VOIP-Umstellung bei reinem Telefonanschluss

anyone23

Lieutenant
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Hallo,

ich muss euch mal um Rat fragen weil ich bei diesem Thema leider etwas den Überblick verloren habe.

Aktuelle Situation: Kleine Firma, die wegen vieler Rufnummern 2 Verträge bei der Telekom hat: 1x DeutschlandLAN IP Start Premium fürs Telefonieren & Internet + 1x Call Comfort/Universal für Telefonie.

Jetzt ist der letzte Vertrag leider mit der IP-Umstellung dran. Der Call Comfort/Universal ist jetzt an eine Auerwald 5020 VOIP Telefonanlage angeschlossen.

Wenn ich es richtig verstehe, muss nun zwischen der Anschlussdose und Telefonanlage ein Modem gesetzt werden und dann sollte alles weiter funktionieren. Leider habe ich aber trotz längerer Suche keine genaue Anleitung für einen solchen Telefon-only Anschluss gefunden.

Welche Modems kann ich in einem solchen Fall anschließen? Gehen hier auch Fritz!Boxen?

Und wie kann ich das Modem überhaupt einrichten (Zugangsdaten & Rufnummern eintragen) wenn dieser Anschluss doch gar nicht an unser Netzwerk angeschlossen ist?

Sorry, aber ich kann mir das gerade einfach nicht wirklich vorstellen und habe dazu auch nichts handfestes gefunden.
 
Der ISDN-Anschluss mit der 5020 ist nur für Telefonie? Dann ist er doch eh nicht mit dem "Netz" oder dem anderen Anschluss verbunden, oder? Bei der Umstellung auf IP schließt du einen VoIP-Router mit s0-Bus (kein Modem) wie eine Fritzbox an den Anschluss. In der Fritzbox richtest du die Rufnummern ein und legst sie auf den s0-Bus. Die Auerswald kam früher an den s0-Bus des NTBA vom ISDN, jetzt kommt die Auerswald an den s0 der Fritzbox.

Ich würde aber mal gucken, ob ihr wirklich zwei Anschlüsse, zwei Tarife braucht und sie nicht in einen zusammenfassen könnt.
 
Bin letztens an nem Anschluss gewesen, da läuft die Telefonanlage parallel zu einer T-Com Digitalisierungsbox (Router/Modem) und einem VoIP-Anschluss. Also VoIP-Anschluss -> Digibox -> Telefonanlage. Vielleicht hilft dir das weiter... So hat man eben die alte Telefonanlage weiter nutzen können ohne alles auf VoIP (z.B. Fritzbox) umzukonfigurieren. ...Ob's einem das Wert ist weiß ich nicht. Müsste folgendes Teil gewesen sein: Telekom Digitalisierungsbox Smart (https://geizhals.de/telekom-digitalisierungsbox-smart-40298093-a1486992.html)
 
Rufnummern des Call Comfort umbuchen auf den DeutschlandLAN IP Start Premium und für den ein Endgerät mit s0-Schnittstelle nutzen.

Ansonsten brauchst halt ein extra VoIP-Gateway, die Telekom nutzt da die Digitalisierungsboxen oder die teureren Geräte von Lancom oder Zyxel (zB Zyxel GW400 mit 4x s0 oder LANCOM 1783VA mit 2x s0).

Eine Fritzbox mit s0 kann das auch, ich würde das aber wie gesagt auf ein prof. VoIP-Gateway legen lassen und alle Rufnummern auf die vorhandene Internetleitung legen.
 
1. Wie viele MSN Rufnummern werden insgesamt (DLAN IP Start + Universal) genutzt?
Sind das insgesamt maximal 10 MSNs, können diese auch auf einen Anschluss portiert werden.
Bei den DeutschlandLAN IP Voice/Data MSN Anschlüssen ist es möglich die Anzahl der Sprachkanäle zu erhöhen.

2. Wie wird die Telefonie des bereits vorhandenen IP Anschlusses auf die Auerswald 5020 VOIP geschaltet?

3. Wie viele VoIP Kanäle unterstützt die Auerswald Anlage aktuell? (Abhängig von dem verbauten VoIP Modul)
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast 3 Möglichkeiten:

1. Du buchst ein Endgerät der DTAG, die dir den VoIP-Anschluss in ISDN emuliert.
Ist sinnvoll wenn du in nächster Zeit nicht vor hast deine 5020 gegen eine neuere einzutauschen und wenn du mehrere Anschlüsse bzw. viele Kanäle brauchst.
Dafür musst du aber wie gesagt ein Endgerät zu dem Tarif mieten oder kaufen!
Dann ändert sich letztendlich nicht viel für dich, S0 kommt halt jetzt nicht vom NTBA sondern vom Router.

2. Du richtest den VoIP-Account direkt in der Auerswalsanlage ein.
Dafür brauchst du dann natürlich von der Anlage Zugriff auf ein Gateway.
Ich konnte leider noch nicht testen, mit welchen Routern man VoIP betreiben kann, wir nutzen ZyXEL Geräte, konnten aber noch nicht testen. Die Telekom sagt auch nur, dass ihre eigenen Geräte dafür freigegeben wurden.
Ich bin mir leider nicht ganz sicher, wieviele VoIP-Kanäle die 5020 hat, da ich überall nur noch die 6000er und 5x00er Anlagen habe!

3. Du richtest den VoIP-Account in deine Fritzbox ein und bindest du die 5020 an den S0-Port der Fritzbox.
Da musst du aber aufpassen, da der S0-Port der Fritzbox limitiert ist was Kanäle angeht!

So oder so ist wichtig zu wissen, dass die DTAG dir keine zusätzliche Leitung für den VoIP-Anschluss bereit stellt! Wenn du also nur eine 16MBit Leitung hast, dann läuft Internet UND VoIP über den einen Anschluss, was ganz schön eng wird (je nach Kanäle!). NetCologne zbs. schaltet eine zusätzliche Leitung die nur für VoIP genutzt wird. Daher genau gucken was du an Anschlüssen hast, ggf. einen 2. Anschluss holen nur für Telefonie!
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt ist der letzte Vertrag leider mit der IP-Umstellung dran. Der Call Comfort/Universal ist jetzt an eine Auerwald 5020 VOIP Telefonanlage angeschlossen.

selbe Situation und selbe ISDN-Anlage beim meinen Eltern.

Lösung: Du brauchst einen Router (z.B. 7490 von AVM) mit einem S0-Port. Der Telekomrouter funktioniert definitiv nicht! Den klemmst du dann wie schon geschrieben zwischen Telefondose und ISDN-Anlage und dann funktioniert es.

Die Telekom sagt auch nur, dass ihre eigenen Geräte dafür freigegeben wurden.
Ich bin mir leider nicht ganz sicher, wieviele VoIP-Kanäle die 5020 hat, da ich überall nur noch die 6000er und 5x00er Anlagen habe!

Bei meinen Eltern haben die das auch gesagt. Techniker ist dann inkl. Speedport wieder von dannen gezogen ohne etwas machen zu können. Die Speedports können es definitiv nicht!
 
Moin!

Die Auerswald 5020 Voip hat bereits im Grundausbau 2 Voip-Kanäle, die selbstverständlich extern genutzt werden können.

http://www.auerswald.de/de/service?option=com_auerservice&view=faq&faq_id=15

Da brauchts KEINE Voip-Fritte oder Emulationsbox.

Passendes Modem, diese haben rudimentäre Routerfunktion, da kommen die Zugangsdaten rein, einige Anpassungen und schon läufts.

D-Link DSL-321B

Diese AllIP-Modems gibts für noch nicht mal 30 Schleifen.

Der Call Comfort/Universal wird von ISDN auf AllIP geschaltet, NTBA fliegt raus und das wars.

GrussGruss
 
@Kurzschluss:

So einfach ist das mit den VoIP Kanälen bei Auerswald nicht. Diese werden nicht nur für externe Gespräche genutzt, sondern auch für:
- interne VoIP Gespräche
- Faxkanal
- Voicemail

Dementsprechend sollte man das Thema auf gar keinen Fall so einfach als erledigt betrachten. Ohne genaueres zur Konfiguration und Ausbaustufe zu wissen kann das im Fiasko enden.

Zusätzlich würde ich kein ADSL Modem nehmen, wenn man für rund 80-90€ eine Fritzbox 7430 neu mit Vectoring-VDSL Funktionalität bekommt.

Daher empfehle ich folgende Fragen zu beantworten:
Nizakh schrieb:
1. Wie viele MSN Rufnummern werden insgesamt (DLAN IP Start + Universal) genutzt?
Sind das insgesamt maximal 10 MSNs, können diese auch auf einen Anschluss portiert werden.
Bei den DeutschlandLAN IP Voice/Data MSN Anschlüssen ist es möglich die Anzahl der Sprachkanäle zu erhöhen.

2. Wie wird die Telefonie des bereits vorhandenen IP Anschlusses auf die Auerswald 5020 VOIP geschaltet?

3. Wie viele VoIP Kanäle unterstützt die Auerswald Anlage aktuell? (Abhängig von dem verbauten VoIP Modul)
 
Danke schon mal für eure Antworten. Im Grunde lag ich also nicht komplett falsch. :)

Nizakh schrieb:

1. Es sind 20 Nummern. Da die Telekom leider unfähig ist mehr als 10 Nummern pro Vertrag zu aktivieren, müssen es die beiden Verträge sein.

2. An den IP-Anschluss ist eine Fritz!Box 7390 angeschlossen, welche alle Nummern über den S0-Anschluss an die Auerswald Telefonanlage weitergibt.

3. Hm, ich weiß nicht ob ich das beantworten kann. Ich habe mal einen Screenshot von der Hardwareübersichtsseite angehängt.

Verstehe ich also richtig, dass ich im Grunde irgendein Modem/Router vor die Telefonanlage schalten kann, dort die Zugangsdaten + MSNs eintrage und es dann weiter funktioniert?
 

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Moin!

Gegenfrage: wer hat bei ner 5020 Interne VoiP-Endgeräte?

Kommt wohl eher selten vor, intern werden wohl eher analoge, ISDN oder Systemtelefone verwendet.

FAX wird entweder über die Rufverteilung ans analoge FAX realisiert, das aber innerhalb der Anlage über LAN die Faxfunktion genutzt werden kann, hat sich längst noch nicht bei allen Nutzern einer TK-Anl rumgesprochen.

Und Voicemail?

In der vermutlich vorhandenen Standardkonfiguration an nem Geschäftskundenanschluss arbeitet die Auerswald eh nur als etwas besserer Medienkonverter.

Ein ausführliches Howto ist auf den Auerswaldserviceseiten zu finden, im übrigen kann ein entsprechend ausgebildeter Fernmelder, der sich mit Auerswald auskennt, vorort die komplette Konfig innerhalb von 10 Minuten ändern, und das ganze lauffähig.

Natürlich kann auch die Fernwartungsfunktion genutzt werden, gibts aber auch nicht für lau.

Außerdem ist die Bedienungsanleitung von Auerswald nebst Konfigurationsanleitung bis ins kleinste Detail dokumentiert.

Wer allerdings Plug and Play erwartet , ist eindeutig im falschen Film.

Und, abhängig von der Anschlusstechnologie wird ein dazu passendes Modem verwendet, der dahinter gehängte Router bleibt als Standalonegerät möglichst mit Fallbackoption auf GSM oder LTE-Zugang aktiv, und bei Technologiewechsel auf G.fast oder LWL fliegt das Modem raus und weiter gehts.

So ein Dual-WAN-Router ist ne wahre Zauberkiste……...

Alles, was irgendwie mit Kupfer von draußen zu tun hat, hat einen Nachteil: bei jedem Überspannungsereignis sterben reihenweise irgendwelche Komponenten weg, wenns nur das Modem ist, bleibt der Rest heile, vorausgesetzt, im Haus ist ein vernünftiges Überspannungsschutzkonzept konsequent umgesetzt worden.

Gerade im gewerblichen Bereich steht und fällt die Existenz mit der Erreichbarkeit, sei es klassisch über Draht Tel/Fax oder elektronische Medien SMS/Email, bis so ein Kommunikationsnetz wieder läuft, können Wochen vergehen.

Ein wenig OT:

Das blöde an VoiP ist nu mal, dass die peripheren Einheiten, gerade bei VDSL am öffentlichen Stromnetz hängen und davon abhängig sind, die Pufferakkus dadrin halten nicht allzulange durch.

Ich weiss nicht, wie es bei euch mit dem Niederspannungsnetz aussieht, bei mir jedenfalls bedingt durch die massenhafte Verbreitung von Photovoltaik und Windkraftanlagen ist soviel Müll auf den Leitungen unterwegs, Netzwischer sind an der Tagesordnung, manchmal mehr als ein Dutzend.

Und, da bei den „modernen „ Schaltnetzteilen Pufferelkos in ausreichender Größe nicht mehr anzutreffen sind, steigen die dadran hängenden Gerätschaften regelmäßig aus.

GrussGruss
Ergänzung ()

@anyone23:

20 Rufnummern, ne Fritte und ne 5020 passen nicht zusammen.

Ich glaube auch nicht, dass zeitgleich 20 Gespräche geführt werden.

Der Rufnummernwahn geht auf die Zeit zurück, dass bei jedem ISDN-BaAS 10 Rufnummern kostenfrei geordert werden konnten.

Die Anzahl der Rufnummern mal runterbrechen auf die tatsächlich benötigten.

Danach die Anzahl der benötigten VoiP-Kanäle ermitteln, Stichwort Gleichzeitigkeitsfaktor.

Geschäft, Fax, Privat, Sohn, Tochter.....

GrussGruss
 
Kurzschlus schrieb:
Ergänzung ()

@anyone23:

20 Rufnummern, ne Fritte und ne 5020 passen nicht zusammen.

Ich glaube auch nicht, dass zeitgleich 20 Gespräche geführt werden.

Der Rufnummernwahn geht auf die Zeit zurück, dass bei jedem ISDN-BaAS 10 Rufnummern kostenfrei geordert werden konnten.

Die Anzahl der Rufnummern mal runterbrechen auf die tatsächlich benötigten.
Doch wir brauchen die Rufnummern leider alle. Wir haben 2x Telefon für die Chefs, Fax vom Chef, 3x Abteilungen mit eigenen Telefonnummern + Fax und dazu kommen noch diverse Key-Accountmanager, die jeweils ihre eigene Nummer benötigen um individuell erreichbar zu sein. Von den 20 MSNs werden 17 aktiv genutzt.

Mit einem einzigen Tarif wären auch gar nicht genügend Telefonate gleichzeitig möglich. Teilweise sind es wirklich längere Gespräche (30 Minuten+), die geführt werden.

Die Fritz!Box 7390 ist jetzt natürlich älter, aber ein wahrer Segen im Vergleich zum Speedport, den uns die Telekom angedreht hatte und bei der Faxe nur zerstückelt durchkamen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es sind aber ganz normale VoIP Anschlüsse bzw. sollen welche werden? Also kein SIP-Trunk?

Dann würde ich auch empfehlen die möglichst auf der Auerswald direkt einzurichten. Wenn nicht schon im jetzigen Zustand möglich, kann man die auf bis zu 8 VoIP Kanäle aufrüsten.
 
Hol dir Profis ins Haus, oder willst Du ggü. deinen ganzen Chefs und Key Accoutern verwantwortlich sein, wenn die Telefonanlage streikt?

Dazu gibts Firmen, die zurecht Geld für die Verantwortung von garantierter Funktion und Support übernehmen. Wenn ich schon Fritzbox in einem Zug mit Geschäftsanwendung lese würde ich mich an deiner Stelle schnellstens von Profis und nicht in einem öffentlichen Computerforum beraten lassen.
 
Moin!

Oha, also aus dem Bauch raus:

die vorhandene Hardwarekonfig läuft telefonmäßig auf der letzten Rille....

Wenn dann alles Voip wird, dann gehts gewaltig in die Hose.

Mach dir mal Gedanken über eine für deine Anforderungen passende Telekommunikationslösung, die einzig und allein auf eine reine Telefonanlage aufgebaut ist.

Bezüglich FAX und den bekannten Problemen bei VoiP gibts da so einige „Stellschrauben“.

Mit Consumerendgeräten wird das nix, da muss was aus dem Bereich SoHo ran.

GrussGruss
 
anyone23 schrieb:
Verstehe ich also richtig, dass ich im Grunde irgendein Modem/Router vor die Telefonanlage schalten kann, dort die Zugangsdaten + MSNs eintrage und es dann weiter funktioniert?
Wenn das mit der Auerswald soweit klappt ja. Es ändert sich ja nur der Anschluss. Ob die Auerswald jetzt an ISDN und in Zukunft an IP läuft, sollte egal sein.

Bei 20 Rufnummern würde ich aber nur soviel selber machen, wie ich überschauen kann. Also eben die komplette Auerswald von ISDN auf IP umstöpseln. Wenn du alles umstrukturieren möchtest, würde ich einen Profi ins Haus holen.
http://www.voip-telefonanlagen-onli...praxis-25-Benutzer-inkl-Installation::78.html
Oder was ganz anderes:
https://www.3cx.de/voip-sip/sip-trunking/
https://www.nfon.com/de/
https://public.t-systems.de/it-tk-p...ndlan-swyx/telefonanlage-aus-der-cloud-405026
 
Ja, ihr habt wohl Recht, dass es an der Zeit ist, das ganze System mal auf den neusten Stand zu bringen. Ich werde das noch mal alles mit der Telekom durchsprechen, damit zumindest direkt nach der Umstellung alles problemlos läuft. Als Modem/Router haben wir noch eine alte Fritz!Box 7390 herumliegen, die wir übergangsweise für den neuen IP-Anschluss verwenden können. Damit sollte erst mal alles weiterlaufen.

Anschließend werde ich mal in Ruhe schauen, dass uns eine IT-Firma berät, welche die ganze Verkabelung auf den neuen Stand bringen kann und mir auch alles ordentlich dokumentiert, damit bei zukünftigen "Projekten" alles übersichtlich bleibt. :)
 
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