Warum hat sich das 16:9-Format durchgesetzt?

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Lt. Junior Grade
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Hallo liebe Community, dieser Thread soll nicht um ein Problem gehen, sondern um eine geschichtliche Frage.
Ich habe mir etwas Gedanken über die Formate von Bildschirmen gemacht und es ist ja nun so, dass sich in den letzten 20 Jahren ganz eindeutig das 16:9-Format durchgesetzt hat. Speziell bei Desktop-Monitoren, aber auch bei Notebooks hat die überwältigende Mehrheit solche Breitbild-Panele. Eine prominente Ausnahme ist Apple mit den Macbooks, nicht aber die iMacs und auch nicht Apples professionelles XR-Display, die konsequent auf 16:10 setzen sowie die Dell XPS 13.

Ich habe an vielen Stellen gelesen, dass das 16:9-Format in vielen Anwendungsfällen eigentlich suboptimal ist, was ich auch selbst absolut nachvollziehen kann und mein Eindruck ist, dass viele Menschen den alten Formaten 4:3 und 16:10 „nachweinen“. Lediglich beim Schauen von Filmen hat das 16:9-Format klare Vorteile.
Nun betrifft dieses Phänomen aber auch sehr viele Business-Geräte wie Lenovo Thinkpads, HP Elitebooks usw, ja sogar die professionellen Workstations wie ZBook, Thinkpad P-Serie, Dell Precision und viele weitere, also Geräte, die man sich ganz bestimmt nicht zum Filmchenglotzen anschafft.

Warum hat sich dann auch bei diesen Geräten das 16:9-Format durchgesetzt? Welches Interesse haben die Hersteller daran, eine Workstation mit suboptimalem Displayformat zu verkaufen? Hat das 16:9-Format etwa technische Vorteile?

Ich bin gespannt auf Beiträge und Anregungen, was ihr so denkt.
 
Ein ganz einfacher technischer Grund ist, dass breitere Formate bei gleicher Diagonale weniger Displayfläche besitzen als eher quadratische Formate.
Man kann also aus dem Displaysubstrat mehr Displays schneiden und der Kunde versteht nicht so leicht, dass er bei einem 24:1 24“-Display viel weniger für sein Geld bekommt als bei einem 4:3 22“-Display^^
 
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Ich bin einer, der im Büro mit zweimal 16:10 nebeneinander arbeitet und zuhause mit 16:10 spielt.

16:9 hat sich wegen der Fernsehnormen durchgesetzt - und zwar zu einer Zeit, in der PC-Monitore noch 4:3 waren.
1920 x 1080 entspricht 16 : 9 und gilt noch heute als Full-HD und wird bei den Fernsehkanälen als kostenpflichtige HD-Variante verkauft. Eigentlich ein Witz...
 
Ich hab damals geglaubt, als die ersten 16:9 Monitore auf den Markt gekommen sind, das es einfach nur der "Abfall" der 16:10-Produktion war^^
 
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Ich hab mich früher nie so damit beschäftigt und habe auch immer gedacht, das wäre fürs Filme schauen gut und wurde dann von den Herstellern als Standard auch sonst überall eingeführt.

Seit ich aber mal meinen 65" TV testweise auf den Schreibtisch gestellt habe, weiss ich glaub warum. Wie Piak schon geschrieben hat. Man hat in die Breite ein grösseres Blickfeld als nach oben und unten. Mit dem 65" TV konnte ich rechts und links beim Spielen noch ganz gut alles wahrnehmen. Nach oben hin, vor allem in den Ecken, musste ich schon den Kopf drehen.

Ein weiterer Vorteil von 16:9 und breiter, ist wohl auch, dass man gut Dokumente in DinA 4 nebeneinander anzeigen kann. Viele finden es nicht so toll, dass durch Fensterleiste oben und Taskleiste unten dann mehr vom Dokument fehlt, als bei 4:3. Man muss hier wahrscheinlich aber auch die Auflösung bedenken. Früher waren geringere Auflösungen eher Standard. Bei der 1080p hat man aber immer noch genug Pixel in der Vertikalen, damit man zwischen Fensterleiste und Taskleiste genug vom Dokument sehen kann.

Unter Linux bevorzuge ich die Taskleiste auf der Seite und im Browser habe ich die Fensterleiste ausgeblendet. Da ich selten Dokumente bearbeite und noch seltener zwei Seiten nebeneinander anzeige, finde ich es so ganz angenehm.
 
In diesem Kontext moechte ich noch einmal alle verdammen die in 9:16 o.ae filmen
 
Ist denke ich ein Mittelweg zwischen 4:3 und Kinoformat gewesen, das aus dem Fernsehbereich kommt.....Ob 16/10 oder 16/9 macht ja keinen so großen Unterschied und da hat sich dann halt eins von beiden durchgesetzt, weil die Videos in 16/9 waren.

Klar kann man je nach Anwendungsfall besser ein anderes Verhältnis wählen....aber allein die Fertigungskosten sprechen für ein immer gleiches Seitenverhältnis.
.....und ich möchte nicht wissen wie viele Leute bei Laptops mit 16/10 Verhältnis beim Support anrufen und fragen warum Videos schwarze Balken oben und unten haben.
 
iSight2TheBlind schrieb:
Ein ganz einfacher technischer Grund ist, dass breitere Formate bei gleicher Diagonale weniger Displayfläche besitzen als eher quadratische Formate.
Man kann also aus dem Displaysubstrat mehr Displays schneiden und der Kunde versteht nicht so leicht, dass er bei einem 24:1 24“-Display viel weniger für sein Geld bekommt als bei einem 4:3 22“-Display^^
könnte man hier nicht das Displaysubstrat so anpassen, dass es möglichst wenig Verschnitt gibt? Das wäre dann unabhängig vom Format. Ich könnte mit vorstellen, dass der Aufwand grösser ist, verschieden grosse Displays mit gleicher Auflösung herszustellen, als verschiedene Formate.
 
zazie schrieb:
Eigentlich ein Witz...
Was genau?

madmax2010 schrieb:
die in 9:16 o.ae filmen

tt: https://www.computerbase.de/forum/threads/diskussion-16-10-vs-16-9-alles-nur-geiz-ist-geil.802619/
 
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@cartridge_case: Dass man für 1920x1080 bezahlen muss, zumal echtes 1080p nach wie vor selten ist. Viel häufiger ist 1080i.
@Baal Netbeck : Bei 16:10 kannst du in 100% zwei Word-Dokumente ganzseitig nebeneinander auf dem Bildschirm anzeigen, das geht bei 16:9 nicht. Das ist beim Arbeiten mit vielen Quellen bzw. Entwürfen ein enormer Vorteil.
Ich habe zudem die Taskleiste auch an den rechten Rand versetzt. Das ist im Office - nach kurzer Gewöhnung - viel übersichtlicher.
 
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Naja da fehlen paar pixel und ich nehme mal an da wird man halt ein paar cent sparen, man hat ja weniger Platz und weniger Platz = Weniger Potentielle Kaputte Pixel + Weniger Kosten(Material) x 10.000.000 Produzierte Panele gleich paar Euro mehr die der Chef in seinen Fuhrpark stecken kann...oder in eine Aktie...oder eine Immobilienanlage...oder was anderes Moralisch einwandfreies...Letzendlich ist doch bald jede Entscheidung warum sich etwas wie durchsetzt auf Monetären Interessen aufgebaut...denn Technisch dürfte es keinen Unterschied geben.
Und wenn sie sich halt ne 2. Fertigungslinie Sparen. Egal was wir hier Spekulieren, es geht ums Geld. An der Spitze dieser Firmen sitzen keine Techniker oder Ingenieure sondern Kaufleute...
 
@storkstork Es geht weniger um den Verschnitt, sondern darum, dass man bei beeiteren Formaten mit hohen Diagonalen werben kann und am Ende trotzdem viel weniger Quadratzentimeter Substrat für das eigentliche Display braucht als für ein quadratischeres Display.

24“ sind bei einem 4:3 Display etwa 1800 Quadratzentimeter, bei einem 16:9 Display aber nur etwa 1600 Quadratzentimeter.

Natürlich gibt es auch andere Gründe, z.B. der Schritt zum größeren Fokus auf Home Entertainment und damit kinoähnlichere Formate, also breitere Formate...

Aber dass man den Kunden mehr Diagonale bei weniger Materialeinsatz verkaufen kann ist garantiert nicht unbeteilig an der Entwicklung.
 
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