weiterbildung als arbeitsloser - eure tipps!

hype

Lieutenant
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Juni 2010
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752
gleich vorweg: irgendwie komisch, das so öffentlich zu schreiben. aber jeder hat mal ne beschissene situation - ich brauch nun hilfe bzw. meinungen.

bin zum juni arbeitslos geworden, seit meine kündigung feststand habe ich viele bewerbungen geschrieben und meine kontakte ausgereizt. hab auch stetig vorstellungsgespräche, allerdings werden besser qualifizierte eingestellt - oder das gebotene gehalt ist einfach nicht der rede wert.

hab 2005 meinen it-systemkaufmann abgeschlossen, dann allerdings im vertrieb/marketing (netter arbeitslohn...) gearbeitet. ich biete seit einigen jahren nachweislich IT-service an, als nebentätigkeit. privat bin ich auch recht gut zur technik gestellt, hallo forum ;)

nun möchte ich mich weiterbilden, um richtig in der IT-branche in anstellung zu arbeiten. hier gibt es leider keine nennenswerten stellen für it-systemkaufleute, allerdings werden oft allround-IT-admins gesucht - das würde auch gut zu mir passen.

ein studium ziehe übrigens nicht in betracht, da der zeitaufwand am höhsten ist. klar, dafür wäre das optimal.

aktuell überlege ich, ob ich noch MCSE mache und MCITP enterprise admin draufsetze. da die meisten personaler noch MCSA/MCSE fordern, macht das - denke ich - sinn. das amt hat mir auch schon die kostenübernahme zugesagt. soweit mein bisheriger plan, bitte umschmeißen:D

meint ihr, dass insgesamt 9 monate vollzeitweiterbildung für MCSE/MCITP gerechtfertigt sind? dazu tendiere ich gerade, meine kenntnisse bezüglich netzwerkeln beschränken sich auf den erweiterten heimgebrauch. ein reines selbststudium schließe ich aus - aber vllt reicht doch eine komprimiertere vollzeitweiterbildung? ansonsten kenne ich mich ja recht gut aus.

ansonsten - wie würdet ihr meine jobchancen erhöhen?

könnt mir auch gerne allgemeine ratschläge geben... arbeitslos = mist :)
 
Hi!

Ich mache gerade meinen MCITP EA bei www.damago.de.
Das Ganze wird vom Arbeitsamt gefördert. Ich kann es Dir nur wärmstens empfehlen.
Die Dozenten hier sind wirklich erstklassig und haben ein unglaubliches Fachwissen.
Wir können alle Themen praktisch mit Übungen nacharbeiten, da hier mit virtuellen Maschinen gearbeitet wird. D.h. hier steht kein Dozent vorne am Beamer und liest dir den ganzen Tag von Folien vor. Man lernt wirklich was.

Erklär Deine Situation ganz ehrlich Deinem Berater beim Arbeitsamt. Da Du keinen kompletten Berufswechsel anstrebst, lässt sich die Fortbildung gut begründen. Ich habs genauso gemacht.

Wenn Du noch genauere Fragen hierzu hast, kannst Du dich gerne melden.

Wäre der Consulting Beruf vielleicht was für Dich?
Dahin entwickel ich mich gerade weiter. Habe auch im IT Vertrieb gearbeitet und mit der MCITP Weiterbildung habe ich mir auch erste Praxiserfahrung aneignen können.
 
also ich hab mich auch weiter erkundigt - 9 monate vollzeit für MCSA/MCSE/MCITP server/EA sind tatsache normal. ein linux-zertifikat wäre sicherlich auch sinnvoll, allerdings möchte ich mich vorerst nicht übernehmen.

danke für deinen tipp mit damago, allerdings habe ich 5min zu fuß von meiner wohnung entfernt eine andere stätte. hab mir auch schon räume angeschaut, mich beraten lassen, angebote eingeholt, zwei nächte drüber geschlafen...

was meinst du mit beratungsberuf genau?
 
ich dachte schon, dass du jetzt mit nem schneeballsystem (welche es natürlich nicht gibt) ankommst... :D

danke für den tipp, das wär tatsache noch eine gute möglichkeit. nun denn, bin dienstag beim amt, bis dahin überlege ich.
 
hype schrieb:
...ein studium ziehe übrigens nicht in betracht, da der zeitaufwand am höhsten ist. klar, dafür wäre das optimal.

aktuell überlege ich, ob ich noch MCSE mache und MCITP enterprise admin draufsetze. ...

Ein Studium dauert wenige Jahre und hält ein Leben lang, diese blöden MCSE und andere Technik-Titel dauern einige Monate und halten dann wieviele Jahre? Genau.

Mach ein Studium, alles andere ist zu kurzfristig gedacht und führt dich nur zur Hotline ans Telefon um dumme User zu bedienen oder nach wenigen Jahren erneut in die MCSE-Kurse für die nächste Stufe oder Auffrischung.

Willst du alle paar Jahre neue Kurse machen? Willst du in vielleicht 5 Jahre erneut hier einen Thread eröffnen mit der gleichen Frage? Das ist nämlich das, was diese Kurse sind, kurzfristig gedachte Lösungen, eher Taktisch ans Heute gedacht als Strategisch in die Zukunft. Einfache Frage: wie viele Arbeitsjahre hast du noch vor dir, wenn alles glatt geht? 40? 30? ;)

Wie alt bist du? Du hast den IT-kaufmann gemacht, perfekt, jetzt ein Studium oben drauf, dann bist du in einer besseren Position.

BTW: ich habe auch IT-Kaufmann gelernt und mit 29 angefangen zu studieren. Und es hat sich gelohnt, in jeder Hinsicht. Überlege es dir noch mal!

BTW: alle IT-Berater die ich kenne (und das sind viele, arbeite ich doch in der Beratung) haben studiert. Viele unserer Kunden verlangen sogar vor Antritt der Beratungsleistung einen kurzen Lebenslauf und lehnen auch mal Berater ab. Studium wird immer vorausgesetzt, sorry, aber als MCSE wirst du ins Projekt geholt, nachdem die Berater alles vorbereitet haben und dann die Strippenleger und Kistenschieber ranmüssen, um die Pizzaschachteln (Server) in die Racks zu schieben und anzuschließen. Beratung ist Konzeptionierung, Planung, Projekttierung und Kostenrechnung, das wird keinem MCSE zugemutet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@ Fu Manchu
Sorry, aber ich finde das du extrem engstirnig denkst. Es gibt genügend Leute besonders! im IT Bereich die auch ohne Studium in der IT Branche Karriere machen.

Man muss einfach wissen wo man hin will. Es gibt auch noch Unternehmen die auf Leistung achten. Sicherlich gibt es Positionen für die ein Studium Voraussetzung ist, aber ein Studium ist weder ein Jobgarant noch ist es mehr Wert als wenn man sich z.B. um Microsoft Zertifizierung kümmert. Es kommt einfach darauf an was man machen will.
 
naja, ein studium ist im prinzip immer die beste wahl. und es hat mehr wert als ein MS-zertifikat. Fu Manchu hat es ziemlich drastisch ausgedrückt, wobei du auch recht hast.

war heute beim amt, bildungsgutschein abgeholt & bei der weiterbildungsstätte dingfest gemacht. das ist aktuell ein guter weg, so hab ich für die nächsten bewerbungen eindeutig mehr vorzuzeigen. in deutschland ist das papier nunmal i.d.r. mehr wert als eine brauchbare erscheinung im erstgespräch, leider. die paar monate sind nicht die welt, zumal ich dann ENDLICH wieder was sinnvolles zu tun habe. was ich später mache entscheide ich dann, bin ja noch keine 29 (sondern 26) ;)
 
Gismo3005 schrieb:
...Es gibt genügend Leute besonders! im IT Bereich die auch ohne Studium in der IT Branche Karriere machen.

was heißt denn "genug"? Bist du zufrieden, wenn deine Noten genügend sind? ;) Und was ist Karriere? Wieviele Führungsrollen (meinetwegen in IT) sind an Facharbeiter und wie viele an Akademiker vergeben? Das Verhältnis wird bestimmt weit vom ausgeglichen sein.

Gismo3005 schrieb:
...Man muss einfach wissen wo man hin will. Es gibt auch noch Unternehmen die auf Leistung achten.

Ich verrate dir was - jedes Unternehmen achtet auf Leistungen. Das Problem ist, wie belegt bzw. beweist man Leistungen. Ein MCSE und ähnliche Titel sind ein Beweis, sehr gut, aber jeder denkende Mensch weiß, das diese Titel auf ein bestimmtes Produkt zugeschnitten sind und man die Titelträger nur in diesem Bereich einsetzen kann. Was ist denn der MCSE anderers als ein perfekter Windowsanwender?! Und dann?! Kann derjenige auch ein Rechenzentrum und seine Kosten durchrechnen, den Einsatz planen und das Projekt aufstellen? Das vermittelt der MCSE nicht, aber ein Studium kann durch theoretisches Wissen darauf vorbereiten und die Praxis vertiefen. Aber einem MCSE erst mal in die BWL zu bringen dauert länger.

Gismo3005 schrieb:
...aber ein Studium ist weder ein Jobgarant

Niemand spricht von Garantien, es geht um Chancen und langfristige Ziele. Wie oft im Leben willst du den MCSE machen? Ein akademischer Titel hält ein Leben lang. Ich habe z.B. vor 3 Jahren den SAP-BW Berater gemacht (5 Monate und dann Zerti) - der war nach 2 Jahren abgelaufen. Ohne mein Diplom wäre ich wieder ein Support-ITler für SAP und Windows wie viele andere auch, evtl mit sehr guten SAP Kenntnissen. Aber mit meinem Diplomkaufmann bin ich Consultant :D.

Gismo3005 schrieb:
... noch ist es mehr Wert als wenn man sich z.B. um Microsoft Zertifizierung kümmert. ...

Doch, das Studium ist mehr wert, es hat kein Haltbarkeitsdatum wie das Zertifikat, es wird von staatlichen Stellen überprüft (Akkreditierung der UNI/FH) und ist einfach fachlich breiter aufgestellt und vermittelt auch Methodenkompetenz.

hype schrieb:
... Fu Manchu hat es ziemlich drastisch ausgedrückt, ...

Ich denke das wurde mit Engstirnigkeit gleichgesetzt. Ich weiß das ich gerne drastisch bin, aber in bezug auf Ausbildung und Weiterbildung kann man gar nicht drastisch genug sein. Ich habe das hinter mir, 10 Jahre in der IT als gelernter IT-Kaufmann, dann Arbeitslos 1 Jahr und in der Zeit SAP-BW Zerti gemacht - aber nur mein abgeschlossenes (Fern-)Studium (angefangen mit 29) hat mich letztendlich auf den richtigen Weg gebracht. Ich war drastisch zu euch? Dann glaubt ihr nicht wie drastisch ich zu mir war. Job + Studium und dann SAP-BW Zerti+Studium zeitgleich, dann neuer Job+Diplomarbeit gleichzeit. Jetzt dürft ihr jammern :D.

BTW: auch dieser Thread geht in Richtung Studium.
https://www.computerbase.de/forum/threads/weiterbildung-oder-studium.762369/
Ergänzung ()

Ich füge noch mal einen kleinen Schwank aus meiner Tätigkeit hier an, um zu zeigen, wie andere Menschen ein Studium bzw. die Chance auf ein Studium sehen.

Meine Tätigkeit führt mich ab und an auch ins Ausland, immer mal 2-3 Wochen, von Mittel- und Südamerika, in die Arab. Emirate und Südostasien. Dort steige ich in jedes Taxi das mich mitnimmt und man kommt schnell ins Gespräch. Was ich mache, wo ich her bin usw. Und es kommt immer schnell die Frage ob man studiert hat (und ob man verheiratet ist und Kinder hat :D). Gerade in Ländern der 3 Welt bzw. in Ländern mit sehr vielen Fremdarbeitern (Arab. Emirate) aus der 3.W hat Bildung einen so extrem hohen Stellenwert, das er oft über die eigene Gesundheit gestellt wird. Familie und dann die Chance auf Bildung. Und ein Studium wurde mir oftmals als ein heiliges Gut beschrieben, nur wer das hat kommt voran, nur wer Bachelor oder sogar Master ist hat überhaupt eine Chance zu hause und in der Welt. Und das kommt von Menschen, die Taxi fahren und sich ihr Studium finanzieren bzw. das ihrer Kinder und somit hoffen, aus dem Gröbsten rauszukommen.

Ich wurde oftmals als glücklicher und sehr reicher Mensch bezeichnet, als gesegnet, für meine Ausbildung und meine Chancen. Da kommt man sich ganz schön blöd vor, solche "Auszeichnungen" für eine Sache, die hier in unserem Land ziemlich alltäglich ist.

In Deutschland haben wir trotz aller Probleme immer noch mit die besten Bedingungen weltweit. Ein Studium ist hier gut finanzierbar, hier hat jeder die Chance zu studieren, nicht mal das Abi ist immer notwendig (FH, Aufnahmeprüfung usw.) Und wenn ich jetzt sage, das es auch in Deutschland immer schwieriger wird mit Jobs, wird mir wohl die Mehrheit zustimmen! Und was hilft in schwierigen Zeiten? BILDUNG. Bildung ist nur durch eines zu ersetzen - durch noch mehr Bildung, und das ist kein Einbildung. Gerne kann man seinen MCSE machen, aber das ist eher eine Zusatzqualifikation, als Grundstock ist eine Ausbildung gut, aber ein solides Fundament, um wirklich auf was solidem zu bauen ist meiner Meinung nach das Studium.

An den Threadersteller: du bist arbeitslos, einen solchen Dämpfer muss man erst mal wegstecken (ich kenn das), aber genau sowas ist evtl ein Auslöser für ein Ziel, welches man sich anfangs vielleicht nicht traute zu setzen. Vielleicht wirds Zeit! Die Arbeitslosigkeit nicht als Pech begreifen, sondern als Chance (im chinesischen haben Krise und Chance das gleiche Wort) zu höherem.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hey, super beitrag, wirklich! :)

zu krise = chance fällt mir "up in the air" mir george clooney ein, da ist mir das zum ersten mal bewusst geworden. OK, is nur ne hollywood-komödie, aber immerhin ;)

ich mach jedenfalls erst mal die zertifikate, dabei orientieren und studium in betracht ziehen.

aktuell durchleb ich im prinzip die mieseste zeit meines lebens... hab noch andere starke dämpfer in letzter zeit bekommen, hauptsache es geht weiter...
 
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