Welche Komponenten für ein größeres Heimnetzwerk?

StoneCold81

Cadet 1st Year
Registriert
Nov. 2008
Beiträge
12
Hallo,

ich plane gerade ein etwas größeres privates Netzwerk für meinen Neubau nächstes Jahr.
Mit PCs kenne ich mich sehr gut aus, in Sachen Netzwerk Verkabelung hab ich bis jetzt noch sehr wenig Ahnung.

Hier mal meine grobe Planung:
Es soll im Keller an einem zentralen Punkt ein 24 Port Switch (1000 MBit) und ein Router stehen. Von dort aus fahre ich dann im Erdgeschoß sowie im Keller alle Zimmer an.
Es gibt von Anfang an schon viele Geräte zu versorgen (z. b. Computer, Notebook, X-Box, X-Box 360, Sat-Receiver, Netzwerk HDD usw.) Bewusst soll alles verkabelt werden.

Jetzt weiß ich nicht was man in diesem Fall für ein Netzwerkkabel nehmen soll, ich tendiere zu einem Cat6 oder Cat7. Was meint Ihr da dazu?
Könnt Ihr mir da vielleicht mal speziell ein Verlegekabel und alles was man dazu so braucht (Stecker, Einführhilfe, Knickschutztülle) empfehlen?
Super wäre auch ein Shop wo man das ganze günstig kaufen kann.

Die nächste Frage was sich mir stellt ist ob ich für jeden Anschluss eine Dosen nehmen soll oder vielleicht bei ein paar Anschlüssen wo nicht sichtbar sind einfach das Kabel aus der Wand herausstehen lasse?
Solche Dosen sind ja auch ganz schön teuer, zumindest wenn man eine Marke haben will.
Könnt Ihr mir da vielleicht gute Netzwerkdosen empfehlen?

Vorerst hätte ich dann noch eine Frage: Ich habe in einem Shop öfters was von Hirose gelesen und dann wieder ohne. Könnt Ihr mir sagen was das ist und ob ich sowas brauche?

So das wäre es jetzt fürs erste. Bin für eure Hilfe und Tipps sehr dankbar.


grtz
StoneCold
 
Verlegekabel braucht Dosen oder Patchfelder. Stecker lassen sich nicht sinnvoll auf Verlegekabel crimpen. On nun Cat6 oder 7 ist eher eine Glaubensfrage. Wer sparen will nimmt Cat6...

Mirko
 
Wer macht denn die restliche Verkabelung (Elektrik)? Da kann man das nämlich gleich mitmachen, wenn man schon neu baut. Für den Keller bräuchtest du wie schon erwähnt Patchfelder, dann gehts über Verlegekabel zu den Doppeldosen in den Zimmern, eine Marke wäre zb Tehalit. Die Führung erfolgt idealerweise neben den Elektroleitungen, aber mechanisch getrennt (also zb ein Kabelkanal mit 2...ähhh...Kanälen :D drin). Cat.7 ist sehr gut geschirmt (Kabel + Adernpaare).

Als dediziertes Werkzeug braucht man eigentlich nur ein LSA-Aufleger und ein scharfes Messer, um den äußeren PVC-Mantel loszuwerden. Zusätzlich müssten die verlegten Verbindungen noch messtechnisch überprüft werden...dafür bräuchtest du wohl aber externe Hilfe/Dienstleistung...

Über die Infrastruktur betreibt man natürlich auch eventuelle Telefone. Lieber eine Dose großzügiger planen, falls man sich unsicher ist.
 
Die Elektrik macht mir ein ehemaliger Elektriker der sich nicht mit Netzwerken auskennt.
Dieser legt mir nur die Leerrohre und verlegt die Kabel.

Warum meinst du brauche ich zum messen einen externen Dienstleiser, kann man das nicht selber mit so einem Tester messen?
Zur Not kann ich es doch auch testen in dem ich ein Gerät an die Dose hänge, oder?

Kannst du mir vielleicht auch ein Patchpanel empfehlen?
 
Netzwerkleitungen sollten nach dem Verlegen nach Cat5e oder Cat6 gemessen werden. Dazu braucht man ein richtiges™ Meßgerät. Ein Test mit einem PC, einem Multimeter oder einem einfachen Netzwerktester sagt nur wenig über die Qualität der Leitung.

Wenn nach einem halben Jahr die Performance des Netzes Probleme macht, geht sonst das große Suchen los.

Mirko
 
Jupp, die reine Wiremap (Pins richtig angeschlossen?) kann man natürlich selber testen, auch ohne billiges Meßgerät. Wenn du aber z.B. sicherstellen willst, dass deine Infrastruktur auch durchgehend Cat.6 entspricht, muss da ein Gerät ran, was du nicht bezahlen willst. Im privaten Bereich nicht immer so wichtig, aber wenn es ein neues Haus ist, was auch in 50 Jahren noch stehen und funktionieren (100 GBit Ethernet? Wer weiß...) soll...
 
So, jetzt beschäftigen mich noch 2 Fragen, und zwar einmal zum zentralen Punkt selber und einmal zu der Verkabelung.

Als zentralen Raum für die ganzen Geräte und Verkabelung habe ich mich für den Heizungsraum entschieden, wenn dies möglich ist. Es kommt eine Pelletsheizung zum Einsatz. Ich weiss nicht wie warm es in diesem Raum sein wird. Meint ihr das macht von der Temperatur her was aus wenn die ganzen Geräte da drin sind?

Wegen der Verkabelung ist mir auch noch was eingefallen. Diese werden ja alle in Leerrohre verlegt. Jetzt wird aber im ganzen Haus auch eine Bodenheizung verlegt. Hab ja selber auch keine Ahnung wie diese Lamellen verlegt werden. Meint ihr das da schon noch Platz ist für die Leerrohre und vor allem kann man da so einfach Leerrohre dazwischenlegen? Die Lamellen werden ja bestimmt ganz schön warm.

Bin gespannt ob von euch da schon jemand Erfahrung damit hat.
 
Moin,
also was die Temperatur am Installationsort betrifft brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen,falls dauerhaft 50 Grad Celsius nicht überschritten werden.Es sollte aber darauf geachtet werden das vorhandene Steckernetzteile für Router,Switch etc. "im Freien",also nicht in geschlossenen 19" Racks oder ähnlichem verbaut werden,da dadurch die Lebensdauer stark reduziert werden kann.
Wenn es Gigabit LAN werden soll,kann ich nur Cat. 7 Verlegekabel mit einer Eignung bis 1000 MHz empfehlen(gibt es auch bis 600MHz,kann man sich drüber streiten ob´s auch reicht).Gerade weil es ja auch mehrere Endgeräte sein werden,und dadurch ´ne Menge Traffic anfallen wird.Davon abgesehen wirst Du die volle Übertragungsrate auch nur unter kompatiblen Endgeräten erreichen.Das heisst,ein PC der 1000 Mbit also 125 MByte Daten pro Sekunde empfangen/senden soll,muss diese auch so schnell von der Festplatte schreiben/lesen können.Du brauchst also mindestens einen SATA RAID 0.Also 2 SATA Laufwerke die parallel/gespiegelt laufen.Darüber hinaus schaltet der Switch das Tempo auf 10/100 runter sobald auch nur ein Gerät im Netzwerk ist,welches nicht Gbit fähig ist.Nun kostet der ganze Kram ja auch ´ne Menge Geld,also könnte man ja auch ´nen 10/100 Mbit Switch nehmen;)
Beruflich verlege ich trotzdem ausschliesslich Cat. 7 bis zu den Netzwerkdosen,da es auch im 100Mbit Lan durch seine sehr gute Abschirmung sowie massiver Adern für ein deutlich störungsunanfälligeren Betrieb sorgt.
Ich hab hier mal eine Beispieleinkaufsliste erstellt:

Cat. 7 Verlegekabel (z.B von Eltropa)Meter nach Bedarf für Sternförmige Verlegung
24-Port Patchpanel (z.B von Equip)
LSA Anlegewerkzeug mit Schere(glaub mir, die 35€ sind gut angelegt bei 24x2x8 Adern)
24-Port (Gigabit?) Switch(z.B. Level One)
Netzwerkdosen je nach Bedarf.Mindestens Cat. 5e(die mit den Schraubklemmen sind falsch)
19" Installationsschrank mit Glastür oder offenes Rack(in sehr warmen Räumen besser)
Ausreichend Patchkabel nach Cat. 5e 0,5 Meter für die Verbindung vom Patchpanel zum Switch(fertige sind m.M nach besser und billiger als selber gecrimpte,schon allein die Zange und die Zeit...)

Zur Verlegung an sich:
Leerrohr ist schonmal Klasse für Unterputz/Estrichinstallation,bitte unbedingt neben der Heizung laufen,notfalls unterputz in der Wand.Nie auf die Heizmatten!
An Stellen wo auf der Wand verlegt werden soll/muss empfiehlt sich ein Kabelkanal.Falls zusammen mit NYM Leitung(Stromkabel) verlegt werden soll braucht man lediglich einen Kanal mit Trennsteg zu verwenden,um die EDV-und Stromleitungen physisch voneinander zu trennen.

Wenn man z.B. in Arbeitsräumen einen s.g. Brüstungskanal verwendet,kann man in diesen auch gleich Steckdosen und Netzwerkdosen einbauen und sieht somit keine Kabel(ausser der Verbindungen zu den Endgeräten natürlich).

Uups,wollte eigentlich kein Buch schreiben:D
Ich hoffe ich konnte Dir erstmal weiterhelfen.Falls noch Fragen offen sind...gerne PM oder E-Mail.

Ciao,Kay
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo an alle,

ich habe auch vor kurzem gebaut (sept. 2007) und zuvor auch die gleichen Fragen gestellt.

In meinem Hauswirtschaftsraum hängt an der Wand:
-DSL-Splitter
-DSL-Modem
-Ein Router (Buffallo HP54DD), der hat zwar nur 100Mbit anschlüsse, aber 16000 leitung gibt auch nicht mehr.
- 24 Port Lynksys Switch/1000Mbit. Verbindung zum Router und an den Restlichen 14 Anschlussleitungen vom Patchfeld
- Ein 12 Port-Patchfeld und 1 Cat6 Netzwerkdose mit 2 ankommenden Leitungen.

Verkabelung:
Alle Netzwerkkabel liegen in diesen schwarzen schlauchrohren, Dierektverbindung von Dose bis Hauswirtschaftsraum untem dem Estrich. Jeder raum im Haus hat mindenstens 1 Netzwerkdose. Zu jeder Dose geht ein Cat5e und Cat7 Kabel, manchmal nur 2 mal Cat7. Mein Wohnzimmer hat 2 Netzwerkdosen mit je 2 Leitungen, an verschiedenene Stellen, an die in fernenen Zukunft ein Fernsehen stehen könnte. Küche, Schlafzimmer, Kinder jeweils 1 Dose, Büro mit 2 Netzwerkdosen und 2 Leitungen. Sogar in den Waschkeller habe ich einen Anschluß an die Wand gesetzt.

Dosen:
Cat5e und Cat6, immer der rechte Anschluß mit Cat7 kabel und der linke mit Cat5e.

Zusammengefasst:
Ich habe alles selbst montiert, die LSA-Werkzeug bei ebay. Im Internet gibt es genügend Anleitungen zum Verkabeln, Anschluß der Dosen, Farbkodierung der Kabels usw. sogar mit Bildern. Meine längste Kabelstrecke ist ungefähr bei 30 meter, und auch mit Cat5e habe ich eine 1Gbit Verbindung.
 
Die Verkabelung sollte derzeitigem Standard entsprechen mit der Chance auf eine Umrüstung in Zukunft (= Platz in den Rohren). Es ist nicht abzusehen, dass Kupferkabel in naher Zulunft abgelöst werden.

Man kann darüber streiten, ob Gigabit ausreicht oder man schon für 10 GBit vorsorgen sollte. Ich würde letzteres tun, was CAT7 Kabel sinnvoller erscheinen lässt. Immerhin erreichen heutige SSDs schon weit über 100 MByte pro Sekunde und in wenigen Jahren ist das Standard.

Bei der Verkabelung erwartet einen Laien eine Menge Arbeit. Wer noch nie ein Kabel aufgelegt hat und nun 15-20 Dosen nebst Patchpanel vor sich hat, der darf sich getrost eine Woche Urlaub nehmen. Mein Tipp: Lieber eine Dose mehr als zu wenig vorsehen. Man weiß nie, welches Gerät in Zukunft noch einen Anschluß ans Netzwerk verlangt (Radio, Fernseher, Kühlschrank, Haussteuerung, Waschmaschine oder sonst etwas).

Ein Problem bleibt die schon angesprochene Überprüfung. Da ein Messgerät für den Heimgebrauch unerschwinglich ist, kann man nur einen Elektriker beauftragen oder sich ein Gerät ausleihen.
 
Überprüfung!? Hmm....
Notebook ans eine Ende und nen Router ans andere! Wennste nen Ping absetzen kannst, sind die Kabel richtig gekrimpt! ^^
 
nichtsooft schrieb:
Notebook ans eine Ende und nen Router ans andere! Wennste nen Ping absetzen kannst, sind die Kabel richtig gekrimpt! ^^

So einfach ist das leider nicht. Eine Verbindung zwischen zwei LAN-Karten bekommt man fast immer. Ob der Link wirklich Cat5e oder Cat6 entspricht kann nur mit einem entsprechenden Kabelmessgerät getestet werden.

Mirko
 
Wenn man´s für Zuhause prüfen will reicht es aus,mit Tools wie z.B. Qcheck den Datendurchsatz zu prüfen,ist Freeware die ganz leicht zu googlen ist;) Und sei nicht enttäuscht,wenn "nur" was bei 93-97 Mbit gezeigt werden.Das heisst nur das alles ok ist.100 ist bloß ein theoretischer Wert.Musst bei Cat Verlegekabel nur drauf achten,dass es nicht zu stramm um Ecken gelegt wird,und das in den Netzwerkdosen und im Patchpanel der Drill der Adernpaare nicht weiter aufgemacht wird als zum Auflegen nötig.
 
Zurück
Oben