@HerrRossi : Langsam bewegen wir uns natürlich vom ursprünglichen Thema weg, aber gut, solange Du noch dabei bist.
IT ist halt heutzutage ein sehr komplexes Thema und es ist selbst für "Profis" unmöglich in allen Bereichen Bescheid zu wissen. Das war vor 30 Jahren (als ich damit angefangen habe) noch ganz anders, da konnte man tatsächlich als einzelne Person noch fast alle relevanten Bereiche der Informatik durchdringen.
Heute ist das nicht mehr möglich, also wird man immer nur Wissen schrittweise dort aneignen wo es notwendig ist. Die verlinkte Vorlesung ist eine Hardcore- Informatik Vorlesung von einer der anspruchsvolleren deutschen Unis. Ich würde mal behaupten, die ist mehr dafür gedacht, das Durchhaltevermögen von Studenten zu trainieren als nützliches Wissen zu vermitteln
Was nicht heißt, dass sie nicht auch nützlichen und praxisrelevanten Inhalt hat. Das Kapitel 3 beschreibt die Grundlagen des IP Protokolls schon recht gut, wenn vielleicht auch etwas sperrig. Die Formeln für die Berechnung von Latenzen und Durchsatz kannst Du für den Heimgebrauch ignorieren, Du willst ja bestimmt nicht die Klausur mitschreiben.
Aber das ganze Kapitel 1 ist völlig irrelevant, mit dem Physical Layer hat man eigentlich nur als Elektrotechniker zu tun, Du kannst Dich drauf verlassen, dass sich der Hersteller Deiner Hardware schon drum gekümmert hat.
Für die Dinge, die Du machen möchtest, ist es schon sinnvoll ein wenig über TCP/IP und damit zusammenhängende Protokolle bescheid zu wissen, also etwas was sind IP Adressen, was machen DHCP und DNS, was ist NAT, usw. Dabei ist es wichtiger zu verstehen, wofür sie sind, und wie konzeptionell funktionieren, anstatt im Detail auf Paketebene zu wissen wie sie nun wirklich funktionieren.
Viele Leute richten alle möglichen Dinge mit "Halbwissen" (oder weniger) anstatt irgendeines Tutorials ein. Solange das dann auch klappt, ist es ok. Auch Leute mit mehr Wissen gehen aus zeitökonomischen Gründen anhand eines Tutorials vor (ich habe noch nie ein Pi-Hole eingerichtet, und würde es daher auch so machen). Der Unterschied ist, das diese dann auch klarkommen wenn es nicht gleich geht, und noch wichtiger, die Risiken einschätzen können, die eine bestimmte Technik mit sich bringt.
Wenn man etwa eine eigene NextCloud einrichtet, sollte man wissen wie Hacker vorgehen, wenn sie irgendwo einbrechen um zu verstehen, wo typische Angriffspunkte sind.
Es macht halt einen Unterschied ob Du einen NextCloud Server in Deinem Heimnetz aus dem Internet erreichbar machst, nachdem Du eine kompetente Risikioanalyse gemacht hast, oder ob Du Dir denkst "andere machen das auch, wird schon gutgehen".
Deswegen ist es eben wichtig, schrittweise vorzugehen und eben mit "Verstand". Ja, man kann auch mehrere Subnetze einrichten, und die können auch die Sicherheit erhöhen, aber man kann den Sicherheitsgewinn auch leicht wieder zunichte machen.