News VP8-Codec erringt ersten Sieg vor Gericht

Ich finde es schade, dass Google solche Probleme mit VP8 hat.
Ich mein, ich bin jetzt nicht hundertprozentig drin.. aber die Lösung, wie sie der MPEG-/H264-Codec zum Encodieren benutzt, ist nunmal die einzig Bekannte und Effektive. Es ist letztlich lächerlich, dass man soetwas patentieren kann, da Videokompression schlichtweg nicht/kaum anders möglich ist - und das allein rein "mathematisch". Ich kann doch auch keine tolle Matheformel (und Info/Encodierung ist ja fast nix anderes als Mathematik) patentieren lassen, mit der man den Weltfrieden berechnen kann.. wieso kann man dann in heutigen Zeiten soetwas wie Videocodierung patentieren lassen, dass die MPEG-Group jetzt ein ABSOLUTES Monopol hat.
Was ja viele nicht wissen, selbst MOV und WMV nutzen in ihren aktuellen Versionen große Teile des H.264-Codecs und entsprechend müssen sie dafür an die MPEG-Gruppe bezahlen.. die haben quasi ein stärkeres Monopol als der Internet Explorer auf einem frisch installierten Windows XP-System.. >_>
 
Ja damit hast du sicherlich nicht Unrecht, Ununhex, aber dahinter verbirgt sich die generelle Problematik um Software-Patente. Es steckt ja auch einiges an Forschungsarbeit in so einem Codec und ist daher sicher schützenswerter als ein "Slide-to-Unlock"-Patent. Wie lange solche Patente allerdings gültig sein sollten ist natürlich eine andere Frage...
 
Ja stimmt schon, dass da viel Geld reininvestiert wird, kann man nicht leugnen. Aber bspw. Google macht das auch mehr oder weniger "for free", da sie ja einen guten Codec für YouTube brauchen bspw.

Man kann halt mal schlecht ausprobieren, wie gut die IT-Welt das komplette Wegfallen von Softwarepatenten überleben würde..
 
Softwarepatente (zumindest in diesem Rahmen) sehe ich als durchaus gerechtfertigt, denn jemand hat viel Arbeit und Geld investiert um eine Methode zu optimieren. Das ist kaum etwas anderes, als eine aufwendige Modifikation zur Optimierung von Automotoren. Nur weil sich nach der Veröffentlichung herausstellt, dass es eine sehr effektive Modifikation ist und derzeit keine bessere bekannt ist, käme man kaum auf die Idee dem Inhaber deshalb das Patent abzusprechen.
Nebenbei ist die Dauer eines Patents ja (außerhalb der Pharmazeutik) auf maximal 20 Jahre begrenzt, danach steht die Technologie jedem frei.
Diese Art Patent ist schließlich eine ganz andere Liga als das affige "runde-Kanten"-Patent (welches so in Deutschland auch nicht zulässig wäre) oder sachen wie slide-to-unlock, wo ganz offensichtlich die erfinderische Leistung schwierig auffindbar ist ;)
 
grundsätzlich würde ich sagen:

für Forschung und Open Source sollte es keine Patente geben, um Entwicklung zu beschleunigen,
hier spreche ich aus eigener Erfahrung,

für komerziele Produkte sollte es Patente geben, und YouTube gehört dazu,
man sollte aber gut überlegen ob fast jeder Schwachsinn patentirbar sein sollte, wie in den USA,
besonders problematisch sind hier Patente die nur ein Verfahren beschreiben ohne auf die Technik einzugehen,
 
Wenn VP8 verboten wird, kann man ja ein WebM2 mit Theora als Videocodec machen - so viel schlechter ist Theora nun auch nicht.
 
lächerlich wie marode Firmen versuchen, sich durch irrwitzige Patente eine goldene Nase zu verdienen.
Das ganze Patensystem gehört mal reformiert!
 
MountWalker schrieb:
Wenn VP8 verboten wird, kann man ja ein WebM2 mit Theora als Videocodec machen - so viel schlechter ist Theora nun auch nicht.
Noch is nicht 100% klar, ob da nicht auch noch U-Boot - Patente auf Schleichfahrt sind. Im Zweifel wirft Google WebM2 auf den Markt, verwendet es für Youtube, in Android, in Chrome,... und dann, wenn der Markt durchdrungen ist, kommen die Kakerlaken aus den Löchern.
 
MountWalker schrieb:
Wenn VP8 verboten wird, kann man ja ein WebM2 mit Theora als Videocodec machen - so viel schlechter ist Theora nun auch nicht.


Dann zeig mir mal ein 1080p Video mit 10 mbps und Theora, dass nicht viel schlechter ist, als mit VP8.
 
Wer 1080p auf 10 Mb/s runterkomprimiert, hat es eh zerstört - sowas gehört verboten. Leider sehen das noch nicht alle Videodownloadanbieter ein. Auch mit echtem H.264 sieht 1080p30 bei 10 Mb/s nicht wirklich gut aus.

P.S.
Wer sich die Big Buck Bunny in H.264 und Theora runterläd, sieht, dass eine ansprechende Qualität nicht mit so krass viel mehr Speicherbedarf erkauft werden muss, dass man Theora ausschließen müsste. Bei dem ettliche jahre alten Film muss man noch berücksichtigen, dass der Theora-Encoder nicht auf dem damaligen Stand stehen geblieben ist.

P.P.S.
Vielleicht ist der Unterschied so bedeutend, wie der Unterschied von MP3 zu AAC oder Vorbis - und doch benutzen immernoch sehr viele Webradios MP3.
 
Zuletzt bearbeitet:
lächerlich wie marode Firmen versuchen, sich durch irrwitzige Patente eine goldene Nase zu verdienen.
Danke das du das so nochmal so festhältst , mein Beitrag wurde ja gleich als Spam und Flame qualifiziert. Im Übrigen gehört nicht nur das Patentsystem reformiert sondern allgemein das Denken darüber was im Sinne der Allgemeinheit ist.
Aus meiner Sicht versucht hier Nokia ganz klar Geld abzuschnüffeln um die eigene schwache Bilanz aufzupolieren. Patent hin oder her, mit Adobe wird niemand mehr glücklich.
 
MountWalker schrieb:
Wenn VP8 verboten wird,...

Soweit ich bei Wikipedia gelesen habe war Nokia die einzige Firma, die gegen VP8 geklagt hatte, also hat sich das Thema im Moment anscheinen erledigt.

MountWalker schrieb:
Wer 1080p auf 10 Mb/s runterkomprimiert, hat es eh zerstört - sowas gehört verboten. Leider sehen das noch nicht alle Videodownloadanbieter ein. Auch mit echtem H.264 sieht 1080p30 bei 10 Mb/s nicht wirklich gut aus.

10 Mbps ist gar nicht soo wenig; Itunes 1080p (download) hat ca. 5,1 Mbps und YouTube grob 2,5 bis 5 Mbps.

Filme wie das von dir angesprochene Big Buck Bunny können schon mit 5,3 Mbps (1080p) mehr oder weniger transparent sein (x264, CRF 18, unkomprimiertes Quellvideo). BBB kann sebst mit nur 1400 Kbps nocht um Welten besser aussehen als die Youtube-Version mit 3700 Kbps (beide 1080p).
Von daher kann man auch nicht nur auf die Bitrate schauen.


Da h.265 und VP9 schon Testweise verfügbar sind und das schon ausgereifte h.264 (gemeint ist x264) mit Theora und VP8 den Boden wischt, wird das mMn. jetzt trotzdem nicht der Durchbruch von VP8.
 
10 Mb/s ist immernoch so wenig, dass man bei 1080p30 in Realfilmen hinreichend starkes Clolour Banding hat, dass man davon ausgehen kann, dass man da nicht mehr auf volles 24b RGB sieht - was ich jetzt einfach mal an BluRay-Discs aus der Videothek festmache, von denen ja manche auch mehr bieten. iTunes HD Videos habe ich noch nicht gesehen, aber ich kenne den 720p-HD-Stream von arte.tv und der ist so krass kaputtkomprimiert, dass man Colour Banding schon bei flächen von hell blauem Himmel sehr deutlich sieht.

P.S.
Manche Streams sparen auch am Kontrast, sodass eben "Schwarz" heller ist und Colour Banding verhindert wird, indem man den Farbbereich einfach deutlich kleiner macht, als sRGB.
 
Zuletzt bearbeitet:
buddha281 schrieb:
Nebenbei ist die Dauer eines Patents ja (außerhalb der Pharmazeutik) auf maximal 20 Jahre begrenzt, danach steht die Technologie jedem frei.
)
Nur ist es das in der IT die Entwicklung so rasant ist, das 20 Jahre viel zu lange sind. 5 Jahre wäre schon sehr lange. 3 Jahren würden auch völlig ausreichen.
 
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