Warum haben die USA nicht die gleichen Probleme mit dem Dollar?

Feuermanngnther schrieb:
@-oSi-:
Warum soll sie denn bitte Länder, die zu hohe Schulden haben NICHT herabstufen???
Wenn die Art und Weise der Berechnung transparent einsehbar wäre, könnte man einige Entscheidungen evtl. nachvollziehen und verstehen.
Trotzdem ist es für mich nicht vertretbar, dass ein Unternehmen etwas "erzählt" und die "Märkte" reagieren.
Ratingagenturen sehe ich als eine direkte Einflußnahme von Firmen auf staatl. Entscheidungen.
Ob die staatl. Entscheidungen klug oder nicht so 'klug' sind, steht auf einem anderen Blatt Papier.
Zumal eine Herabstufung für mich in keinster Weise einer Verbesserung der Situation dienlich ist.

Aber dass irgendwelche linken Freiheitshasser gleich nach Verboten schreien, wundert mich nicht. Die gleichen sind es, die die Länder erst in diese Lage gebracht haben und jetzt die Schuld auf andere schieben.
Ich sehe mich weder Links noch als Freiheitshasser, sondern eher in der Mitte. Sei bitte vorsichtig bei der Wortwahl.
Schuld auf die anderen schieben? Wie jetzt ?

Das offensichtliche Fehler in der Vergangenheit gemacht wurden streitet keiner ab.
Nur muss nicht noch Benzin ins Feuer gegossen werden. Die tragen genauso Schuld daran.
Denn sie sind ein Teil des "Spiels" und spielen es munter weiter...


Auf diese Ratingagenturen wird m.E. viel zu viel gehört.
 
Zuletzt bearbeitet: (kl. Anpassung)
Lasst die doch abstufen. Was hat sich geändert? Hört doch schon keiner mehr hin, wenn die abstufen. :D

Auch lustig, dass S&P abstuft, die anderen beiden "Ratingagenturen" aber nicht. Ist vielleicht auch mal ein guter Zeitpunkt, eine eigene Ratingagentur "zu eröffnen". Europäische oder deutsche. "Rumraten" kann doch jeder. ;)
 
Wenn die Art und Weise der Berechnung transparent einsehbar wäre, könnte man einige Entscheidungen evtl. nachvollziehen und verstehen.
Das sind PRIVATunternehmen, die können so intransparent sein wie sie wollen.

Trotzdem ist es für mich nicht vertretbar, dass ein Unternehmen etwas "erzählt" und die "Märkte" reagieren.

Wo haben die Märkte denn am Montag reagiert? Frankreich konnte sich locker Geld leihen, der Dax ist gestiegen. Es ist doch eher so, dass die Märkte sich immer weniger auf die Ratingagenturen verlassen, da sie in der Vergangenheit eben ein paar Fehlprognosen geliefert haben.
Davon abgesehen wird den Ratingagenturen ein großer Teil der Macht vom Staat gegeben, z.B. indem die EZB nur Anleihen mit einem bestimmten Rating als Sicherheit annimmt. Aber die Ratingagenturen sind dann an allem Schuld?

Ich sehe mich weder Links noch als Freiheitshasser, sondern eher in der Mitte. Sei bitte vorsichtig bei der Wortwahl.
Interessant, dass man sich als Gegner der Meinungsfreiheit in der Mitte einordnet. Aber das wundert mich nicht wirklich, bei dem was man heutzutage "Mitte" nennt.
Dazu ein sehr guter Artikel der FAZ: http://www.faz.net/aktuell/politik/...-rechts-ist-nur-noch-das-nichts-11540891.html

Das offensichtliche Fehler in der Vergangenheit gemacht wurden streitet keiner ab.
Nur muss nicht noch Benzin ins Feuer gegossen werden. Die tragen genauso Schuld daran.
Denn sie sind ein Teil des "Spiels" und spielen es munter weiter...

Die einzige Schuld, die ich bei den Ratingagenturen sehe, ist, dass sie zu spät reagiert haben. Nur wie kann man das gleichsetzen mit jahrzehntelanger Anhäufung von Schulden?

Auf diese Ratingagenturen wird m.E. viel zu viel gehört.

Es wird keiner gezwungen, auf sie zu hören. Wenn sie so schlecht bewerten würden, würde es auch keiner tun. Aber anscheinen machen sie das ganz gut, siehe: https://www.ing-diba.de/ueber-uns/p...pakt/finanzwissen-details/index_nl_06515.html
 
Feuermanngnther schrieb:
Eine alternde Gesellschaft führt letztendlich zu geringerem Wachstum, aber sollte man über andere Wege Wachstum erzielen, kann einem Gläubiger die Demographie herzlich egal sein. Da die Staatschulden immer im Verhältnis zum BIP gesetzt werden, ist auch das BIP/Kopf nicht relevant. Wenn überhaupt, dann ist es besser wenn es niedrig ist, da dann mehr Wachstumspotential vorhanden ist.

Wachstum ist nicht erforderlich für die Bedienung der Schulden, wenn diese zum einen weginflationiert werden können und letztlich in eigener Hand liegen, was bei Japan der Fall ist.

Die Kapitalmärkte können ein Land nur dann wirklich unter Druck setzen, wenn das Land außerordentlich hohe Auslandsschulden aufweist und auf die ausländischen Kapitalströme angewiesen ist, was bei Griechenland nunmal der Fall ist. Mit der Aufgabe der monetären Soveränität und der Schuldenaufnahme in Euro hat Griechenland de facto Auslandsschulden in einer Fremdwährung aufgenommen, um die hohen Leistungsbilanzdefizite zu finanzieren. Als dann der Vertrauensverlust einsetzte ging es Schlag auf Schlag. Immerhin hatten die Ratingagenturen Griechenland noch 2008 ein A+ (sichere Anlage) verpasst.

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Was änderte sich innerhalb von nur 8 Monaten an den ökonomischen Fundamentaldaten, so dass Griechenland von den Agenturen auf Ramsch abgestuft wurde? Genau, fast gar nichts. Stattdessen fand eine Abwärtsspirale statt und aus einem Land das einst noch sehr kreditwürdig war, wurde ein Land das noch unter Burkina Faso gehandelt wird.

Was wir gegenwärtig sehen ist teilweise eine self-fullfillig prophecy, ein Ping-Pong-Spiel, indem die Ratingagenturen eine "interessante" Rolle spielen.

Das was am Bond-Markt für italienische Anleihen abgeht, hat gar nichts mehr mit Ökonomie zu tun, sondern mit Paranoia und massiver Verunsicherung hinsichtlich der Zukunft der Eurozone.

chart


Feuermanngnther schrieb:
Ich bin nicht so unwissend, wie du die ganze Zeit denkst, in deinem Post stand jetzt nichts Neues für mich. Zufälligerweise studiere ich VWL

Weder hatte ich die Meinung vertreten du wärest unwissend, noch kann ich deinen Verweis auf bestimmte Neuigkeiten nachvollziehen, es sei denn du möchtest mir indirekt deine Qualifikation nahe legen.

Wenn du es aber wissen willst. Ich habe aus deinen Beiträgen auch nichts "Neues" extrapolieren können. Und nein, ich studiere nicht VWL, allerdings bin ich durchaus angemessen informiert. Zumindest bilde ich mir das in meiner narzisstisch unbekümmerten Art ein.
 
Topflappen schrieb:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,809769,00.html

ein link, und die kaffeesatzleserei hat ein ende.
den besser hätte ich das auch nicht ausdrücken können, bzw habe ich hier eh schon getan.

Das ist ein beliebter und mittlerweile ermüdender Versuch die Eurokrise fälschlicherweise eine auf monokausale Ursache zurückzuführen.

Den entsprechenden Text dazu habe ich hier schon auf der vorherigen Seite #110 direkt von S&P zitiert. Insofern offenbart dein Link nichts neues in dieser Diskussion.

Die makroökonomischen Ungleichgewichte sind ein Problem, sie erklären aber nicht warum wir eine Eurokrise haben. Wir haben auch keine Dollarkrise, obwohl die USA mit China seit 15 Jahren Leistungsbilanzungleichgewichte generieren, die alles im Euroraum in den Schatten stellen.

Mr. Wolfgang Münchau, unser kleiner schlauer Spiegel-Kommentator, hat nämlich eine wichtige Zeile bei seiner Übersetzung unterschlagen.

In our opinion, the eurozone periphery has only been able to bear its underperformance on competitiveness (manifest in sizeable external deficits) because of funding by the banking systems of the more competitive northern eurozone economies.

Man kann in Griechenland oder Spanien die Lohnstückkosten durch steigende Löhne nicht so einfach erhöhen. Genausowenig, wie man sich selbst Staatsanleihen verkaufen kann.

Es waren die Finanzinstitute im Eurokern, die die Leistungsbilanzdefizite maßgeblich finanziert haben. Ursächlich dafür war eine Fehlbewertung der Märkte nach der Gründung der Währungsunion.

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Es kam zu einer Zinsangleichung und zu freien Kapitalströmen in der Währungsunion. Daraus resultierte eine "capital flow bonanza" an der Europeripherie, die mit der Finanzkrise 2007 ein abruptes Ende fand. Ähnlich, wie damals in der US-Immobilienblase.

Da nun eine Inflation der Schulden aufgrund des Euro nicht mehr möglich war, begann spätestens nach der Umschuldung in Griechenland die Flucht der Investoren, wodurch unweigerlich die Pleite eingeläutet wurde.
 
schon das du sagen kannst was passiert ist, aber vom grund hast du nicht so viel plan.
ich hab irgendwo auf den ersten seiten schon mal was dazu gesagt, ich gib dir den kern gerne noch mal wieder.
geld geht dahin wo die wirtschaftliche effizienz am größten ist, sofern es sich um einen währungsraum handelt.
deswegen steht deutschland so gut da, und alle anderen schwächeln.
es ist ein designfehler der verträge von maastricht, das wir heute diese probleme haben.
oder um es verständlicher zu machen, ein beispiel aus deutschland.
als der osten nach der wende durch die treuhand systematisch in den ruin getrieben wurde, ist damit ein gebiet mit niediger wirtschaftlicher effizienz von der brd geschaffen und hinzugefügt worden.
schaut man sich heute die wirtschaftlichen kenndaten an, sieht es für den osten recht finster aus.
aber nicht so finster, den länderfinanzausgleich, abwanderung und soli haben die folgen gemildert. solch ein system in der eu.. und ein teil der probleme wär davon. wir hätte dafür neuere, vermutlich gravierendere.
 
Topflappen schrieb:
schon das du sagen kannst was passiert ist, aber vom grund hast du nicht so viel plan.

Starke Worte von jemandem, der keine Ahnung hat und belanglose Spiegel-Artikel hier verlinkt.
 
tut mir nicht leid wenn du nicht lesen kannst.
wenn du also was posten musst, etwas sachliche kritik ist nie verkehrt.

nochmal, das bankenproblem ist keins (keins was für probleme in grichenland, italien und wie sie alle heißen verantwortlich ist). wir haben ein substanzielles eu problem.
eins das sich zum beispiel durch viel engere wirtschaftliche absprachen zwischen den eu ländern zumindest teilweise beheben lassen könnte. den durch die gewaltigen wirtschaftsökonimischen unterschiede in der eu gibt es dieses problem heute erst.
könnte sich grichenland an einer eigenen währung arm rechnen wär das alles nie passiert.
das ist das problem, aber leider nicht der grund.
 
Wachstum ist nicht erforderlich für die Bedienung der Schulden, wenn diese zum einen weginflationiert werden können und letztlich in eigener Hand liegen, was bei Japan der Fall ist.

Klar bei Ländern wie Japan, aber beispielsweise die Bundesbank hätte niemals Staatsanleihen gekauft, da ist dann schon Wachstum nötig oder macht den Schuldendienst zumindest um einiges leichter. Aber im Grunde sind wir uns wohl einig ;)

Was änderte sich innerhalb von nur 8 Monaten an den ökonomischen Fundamentaldaten, so dass Griechenland von den Agenturen auf Ramsch abgestuft wurde? Genau, fast gar nichts.

Das ist passiert:
" Bereits am 20. Oktober 2009 erklärte der neue Finanzminister Giorgos Papakonstantinou, dass das Haushaltsdefizit 2009 nicht – wie von der Vorgängerregierung angegeben – rund 6 Prozent des BIP betrage, sondern bei voraussichtlich 12 bis 13 Prozent liege und damit die vereinbarte Schuldengrenze der EU-Konvergenzkriterien um ein Vielfaches übersteige.[25][26]Die Zusage der griechischen Regierung vom April 2009 im Rahmen eines laufenden Defizitstrafverfahrens, ihr Staatsdefizit 2009 auf 3,7 % (des BIP) zurückzuführen, konnte daher nicht eingelöst werden."
http://de.wikipedia.org/wiki/Griechische_Finanzkrise

Aber man kann nicht abstreiten, dass die Kapitalmarktakteure sich in vielen Fällen nicht gerade rational verhalten.

Weder hatte ich die Meinung vertreten du wärest unwissend

Dann hast du die Finanzkrise 2007 nicht verstanden.

;)
Naja wie auch immer, ich will keinen Streit anfangen.


geld geht dahin wo die wirtschaftliche effizienz am größten ist, sofern es sich um einen währungsraum handelt.

Du weißt schon, dass aus einem Land mit Leistungsbilanzüberschuss Kapital abfließt?
Ich stimme Stefan_Sch zu, besonders viel Ahnung hast du wirklich nicht.
 
du hast den kern meiner aussage auch nicht verstanden, 2:0.

die eu ist ein binnenmarkt mit gemeinsamer währung und fehlenden protektorismus.
will mir einer von euch da ein gegenargument präsentieren?

also, da es nur eine grenze gibt, gibt es in der eu keinen leistungsbilanzdefitit oder überschuss.

das was drinen falsch läuft, ist der vertrag von maastricht.
den dort wurden die wirtschaftlichen unterschiede nicht berücksichtigt. diese fordern heute ihren tribut, indem es allen ländern die wirtschaftlich und wirtschaftspolitisch nicht mit der brd mithalten können heute mies geht.
ist nen einfacher zusammenhang, der aber den kern dieses problems ausmacht.

das hab ich auf einer der ersten seiten dieses treads schon mal geschrieben, da hatte auch keiner den mumm was gegen zu sagen.

mich interessieren die sachen die man heute als resultat sieht nicht, mich kümmern nur die ursachen. den erst wenn man verstanden hat warum ein patient stirbt, kann man ihm wirklich helfen.
sprich, ich bediene das treadthema, ihr redet über irgend was anderes.
 
die eu ist ein binnenmarkt mit gemeinsamer währung und fehlenden protektorismus.

Du meinst die Eurozone..

also, da es nur eine grenze gibt, gibt es in der eu keinen leistungsbilanzdefitit oder überschuss.

Dazu zitiere ich mich mal selbst, ich hoffe du nimmst es mir nicht übel:
"[...] besonders viel Ahnung hast du wirklich nicht."

das hab ich auf einer der ersten seiten dieses treads schon mal geschrieben, da hatte auch keiner den mumm was gegen zu sagen.

Ich habe eben mal schnell den Thread durchsucht, du schreibst nur was darüber, dass die Federal Reserve Staatsanleihen kauft und dann hast du noch ein dummes Video gepostet. Wenn ich was übersehen haben sollte, sag's mir.

Edit: Du hättest mal den Artikel lesen sollen, den du verlinkt hast:
"Aus unserer Sicht sind jedoch die finanziellen Probleme der Euro-Zone eine Folge steigender außenwirtschaftlicher Ungleichgewichte und Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit zwischen dem Euro-Zonen-Kern und der sogenannten Peripherie."
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hmm.. war ein anderer tread zu ähnlichem thema.
aber das video erklärt schon mal was, aber ist auch nicht am thema dran.

ja, ich mein die eurozone. wobei aber die die nicht zum euro gehören trotzdem teil des binnenmarktes sind.

warum sollte ich dir das übel nemhen, da war immerhin kritik dabei :)

ist interessant über was ihr philosophiert, aber leider nicht wirklich thema.
genau darüber kann ich auch quatschen, mit mindestens ähnlicher detailtiefe. aber das bringt einem wenn man die treadüberschrift liest keinen nanometer weiter.

der unterschied zwischen eurozone und amiland kann man noch viel kürzer schreiben:
amiland: eine währung, eine regierung, eine politik
eurozone: eine währung, viele regierungen, keine gemeinsame politik (in der wirtschaft)


edit: ich weiß was da steht, aber ich muss nicht alles glauben was irgendwo geschrieben steht. ich kann mich immernoch selber bilden. für mich ist der bilanzüberschuss einfach nur eine sekundäre angelegenheit. wie ein patient der "aua" schreit. aber wo der schmerz herkommt weiß man dann trotzdem nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Feuermanngnther: Vertraue mir, ich erkenne sehr schnell, ob jemand Ahnung hat oder ein Dampfplauderer ist. Hätte ich dich für einen unwissenden Dampfplauderer gehalten, hätte ich dich spätestens nach dem zweiten Beitrag ignoriert.

So kam doch noch eine nette fachliche Diskussion zustande. Aber jetzt ist es an der Zeit au revoir zu sagen. Die Philosophen treiben nämlich wieder ihr Unwesen. :p

wie ein patient der "aua" schreit.
 
deine posts kann ich mir vorstellen bevor sie gepostet wurden, weil der inhalt ja schon "bekannt" ist :)

bitte nur inhaltliche kritik, wenn ich genauso reagieren würde wie du, wär das duell im sandkasten.
im grunde ist dein post ein fehlereingestehen, du gibst mir dadurch recht. den vermutlich sind deine argumente so gut wie deine art mit kritik umzugehen.
ich erkenn ein gutes argument wenn dann mal eins kommt.

ich erklär dir deinen fehler noch mal (muss jetzt das 3. mal sein), die eu hat heute ein finanzielles problem. aber was war gestern? warum hat es dieses finanzielle problem, das hier in diesem tread offensichtlich nicht das thema ist?
es geht um den unterschied vom amiland zur eu.
 
Zuletzt bearbeitet: (notwendig)
Wäre es bitte möglich, dieses "ich hab Recht und du nicht" wegzulassen?
Ich finde die Diskussion sehr informativ und interessant und fände es daher sehr schade, wenn die nun aufgrund unnötiger Rechthaberei zugrunde ginge.
 
So kam doch noch eine nette fachliche Diskussion zustande. Aber jetzt ist es an der Zeit au revoir zu sagen. Die Philosophen treiben nämlich wieder ihr Unwesen.

Jop war auf jeden Fall interessant. Trotzdem werde ich auch versuchen, Topflappen zu "überzeugen". Wenn du immer aufhörst zu diskutieren, wenn dir jemand unterlegen erscheint, wirst du ihn doch nie dazu bringen, deine Sichtweise anzunehmen.

warum hat es dieses finanzielle problem, das hier in diesem tread offensichtlich nicht das thema ist?
Das Thema sehe ich als geklärt an, ansonsten kann der TE gerne nochmal nachhaken.

Der Hauptgrund für die Schuldenkrise sind die Schulden (Jop!). Sie wurden über die letzten Jahre großteils selbst verschuldet (hierzu zählen eigentlich alle Euro-Länder bis auf Estland, das quasi keine Schulden hat und evtl. Finnland und Luxemburg) und teilweise unverschuldet (Irland, in gewissem Maße Spanien) angehäuft (wobei man auch über die Notwendigkeit von Bankenrettungen diskutieren kann). Viel mehr braucht man da gar nicht zu zu sagen. Die Ursache für die Anhäufung der Schulden liegt hauptsächlich an schlechten Regierungen. Es wäre überhaupt nicht nötig gewesen, in Zeiten hohen Wachstums noch Defizite zu erzeugen. Dass es auch anders geht, zeigt Estland: Es hat in einem Jahr in dem das BIP um 15% (!) geschrumpft ist noch einen ausgeglichenen Haushalt hinbekommen! Ich würde Estland mit AAA+ bewertet (aber auf mich hört ja keiner -.-)!

Was du in deinem verlinkten Post geschrieben hast, dass die Reise- und Warenfreiheit als Nebeneffekt des Euro kamen, ist so nicht wahr. Es gibt auch genug nicht-Euro-Länder, die Teil des Europäischen Binnenmarkts sind, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Europäischer_Binnenmarkt

den der graviertende negative effekt der währungsunion war die einheitliche währung an sich. den durch die nun einheitlich pseudogemittelten währungswert wurden reiche länder bevorzugt und schwache benachteidigt. den je teurer der euro desto mehr kosten außerhalb in fremdwährungen das zeug aus der eu. deswegen ist es wirtschaftlich prima wenn der euro aufgrund von spekulationen gegen grichenland oder irgendwen an wert verliert. den mit jedem verlust am euro wird die eu wirtschaftlich stärker. aber nur außenwirtschaftlich, wenn der wert inerhalb sinkt steigt ja auch die inflation, da nun andere sachen von außerhalb teurer werden, so wie öl z.b.
also gewinnen wir in wirtschaftlich schwachen zeiten nichts, wir verlieren nur noch weiter.
Die Preise für die Endverbraucher sind relativ unflexibel, Währungsschwankungen haben kurzfristig kaum Auswirkungen darauf. Und die steigenden Preise für Importe werden durch die steigenden Exporte i.A. mehr als ausgeglichen. Besonders, wenn man hauptsächlich Rohmaterialien importiert und der größte Teil der Wertschöpfung im Inland stattfindet.
Eine schwache Währung ist nicht ausnahmslos gut für ein Land, aber in den meisten Fällen schon. Ich glaube es hatte noch nie ein Land Probleme mit zu hohen Leistungsbilanzüberschüssen.

Was genau die Agrarpolitik und Bürokratie mit der Schuldenkrise zu tun hat, konnte ich jetzt nicht herauslesen.

Dass der Euro keine guten Auswirkungen haben wird, haben aber in der Tat schon genug Ökonomen vor der Einführung vorausgesagt. Es war dann auch mehr eine politische Entscheidung für den Euro (Euro im Tausch für die Wiedervereinigung).


Ich antworte mal hier auf deine PN, damit andere Leute auch mitdiskutieren können.
Du denkst anscheinend wir reden über die EU und USA und die Unterschiede, aber eigentlich haben wir die ganze Zeit nur über themenfremde Dinge "gestritten".
Den Rest, (Ursachen für die Schuldenkrise) hab ich denke ich oben abgedeckt. Sicher kann man das ausführlicher machen, aber da habe ich jetzt nicht wirklich Lust drauf ;)

Entschuldigung, wenn ich vielleicht etwas ausfallend geworden bin. "Sometimes I get carried away", weiß nicht wie man das auf deutsch sagt (halb 3..). Du solltest aber mal an deiner Rechtschreibung und Grammatik arbeiten, ist wirklich nicht einfach zu lesen.



Eine Frage habe ich noch: Wie alt bist du? Ich möchte dich dann nicht beleidigen, wenn du etwas junges sagst. Aber als ich 18 war, kam ich mir unglaublich gebildet und schlauer als alle andern vor (jetzt nicht auf dich bezogen). Jetzt bin ich 21 und denke mir immer "Was habe ich damals eigentlich für einen Stuss geredet".

@Fetter Fettsack: Ich hab gar nicht gedacht, dass hier noch jemand mitliest bei den ganzen kleinen Grabenkriegen :P
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Topflappen schrieb:
der unterschied zwischen eurozone und amiland kann man noch viel kürzer schreiben:
amiland: eine währung, eine regierung, eine politik
eurozone: eine währung, viele regierungen, keine gemeinsame politik (in der wirtschaft)

Es gibt noch einen Unterschied zw Amiland und Eurozone:

Die Amerikanischen Notenbanken gleichen einmal jährlich ihre Bilanzüberschüsse (und -defizite) über Goldschuldverschreibungen aus.

Die europ. Zentralbanken gleichen untereinander GAR NICHTS aus, ausser Zahlen im Target2 System. Bei den einen wird das MINUS immer größer und bei den anderen das PLUS. Richtig wäre es, wenn bei allen Plus/Minus NULL steht (siehe Amis).
 
Aber als ich 18 war, kam ich mir unglaublich gebildet und schlauer als alle andern vor (jetzt nicht auf dich bezogen). Jetzt bin ich 21 und denke mir immer "Was habe ich damals eigentlich für einen Stuss geredet".

Kann ich bestätigen, geht mir genauso.
 
..noch nen unterschied, die fed ist halbstaatlich, die ezb komplett institutionell. sprich, bei der ezb kann die wirtschaft nicht einfach mit etwas druck von sich aus die zinsen senken lassen.

meine sichtweise ist nicht die schönste, aber in sich logisch.

die schulden sind eine reaktion. die sind zumindest teilweise abhängig von der euroeinführung. (was ich weiter deutlich unterschreiben werde)
es sind die strukturellen probleme (in der eu) die den unterschied zu den usa ausmachen.
schulden gab es daneben schon immer.
ich mach mal noch nen vergleich, um vielleicht jetzt mal den punkt zu treffen um den es mir geht:

nehmen wir mal an du kommst ins krankenhaus, hast schmerzen. dort liegst du sehr lange, weil die ärzte nicht wissen was dir fehlt.
das ist der status den wir haben, die schulden sind die schmerzen, und die konfusion warum das so gekommen ist die frage.
ich kann (um bei dem beispiel zu bleiben) nicht sagen, weil ich schmerzen habe sind die schmerzen das problem.
deswegen sind die schulden auch nicht das problem, das problem weswegen wir uns darüber gedanken machen ist die mediale dauerbeschallung. es wird nie das system hinterfragt, das als logische konsequenz die schulden immer weiter wachsen lässt.
jetzt, da die schulden zu hoch sind müssen irrwitzige finanzprodukte geschnürt werden um den zukünftigen problemherden einheit zu gebieten.
das ist das schmerzmittel. den am schuldenmachen werden, wie auch immer der fond, bond oder was auch immer heißen wird, niemals was ändern.


das problem ist rein systembedingt. schulden sind dort genauso zwangsläufig wie ne inflation und wirtschaftswachstum.

pack ne ganze hand auf dein alter rauf, und du weißt wie alt ich noch ein paar tage bin.
 
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