Übliche Stützzeiten wären 30-45 Minuten im industriellen Bereich. Normalerweise fährt nach den ersten drei Minuten auch schon das Aggregat an und wird nach maximal 10 minuten eine volle Lastübernahme schalten, die verbleibenden 20-35 minuten sind dann Sicherheitspuffer, sollte die Lastübernahme scheitern.
Empfehlen werde ich stets nur online-USVs, da damit ein meines Erachtens optimaler Betriebszustand erreicht wird. Das Problem ist aber vor allem die Verlustleistung. Bei jeder USV. Da online-USVs ständig in Betrieb sind, sollten sie auch ständig gekühlt werden bzw. sollten die Räumlichkeiten klimatisiert sein. Ein Temperaturanstieg von auch nur einem Grad wirkt sich nachteilig auf die Lebensdauer der Kondensatorbänke aus. Oder anders ausgedrückt: Je wärmer der Raum, umso kürzer die Lebensdauer der USV.
Zur Leistung: Das Minimum, was die USV leisten sollte, wäre (maximalleistung des Netzteiles)/[(Leistungsfaktor des Netzteiles unter Vollast)*0,89]=(Ausgangsleistung der USV).
Anzahl der Batterien: [(Ausgangsleistung der USV)/(Leistungsfaktor der USV)]*(gewünschte Pufferzeit in h) =Zellspannung*Zellkapazität(in Ah)*(Anzahl Zellen)
Zu bedenken wäre, daß eine Tiefenentladung der Batterien vermieden werden sollte. Idealerweise sollte ein Lastabwurf bei ca. 20% Restkapazität erfolgen, dies bitte in die Berechnung einfügen.
Jede USV sollte nicht unter großen Temperaturschwankungen betrieben werden, vorzugsweise eher bei konstanten 19-20°C Raumtemperatur. Auch sollte beachtet werden, daß die Verlustleistung aus dem Gehäuse abgeführt werden muss unter Betrieb, also auch keine Lüftungsschlitze o.ä. verdecken und genügend Abstand zu anderen Geräten und Aufbauten halten. Auf Ausreichende Abschirmung der Geräte achten und immer dafür sorgen, daß die USV im Betrieb auch ein Referenzpotential erhält (nie den Stecker ziehen, um die USV zu testen!). Im Normalfall bezieht die USV aus dem Neutralleiter das Referenzpotential. Daher sollte die USV nicht allzu weit vom Hauptpotentialausgleich der Einspeisung aufgestellt werden, sonst könnte es sein, das bereits kleine Ausgleichströme den Schutzleiter belasten und auch der Neutralleiter bei Netzausfall ein Potential führt.
Der Schutzleiter ist immer mitzuführen und nicht zu unterbrechen.
Sollte der Server über ein redundantes Netzteil verfügen, ist es sinnvoll, mehr als eine USV zu betreiben, die nicht unbedingt synchron laufen müssen. Ist das Netzteil nicht redundant, empfiehlt sich der Einsatz zweier synchronisierter USVs.
Die Installation, Inbetriebnahme und Wartung sollte von Fachpersonal ausgeführt werden, denn Batterien sind keine Spielzeuge und auch nicht abschaltbar, und auch Kondensatoren können für so manche unangenehme Erfahrung sorgen.
Bei den kleinen USVs für den Heimgebrauch bei Batteriewechsel immer zuerst einen Lastabwurf und dann eine Freischaltung durchführen, immer zuerst den minuspol von der Batterie trennen, dann plus. Anklemmen umgekehrt: zuerst plus, dann minus. Zu keiner Zeit beide Pole anfassen. Sollte die Batterie schon leicht aufgebläht sein, Latexhandschuhe Kategorie II oder III tragen und empfehlenswerterweise auch über Schutzbrille und Schutzbekleidung nachdenken. Sollte die Batterie stark aufgebläht sein oder gar schon risse im Gehäuse aufweisen, sind diese Maßnahmen Pflicht. Zusätzlich dazu ist der Raum forciert zu belüften. Es empfiehlt sich, eine Fachkraft hinzuzuziehen und auch die USV durchprüfen zu lassen.
Batterien sind Sondermüll und als solcher zu entsorgen.
*edit: die erwähnten Formeln dienen als Faustformeln zur besseren Orientierung und sind nicht zwangsläufig fachlich korrekt. Der Verweis an Fachpersonal begründet sich aus Arbeitssicherheitsgedanken und eigenen Beobachtungen und ist keinesfalls als Beleidigung oder Geringschätzung für den Leser/Threadteilnehmer zu deuten.