Das nächste Problem ist, das das Netzteil am Eingang nach dem Gleichrichter große Glättungskondensatoren hat. Und Kondensatoren mögen auf Dauer nicht so gerne ständig voll entladen werden und anschließend wieder voll aufgeladen werden, weil ein Kondensator bei t=0 ein sehr hoher Strom fließt, der nur durch den Zuleitungswiderstand begrenzt wird. Damit überlastet man auf die Kondensatoren auf dauer, zu dem sind diese Kondensatoren Elektrolytkondensatoren, bei denen durch thermische Überlastung mit der Zeit das Elektrolyt schneller verdampft und somit die Kapazität nachlässt, bis das Teil hinüber ist.
Hingegen ein ständig eingeschaltetes Netzteil hat dann dauergeladene Kondensatoren, was sich dann in der Lebensdauer bemerkbar macht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensator_(Elektrotechnik)
Bleibt der PC also im Standby und drückt man nur den Powerknopf geht das Netzteil von einem Low-Power in einen High-Power zustand, daher hat man heute auch einen Taster, anders als es früher in (Baby-)AT Computern der Fall war, wo es ausschließlich Netzteile mit einem Netzschalter gab, anstatt eines Power Tasters, wie es heute ist. Das ist faktisch ein technischer Unterscheid, daher macht es einen ziemlich großen Unterschied, ob man den Netzteilschalter betätigt oder den Power Taster betätigt.
Nuon schrieb:
Der Schutz vor Spannungspitzen bei ausgeschaltenem Mehrfachstecker ist vorhanden.
Auch nicht unbedingt, es gibt Billigartikel (die eigentlich nicht zugelassen sind, aber wenn es keiner merkt, kann man halt jeden Mist verkaufen, bis es mal einer merkt), bei denen nicht Allpolig abgeschaltet wird, sondern nur die vermeintliche Phase. Leider sind die Schukostecker in D verdrehbar einsteckbar (anders als z.b. in Frankreich, bei denen der PE Stift aus der Steckdose guckt, daher haben die meisten Schukostecker auch das Loch mit den 2 Federkontakten), daher gibt es bei Netzkabeln und Steckdosenleisten nicht DEN Außenleiter (Phase) und DEN Neutralleiter (Nullleiter). Hat man eine hochwertige Steckdosenleiste, wozu ich nur jedem dringend raten kann, denn im Zweifel zahlt die Versicherung den Brandfall der durch sowas ausgelöst wurde nicht, wird Allpolig abgeschaltet, dann hat man das Problem mit den Spannungsspitzen nicht. Andererseits hat jede neuere Hausinstallation einen Überspannungsschutz im Zählerschrank verbaut oder sollte es haben, wo Spannungsspitzen direkt am Hausanschluss bereits gefiltert werden.
Nuon schrieb:
Deswegen sage ich, das ein regelmäßig von Netz getrenntes Schaltnetzteil länger hält.
(Ausserdem ist mir deutlich wohler wenn die Brandwahrscheinlichkeit durch das Ausschalten gesenkt wird.)
Das ist ebenso Humbuck, das mit dem Austrocknen ist völlig richtig, kommt aber durch thermische Belastung, nur dadurch, das dort einfach eine Spannung anliegt und quasi kein Strom fließt, bzw im µA Bereich (bei 325VDC =230VAC * √ 2). Elkos platzen am seltensten im Betrieb, 99% der Fälle sind Fälle in dem eine Spannung dort angelegt wird.
Auch das Thema mit der Brandwahrscheinlichkeit ist ein Märchen. Du hast eine deutliche höhere Brandwahrscheinlichkeit, das dir die Steckdosenleiste wegbrennt, weil die Schaltkontakte des Schalters verbrannt sind, durch ständiges Ein- und Ausschalten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schaltlichtbogen
Auch Abrissfunken genannt. Dadurch entsteht mit der Zeit ein höherer Übergangswiderstand an den Schaltkontakten, was zu Erwärmung führt und wenn der Strom nur groß genug wird und die Kontakte genug verbrannt sind zur Erhitzung führt und anschließend zum Brand.
Nuon schrieb:
Das einzige Problem ist, daß der Gesamteinschaltstrom von mehreren Geräten höher ist und so die Sicherung ausgelöst werden kann.
Das ist das eine Problem und das andere Problem hab ich drüber beschrieben, nämlich der Schaltlichtbogen, wenn man viele Verbraucher gleichzeitig einschaltet und alle erstmal annähernd Kurzschlussstrom für einen kurzen Moment ziehen.
Das ist in der Regel auch alles Gegenstand der jährlichen Sicherheitsunterweisung mit Elektrogeräten in größeren Firmen, dürfte für viele also auch keine Neuigkeit sein. Ich weiß aber auch, das gerne die "guten alten Steckdosenleisten" in den Schubladen und sonstwo verschwinden, wenn wieder die "nervige DGUV V3 Prüfung" ansteht. Als EFK bin ich dazu übergangen alle Kabel von Geräten die defekt sind mehrfach abzukneifen, damit kein selbsternannten Spezialist diese wieder aus dem Elektroschrott fischt.
https://www.vis.bayern.de/produktsi...elektrowaren/tischsteckdosen_unfallgefahr.htm
Wenn man auch bei vielen Steckdosenleisten genau hinsieht, besonders wenn das Kabel irgendwie ungewohnt dünn wirkt, sieht man meist auch, das die dann nur bis 10A ausgelegt sind und nicht bis 16A.
Im Übrigen möchte ich auch erwähnt haben, das Tischsteckdosenleisten AUF den Tisch gehören, nicht drunter, wo man dann mit den (nackten) Füßen reintritt und sich verletzt.
@Robo32 Danke für deine Unterstützung hier
