkarte einbauen, neue VM erstellen, Grafikkarte an die VM durchreichen, Parsec drauf und fertig.

LG
sakis
 
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