Im übrigen wirft auch die Beschriftung des Geräts Fragen auf. Auf der Front ist lediglich "PoE" aufgedruckt und auf der Unterseite steht 12-55V auf den Paaren 4/5 und 7/8. Die Paare entsprächen PoE Mode B, die Spannung von Standard-PoE liegt eigentlich bei 48 Volt. Allerdings wird nur im Beschreibungstext (zumindest auf dem ebay-Link) Bezug auf 802.3af und sogar 802.3at genommen. Ersteres wird im Allgemeinen vereinfacht nur mit PoE bezeichnet, während letzteres PoE+ ist.
Demzufolge kann das Gerät laut Aufdruck mutmaßlich nur PoE nach 802.3af, aber laut Beschreibung zusätzlich 802.3at. Was ist nun richtig? Um ehrlich zu sein kann man sich noch nicht mal sicher sein, dass das Teil
überhaupt nach dem offiziellen PoE-Standard arbeitet.
NoName muss nicht per Definition schlecht sein, aber ohne Datenblatt, Bedienungsanleitung und generell gesicherte Informationen über die Eckdaten des Geräts lässt sich sowas nicht zuverlässig und sicher betreiben. Alles in allem würde ich den Switch in der Tat zurückschicken und die Kosten für die Rücksendung als Lehrgeld abschreiben. Wenn die Rücksendung ähnlich viel kostet wie das Gerät selbst, würde ich die Kiste maximal als normalen Non-PoE-Switch einsetzen, in den Schrank legen oder gar auf dem nächsten Wertstoffhof entsorgen..
Stattdessen besorgt man sich einen PoE-Switch, der mit vernünftiger Dokumentation daherkommt und nicht als die sprichwörtliche Katze im Sack verkauft wird. Ich habe oben einen TP-Link verlinkt und
@Millkaa hat sogar eine Liste von geizhals angehängt.
CoMo schrieb:
Gibt sogar PoE PD Unmanaged für kleines Geld
https://www.ebay.de/itm/354376367060
Hm.. In der Beschreibung steht auch dort nichts über das Netzteil, abgesehen davon, dass man keines braucht, weil der Switch
selbst via PoE betrieben werden kann. Auch auf der Seite des Herstellers wird sehr in den Vordergrund gestellt, dass kein Netzteil
benötigt wird, aber kein Wort darüber verloren ob trotzdem eines
dabei ist. Wenn nicht, haben wir abgesehen davon, dass Tenda ein bekannter Hersteller ist und wenigstens Datenblätter zur Verfügung stellt, dasselbe Problem wie mit der NoName-Kiste. Die Funktion als PoE-PD (Powered Device) ist im vorliegenden Falle wohl nicht notwendig und ggfs auch nicht hilfreich, wenn nicht schon im Technikraum bereits ein PoE-Switch eingesetzt wird.