VPS vs Webhosting

PvcZ

Cadet 4th Year
Registriert
März 2020
Beiträge
98
Hallo, ich hoste mehrere kleine, statische Internetseiten über ein Webhosting von Netcup. Alles was ich über die Leistung des Webhostings weiß, ist dass ich eine RAM Garantie habe von 4GB, unlimitierte Bandbreite und SSD Festplatten zur Verfügung gestellt bekomme.

Nun bin über das Thema VPS gestolbert und frage mich wie hier der Unterschied aussieht. Nehme ich z.B. das kleinste Paket von Vultr bekomme ich:
10 GB SSD
1 CPU
512 MB RAM
0.50 TB Traffic

Nach diesen Daten scheint das Webhosting vieeeel besser(?) - Ich habe viel mehr RAM und unlimitierten Traffic.
Ich kenne mich Softwareseitig gut aus, Hardware ist aber nicht mein Gebiet. Wird der RAM bei einem VPS anders bewertet? Heißt, ist das VPS besser, obwohl im Datenblatt weniger RAM enthalten sind?

Weiters stellt sich mir die Frage. Wie viele statische Websites mein Webhosting fassen kann? Ab wann wird es langsam? Oder anders gesagt wie viele Zugriffe muss eine Website bekommen, damit sie das Webhosting in die Knie zwingt bzw. andere Webseiten im Hosting darunter leiden.

Möchte mehr in diesem Thema lernen und freue mich auf jede Antwort :)

LG
 
Der großes unterscheid zum Webhosting ist beim VPS dass du vollen Root Zugang hast und dadurch auf der Kiste machen kannst was du willst. Anderseits bist du auch für Administration und besonders die Sicherheit der Kiste verantwortlich. Wenn du das also nicht Leisten kannst oder willst solltest du beim Webhosting bleiben.

Siehe dazu auch: https://www.rootservice.org/en/howtos/general/getting_started
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: NameHere und PvcZ
Danke für die schnelle Antwort! Mir geht es mehr bezüglich der Leistung/Hardware. Ich weiß, dass ich bei VPS root Zugang habe, dadurch freier im Tun bin aber auch mehr Verantwortung z.B. bezüglich Security habe. Ich bin im Stande einen Linux/BSD Server sicher zu betreiben. Auch geht es mir nicht um die Kosten :)

Die Frage für mich ist: Sind die 512RAM "mehr" wie meine versprochenen 4GB beim Webhosting? Was sagen die Kerne aus? Wann ist leistungsmässig schluss beim Webhosting?
 
Nein sind Sie nicht. Du bezahlst beim VPS einfach mehr weil du vollen Root zugriff bekommst. Fürs reine Webhosting sind die 512MB also wesentlich schlechter als das spezialisierte Webhosting.

Ein VPS macht dann sind wenn du spezielle Anforderungen hast die du mit dem Standard Webhosting nicht mehr abdecken kannst, oder einfach mehr Flexibilität bevorzugst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PvcZ
PvcZ schrieb:
Alles was ich über die Leistung des Webhostings weiß, ist dass ich eine RAM Garantie habe von 4GB, unlimitierte Bandbreite und SSD Festplatten zur Verfügung gestellt bekomme.

Ok, hast du Leistungsprobleme?

PvcZ schrieb:
Nach diesen Daten scheint das Webhosting vieeeel besser(?)

Nein. Du hast nur noch 0,5 GB RAM vs. 4 GB. Die CPU hast du auch bei dem Hosting von Netcup ggf. auch zwei via Hyper Threading. Des Weiteren hast du deutlich mehr Bandbreite und Speicher müsstest du eigentlich sehen können wie viel du hast.

PvcZ schrieb:
Wie viele statische Websites mein Webhosting fassen kann?

Kommt auf die Seiten an und wie viel Platz du am Ende hast.

PvcZ schrieb:
Ab wann wird es langsam?

Denke das wirst du nicht erreichen. Bis das eintritt hast du anderen Bottlenecks wie zu wenig RAM oder Bandbreiten Probleme.

PvcZ schrieb:
Wann ist leistungsmässig schluss beim Webhosting?

Wenn der Seitenaufbau über 1,5 Sekunden hat? Das ist eine Metrik, die nur du festlegen kannst und musst. Meine Drupal Seiten laden z.B. auf einem root Server mit NVMe und 8 Kern AMD CPU in ca. 30 ms aus dem Cache und ca. 480 ms ohne. Für mich ist das ok.
 
@M-X Vielen Dank! Deine Signatur hat mir übrigens auch sehr geholfen - Thank you! :)

@Cool Master Leistungsprobleme habe ich keine aber es ist einfach schön zu wissen, wann Schluss ist, damit man damit planen kann :)
Aha, also Bandbreite kann ich ja auschließen, weil die ja unlimitiert ist.

Momentan siehts laut web.dev so aus bei einer meiner Seiten:

First Contentful Paint: 0.9 s
Time to Interactive: 1.4 s
Speed Index: 2.3 s
Total Blocking Time :0 ms

Weiß jetzt nicht wie das in Relation mit dem 1,5s steht? Wenn web.dev eine korrekte Möglichkeit ist diesen Wert zu ermitteln, wäre ich ja schon ziemlich am Ende mit meiner CPU/RAM Leistung?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: M-X
PvcZ schrieb:
Hallo, ich hoste mehrere kleine, statische Internetseiten
Dafür reicht das Webhostingpaket aus. Anders sieht es bei CMS-Systemen und Shop-Systemen aus. Da brauchst mehr Flexibilität und Leistung bspw. für die Datenbanken.
 
PvcZ schrieb:
First Contentful Paint: 0.9 s
Time to Interactive: 1.4 s
Speed Index: 2.3 s
Total Blocking Time :0 ms
Das hat nichts mit Serverleistung zu tun, das ist die (Code-)Qualität von deiner Website.
Wenn du 50MB an Javascript an die User sendest weil 100 Bibliotheken eingebunden sind ist die TTI miserabel, auch wenn dein Server die in Millisekunden an den Client gesendet hat.

Guck dir im Browser in der Konsole den Netzwerk-Tab an, dort werden zu den einzelnen Requests die Timings aufgelistet.
Wenn einzelne Requests trotz guter Internetanbindung lange auf sich warten lassen dann kann das der Server sein.
1630421638708.png


Hier gibts mehr zu den einzelnen Timings. Relevant ist hier TTFB, also wann der Server den Request bekommen hat und wie lange er dann braucht um die ersten Bytes an den Client zu senden.
Bei statischen Dateien werden die Zahlen minimal sein, wenn serverseitig Code zum Request ausgeführt wird (PHP & Co) kann die Hardware vom Server eine Rolle spielen.
Content Download kann auch ein Server-Bottleneck sein wenn du dir absolut sicher bis das deine lokale Internetanbindung wesentlich mehr hergeben würde.


Aber Faustregel bei statischen Seiten: je mehr RAM du hast, desto mehr kann gecached werden.
Wenn ein User 123.html aufruft und die noch im Cache liegt muss der Server die nicht erst mühsam auf der Platte suchen.
Solange die beiden Anbieter eine ähnliche Netzwerkanbindung haben bist du mit einer statischen Website bei 4GB RAM besser aufgehoben.
Ergänzung ()

PvcZ schrieb:
Aha, also Bandbreite kann ich ja auschließen, weil die ja unlimitiert ist.
Die Bandbreite wird nicht "unlimitiert" sein, dein Traffic ist unlimitiert.
Aber der Server hat auch nur maximal X Up und Y Down.

Netcup ist da recht nett, mein VPS hat (meine ich zumindest) 1000Mbits up, aber wenn es kurzzeitig Spikes gibt kann der Server auch mehr raussenden wenn die Bandbreite da ist (weil andere VPS grade nix machen).
Nur wenn Dauerhaft mehr gesendet wird als gebucht wurde drosselt Netcup.

Deine Internetanbindung daheim ist auch unlimitiert, aber wenn du Steam, EA, Ubisoft & Epic auf voller Kraft updaten lässt laufen alle mit reduzierter Geschwindigkeit.
Es passen nunmal nur X Bytes durch deine Anbindung, beim Server ist das ähnlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Cool Master
Grundsätzlich
Server > VPS > Webspace

Die Unterscheidung zwischen Managed und Dedicated bei Servern und VPS klammere ich mal aus.

Bei Netcup ist der Unterschied zwischen VPS und Webspace tatsächlich nicht so groß, da Netcup als einer der wenigen Anbieter auch in den Webspace-Paketen SSH-Zugriff ermöglicht und somit auch die Installation von NodeJS- oder Ruby-Anwendungen.
Ist schon eine tolle Sache.

Mit einem VPS bist du trotzdem flexibler.
Du hast root-Zugriff, die Grenzen sind Specs der Maschine.
Bei einem Webspace-Paket wirst du schon künstlich etwas eingeschränkt (nur x FTP-Zugänge, nur x Datenbanken, nur x E-Mail-Adresse und auch nur x MB pro Postfach...)
Diese Einschränkungen fallen bei einem VPS weg. Wenn du 200 GB hast, ist es dir überlassen, wie du diese 200 GB nutzt.

Bedeutet aber gleichzeitig auch mehr Verantwortung.

Letztlich entscheidet der Anwendungsfall, was am meisten Sinn macht. Für einfache statische Webseiten ohne große Datenbank dahinter reicht in der Regel ein Webspace-Paket.
Für größere Webseiten kann dagegen schon ein VPS zu wenig sein.
Ist man etwas experimentierfreudiger, ist ein VPS schon eine nette Sache. Hier würde ich "Anfängern" aber vielleicht eher zu einem Uberspace raten: Quasi irgendwie eine Mischung aus VPS und Webserver.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PvcZ
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten! Ihr habt mir sehr, sehr geholfen :) 👍
 
NameHere schrieb:
Dafür reicht das Webhostingpaket aus. Anders sieht es bei CMS-Systemen und Shop-Systemen aus. Da brauchst mehr Flexibilität und Leistung bspw. für die Datenbanken.
Es gibt auch CMS ohne DB, Grav, PicoCMS und viele mehr.

IMHO, "static" ist am besten. Und wenn da der Speed mangelt dann + Cloudflare, Bunny CDN usw.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PvcZ
@Akustikkoppler,

Danke für deine Antwort! Da Cloudflare gratis ist - Kann ich dort meine Sites hosten für 0€? Hab mir die Website angesehen aber habs noch nicht ganz behirnt. Ich habe "Cloudflare" gemieden, aufgrund des Datenschutzes (ohne genau zu wissen warum, hab das nurmal aufgeschnappt und bin dann bei Netcup gelandet)
Ergänzung ()

Wie verhält sich eigentlich die Kombo: Mail & Domains auf Webhosting (z.B. Netcup) und Websites auf Netlify/Github? (Websites entstehen bei mir mit Jekyll)
 
Zuletzt bearbeitet:
PvcZ schrieb:
@Akustikkoppler,

Danke für deine Antwort! Da Cloudflare gratis ist - Kann ich dort meine Sites hosten für 0€? Hab mir die Website angesehen aber habs noch nicht ganz behirnt. Ich habe "Cloudflare" gemieden, aufgrund des Datenschutzes (ohne genau zu wissen warum, hab das nurmal aufgeschnappt und bin dann bei Netcup gelandet)
Das normal Cloudflare ist kostenlos. Da wird dann automatisch etwas im Cash gespeichert, Bilder, .js usw. Statisch hosten kannst du da auch, kostet aber (nicht die Welt). Bunny CDN ist auch gut.
Ich bastel gerade eine statischen Seite (mit Hugo) und teste die vielleicht mal auf Bunny.

Das man auf der VPS machen kann was man will wurde ja schon geschrieben. Du kannst z.B. dann dein OS optimal tunen. Diese ganzen Stack (Wordops, CMM usw) braucht e dann nicht mehr. Ich werde auch mal Netlify testen...
 
Zurück
Oben