Unsere Bosch 7000i AW hätte das aber tatsächlich bitter nötig. Theoretisch liegen ihr alle Werte vor, Wettervorhersage, Außenfühler, Innentemperatur, Delta Vorlauf/Rücklauf, usw, usf. und trotzdem handelt die Pumpe einfach total dämlich. Es geht ja nicht darum, dass man die Pumpe als Mensch steuert, sondern um diesen Teil:
automatisch optimiert und den Strombedarf beim Einsatz dynamischer Stromtarife auf günstige Zeiten verlegt, soweit möglich. Dabei werden auch wechselnde Außentemperaturen berücksichtigt, um den COP-Koeffizienten, den Maßstab für die Effizienz von Wärmepumpen, zu verbessern und die Heizkurve anzupassen.
Und da muss man leider sagen, dass tatsächlich sehr viele hinterher hängen. Bei unserer liegt bloß ne blöde App bei, mit der ich Werte auslesen kann, die man auch direkt am Gerät auslesen könnte. Jeez, vielen Dank Bosch. Optional kann man von Bosch noch den Energiemanager kaufen für 2500€ Einbaukosten samt Material aber bis man diese Kosten wieder raushat...damit endet es auch nicht. Man braucht noch die Smart Home Station von Bosch und vermutlich auch noch alle Raumthermostate. Bis man das wieder raus hat, ist die Wärmepumpe eh hinüber und man ist im schlimmsten Fall dazu geneigt noch eine Bosch zu kaufen, weil man den ganzen anderen Kram ja schon hat.
Ich nutze sonst eine CCU und leider lässt sich das System einfach nicht mit der WP verheiraten. Schade.
Um ein Beispiel für dämliches Handeln zu geben:
Die WP macht bei uns auch einen 300L WW-Speicher voll. Jetzt könnte man meinen, weil die WP weiß draußen wirds warm, heute scheint sogar die Sonne (diese Daten liegen ihr auch vor), also verschiebe ich die WW-Aufbereitung (zieht ca. 1-2kw pro Stunde und hält so lange an bis das Wasser die Zieltemperatur erreicht hat), auf später, sagen wir 10-11h morgens.
Aber nöööö, Schwellwert um 0,5°C unterschritten, draußen hats -3°C, es ist nachts, da mach ich das mal da, prima Idee. Man könnte natürlich den Schwellwert nach unten verschieben aber dann hat man tagsüber, vor allem abends beim Baden/Duschen evt. etwas zu kaltes Wasser oben aus der Leitung. Es lässt sich eben nicht so fein einstellen.
Jetzt muss ich als Kunde nachhelfen und ein Zeitprogramm für die WW-Aufbereitung machen, das aber eben nicht immer zu 100% passt, da die Einstellmöglichkeiten (selbst im Erweiterten Menü für die Anlagenbauer) eben völlig unzureichend sind.
Nicht falsch verstehen, ich halte die Wärmepumpe für eine großartige Erfindung, die sicherlich noch viele Jahrzehnte für effizientes Heizen sorgen wird. Wir erreichen selbst im tiefsten Winter immerhin noch einen COP von 3,8, was gar nicht so schlecht ist, also ist mein Meckern schon auf recht hohem Niveau. ABER: Es liegt einfach so viel Potenzial brach, weil sich Hersteller untereinander nicht einigen/miteinander kommunizieren, selbst bei eigenen Produkten nicht, wie man es bei unserer Anlage schön sieht. Nein, jeder baut seine schicke Insel und möchte, dass der Kunde im besten Fall alles aus einer Hand kauft, natürlich dann auch ohne Rabatte, sondern für eine deutlich höhere Summe als alles einzeln von verschiedenen Herstellern. Es ist einfach eine Frechheit.