Weniger schädliche Zucker-Alternativen

Warhorstl

Commodore
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Hi,

kP ob sich hier auch ein paar Ernährungs-Interessierte herumtreiben, aber ich würde hier gerne eine Diskussion zum Zuckerkonsum starten. Ziel soll es sein, zu informieren (auf gegenseitiger Basis, ich bin auf dem Gebiet ganz und gar kein Experte) in Form von Beiträgen, hilfreichen Links und Ideen und auf dieser Basis mögliche Maßnahmen fürs tägliche Leben zu diskutieren.

Meine Motivation: Ich habe festgestellt, dass ich wie vermutlich >90% aller Menschen in Industrieländern zu viel Zucker konsumiere.

Hier eine kleine Beispielrechnung, wie schnell man über die Maximalempfehlung kommt:
Die WHO empiehlt 0,025g Zucker je kcal an Tagesbedarf nicht zu überschreiten. Ich komme mit Mitte 20, überdurchschnittlicher Körpergröße, Normalgewicht und mittelmäßiger Aktivität auf etwa 3000kcal an Bedarf. Heißt für mich: 75g Zucker am Tag sind okay.
Das schafft eine 0,5L Dose Energydrink schon fast. In Cola umgerechnet sind diese 75g Zucker knapp 700ml. Und dann hat man weder Süßigkeiten gegessen, noch Joghurt, noch Saft getrunken, ...

Ich würde schätzen, dass ich täglich im Mittel 200% der empfohlenen Maximalmenge konsumiere.
Wohin führt das auf Dauer? Zum Einen natürlich Übergewicht. Davon bin ich noch weit entfernt, mich interessieren eher Insulinresistenz, Diabetes, Vergesslichkeit bis hin zu Alzheimer, chronische Entzündungen.


Was für Möglichkeiten gibt es dagegen? Verzicht. Bin ich kein Fan von, ist aber wohl zumindest in Teilen unumgänglich. Im Bereich von Getränken gibt es ja oftmals künstliche Süßstoffe als Ersatz und dann halt "sugarfree"-Varianten. Das soll hinsichtlich Demenz aber auch nicht besser sein.


Ich bin gespannt auf eure Inputs. Vielleicht ist ja sogar wer vom Fach anwesend und kann mit dem einen oder anderen Mythos aufräumen.

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Falls das Unterforum nicht passt, bitte verschieben, ich fand "Forschung" aber noch am ehesten adäquat.
 
Da hilft im großen und ganzen nur eins: Selbstdisziplin. Wenn man sich etwas mit dem Thema auseinandersetzt ist man ja schnell informiert, dass in unseren Getränken und industriell gefertigten Lebensmitteln viel zu viel Zucker ist.
Die Hersteller wissen das, aber ändern nichts bis wenig, weil sie sagen, dass der deutsche Kunde es genau so mag. Sorry, keine Quellen dafür, aber das habe ich in Berichten in der ZDF Mediathek gesehen.
Im Ausland gibt es eine Zuckersteuer, die Produkte sind entsprechend angepasst, in Deutschland nicht, aber dafür eine große Zucker Lobby, die ganz eng mit unserer Ministerin Frau Klöckner ist. Plus der Artikel hier.
Also zusammengefasst: die Politik hilft uns nicht, die Konzerne produzieren nur Schrott für uns Kunden, also muss man für sich selbst sorgen.

Und das Thema Zucker Ersatzstoffe ist auch sehr heikel. Auf immer mehr Produkten findet man die unterschiedlichsten Zucker Ersatzstoffe, und man weiss nicht die Langzeit Folgen.

Ich bin auch kein Heiliger, trinke sehr gerne Pepsi Max, weiss dass das nicht gut ist. Aber ich versuche so wenig fertige Lebensmittel wie möglich zu essen, lieber mit frischen Lebensmitteln selbst kochen und dann kann man es auch selbst steuern wieviel Zucker man rein gibt.
 
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Verzicht bist du kein Fan von? Was soll das ganze dann?

Ich trinke den ganzen Tag ausschließlich Wasser, nichts anderes. Nicht weil ich Diät mache, sondern weils am besten Durst löscht. Wer Säfte Milch Cola usw zum trinken benutzt wurde als Kind halt falsch geeicht, da haben die Eltern nen Fehler gemacht. Es stellt null Komma null ein Problem dar, sich angemessen zu ernähren. Du zählst Dinge auf die man sich als Schmankerl gönnt als ob es dein tägliches Essen ist. Was nen Liter Cola und man hat sein Zuckerbedarf übererfüllt? Und wie soll ich dann noch täglich Süßigkeiten Industriejogurt und Kuchen essen?

Dann die tollen Studien, wo irgendwelche super seriösen Panikmacher Auflage machen müssen.

Zucker ist nicht böse schlimm krankmachend. Durch Zucker sind wir das was wir sind, unser Gehirn kann nur Zucker (Glucose) nutzen oder bei reiner Eiweiß Fetternährung die Oxidationen der Ketogenese. Wie alles kommt es auf die Menge an.

Wer sich täglich Cola Süßigkeiten Pizza und nen Kuchen reinpfeift hat sicher wichtigere Probleme als sich über mögliche Demenzformen im Alter Gedanken zu machen.

Was früher galt ist heute nicht falsch, friss die Hälfte und ausgewogen und fall nicht wie ein Bauer auf Marketing herein und dann klappts auch mit dem alt werden.
 
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Die wohl beste zuckeralternative dürfte Xylit sein, dürfen sogar Diabetiker zu sich nehmen.
Wäre das Zeug nicht so elends teuer..
 
Wir nutzen für Tee und Kuchen Xucker, klappt gut. 👍🏻 Aber in manchem ist es grausig.

Was ich absolut widerwärtig finde ist Stevia. örgs 🤢🤢🤢
 
Ich finde, nicht nur der Zucker selbst ist das Problem, sondern auch die ganzen billigen Ersatzstoffe der Lebensmittelindustrie. Durch die enorme Vielfalt geht leicht der Überblick darüber verloren, wieviel man an Zuckerarten und Süßstoffen täglich zu sich nimmt.
 
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xSnackosaurus schrieb:
Verzicht bist du kein Fan von? Was soll das ganze dann?

Das war schlecht formuliert. Verzicht zu einem gewissen Teil gibt es immer, schon implizit. Nur totaler Verzicht kommt für mich nicht infrage.
Mir geht es um Infos, wie eine vernünftige Kompromisshaltung aussehen kann.

xSnackosaurus schrieb:
Ich trinke den ganzen Tag ausschließlich Wasser, nichts anderes. Nicht weil ich Diät mache, sondern weils am besten Durst löscht. Wer Säfte Milch Cola usw zum trinken benutzt wurde als Kind halt falsch geeicht, da haben die Eltern nen Fehler gemacht.

Selbst zwischen einem Liter Cola und Cola zum Trinken nutzen ist ja noch ein großer Unterschied von mindestens 2 Litern Wasser.

xSnackosaurus schrieb:
Es stellt null Komma null ein Problem dar, sich angemessen zu ernähren. Du zählst Dinge auf die man sich als Schmankerl gönnt als ob es dein tägliches Essen ist. Was nen Liter Cola und man hat sein Zuckerbedarf übererfüllt? Und wie soll ich dann noch täglich Süßigkeiten Industriejogurt und Kuchen essen?

Naja, von einem "Schmankerl" ist dann die empfohlene Maximalmenge schon erreicht. Und dann kommen eben die Kleinstmengen, die in den übrigen Lebensmitteln drin sind, noch dazu. Ich hab mal ein halbes Jahr Frühstücks-Müsli selbst aus den ganzen Sachen von DM und Rossmann mit Milch zusammengemixt. Das ist geschmacklich auf dem Niveau von trockenem Brot. Wenn man dann auch noch auf Joghurt verzichten will (mit ungesüßtem Joghurt ja das gleiche), ist man bei "morgens Brot, abends Brot" angelangt. Ausgewogen ist auch das nicht.

xSnackosaurus schrieb:
Dann die tollen Studien, wo irgendwelche super seriösen Panikmacher Auflage machen müssen.

Die Studien sind ja nicht von Panikmachern, die Auflage machen müssen, höchstens die Internetportale, die dann deren Ergebnisse zusammenfassen und ggf. verfälschen oder überinterpretieren für die stärkere Schlagzeile. Um in dem Bereich direkt die Fachliteratur durchkämmen zu können, fehlt mir aber schlichtweg das Fachwissen, da ich aus einem ganz anderen Bereich komme. Dann wäre mein Eröffnungspost hier auch ein anderer geworden.
Ich wollte mit den Links nur ein bisschen Diskussionsgrundlage schaffen, die zumindest nicht völlig an den Haaren herbeigezogen ist. Wenn jemand mehr Ahnung hat und irgendwas davon widerlegen kann - nichts lieber als das. Je gesünder die Wissenschaft Zucker sieht, desto einfacher ist das Leben.

xSnackosaurus schrieb:
Zucker ist nicht böse schlimm krankmachend. Durch Zucker sind wir das was wir sind, unser Gehirn kann nur Zucker (Glucose) nutzen oder bei reiner Eiweiß Fetternährung die Oxidationen der Ketogenese. Wie alles kommt es auf die Menge an.

Aber wie schlimm ist Zucker denn nun genau? Klar ersichtlich ist nur der Tradeoff zwischen leckerem, tendenziell günstigem Essen, das das Verlangem nach süßem Essen befriedigt und der Gesundheit. Um diesen Zielkonflikt zu lösen, bedarf es genauem Wissen und Ideen.


Meine nächste selbstgemachte Limonade süße ich mal mit Xylit. Danke dafür!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann dir das (Hör-)Buch Der Ernährungskompass empfehlen. Super spannend, objektiv (sofern das überhaupt geht bei der Ernährungswissenschaft...) und informativ. Aufbauend kann man sich zumindest eine Meinung bilden.

Im Grunde macht immer die Dosis das Gift. Aber Cola und Fruchtsäfte als Durstlöscher sind schon mal das schlimmste was man machen kann. Wenn man diesen Konsum auf Wasser umstellt, haben die meisten menschen den Berg bereits überwunden... Zum Abendbrot ein Glas Cola und gut - wenn es denn sein muss ^^

Man muss im Grunde auf nichts gänzlich verzichten, aber zumindest die Menge reduzieren/anpassen.
 
Warhorstl schrieb:
Das schafft eine 0,5L Dose Energydrink schon fast. In Cola umgerechnet sind diese 75g Zucker knapp 700ml


Wer so eine scheiße regelmäßig säuft, oder es sogar als tägliche Getränke auf dem Speiseplan hat, hat sein Problem schon gefunden.

Ich glaube manchen ist gar nicht klar, wieviele Kalorien und Zucker alleine in einem Glas Saft stecken.

Das hat auch nix mit Bio oder nicht zu tuen.

So hohe Mengen konzentriertes Obst gibt es in der Natur nicht.

Überlegt mal ihr würdet euch die gleiche Menge Äpfel reinziehen...


Von Cola und anderem Zuckergesöff fange ich gar nicht erst an.
 
Cola, Säfte etc. braucht man nicht im Alltag. Das gönnt man sich ab und zu. Und da nimmt man was schmeckt. Der tägliche Durstlöscher ist Wasser, ggf. n Tee wenn man was mit Geschmack will.
Ich bin allerdings so erzogen worden. Wasser, Tee und Muckefuck. Wehe ich trank mal was von Muttis Cola.

Bleibt das Essen. Viele fertige Nahrungsmittel enthalten Zucker von denen man es nicht vermutet, weil es auch ein (billiger) Geschmacksträger ist.
Da heißt es selbst kochen. Dann kann man die Menge kontrollieren.
Ich nutze nur Zuckerrohrzucker, Kokosblütenzucker mag ich aber auch. Die haben so ein karamelliges Aroma.

Zuckerersatzstoffe kenn ich auch, meine Oma war Diabetikerin und meine Schwester lebt Low Carb.
Alle Zuckerersatzstoffe die ich bisher hatte, fand ich ekelhaft. Auch der Birkenzucker. So richtig schön das Essen versauen.
 
Bei mir ist es auch so, dass ich zu denjenigen gehöre, die Zuckerersatzstoffe SEHR deutlich herausschmecken (das Zeug schmeckt einfach nur eklig für mich - andere bemerken es gar nicht)

Da hilft nur, tatsächlich darauf zu achten, wie viel Zucker man zu sich nimmt.
Das Thema Softdrinks ist auch bei mir das Hauptproblem, da ich quasi Pepsi Junkie bin (Pepsi deshalb, weil das Zeug sehr viel weniger süß ist als Coca Cola 🤣 )

Darauf achten, tatsächlich Waage.
Ab einem bestimmten Gewicht, wird bei mir gnadenlos eine Art Softdrink Fasten eingelegt, in der ich konsequent auf Artikel mit 0 Kalorien ohne Süßstoffe umsteige (Wasser, Tee ohne jeden Zucker)
Auf keinen Fall Fruchtsäfte !
Die haben nämlich genau so viele Kalorien wie Softdrinks.

Ein paar Wochen und das Gewicht passt wieder.
Und ja, auf diese Weise schwankt das seit Jahren hin und her ;)
Bei 1,86m Größe ist dann um die 89/90kg wieder OK, während bei 95/96 die Bremse rein kommt.

Übrigens nehmen Menschen nicht nur viel zu viel Zucker zu sich, sondern auch viel zu viel Salz.
Das sollte man auch einigermaßen im Auge haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich persönlich stehe voll auf Süßigkeiten, aber verzichte trotzdem auf Zucker. Ein Widerspruch in sich :smokin:
Ich nehme hauptsächlich Zucker über Obst zu mir.
Kaffee ohne Zucker, Tee mit Süßstoff. Ansonsten wird nur Wasser konsumiert, da es wirklich der beste Durstlöscher ist und einfach gesund.
Du gibst deinen Blumen ja auch nicht Cola oder ähnliches!
Klar gibt es Tage wo ich mir auch einfach mal was gönne und das ist auch gut so, aber langfristig gesehen ist es suboptimal.
Es gibt sogenannte Flavourdrops in den Märkten und auch Fachgeschäften für Sportnahrung, vielleicht schaust du dich da um. Allerdings sind die Flavourdrops auf Süßstoffbasis.

Lasst es euch gut gehen und bleibt gesund
 
Weißer raffinierter Zucker ist dennoch der Teufel, dann lieber Honig :D
 
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BridaX schrieb:
Weißer raffinierter Zucker ist dennoch der Teufel, dann lieber Honig :D

Dafür muss man Honig allerdings mögen.
Das Zeug gehört leider zu den Lebensmitteln, die ich (wie auch Senf, Kapern und auch diverse Gewürze, überhaupt nicht mag)
 
Børnhardtson schrieb:
das lese ich öfter. Honig ist auch nichts anderes als ein Glucose/Fructose-Sirup.
Im Gegensatz zu billigem, industriellen Glucose/Fructose-Sirup ist Honig ein Naturprodukt mit langer Tradition.
 
xSnackosaurus schrieb:
(...) Was früher galt ist heute nicht falsch (...)

Huhh … da erinnere ich mich noch (zu dem Zeitpunkt wars jedoch eh für mich irrelevant, da „eiserner Vorhang“) an den Hype im Westfernsehen um „Nutra Sweet“ , das ist heute als pure Rattengift verschrien (Der Mensch geht zu Grunde, die Tasse bleibt heil. ^^ ) Und was wurd davon geschwärmt wie toll und gesund das sei. Einzig der Name war toll, schon beim Begriff „Nutra Sweet“, man wußte nicht was das ist, aber man konnte beim Werbung gucken schon fast den Westen riechen. ;D
 
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@Pym
Und das macht jetzt die Glucose und Fructose für deinen Körper besser, weil sie enzymatisch in Bienen und nicht im Reagenzglas erzeugt wurde?
 
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Mit Zucker ist es ähnlich wie mit Salz. Überall ist das Zeug drin, und man ist hohe Mengen gewohnt.
Was hilft ist Abgewöhnen, damit sich der Geschmack wieder in einem 'vernünftigen' Bereich ansiedelt.

Ich habe vor einiger Zeit von ketogener Ernährung gelesen und aus Neugier einen Selbsttest gestartet.
Nach ein paar Tagen hatte ich regelrechte Entzugserscheinungen. Immer wieder hat mir mein Hirn Bilder von Süßigkeiten untergemogelt. Zum Schluss habe ich sogar von Zucker geträumt. ^^ Das war schon ein Augenöffner. Bin dann etwas über ein Jahr dabei geblieben. Nach ein paar Wochen war der Appetit auf süßes Zeug weg.
Das habe ich als regelrechte Befreiung empfunden.
Sowas wie Cola und auch viele Süßigkeiten kann ich heute gar nicht mehr essen/trinken. Ist einfach viel viel zu süß.
Ich will jetzt niemandem nahelegen, zu irgendwelchen extremen Ernährungsformen zu greifen. Aber ich glaube ein "Geschmacksreset" würde so manchem in der Hinsicht gut tun.
Es muss nicht immer alles super süß sein.

Zum Zuckerersatz:
Ich habe schon ein paar mal Gerichte und Gebäck mit Erythrit zubereitet. Etwas weniger Süßkraft als Zucker, aber geschmacklich ähnlich und bringt soweit ich weiß im Gegensatz zu Xylit keine Haustiere um.
Wird aber sehr sparsam eingesetzt bei mir. ^^
 
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