Warum sind LED-Beamer immernoch ein Nischenprodukt?

Schnack

Commander
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Ich bin heute morgen mit der Frage aufgewacht wieso LED-Beamer immernoch ein Nischendasein fristen obwohl die Technik stätig vorrannschreitet.
Mein technisches Verständniss von LCD-Projektoren besagt, das sich hinter der Lichtquelle die Flüssigkristallanzeigen befinden welche von dem Licht praktisch "durchleuchtet" werden. Müsste es dann nicht zumindestens bei LCD-Projektoren ein einfaches sein die ineffizienten Gasentladungslampen gegen LED-Module zu tauschen?

Nun hört man ja öfters das LED's einfach noch nicht hell genug sind um ordentliche Lumen-Werte zu produzieren. Wenn ich mir nun aber die XM-L von Cree angucke, so frage ich mich natürlich was hier noch nicht hell genug sein soll? Die 1000 Lumen bei einer Leistungsaufnahme von 10W sind schon ziemlich erstaunlich.
 
Die ersten LED Projektoren waren DLPs...also ich habe eine rote, grüne und blaue led und leite über microspiegel die entsprechende farbe auf meine Projektorlinse. Diese Technologie ist meines Wissens nach einzig von TI verfügbar (Patent??) und wahrscheinlich aus diesem Grund auch ein bissl teurer als sie müsste.
Erst in letzter Zeit kommen LCD Projektoren zum einsatz bei denen die Entladungslampe gegen LEDs getauscht wurden und die hatten oft damit zu kämpfen das die Lichtleistung eben nur einen Bruchteil der Entladungslampe war 1/100 ist wohl ein guter Wert.
Gerade für Präsentationen brauche ich bei "Tageslichtbeamern" die hohe Lichtleistung um überhaupt noch was sehen zu können, was der Grund sein dürfte das sich viele Geräte an Heimanwender mit abdunklungsmöglichkeit richten. Diese Heimanwender kaufen natürlich meist nur 1 Gerät und sind daher nicht die CashCows für die Hersteller und setzen sich aufgrund von energieeffizienz wesentlich langsamer durch.

Gruss
TheMiB
 
Schnack schrieb:
Ich bin heute morgen mit der Frage aufgewacht wieso LED-Beamer immernoch ein Nischendasein fristen obwohl die Technik stätig vorrannschreitet.

Du hast Probleme^^
/ironie off

Ich behaupte einfach mal, dass man die Module nicht so einfach tauschen kann, sonst wäre ja schon zumindest der kleinste hersteller auf so eine Idee gekommen, zumindest meiner Meinung nach.
vielleicht steht ja auch irgendeine Lobby oder so dahinter, wer weiß
 
LED haben zwar den vorteil viel weniger Strom zu verbrauchen, nicht so heiß zu werden und viel länger zu leben aber...

...sie sind bei weitem nicht so hell wie klassische Lampen und bieten nicht das richtige Farbspektrum.

Bei Beamern kommt es ja nicht nur darauf an das das Bild sehr hell ist, auch der Kontrast und vor allem die Farben muüssen stimmen.
 
Hi,

vor allem die Farben müssen stimmen.

...was man ja mittels Elektronik und Kalibrierung durchaus kompensieren könnte. LED wird mit Sicherheit kommen, die 1000 Lumen-Version, die der TE gepostet hat, ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung.

Aber:

a) lange gibt es die Technik in der Form noch nicht
b) die Hersteller verdienen mit den Lampen viel Geld - wenig Interesse das weg zu rationalisieren

VG,
Mad
 
Madman1209 schrieb:
Aber:

a) lange gibt es die Technik in der Form noch nicht
b) die Hersteller verdienen mit den Lampen viel Geld - wenig Interesse das weg zu rationalisieren

VG,
Mad
Die XM-L von Cree gibt es schon seit mehreren Jahren, den Aspekt mit dem Lampentausch habe ich allerdings noch nicht bedacht.
Theoretisch ist es ja auch möglich mehrer LED-Module nebneinander zu setzen wie es schon lange bei Taschenlampen gemacht wird, dadurch können wesentlich höhere Lumen-Werte erreicht werden.
Wenn eine Taschenlampe 2600 Lumen schafft, wieso sollte es ein stationärer Beamer nicht können?
 
So eine Led hat zwar angegebene 1000 Lumen, aber dennoch ist es viel zu wenig. Erstens müssten es mehrere solche Leds zusammen genommen werden damit die Lichtleistung stimmen sollte. Was an sich ja kein Problem ist, denn die kosten ja nicht die Welt. Das eigentliches Problem dabei ist das Licht aller Leds zu bündeln.
So eine Höchstdrucklampe im Projektor hat einen extrem kurzen Strahl statt den Glühfaden. Dadurch kann, trotz gleicher Watt Leistung mit Glühlampen, mehr Licht punktförmig geliefert werden. Das schaffen weder die normalen Lampen noch die Leds. Selbst Xenon scheitert daran.

Nicht vergessen, die Hersteller verdienen mehr Geld mit Ersatzlampen als mit den eigentlichen Projektoren. Bei meinem Letzten Beamer hat die Lampe 750€ gekostet, die gerade mal knapp 1000 Stunden hielt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Als LED Projektor Besitzer melde ich mich mal zu Wort, wenn ich darf :D

Bei Beamern kommt es ja nicht nur darauf an das das Bild sehr hell ist, auch der Kontrast und vor allem die Farben muüssen stimmen.
Dem kann ich so nicht zustimmen. Der Kontrast und die Farben bei LED Projektoren sind mittlerweile sehr gut. Auch die Helligkeit ist heut zu tage heimkinotauglich.

Nun die Technik von LED Projektoren schreitet immer weiter und wie der TE schon richtig liegt, tauscht man momentan bereits die Lichtquellen einfach durch LED aus, nur ist eben das der Knackpunkt, dass es solche LED Lampen noch nicht gibt, die weit über 1000 Lumen schaffen, genau darauf geht die Entwicklung hin. (Man muss auch bedenken, dass die Lumen geschafft werden müssen, nachdem das Licht durch den LCD Schirm gedrungen ist)
(ein gutes Forum dafür ist übrigens das AVSForum in der Rubrik "Projectors under 3000 USD")

Mein jetziger LED Projektor ist ein LG HW300G mit 1280x800 und 300 Lumen. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit der Technik, nur die Hardware macht da Schwierigkeiten. Das Bild ist hell genug und die Details Farbenfroh und scharf auf über 2 Meter Diagonale.
Leider werden die Geräte so klein gebaut, dass sich doch einiges an Wärme darin anstaut, was ein kleiner, schnell drehender lauter Lüfter wegscheffeln darf, was ordentlich auf die Ohren geht. Warum baut man die Gehäuse nicht größer mit ordentlicher Kühlung? dann würde man diese Projektoren kaum noch hören.

Ansonsten habe ich schon viele Filme damit angesehen und die Bildqualität ist gewaltig.
http://www.abload.de/image.php?img=p11519228nj07.jpg

Auch werden die Lumen anders gesehen als bei DLP Projektoren (habe ich gelesen), dabei ist bereits ein geringerer Werd bei LED so hell wie ein weit höherer bei DLP.

Also ich bin gespannt auf die neuen LED Projektoren und wenn die ersten mit Full HD und 1000 Lumen erhältlich sind, werde ich wieder zuschlagen.

*Das Hauptkriterium an der Erforschung solcher LED Projektoren ist denke ich wirklich die Tatsache, dass die alten teureren Lampen weiter verkauft werden sollen, wodurch viele Firmen da blocken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schnack schrieb:
Die XM-L von Cree gibt es schon seit mehreren Jahren, den Aspekt mit dem Lampentausch habe ich allerdings noch nicht bedacht.
Theoretisch ist es ja auch möglich mehrer LED-Module nebneinander zu setzen wie es schon lange bei Taschenlampen gemacht wird, dadurch können wesentlich höhere Lumen-Werte erreicht werden.
Wenn eine Taschenlampe 2600 Lumen schafft, wieso sollte es ein stationärer Beamer nicht können?

Die Cree LEDs in dieser Taschenlampe schaffen 100lm/W, eine Halogenmetalldampflampe laut wiki über 110lm/W und hat dabei noch ein für die Bildwiedergabe besseres Spektrum.
Also sind die Gasentladungslampen schonmal effizienter und momentan auch noch günstiger. Die Lampe in meinem Beamer leistet z.B. 180 Watt, für die gleiche Helligkeit bräuchte man jetzt eine 200 Watt LED. Eine Ersatzlampe gibts für ca. 140 Euro, eine 200 Watt LED ist teurer.

@JackA$$: Dein Beamer ist ein DLP Beamer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist das zweite Problem bei Leds. Sie müssen gekühlt werden und es verhält sich anders als bei Höchstdrucklampe. Bei zu viel Hitze verreckt sie sofort. Bei Dauerhitze, die die Norm übersteigt, verringert sich die Lebensdauer extrem. Nix 20.000 oder 30.000 Stunden. Man kann nicht einfach ein paar Dutzend als Cluster zusammen nehmen weil man dann das Licht nicht gescheit bündeln könnte. Es müsste also eine einzelne Led her, vielleicht 4 auf einer Platine, die wiederum mit ordentlich Ampere befeuert werden müsste. Das ist eine ordentliche Heizung die auch entsprechend gekühlt werden müsste und dafür braucht man nun mal Platz. Ein Ordentlicher Objektiv braucht auch seinen Platz und ein verstellbarer Objektiv schluckt auch ordentlich Licht.
Sive schrieb:
...Die Lampe in meinem Beamer leistet z.B. 180 Watt, für die gleiche Helligkeit bräuchte man jetzt eine 200 Watt LED. ...
Falsch. Die Bündelung des Lichts ist der Knackpunkt.
 
gidra schrieb:
Falsch. Die Bündelung des Lichts ist der Knackpunkt.

Natürlich ist die Bündelung auch ein Knackpunkt. Das liegt aber eben daran das die Effizienz von LEDs mit höherer Leistung abnimmt und deswegen mehrere LEDs notwendig sind. Oder eben eine starke LED, die dann aber weniger effizient als eine Gasentladungslampe ist. Ich schrieb von einer LED.
 
Es gibt keine stärkere Led. Was du meinst ist sicher mehrere Leds auf einer Platine nebeneinander verlötet. Demnach gehen von solchen Cluster auch mehrere und nicht ein Lichtstrahlen weg.

Habe mich vor etwa 2 Jahren damit intensiv beschäftigt. Man hat schon einige, private, Versuche damit gemacht und jedes mal kläglich gescheitert. Sieh dir die 50, 100 und 200W Leds an. Es sind keine. Bei 200W Version sind es ganze 100 Stück auf einer Platine verlötet. Wenn man von höchstens 1mm Lichtbogen einer Höchstdrucklampe ausgeht, die auch für die Leuchtstärke entscheidend ist, dann ist es 1 zu 10000 ?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sehr interessante Informationen, das wusste ich alles noch nicht! Also ist weiterhinn die LED-Lichtquelle das Problem da sie 1. immernoch nicht hell genug ist (jedenfalls ein einzelner Emitter) und 2. nicht die fokussierte Lichtleistung einer Gasentladungslampe aufbringen kann. Ich könnte mir jedoch vorstellen das man Letzteres Problem mit einer ensprechenden Linse lösen könnte.
 
man kann doch mal von einer ganz anderen Perspektive an die Sache ran gehen.

Ich habe hier im Wohnzimmer als "Grund Beleuchtung" 2*3 GU10 Strahler an der Decke hängen, im Arbeitszimmer sind es 1*4 GU10.
Da habe ich schon zig verschiedene LED Teile ausprobiert, das war alles lächerlich! Jetzt bin ich bei Toshiba Lampen für gut 20€ das Stück gelandet. Die sollen laut Werbung einer 50W Halogen Lampe entsprechen, tun sie natürlich nicht aber mit einer 35W kommen sie mit. Und auch die Farbtemperatur ist nicht so völlig daneben.

Also wenn es die Industrie bei einem Massenprodukt wie der GU10 Lampe es gerade erst so schafft einen "halbwegs" akzeptablen Ersatz in LED Form anzubieten, dann werden Beamer wohl nicht erste Priorität haben.

Oder auch mal anders gerechnet. Die o.g. LED Lampen (die in etwa so hell sind wie 35W Halogen) sind mit 6,5W angeben, benötigen also ca. 20% der Leistung. Meine Beamer Lampe braucht siw 200W (ECO? Non-ECO? keine Ahnung).
Wenn etwas konstant ist, dann sind das die bummelig 1000 Stunden, die der Beamer hier im Schnitt im Jahr läuft (seit drei Beamer Generationen schon). Das dürfte schon eher am oberen Bereich liegen, vermute ich mal.
200W bei 1000 Stunden sind 200kWh a' 25 Cent macht 50€.
Der aktuelle Beamer hatte einen Neupreis von 2800€, eine neue Lampe (original Epson) ist für bummelig 200€ zu haben und vielleicht nach 2 Jahren mal angesagt.
Also zahle ich pro Jahr 50€ Strom und nach zwei Jahren (so lange hält ja die erste Lampe) 100€ für die Lampe.

Wie sieht das jetzt bei LED aus?
LED's müssen wesentlich besser gekühlt werden -> kein Lautstärke Vorteil
LED's altern bei Hitze extrem -> wie lange hält so eine wohl? Wie stark lässt da die Lichtleistung nach? Erfahrungswerte?
Was kostet im Falle eines Falles wohl ein Ersatz?
Das einzige wovon man wohl in etwas ausgehen kann, dass der LED Beamer nur 10€ / Jahr an Strom kosten würde.

Also für 40€ im Jahr (das sind <<2% vom Kaufpreis) (und selbst wenn ich nach zwei Jahren nochmal 200€ für eine neue Lampe zahlen muss), lasse ich mich zum derzeitigen Stand der Technik nicht auf solche Experimente ein!
 
Du hast natürlich total recht mit deiner Rechnung. Es ging mir allerdings eher um die Frage wieso die LED Technologie noch keinen Einzug in Beamer gefunden hat obwohl sie eigentlich nur Vorteile bietet. In diesem Punkt wurde ich eines Besseren belehrt, anscheinend sind LED's doch nicht so unproblematisch.

Ich denke es steckt einfach ein riesen Forschungsaufwand hinter solch einer neuen Technologiekombination, das dieser Aufwand auch mit hohen Kosten verbunden ist kann man sich ja denken. Viele Firmen sind anscheinend noch nicht bereit dieses Risiko ein zu gehen.

Zum Thema Raumbeleuchtung: Ich habe mal zu Testzwecken meine Taschenlampe mit einem Diffusor versehen und an die Decke gehängt, der Raum von 15qm wurde komplett erhellt. Hier verstehe ich wirklich nicht wieso man sich so schwer tut anständige und preisgünstige Lampen auf den Mark zu bringen.
 
Die Frage ist natürlich auch wieso man die Normalen Beamer Lampen Krampfhaft austauschen möchte?

meine Erfahrungen decken sich mit denen von Mickey Mouse
~1000h Nutzungsdauer = ~50€ Stromkosten pro Jahr
~5000h Lampenlebensdauer = ~25€ Lampenkosten pro Jahr. (250€, aber eine war ja schon im Beamer)
Bei einem Neupreis von 1500€ fallen die Kosten überhaupt nicht ins Gewicht.

also wieso sollte man die Nachteile von LEDs in Kauf nehmen?
wirklich Vorteile sehe ich bei den LEDs nicht. (Außer das LEDs aktuell Inn sind)
 

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