Warum "mögen" manche Boards volle RAM Besetzungen nicht? Woher kommt diese These?

aid0nex

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Hallo,

da ich dringend von der Intel Nehalem Plattform runter musste - mein alter i7 860 hat so langsam ausgedient :D - habe ich mich für einen Intel Core i7 7700k mit MSI Z270 Gaming M3 Board und 16GB DDR4 Corsair 3000MHz RAM entschieden. Da stand ich natürlich vor der Frage: 4x4GB Riegel oder 2x8GB Riegel?

Ich habe mich letztendlich für 2x8GB Riegel entschieden - aus zwei Gründen: Erstens, weil ich später möglicherweise bei Bedarf (VM´s usw.) auf 32GB RAM gehen möchte und zweitens, weil ich schon mehrfach gehört habe dass Boards eine volle RAM Bestückung nicht gerne mögen (also z.B. 4 von 4 Slots genutzt) und ich damit erstmal Fehlerquellen ausschließen kann.

Nun frage ich mich aber: Woher kommt diese These/Aussage bzw das Phänomen?

Ich selber nutze aktuell auf meiner alten Plattform eben auch 4x4GB DDR3 RAM von Kingston auf einem MSI P55a Fuzion Board und habe diese Probleme nicht.

Aber woher kommen diese Erfahrungen und Berichte? Wie kann das technisch sein? Ist es dem Board / der CPU nicht egal, wie die RAM Slot Bestückung aussieht?

Gruss
 
Das zeigen einfach die Erfahrungen der User und auch die Board-Hersteller geben manchmal an, dass bei Vollbestückung die max. Frequenz etwas niedriger ist, um einen stabilen Betrieb zu gewährleisten.
 
Hi :)
Wie kann das technisch sein ?
es ist z.B. vom Platinenlayout ( Spannungswandlerdesign ), Speichercontroller ( 1T oder 2T "Command Rate" ) und dem Arbeitsspeicher selbst ( SPD, "single" oder "dual" Ranking etc. ) abhängig.
 
Die Belastung des Speicherkontrollers wird erhöht...ähnlich zu dual ranked Ram(DR)....Da kann es also früher zu Instabilitäten kommen....auch steigt bei 4 Modulen die Chance, das sich eines davon schlechter übertakten lässt.... solltest du die Grenzen ausloten wollen.
Ich habe aber auch schon Vollbestückungen verwendet und hatte keine Probleme...obwohl es zwei verschiedene Ram Kits waren...liefen dann natürlich nur mit der Geschwindigkeit der langsameren Module.

Da ist sicher auch viel Glück dabei....bei Ryzen scheinen 4xSR etwas besser zu laufen als 2xDR....aber beides läuft deutlich schlechter als 2xSR....Ausnahmen bestätigen die Regel;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei meinem Board war es mit Vollbestückung nicht möglich zu booten. Ich habe mich genau an die Anleitung im Handbuch gehalten und wirklich ALLES versucht.
 
Ist alles eine Frage der aktuellen CPUs.
Seit dem AMD 64 /Intel Core i sind die Speichercontroller Bestandteil der CPU.
Viele CPUs takten bei Vollbestückung den RAM runter oder akzeptieren in den Standard-Einstellungen bestimmte Timings nicht.
Die Mainboardhersteller können da kaum was machen, weil der Controller eben CPU Bestandteil ist.
Hier ein paar gute Beispiele aus meiner (AMD) Praxis: AMD X6-1090T läuft mit 4 Speicherriegeln 1066 DDR2 auf FSB800.
Mit 2 Speicherriegeln geht er auch auf 1066.
AMD FX8320 läuft mit 4x1600 DDR3 Riegeln auf DDR1333. Mit 2 Riegeln macht er auch 1666 Mhz mit.
Kann man sicher mit etwas Feintuning (Vcore Erhöhung etc.) noch ändern, aber das war bei mir der Standard.
 
Das würde mich auch mal interessieren.
Ich kann leider nur mit einem Beispiel einer älteren CPU Generation dienen (i5-3570k, MSI Z77A-GD65).
Dual Channel Mode läuft mit bis zu 2400 MHz, Timings 2-11-13-13, in Slot 2 & 4 oder 1 & 4, getestet mit 2 x 4 GB DR und SR.
In Slot 3 will dieser Takt ums verrecken nicht laufen, selbst nur mit einem RAM Riegel im Single Channel, selbst nicht mit hoher VCCSA & VCCIO Spannung.
Da ist bei 2000 MHz CL 10 schluss.
Hat so ein Verhalten schoneinmal jemand beobachtet?
Ich werde jedenfalls bevor ich mich an RAM OC setze in Zukunft erstma jeden Slot einzeln checken ob die gewünschten Taktraten laufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da spielen mindestens 3 Faktoren mit rein, wie z.B. CPU (Memory-Controller), Motherboard (UEFI/ BIOS) und der jeweils verwendete RAM. Da muss das Zusammenspiel funktionieren, wenn nicht kann es bei Vollbestückung Probleme geben.

Mal als Beispiel die AMD FX-CPUs. Die sind bei Verwendung von 1DPC (DIMM Per Channel) mit 1866MHz spezifiziert, bei 2DPC (Vollbestückung) mit 1600MHz. Der Memory-Controller ist/ wird stärker belastet und wird i.d.R. der max. RAM-Takt auf 1600MHz reduziert. Jedoch gibt es auch Fälle wo man bei/ mit Vollbestückung auch mit 1866MHz fahren kann. Wieso und warum, siehe Zusammenspiel weiter oben.

Oder anderes Beispiel z.B. ein hier in sich in Verwendung befindendes Intel-System mit einem i7-4790K in Verbindung mit 2400MHz RAM. Bei 1DPC kein Problem mit 2400MHz, bei 2DPC sind 2133MHz möglich. Wird diese CPU u. dieser RAM auf einem anderen Board eines anderen Herstellers eingesetzt, bei 1DPC sind 2400MHz möglich, bei 2 DPC nur 1600MHz und da kann man manuell an allen möglichen 'Schräubchen' drehen wie man will, man kommt nicht höher. Wieso und warum, siehe Zusammenspiel weiter oben. Wobei die 1600MHz genau dem entsprechen was Intel auch für die CPU spezifiziert (hat).
 
gammelkeule schrieb:
weil ich schon mehrfach gehört habe dass Boards eine volle RAM Bestückung nicht gerne mögen (also z.B. 4 von 4 Slots genutzt) und ich damit erstmal Fehlerquellen ausschließen kann.

Nun frage ich mich aber: Woher kommt diese These/Aussage bzw das Phänomen?

Diese Aussage ist uralt, aus Zeiten als der Speichercontroller noch im Chipsatz war.
Sie hat heute nur noch dann Gültigkeit wenn du Speicher außerhalb der JEDEC-Spezifikation bzw. der Spec des Speichercontrollers betreibst.
Auf einem B150 Board kannst du absolut problemlos vier stinknormale, JEDEC konforme 16GB DDR4 2133 CL15 betreiben.
So ist das eigentlich schon mehrere Jahre. Standard RAM läuft auf heutigen Plattformen immer.
Auch auf P67 oder B75 Boards war 4x8GB DDR3 1333 CL9 nie ein Problem.

Wenn du jetzt mit DDR4-3200 ankommst, klar kann es sein dass das dann nicht läuft. Ist eben außerhalb der Spec.

Früher, also vor der ersten Generation der Core i3/i5/i7 Generation war es so oft so dass die Chipsatzspannung und/oder die RAM Spannung angehoben werden musste. Meist jedoch tatsächlich die Chipsatzspannung, damit der Speichercontroller mehr Saft bekommt. Ob das mit der Stromversorgung (und damit Vdroop unter mehr Last) beim Chipsatz zusammen hängt kann ich aber nicht zu 100% bestätigen.
Auch hier war es natürlich so, dass mit Standard-RAM validiert wurde. Je weiter der benutze RAM vom Standard weg war, desto wahrscheinlicher wurde es dass man an der Spannung drehen muss.
Und dann kamen natürlich auch noch Billig-Boards dazu.... Zu Sockel 775 Zeiten war zum Beispiel fast alles von Asus mit "V" oder "LX" im Namen mehr oder weniger billigster Rotz, aber alle habens gekauft weil steht ja Asus drauf, muss gut sein.
 
h00bi schrieb:
Diese Aussage ist uralt, aus Zeiten als der Speichercontroller noch im Chipsatz war.

Diese Aussage ist so aktuell wie sie nur sein kann.

Bei voller Slotbestückung funktioniert auch JEDEC Speicher nur mit langsamerer Geschwindigkeit und/oder gibt es eine Beschränkung wie viele Ranks die Module insgesamt haben dürfen.

Aktuell gilt zum Beispiel für die Ryzen Plattform folgendes.
ddr4-memory-support-645x364.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
xexex schrieb:
Bei voller Slotbestückung funktioniert auch JEDEC Speicher nur mit langsamerer Geschwindigkeit und/oder gibt es eine Beschränkung wie viele Ranks die Module insgesamt haben dürfen.

Das hat aber nichts mit "mögen" zu tun. Das ist vom so Hersteller spezifiziert.
Ich denke dem TE gehts eher darum wann man fummeln muss und wann nicht.
Wenn du auf einem Ryzen Brett 8 Ranks betreiben willst taktet das Ding halt von alleine auf 1866 runter. Das ist ja an sich kein Problem weil eben so spezifiziert und es fehlerfrei läuft.
 
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