Wann ist ein Lohn fair?

Was ist das beste Prinzip für einen fairen Lohn?

  • Marktgerechte Entlohnung

    Stimmen: 28 11,4%
  • Qualifikationsgerechte Entlohnung

    Stimmen: 53 21,6%
  • Sozialgerechte Entlohnung

    Stimmen: 25 10,2%
  • Anforderungsgerechte Entlohnung

    Stimmen: 20 8,2%
  • Leistungsgerechte Entlohnung

    Stimmen: 109 44,5%
  • Erfolgsbedingte Entlohnung

    Stimmen: 10 4,1%

  • Umfrageteilnehmer
    245
Das Beispiel mit der Krankenschwester ist sehr schlecht gewählt. Denn gerade die halte ich für unterbezahlt.
Die haben sehr viel Stress. Und sie helfen den Menschen wirklich. Das kann man von so manchem Geschäftsmann (zB) ja nicht gerade behaupten.
 
Also bei den letzten Beiträgen hat sich doch die perfekte Lösung für eine angemessene Bezahlung herauskristallisiert. Arbeit sollte nach einem fest vorgeschriebenem Satz bezahlt werden. Und dabei ist die Arbeit als physikalische Größe zu betrachten. x€ pro Watt.
Dann bekommt der Tiefbauarbeiter am meisten Geld und der Spaceshuttle-Pilot am wenigsten.
Entspricht perfekt Jolly91 und rightguards Weltbild.
 
@andiac und LinuxMcBook:

Genau derer Meinung bin ich auch, die Krankenschwester könnte um 90% mehr verdienen und der Stahlarbeiter meines erachtens um 93%.

Es ist nunmal so, der, der im Büro sitzt würde somit das wenigste verdienen und ein Lagerarbeiter um einiges mehr.
 
So lange mein Chef so tut, als würde er mich gut bezahlen, tue ich so, als würde ich gut arbeiten.
 
Für mich ist ein gerechter Lohn, wenn es bedeutet: gleiche Arbeit=gleicher Lohn.

Bei uns wird nicht nach Qualifikation, sondern nach Tätigkeit bezahlt. also im Büro.
Hat jemand nen Dr. Titel verdient er keinen Euro mehr, als jemand, der nur eine Ausbildung hat, wenn beide die selbe Sachbearbeitertätigkeit ausüben.

das finde ich gerecht.
Ich finde das thema aber generell sehr schwierig. ich frage mich warum ein Bauarbeiter mehr veridenen soll, als ein Bürmensch, nur weil er sich körperlich mehr anstrengen muss?

dafür hat er nichts für seine Vorbildung getan, war in der Schule wohl fauler, es sei denn es ist sein TRaumberuf...
aber generell kann man sagen, je niedriger die Qualifikation, desto schwerer die Arbeit bei niedrigeren Lohn.

heißt für mich: es LOHNT sich, dass man sich weiterbildet, fleißig ist und geld und zeit in seine Bildung steckt, um an Ende für weniger körperliche Arbeit, gute Arebitsbedingungen, mehr zu verdienen...
 
Ich finde es extremst ungerecht, wenn man die Zeit der Qualifikation (vor allem die Schulzeit) für die spätere Lohnhöhe maßgebend macht. Denn in der Schulzeit ist man stark durch das Elternhaus geprägt. Das heißt, Kinder, die "schlechte" Eltern haben und sich deswegen nicht so stark um die schulische Bildung kümmern (können), haben schlechte Karten. Das darf nicht sein. Deswegen muss auch der soziale Aspekt bei der Findung eines gerechten Lohnes eine Rolle spielen.
Wie einige andere hier schon geschrieben haben: Die Mischung aus mehreren Aspekten macht es.
 
meinst du mit gleicher Arbeit, gleicher Lohn?

in Dortmund?!warum?
das ist im Unternehmen so geregelt. ob Frau oder Mann ob Master oder BAchelor, ob Betriebswirt oder nur Ausbildung, wer eine Sachbearbeitertätigkeit macht bekommt auch nur das Geld dafür. da bringt die Qualifikation nix.

der mit der höheren Quali muss sich dann halt auf eine höhrere stelle bewerben, oder er bekommt im zuge seiner weiterbildnung höherwertige tätigkeiten zugesprochen und dann wird dementsprechend hochgestuft...

@andiac:
Es geht um Chancengleichheit. natürlich ist die soziale Herkunft dafür Maßgeblich in Deutschland, ob man eher aufs Gymnasium kommt oder auf die Hauptschule kommt. das ist das schlechte an unserem System.
da schon sehr früh ausgesiebt wird.
Es kommt stark aufs Elternhaus an, ob man gefördert wird oder nicht, aber jeder hat die Chance in Deutschland durch eingenantrieb und wissbegierigkeit, lernfleiß, egal ob er von zu hause aus gefördert wird oder nciht, entsprechend gute Leistungen in der Schule zu bringen, um dann den höchstmöglichen Erfolg zu schaffen.

Wer das nicht erkennt im Laufe seiner Schulzeit, der verbockt es halt auch selber.
Trotzdem muss fleiß und Leistung anerkannt werden. und dementsprechend, bekommt ein abiturient auch höchstahrscheinlich einen besser bezahlten job, als ein Hauptschulabgänger. beide hatten die selber Chance innerhalt von 13 Jahren das beste raus zu holen.
 
beide hatten die selber Chance innerhalt von 13 Jahren das beste raus zu holen.

Naja. Das ist ja leider nicht so. Du reißt es ja selber schon an. Die Chancen sind nicht gleich. Auch nicht, wenn man eine Zeitspanne von 13 Jahren nimmt. Du machst eigentlich den gleichen Fehler, den unsere Regierung bzgl. der Atompolitik gemacht hat. Du vergisst ein paar Gefahren, bzw du ordnest sie nicht als real ein. Stell dir einfach mal die vielen missbrauchten u./o. geschlagenen Kinder vor! Du kannst davon ausgehen, dass gut 15-30% der Kinder solche oder ähnliche Erfahrungen machen. Sie sind alle traumatisiert etc. Diese Kinder haben NICHT die gleichen Chancen wie die anderen, die in einem friedvollen Umfeld groß werden. Auch tragen sie ihre Probleme meist noch ewig lange mit sich. Viele dieser Traumata werden (wenn überhaupt) erst im reiferen Erwachsenenalter verarbeitet. Da sind aber die Grundsteine der beruflichen Qualifikation schon längst gelegt.
Du kannst also nicht sagen, dass es einfach nur am Fleiß liegt. So einfach ist es leider nicht.
Du hast es ja eigentlich auch selber schon gesagt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja gut, aber was soll das jetzte bedeuten?
solche Fälle gibt es, aber es ist doch nicht die aufgabe des Systems, selbst solche Extremfälle zu berücksichtigen um allen eine Chancengleicheit zu gewähren.
das ist doch völlig an den Haaren herbeigezogen.

missbraucht zu werden kann jeden treffen, egal ob reich oder arm, aber diesen leuten gehts nciht darum, später nen guten Job zu bekommen oder eine gleiche Chance zu haben, wie jemand, der nciht missbraucht wurde. das ja quatsch.

ich habe nicht gesagt, dass es gerecht zu geht. trotzdem lebe ich nach dem Prinzip, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist. meine Eltern haben mich auch nciht besonders gefördert...mein Bruder ist auf eine Gesamtschule gekommen, meine Schwester auf eine Realschule. ich bin aufs Gynasium gekommen, hatte aber die gleichen Voraussetzungen wie meine Geschwister, aber ich habe mehr draus gemacht.

und so ergeht es den meisten Menschen. jeder kann aus sich was machen. in Deutschland ist das möglich.
in vielen Ländern nicht.
 
aber es ist doch nicht die aufgabe des Systems, selbst solche Extremfälle zu berücksichtigen um allen eine Chancengleicheit zu gewähren.

Wer sonst, wenn nicht das System soll dafür sorgen, dass auch Menschen mit extrem schlechten Erfahrungen gute Chancen haben?
Da machst du es dir aber sehr einfach, wenn du das Problem ignorierst und die Verantwortung dafür abgibst.
Natürlich ist das System dafür da, ALLEN gerecht zu werden. Was wäre das sonst für ein System?
 
Ja, aber du kannst doch jetzt nicht sagen, dass ein Missbrauchter Mensch, der nun psychologische Probleme hat, am Ende das selbe bekommen soll wie ein nicht missbrauchter?!

Das System hilft in diesen Fällen mit Therapie...wenn der Mensch wieder "gesund" ist, dann liegt es an ihm, etwas zu tun. wo fängt das System jetzt auf? Ich versteh einfach die analogie nicht: Missbrauchte Menschen und fairer Lohn?
 
rightguard schrieb:
@getexact wo wohnst du denn, dass es bei euch so geregelt ist?
Ist bei uns genauso. Der ERA-Tarifvertrag schreibt das so vor.

@andiac
Dafür gibt es andere Instrumente, um solchen Menschen zu helfen, aber das gehört ganz bestimmt nicht in den Lohn, ist ja schließlich nicht die Verantwortung des Arbeitgebers, ob jemand blöde Eltern hat.
 
Es ist vor allem nicht die Verantwortung des Arbeitgebers den Lohn zu zahlen, den die Leute subjektiv als "fair" oder "richtig" empfinden. Derartige Kategorien haben bei der Berechnung der Löhne absolut nichts verloren. Jede über Kapitalfluss geregelte Wirtschaft würde eher heute als morgen einbrechen wenn der Lohn darüber verhandelt würde.
 
andiac schrieb:
Natürlich ist das System dafür da, ALLEN gerecht zu werden. Was wäre das sonst für ein System?

Wie stellst du dir sowas vor? Das ist einfach nicht möglich.
ALLE Schüler bis zum 20 Lebensjahr in die gleiche Klasse und Stoff bei dem selbst der schlechteste mitkommt? Dann 2 Jahre lang Therapie für die 30% die in ihrer Kindheit missbraucht wurden. Die anderen 70% arbeiten in der Zeit, bekommen aber kein Lohn. Wäre ja unfair gegenüber den ersten 30%.
Dann nochmal 1 Jahr Schule bei dem dann nun wirklich mal geguckt wird, wer für was Qualifiziert ist? Oder generell allen eine Hochschulzugangsberechtigung geben?
 
Wie stellst du dir sowas vor?

Das ist ne gute Frage, die ich jetzt so einfach natürlich leider auch nicht beantworten kann.
Mir ging es hauptsächlich darum, zu zeigen, dass eben keine Chancengleichheit herrscht. Wenn man einen besser bezahlten Job hat als ein anderer, kann man nicht einfach sagen "ich streng mich halt mehr an (u.ä.), deshalb hab ich auch mehr verdient". Die Gründe dafür, dass der eine höher qualifiziert ist und der andere niedriger, sind sehr vielschichtig. Deshalb finde ich das System, in dem wir leben, grundsätzlich bescheiden. Weil es eben sehr ungerecht ist.
Hauptsächlich finde ich aber die sehr häufig sehr großen Lohnunterschiede als besonders kritisch. Faire Löhne finden wir m.A.n. nur, wenn die Unterschiede nicht mehr so hoch sind wie sie es heute sind.Ich glaube, dann würde es auch kaum Diskussionen zum Thema "fairer Lohn" geben. Es kann einfach nicht sein, dass einer ein vielfaches von dem bekommt, was ein anderer bekommt. Denn beide gehen täglich stundenlang arbeiten. Es kann mir keiner erzählen, dass es Menschen gibt, die sich 10-100mal soviel anstrengen müssen wie ein Geringverdiener. So hohe Lohnunterschiede gibt es aber trotzdem. Auch mit der ggf. höheren Verantwortung ist das nicht in jeder Höhe zu rechtfertigen.

Jede über Kapitalfluss geregelte Wirtschaft würde eher heute als morgen einbrechen wenn der Lohn darüber verhandelt würde.

Du hast natürlich recht, wenn du sagst, dass die Unternehmensgewinne mitentschiedend für die Lohnhöhe der Angestellten sind. Deshalb kann man einen Arbeitgeber nur schwer für gerechte Löhne verantwortlich machen. Hier "müssen" wir uns ggf. über ein anderes Wirtschaftssystem unterhalten.
Allerdings kann man auch im Kapitalismus einen Mindestlohn einführen. Und man kann auch die Gewinne ausgewogener und "gerechter" auf ALLE Angestellten verteilen. Ein paar Spielräume gibt es also. Und wenn sie staatlich geregelt werden müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das siehst du falsch.
Natürlich arbeitet ein Manager, der das 100 fache von einem Arbeiter bekommt, nicht 100 mal härter.
aber er hat westentlich mehr Zeit, mehr aufwand, mehr entscheidungen zu treffen, mehr verantwortung zu tragen, mehr stress und wesentlich komlexere aufgaben.

Das rechtfertigt dann bis zu einem gewissen punkt auch sein Gehalt.

Mein direkter Chef bekommt sagen wir mal übern Daum gepeilt das ca. 10 fache von meinem Bruttogehalt.
er arbeitet durchschnittlich sicher 2-3 Std. länger als ich am Tag. fulltime Job halt.
er hat wesentlich mehr stress, mehr verantwortung und Entscheidungen zu treffen. er musste wesentlich mehr tun über Jahre hinweg als ich. damit hat er sich das auch verdient.
 
Das rechtfertigt dann bis zu einem gewissen punkt auch sein Gehalt.

Sicherlich kann man ein höheres Gehalt ggf. rechtfertigen. Dagegen habe ich doch auch garnichts gesagt. Allerdings hat das alles auch eine Grenze. Und die ist m.A.n. bei einigen Gehältern längst überschritten.
 
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