askling schrieb:
Bootzeiten werden kaum verkürzt, das starten von Programmen auch meistens nur um wenige Prozente.
Die Bootzeit hängt vor allem von der Zeit für die Initialisierung der HW ab, weniger von der Performance der SSD. Bei Laden von Programmen muss die CPU den geladenen Programmcode ja auch erst abarbeiten und je geringer der Anteil der Zeit ist, die fürs eigentliche Laden gebraucht wird, eben im Vergleich zur der Zeit die CPU braucht, umso weniger bringt es dieses Laden noch schneller zu machen.
askling schrieb:
Bei Random 4KiB/Q1T1 sind die NVE zum Teil nur noch 30% schneller als die SATA SSDs.
30% sind es aber nur, wenn man eine lahme SATA mit einer schnellen NVMe SSD vergleicht, die schnellen SATA SSDs wie eine Samsung 860 Evo oder Pro kommen auch auf 50MB/s, da haben die NVMe SSDs kaum eine nennenswerten Vorteil. Es ist eben die Latenz des Mediums die diese Zugriffszeit vor allem bestimmt und nur die Intel Optane (und Samsung Z-SSDs) können sich hier wirklich absetzen.
askling schrieb:
Ich vermute aber mal, dass Q1T1 eher selten vorkommen? Bei Random 4KiB/Q8T8 zieht die NVE aber mit 3x-4x so schnell davon.
Nein, umgekehrt, bei Heimanwendern kommen die Q8T8, also 8 Threads die jeweils 8 parallele Zugriffe machen, niemals im Alltag vor! Es ist schon viel wenn es mal 4 parallele Zugriffe gibt und auch wenn die meisten Zugriffe vielleicht nicht nur über 4k gehen, so sind sie wenigsten wirklich lang. Aber selbst SATA SSDs brauchen schon locker 512k oder 1MB lange Zugriffe um in die Nähe der maximalen Transferraten zu kommen, auch wenn dies bei ATTO oft anderes aussieht, aber ATTO bencht ja auch mit 4 overlapping Zugriffen.
NVMe SSDs brachen noch länger und vor allem i.d.R. auch mehrere parallele Zugriffe um die beworbenen Transferraten zu erreichen, selbst der einzelnen 16MB lange Zugriff mit dem AS-SSD bencht, reicht ja bei denen nicht zum Erzielen der vollen sequentiellen Transferraten. CrystalDiskMark bencht daher in der 6er Version mit 32 parallelen Zugriffen über ja 128k, in Version 7 mir 8 parallelen 1MB lange Zugriffen.
Schau Dir aber an welche Transferraten die SSD aber bei Zugriffen erzielen wie sie für Heimanwender realistisch sind, etwa über 32k oder 128k aber bei nur einem Zugriff oder auch 4k bei QD4, wie Anvils Benchmark es macht. Da sieht man im
bei Tweaktown im Review der 860 Evo 1TB dann bei 4k 47MB/s, 4k QD4 172MB/s, 32k 205MB/s und 128k 380MB/s. Die
970 Evo 1TB erreichte jeweils 58MB/s, 204MB/s, 223MB/s und 421MB/s und die
MP600 59MB/s, 221MB/s, 309MB/s und 894MB/s, wenn auch jeweils auf unterschiedlichen Testsystemen, wobei gerade diese Werte sehr vom System und dessen Energiespareinstellungen abhängen. Wie groß die Unterschiede sein können, sieht man am
Review der Optane 905P 960GB die in einem 8700K System 4k lesend 222MB/s schafft, im 7700K Testsystem aber auf 294MB/s kommt. Aber selbst die 222MB/s sind so viel wie die 970 Evo erst bei einem 32k langen Zugriff erreicht. Bei 32k kommt die Optane dann auf 1080MB/s bzw. 1243MB/s, je nach Testsystem und 128k sind es 1848MB/s bzw. 1962MB/s. Wie man sieht, werden die Unterschiede zwischen den Testsystemen kleiner je länger die Zugriffe sind bzw. je mehr parallele Zugriffe es gibt, bei 4MB sind die Werte dann nämlich sogar bei den Nachkommastellen identisch bei 2473,43MB/s.
Wie man dann beim
Games Loading Test im Review der MP600 sieht, landet die Optane 905P im gleichen Testsystem mit 8,444s deutlich an der Spitze, die nächst schnellste braucht über 10s und die MP600 11,281s, obwohl sie eben sequentiell eine fast doppelt so hohe maximale Transferraten als die Optane 905P schafft. Dies zeigt auch deutlich, dass eben die Zugriffe bei solchen Anwendungen einfach zu kurz sind und es zu wenige parallele Zugriffe gibt, damit sie ihren Vorteil ausspielen könnte, immerhin kommt sie beim Anvil bei 4MB auf 3969MB/s, aber bei 128k eben nur auf etwa die Hälfte des Wertes der Optane 905P.