Was bedeutet 'Leitungskapazität' und wodurch wird sie bestimmt?

Arcturus128

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Hi Leute,

im Haushalt haben wir seit kurzem VDSL mit 100 Mbit/s von der Telekom. Der DSLAM ist ca. 25 Meter entfernt (ein Wohnhaus weiter). Es wir 54 Mbit/s garantiert und bis zu 100 Mbit/s geliefert, laut Vertrag. Anfangs haben wir auch immer 85 bis über 100 Mbit/s bekommen. Heute allerdings ist das Internet relativ langsam und ich frage mich woran das liegt.

Die Fritzbox (7390) zeigt folgendes an:
DSL.jpg

Nun frage ich mich: Was ist 'Leitungskapazität' und vor allem, wodurch wird sie bestimmt?

Gruß Leli196
 
Fritzbox auf aktuellem Stand? Hast du sie mal neu gestartet? Poste mal bitte auch den unteren Teil der Übersicht, die mit der Fehlerquote. Die Datenraten des DSLAM stimmen zumindest. Irgendetwas scheint aber mit der Leitung nicht in Ordnung zu sein oder der Fritzbox.
 
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Die Leitungskapazität ist das, was die Kabelstrecke vom Modem bis zur aktiven Gegenstelle (DSLAM) physikalisch erreichen kann.
Bestimmt wird dies durch mehrere Faktoren:
-Signaldämpfung (längeres & dünneres Kabel = höhere Dämpfung = niedrigere Kapazität)
-Impedanz
-Störer (Übersprechen)
...und weitere

Der Begriff "Störabstandsmarge" ist die Differenz des Nutzsignals ("gute" Daten) & dem Rauschen auf der Leitung (hervorgerufen durch Grundrauschen, Störungen etc.). Im Regelfall sollte die Abstandsmarge so hoch wie möglich sein. Alles unter 6db ist für Modems schwierig zu handeln. Um auf die mind. 6db zu kommen, wird das Modem quasi die Bandbreite absenken. Das ist bei euch der Fall.

Wenn du sagst dass Ihr schon mal 85-100 Mbit habt, hat sich mglw. etwas an eurer Leitung geändert. Typische Fehlerquellen:
-mehrere TAE-Dosen im Haushalt die parallel geschaltet wurden (unbedingt prüfen und abstellen!)
-bei mehreren TAE-Dosen in Reihe geschaltet mglw. ein schlechter Kontakt in eine der Federklemmen
-Kabel vom Modem/Fritzbox bis zur TAE-Dose unzulässig verlängert; es sollte immer nur das beigelegte Kabel genutzt werden; oder direkt ein kurzes Netzwerkkabel + den grauen beigelegten TAE-Adapter
-Kontakte in der TAE-Dose korrodiert; Schraubklemmen in der TAE korrodiert
-allgemein beschädigtes Kabel irgendwo
-allgemein zu viele Übergänge zw. dem APL im Keller/Hauswirtschaftsraum und dem Modem (zu viele TAE-Dosen; unzulässig verlängerte Telefonakbel etc.)

Mglw. hat auch die Fritzbox einen Hau weg.
 
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Habe die Fritzbox schon neu gestartet, weshalb ich es nur noch aus dem Gedächtnis holen kann: bei Sekunden mit Fehlern (ES) Vermittlungsstelle stand 3 und bei Nicht behebbaren Fehlern (CRC) pro Minute Vermittlungsstelle stand 0.003 (glaube ich). Ansonsten war alles auf 0.

Nach dem ich die Fritbox jetzt neu gestartet habe ist die Leitungskapazität wieder auf 105564 und ich bekomme auch wieder 75 Mbit/s. Aber ich frage mich noch immer wie die Leitungskapazität bestimmt wird. Die DSLAM-Datenrate scheint ja ein von dem ISP hinterlegtes Profil zu sein. Wird die Leitungskapazität vom ISP je nach DSLAM-Nutzung (hier sind viele Nachbarn da Mehrfamilienhäuser mit 4 Stockwerken) geregelt?

Edit: bezog sich auf Post #2

Gruß Leli196
 
Wird die Leitungskapazität vom ISP je nach DSLAM-Nutzung (hier sind viele Nachbarn da Mehrfamilienhäuser mit 4 Stockwerken) geregelt?
Nein, nicht bei DSL.
 
Ich habe noch schlechtere Werte und trotzdem eine Top stabile Leitung mit vollem sync. Bei dem TE scheint es etwas anderes zu sein.

Wie ich es mir dachte... ein Neustart hilft in den meisten fällen. Ab und an zickt die 7390 halt.
 
Liegt es im Bereich des Möglichen, dass die Fritzbox (aktuelles OS) einfach die Ursache war, da ja ein Neustart dieser das Problem behoben hat?

Gruß Leander
 
ja, die Box kann das Problem sein, die 7390 ist keine so gute Box, schon gar nicht an VVDSL100 Leitungen, da sie eine sehr Schwache CPU hat.

Wenn moglich, organisiere dir eine 7490. Besseres Modem und auch stärkere CPU als die 7390.
 
Jein. Irgendwas hat die Fritzbox vorher dazu verleitet neu (und geringer) zu synchronisieren. Diese Ursache scheint jetzt wieder weg zu sein, aber das heißt nicht dass die Ursache nicht wiederkommen könnte.
Dass der Neustart jetzt geholfen hat, liegt generell daran dass die Fritzbox solange auf der synchronisierten Datenrate bleibt, bis sie
a) neu startet (was eine Neusynchronisierung bedeutet), oder
b) den Sync verliert (was zu einem sofortigen Neusync-Versuch führt, aber nicht unbedingt einen höheren Sync ergibt da ja die Ursache für den Sync-Verlust mglw. noch aktuell ist)

Mit der aktiven nahtlosen Ratenadaption wären Syncs nicht notwendig, aber wir sind in Neuland.
 
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Sebbi schrieb:
ja, die Box kann das Problem sein, die 7390 ist keine so gute Box, schon gar nicht an VVDSL100 Leitungen, da sie eine sehr Schwache CPU hat.

Wenn moglich, organisiere dir eine 7490. Besseres Modem und auch stärkere CPU als die 7390.

Dem kann ich so zustimmen, eine 7390 hat teilweise trotz Labor FW erhebliche Probleme und fiel bei einem Kollegen nach einer Zeit immer wieder auf 16000 Sync zurück. (Fallback)

Die Werte allgemein sind sehr unschlüssig, laut SNR läuft die Leitung am Limit.
 
40Mbit Leitungskapaziät in empfangsrichtung bei 25m zum DSLAM, der Impulsstörungsschutz läuft -> deine Leitung ist gestört.
Ich schlage vor die Verkabelung zu prüfen und dann ggf. eine Störungsmeldung zu machen damit du deine Beantragten 100Mbit bekommst.
 
Kleiner Tipp: Richte den Push-Service ein. Dann bekommst du eine Mail mit den Ereignissen wenn du neu startest. Dann kann man das Problem schon mal zeitlich eingrenzen, wenn es erneut auftritt.

Edit: Zu der Frage: Klick doch mal auf das Fragezeichen im entsprechenden Menü deiner Fritzbox (bei Internet/DSL-Informationen/DSL). Dort werden die Bedeutungen einfach erklärt.
 
Zuletzt bearbeitet:
ldasta schrieb:
40Mbit Leitungskapaziät in empfangsrichtung bei 25m zum DSLAM, der Impulsstörungsschutz läuft -> deine Leitung ist gestört.
Ich schlage vor die Verkabelung zu prüfen und dann ggf. eine Störungsmeldung zu machen damit du deine Beantragten 100Mbit bekommst.

Der Kanditat erhält -1000 Punkte!

Nach dem ich die Fritbox jetzt neu gestartet habe ist die Leitungskapazität wieder auf 105564 und ich bekomme auch wieder 75 Mbit/s.
 
Ich habe nach wie vor von Zeit zu Zeit Probleme mit der Verbindung. Was mich besonders stört ist folgendes: Wenn ich im FritzOS unter 'Internet' > 'Online-Monitor' auf 'Neu verbinden' gehe zwecks neuer IP-Adresse wird die Verbindung teilweise nur sehr langsam wieder neu aufgebaut.
Zuvor hatte ich gewöhnliches DSL (16.000) und die Fritzbox 7390 konnte beliebig oft und schnell die Verbindung neu aufbauen und hatte dann eine neue IP-Adresse.
Wenn ich nun mittels UPNP Statusinformationen auslese, dann ist der Status der Verbindung 'Connected', selbst wenn im FritzOS steht, dass keine Verbindung besteht (mit dem Internet, also nicht eingewählt; DSL-Sync ist natürlich da). Daher frage ich mich nun: Lässt die Telekom eine Einwahl über PPPoE nur in bestimmten Zeitintervallen zu und dauert es deshalb so lange bis eine neue Verbindung besteht oder ist die Fritzbox selbst dafür zu leistungsschwach und schafft es einfach nicht so schnell eine neue Verbindung aufzubauen?

Gruß Leli196
 
Wenn ich nun mittels UPNP Statusinformationen auslese

UPNP bringt die Boxen immer aus dem Tritt, am besten deaktivieren.

Daher frage ich mich nun: Lässt die Telekom eine Einwahl über PPPoE nur in bestimmten Zeitintervallen zu

wenn du das zu oft machst, behindert die Telekom die Wiedereinwahl für einge Minuten. Wenn du außerdem UPNP anhast, bringt das die aus dem Tritt. Vectoring tut das übrige.
 
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