WD Black 4TB: was macht diese "4k Emulation" ?

Ekki-LM1

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Hallo an Alle,

ich nutze seit 3 Jahren eine WD Black 4TB und bräuchte jetzt nochmal das gleiche Modell (4TB) als Ziellaufwerk für Backups, Videokonvertierungen usw. (kein Raid).

Meine alte Black WD4001FAEX ist noch bestellbar, aber rund 40Eur teurer als das Nachfolgemodell, weshalb ich lieber die neuere bestellen würde -> WD4003FZEX:
http://geizhals.de/western-digital-wd-black-512e-4tb-wd4003fzex-a1010394.html

Nun steht da: "4KB Sektoren mit Emulation (512e)". Was bedeutet das ? bringt das Nachteile ?

Meine alte WD Black hatte ich damals per Win7-Datenträgerverwaltung erst in GPT konvertiert, dann in NTFS formatiert mit Standardwert 4096. Über die cmd.exe mit Befehl "ntfsinfo" erhalte ich die Info:
Bytes pro Sektor: 512 / Bytes pro Cluster: 4096

Wenn ich jetzt die neue WD4003FZEX auf die gleiche Weise in NTFS mit 4096 formatiere, dann hat sie damit doch
4KB Sektoren mit 512 Bytes pro Sektor, oder nicht ? Was wird denn da noch "emuliert" ?

Kann ich denn die WD4003FZEX unter Win7 genau so formatieren & nutzen wie meine alte WD4001FAEX ?

Ich bin verunsichert, was diese "Emulation" bedeutet u. macht..., wäre echt nett, wenn mir das jemand mit "einfachen" Worten etwas erklären könnte.

VIELEN DANK schonmal.
 
Nabend,

also mal kurz: Deine neue HDD arbeitet intern mit 4k Sektoren, meldet aber nach außen, dass sie ganz regulär mit 512KB Sektoren läuft.

Mehr ist es nicht. Edit: Schau dir den Link von mugam an, da ist bestens erklärt, was Sache ist, ich war zu langsam.

Gruß vom dude
 
super, Danke Euch für die schnelle Hilfe mit den Links.

den Heise-Artikel hatte ich grad durchgelesen, hoffe ich hab's auch verstanden:

Meine alte WD4001FAEX arbeitet intern mit 512-Byte-Sektoren, die auch so nach "außen", also dem Betriebssystem, gemeldet werden.
Die neue WD4003FZEX hingegen arbeitet intern mit 4KB-Sektoren, die jedoch gegenüber Win7 als 512-Byte-Sektoren dargestellt werden: das nennt man Emulation.

Aber was ist, wenn ich eine ältere Platte mit nativen 512-Byte in NTFS mit 4KB Clustergröße formatiere ?
Werden dann die internen 512-Byte der Platte weiterhin beibehalten, nur daß jetzt Win7 die Daten in 4KB-Blöcken verwaltet ?

oder so rum: nach NTFS-Formatierung verwaltet Win7 die Dateien in 4KB-Clustern, wobei die alte WD Black intern mit 512-Byte-Sektoren arbeitet, die neueren Platten hingegen mit 4KB-Sektoren.

Im täglichen Gebrauch bekomme ich von all dem aber nichts mit, ist das alles richtig so ?
 
Ekki-LM1 schrieb:
Meine alte WD Black hatte ich damals per Win7-Datenträgerverwaltung erst in GPT konvertiert, dann in NTFS formatiert mit Standardwert 4096. Über die cmd.exe mit Befehl "ntfsinfo" erhalte ich die Info:
Bytes pro Sektor: 512 / Bytes pro Cluster: 4096
Es gibt 3 verschiedene "Sektorgrößen":
1. Physikalische Sektoren, das sind eben der alten 512Byte und bei der neuen 4096Bytes
2. Logische Sektorgrößen, also wie viele Bytes mit einem LBA adressiert werden, dass sind bei beiden 512 Byte, einige wenige Enterprise HDDs habe auch schon 4096, die werden als 4kn bezeichnet.
3. Die Clustergröße, also die Größe einer Zuordnungseinheit des Filesystems.

Ekki-LM1 schrieb:
Wenn ich jetzt die neue WD4003FZEX auf die gleiche Weise in NTFS mit 4096 formatiere, dann hat sie damit doch
4KB Sektoren mit 512 Bytes pro Sektor, oder nicht ?
Ja, die neue auch mit 4096Byte pro Cluster formatieren, dann entspricht ein Cluster einem physikalischen Sektor, wenn das Alignment stimmt, was die beste Performance ergibt. 4096 ist sinnvoll und eine Standardgröße für NTFS, die sollte man auch wählen und kleine Clustergrößen sollte man bei Platten mit physikalischen 4k Sektoren sowieso nicht wählen.

justanotherdude schrieb:
Deine neue HDD arbeitet intern mit 4k Sektoren, meldet aber nach außen, dass sie ganz regulär mit 512KB Sektoren läuft.
512B nicht 512KB!

Ekki-LM1 schrieb:
Meine alte WD4001FAEX arbeitet intern mit 512-Byte-Sektoren, die auch so nach "außen", also dem Betriebssystem, gemeldet werden.
Richtig, das ist eine 512n Platte.
Ekki-LM1 schrieb:
Die neue WD4003FZEX hingegen arbeitet intern mit 4KB-Sektoren, die jedoch gegenüber Win7 als 512-Byte-Sektoren dargestellt werden: das nennt man Emulation.
Genau, je 8 emulierte 512 Byte Sektoren ergeben einen physikalischen 4k Sektor und pro physikalischen Sektor gibt es eine ECC Prüfsumme. Werden nicht alle 8 logischen Sektoren des phy. Sektors auf einmal überschrieben, so muss erste der alten Inhalt des Sektors gelesen werden, dann werden im Cache die Daten ersetzt, dann wird eine ECC gebildet und es wird der neue physikalische Sektor mit der neue ECC geschrieben.

Ekki-LM1 schrieb:
Aber was ist, wenn ich eine ältere Platte mit nativen 512-Byte in NTFS mit 4KB Clustergröße formatiere ?
8 Sektoren werden zu einem Cluster zusammen gefasst, das ist der Normalfall, zumindest bei NTFS.
Ekki-LM1 schrieb:
Werden dann die internen 512-Byte der Platte weiterhin beibehalten, nur daß jetzt Win7 die Daten in 4KB-Blöcken verwaltet ?
Ja genau so, die Formatierung ist eine logische Sache und kann niemals die physikalischen Eigenschaften der Platte ändern. Der Verwaltungsaufwand für das Filesystem wird aber reduziert, weil es eben nicht so viele Cluster verwalten muss als wenn die Clustergröße nur 512 Byte betragen würde. Umgekehrt geht im Schnitt pro Datei ein halber Cluster verloren, aber bei 4k pro Cluster ist der Verlust vertretbar.

Ekki-LM1 schrieb:
nach NTFS-Formatierung verwaltet Win7 die Dateien in 4KB-Clustern, wobei die alte WD Black intern mit 512-Byte-Sektoren arbeitet, die neueren Platten hingegen mit 4KB-Sektoren.
Ja, bei der alten Platte ist ein Cluster auf 8 physikalische Sektoren verteilt, bei der neuen sollte er einem entsprechen, wenn das Alignment stimmt, was der Fall ist wenn man sie unter Windows ab Vista mit Windows Bordmitteln einrichtet.

Ekki-LM1 schrieb:
Im täglichen Gebrauch bekomme ich von all dem aber nichts mit, ist das alles richtig so ?
So ist es, nur wenn Schreibzugriffe erfolgen die weniger als eine ganzen physikalischen Sektor erfassen, ist die Performance geringer. Die seq. Transferraten sind bei den Platten mit 4k Sektoren besser, da die ECC über einen 4k Sektor kürzer ausfällt als 8 mal die ECC eines 512 Byte Sektors.
 
na, hat sich ja gelohnt, noch so lange wach zu bleiben..., klasse Antwort !!

Du hast die ganzen Zusammenhänge wirklich gut & verständlich erklärt, hat mir sehr geholfen. Vielen Dank :)

Jetzt verstehe ich auch, was bei der NTFS-Formatierung so in etwa abläuft u. was es mit diesen "512n" vs. "512e" Kürzeln auf sich hat.
ok, werde dann mal ruhigen Gewissens die neuere WD4003FZEX bestellen.

Danke nochmals & gute Nacht erstmal :)
 
Ja die kannst Du beruhigt bestellen, dann mit der Windows Datenträgervewaltung initialisieren und dabei die gewohnten 4096 als Größe der Zuweisungseinheiten wählen.Es gibt nur wenigen Anwendungen die mit den 512e Platten weniger Performance bieten, wie z.B. Oracle, das bei den ReDo Logs selbst bei den entsprechenden Einstellungen immer noch gerne mal nur 1k oder 1.5k überschreibt und dann sind eben bei 512e Platten zwei Umdrehungen statt bei 512n Platten nur einer fällig.
 
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