Primär liegt das rechtliche Problem beim Anbieter, weil sie ggfs gar nicht die Rechte haben, das Material dem Land auszustrahlen.
Beispiel:
ORF kauft die Rechte für ein Spiel der Champions League im TV und Internet für Österreich. Das heißt ORF darf das Spiel im TV und im Internet via Stream zeigen.
Sky kauft die Rechte für dasselbe Spiel in Deutschland.
In Österreich kann und darf man das Spiel kostenfrei im öffentlich rechtlichen TV sowie Stream sehen. In Deutschland darf ORF den Stream aber nicht anbieten. Daher rühren die Geo-Sperren, da Sky ORF im Zweifelsfalle rechtliche Schwierigkeiten bereiten kann, wenn ORF nicht verhindert, dass der Stream im Lizenzbereich von Sky - Deutschland - abgerufen werden kann, schließlich hat Sky dafür bezahlt und will mittels PayTV damit Geld verdienen.
Weitere Beispiele wären Serien und/oder Filme, die zB bei Netflix USA zu sehen sind, bei Netflix Deutschland hingegen nicht. Die Rechte für die Serie liegen dann für Deutschland eben nicht bei Netflix, sondern .. was weiß ich, Telekom Entertain.
Geoblocking ist also nicht dazu da, Kunden zu ärgern, sondern es ist zwingend erforderlich, um sich als Anbieter rechtlich sicher im Internet zu bewegen.
Ob man sich strafbar macht, wenn man Geoblocking mittels VPN umgeht, ist schwierig zu sagen. In erster Linie verstößt man gegen die AGB des genutzten Anbieters und der Account wird ggfs gekündigt. Inwiefern der legitime Rechte-Inhaber darüber hinaus Anzeige erstatten könnte, sei mal dahingestellt. In diesem Kontext ist es jedoch wichtig, zu wissen, dass VPNs keine Anonymität bieten wie die Dienstleister es gerne bewerben. Im Zweifelsfalle ist man also trotz VPN identifizierbar und deswegen sollte man VPN nicht als Freibrief für etwaige Rechtsverstöße sehen, egal worum es geht. Handelt man also bewusst so, dass legitime Sperren umgangen werden, und konsumiert "in der Grauzone" urheberrechtlich geschütztes Material, kann dieses Handeln somit schlimmstenfalls auch Folgen haben.