Was macht die Leistung einer Grafikkarte aus?

Doenerbuddy

Cadet 2nd Year
Registriert
Juni 2015
Beiträge
16
Guten Tag!

Ich bin nach mehreren Stunden googlen echt verwirrt.

Ich besitze eine GTX 780 TI
Diese hat gegenüber der GTX 970 laut der Nvidia Homepage in Sachen Texturfüllrate, Recheneinheiten (Cores), der Bandbreite und der Schnittstellenbandbreite die Nase weit vorn. In allen Punkten hat die GTX 780 TI fast doppelt so hohe Werte. Nur im Basis-takt hat die GTX
970 75 Mhz und im Boost-takt ganze 250 Mhz mehr.

Ich habe mir ewig viele Tests und Benchmarks angeschaut. Die GTX 970 hat meist die gleiche FPS Anzahl wie die GTX 780 TI. Da alle Daten bis auf die Taktung allerdings höher sind, müsste das ja bedeute das die Leistungssteigerung von der GTX 970 mur durch die Taktungen kommt und eher wenig mit den amderen Daten zu tun hat.
Die Titan Karten haben allerdings ALLE weit niedrigere Taktraten als die GTX 970 aber sind trotzdem Leistungsstärker (mehr FPS)
Jetzt bin ich total durcheinander und weiß nicht mehr worauf man wirklich achten sollte.

Ich hoffe jemand hilft mir meinen Kopf zu sortieren und verschafft mir klarheit!:s

Vielen Dank im Voraus

Mit freundlichen Grüßen

Doenerbuddy
 
Da kommt es größtenteils auf die Anzahl der Recheneinheiten an.

Eine GPU ist ein massiver Multicore Prozessor (wenn auch die Kerne sehr spzielisiert sind)
 
Kurz knapp: Achte auf Tests ;)
Die technischen Daten lassen sich nicht anhand von paar Zahlen zuverlässig vergleichen, es sei denn es handelt sich um die gleiche Architektur und selbst dann gleicht eine zuverlässige Leistungseinschätzung anhand der technischen Daten einem Glücksspiel. (Schneller, langsamer, gleich schnell lässt sich noch sagen aber nur bedingt wie viel schneller/langsamer, etc.)
 
Doenerbuddy schrieb:
Jetzt bin ich total durcheinander und weiß nicht mehr worauf man wirklich achten sollte.

Auf die Tests. Der Rest ist zwar interessant, aber (moderene) Recheneinheiten sind so komplex*, dass man aus den Daten höchsten grob auf die Leitung schätzen kann.

*Die Dinger bestehen aus mehreren Mrd. Transistoren. Wie die genau verschaltet sind steht auf keinem Datenblatt und diese Verschaltung (Architektur) macht extrem viel aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das ein Trollversuch? Taktrate hat nichts mit der Rechenleistung zu tun, Rechenleistung je Taktzyklus ist entscheidend. Eine 5GHz AMD CPU rechnet langsamer als eine langsamer getaktete Intel CPU weil die Rechenleistung je Taktzyklus geringer ist, bei den Grafikkarten ist das nichts anders.

Anderes Beispiel:

ein iphone hat nur 2 Kerne mit wenig GHz kann aber gut mit 4 kern und 8 kern cpu über 2GHz smartphones mithalten, kommt immer auf die Architektur an. Letztlich zählen die Tests, deine Karte ist ja recht flott, da hast die nächste Zeit Ruhe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was dich vielleicht am meisten interessieren sollte ist, ein Upgrade von einer GTX 780 Ti auf eine GTX 970 lohnt sich nicht. Entweder gleich eine 980 TI oder warten was das nächste Jahr so bringt.
 
Doenerbuddy schrieb:
Jetzt bin ich total durcheinander und weiß nicht mehr worauf man wirklich achten sollte.
Bei gleicher Architektur und ideal skalierender Software kann man das Produkt aus Anzahl der Recheneinheiten und Takt zum Vergleich nehmen. Normalerweise skaliert Software nicht ideal mit der Anzahl der Recheneinheiten sondern bleibt etwas darunter. Beim Takt kann man fast von einer linearen Skalierung ausgehen. Ist die Architektur anders muss man zusätzlich noch einen Korrekturfaktor mit einberechnen, der dem Verhältnis der Leistugsfähigkeiten entspricht.
 
Handy-Quadcore mit 2,5ghz ist auch langsamer als ein Intel Quadcore mit 2,5Ghz. Wie gesagt, einfach Tests ansehen.
 
ohne es zu wissen sage ich mal, dass sich das auf keinen Fall lohnt.
 
Doenerbuddy schrieb:

Schau Dir einfach einen Testbericht zur Maxwell-Architektur an auf Computerbase, tomshardware, anandtech, ... da wird recht genau verdeutlicht, wo Maxwell gegenüber Kepler (also 900er Serie gegenüber der 700er Serie) seine Vorteile hat. Es ist eben mehr als nur Texturfüllrate, Recheneinheiten (Cores), der Bandbreite und der Schnittstellenbandbreite... allein die Kompression bzgl. der Speicheranbindung macht einen 1:1 Vergleich zwischen den Architekturen hinfällig.
 
Und ein sehr wichtiger Faktor kommt dann noch hinzu. Gerade wenn man die 700er mit der 900er Serie vergleicht. Treiberoptimierungen. Die gerne mal bei der alten Serie unter den Tisch fallen. Aktuelle Beispiele gibt es ja genügend. Wo eine 960 eine 780 schlägt. So was darf eigentlich nicht vorkommen.
 
Also erstmal muss ich sagen, dass das hier mit Abstand das beste Forum für Hardware ist. Eure Antworten kamen so schnell und sind so reich an Informationen!!!! Ich danke euch vielmals und werde mir jeden einzelnen Rat zu Herzen nehmen.

Vielen Dank!
 
BlubbsDE schrieb:
Aktuelle Beispiele gibt es ja genügend. Wo eine 960 eine 780 schlägt.
Genügend klingt klingt irgendwie nach viel. Hättest du ein paar Beispiele von Spielen, die auf dem Markt sind, wo das so ist?
 
um das ganze mal noch komplexer zu machen :D,
warum ist die Double Precision leistung der gtx 480 viel besser als die karten danach? ;)



GF110 GM107


FP64 137GF 37GF
FP32 528GF 479GF


FP32: Single Precision Floating Point

FP64: Double Precision Floating Point
 
Einen Vergleich mit Taktraten kann man m.E. nur mit der gleichen Chipausbaustufe der gleichen Architektur vornehmen.

Also z.B. wie viel MHz der jeweilige GK110-A schafft (GTX 780, Titan) oder der jeweilige Hawaii XT (R9 290X).


Die wichtigsten Faktoren sind die Architektur, ihre jeweilige Skalierbarkeit mit Takt und die jeweiligen Ausbaustufen der Chips. Sowie am Ende die Optimierung der Treiber.
(Z.B. Maxwell kann sehr hoch takten, verliert aber irgendwann an Leistungszuwachs nach verlassen des sog. "Sweet-Spots" den man bei allen Chips hat. GCN von AMD bspw. ist meist schon ab Werk sehr nah dran an den maximalen Taktraten, man bekommt aber fast immer 1:1 Mehrleistung bei Übertakten. Maxwell hat weniger Rohleistung für reine Berechnungen als GCN, dafür wird die Leistung 'besser' in Spiele abgeliefert -> Treiber)

Es ist schwer, grade wenn man verschiedene Architekturen vergleich muss man inzwischen auf die Tests vertrauen.
 
Chesterfield schrieb:
warum ist die Double Precision leistung der gtx 480 viel besser als die karten danach? ;)
Weil man als Gamer das nicht barucht, Nvidia da einsparen kann und sie besser die Quadro Karten bzw die Titan verkaufen können xD
 
Die Architektur des Maxwell ist allgemein Leistungsstärker als die des Keplers. Dadurch sind sogesehen schwächere GPUs gleich schnell oder sogar schneller. Dazu kommt noch die Treiberoptimierung, leider vergisst Nvidia zu schnell die älteren Serien. Dazu kommt Gameoptimierungen und auch Engine-Optimierungen usw., z.B. Hairworks wurde so angepasst, dass Maxwell durch die stärkere Architekur, wie Tessolationverarbeitung, effektiver diese Berechnungen durchführen kann als z.B. Kepler.

Siehe die 290 oder die 290X, von den Daten her ein Traum. Aber die Architektur kann nicht die Leistung einer GTX 980 oder GTX 980 Ti abrufen (ist jetzt nur ein Vergleich, bitte nicht sofort herum flamen!).

Zu Treiberoptimierungen: Siehe die 290-Serie, da holt AMD seit 4 Jahren immer eine sehr gute Leistung heraus. Da kann ich mir absolut nicht vorstellen, dass z.B. ne GTX 780 Ti hinter eine GTX 970 fällt.

Deswegen würde ich mir auch im Moment keine Highend-Karte von Nvidia holen, die lässt Nvidia einfach viel zu schnell fallen.
 
Eine GPU ist eine Agglomeration aus sehr vielen und unterschiedlichen Hardwareeinheiten, die sich je nach Architektur in ihrer Anzahl, in ihren Eigenschaften, in ihrer Performance, und dadurch, wie sie mit den anderen Hardwareeinheiten interagieren, unterscheiden. In den Datenblätter werden die gesamte GPU und all ihre Hardwareeinheiten jedoch auf sehr wenige Eigenschaftswerte reduziert.

Demenstprechend kann man anhand der Datenblätter nur in einfachen Spezialfällen abschätzen, wie schnell gegebene GPUs bei einem bestimmten Programm sind. In einem einfachen Programm, das zum Beispiel hauptsächlich den Speicher der GPU ausliest, wird die Speicherbandbreite limitieren, wodurch man die Performance anhand der Speicherbandbreite abschätzen kann. Alternativ gibt es Programme, bei welchen fast nur datenparallele Gleitkomma-Berechnungen auf der GPU und keine Speicherzugriffe stattfinden. Hier kann man oft die Performance anhand der FLOPS abschätzen.

Spiele sind jedoch sehr komplexe Programme, die sich eine Vielzahl von unterschiedlichen "Teilprogrammen" durch die GPU berechnen lassen. Diese Teilprogramme unterscheiden sich stark dadurch, wie sie die einzelnen Hardwareeinheiten der GPU verwenden. Deshalb kann man bei Spielen nicht mehr aus den wenigen Werten der Datenblätter abschätzen, wie gut eine gegebene GPU bei einem solchen Spiel ist.
 
Wichtig ist auch der Verbrauch. Eine 780 Ti ist in etwa so schnell wie ein 970, aber die 970 verbraucht signifikant weniger, ist also deutlich effizienter. Eine 780 Ti verbraucht etwa so viel wie eine 980 Ti ist aber deutlich langsamer.
Stells dir wie bei Fahrzeugmotoren vor. Die Leistung des Motors hängt von vielen Faktoren ab. Hubraum, Drehzahl und etwa zusätzliche Aufladung durch Kompressor/Turbo. Ein Motor muss nicht mehr Leistung haben nur weil er höhere Drehzahlen hat. Ein Motor der weniger hoch drehen kann, kann durch hohen Hubraum mehr Leistung erzielen. Genauso können modernere Einspritztechnologien und Turbos etc mehr Leistung aus dem einen Motor rausholen, obgleich die verglichenen 2 Motoren in Hubraum und max. Drehzahl sehr ähnlich sind.

Ähnlich ist das halt bei GPUs. Takt, Anzahl der Recheneinheiten, Effizienz der Architektur etc. sind alles Faktoren die eine Rolle spielen.
 
Zurück
Oben