Wer von euch ist wirklich bescheiden?

Sehr interessantes Thema und das in nem Hard- und Software Forum zu lesen spricht mal wieder für CB.

@Topic: Mir geht es genau so wie dem guten Escrivel. Ich vergesse leider auch viel zu schnell wie gut es mir geht und was mir wirklich wichtig sein sollte.
Nein da ärger ich mich dumm darüber warum das Internet spinnt, warum ich mir dann doch die Graka x kaufe die eigentlich keinen einzigen Frame mehr bringt und warum es schon wieder die bestellte Pizza sein muss anstatt was kleines selbergekochtes...
 
Es erstaunt mich gerade ein wenig, dass niemand Worte dagegen findet. Wenn alle dieser Meinung wären, dann müsste sich unsere Gesellschaft doch ändern lassen? Oder sind die Firmen derart dominant über die Leute denen sie eigentlich dienen müssten?
 
Ich denke das das Schlusslicht, dieser Gedanken des Unwohlseins, das Geld ist unsere heutigen Gesellschaft.
 
Ich freue mich gerade darüber das ich frei habe und meiner freundin frische brötchen geholt habe und wir gleich frühstücken werden weil wir am we arbeiten mussten holen wir sonntagsfrühstück nach...ist das bescheiden?!
 
Es sagt doch schon sehr viel aus über unsere Gesellschaft daß auch hier, in diesem Thread, Bescheidenheit rein aufs Materielle bezogen wird.
Bescheidenheit zeichnet sich doch nicht dadurch aus daß du dir statt nem Porsche einen BMW kaufst, oder auf ein Handy verzichtest. Nein, kaufe, das kurbelt die Wirtschaft an :D

Bescheidenheit zeichnet sich in DEINEM Umgang mit den Mitmenschen in der Gesellschaft aus. Fahr deinen Porsche, aber rede nicht abfällig über jene die keine fahren wollen/können. Lass jedem Menschen seine Würde, sei hilfsbereit, prahle nicht über deine Taten (gute Taten sagen sowieso mehr über dich aus als Worte) und respektiere andere Ideen (nicht jeder will reich/berühmt sein, egal was die Medien darstellen).

Vielleicht bist du ihn einer Phase wo du merkst daß man sich Anerkennung nicht durch den Kauf von materiellen Dingen holen kann, ergo eigenen sie sich auch nicht um dir diese Bestätigung zu liefern.
Anerkennung bezieht sich auf deine Taten, und wer glaubt er hätte Anerkennung verdient weil er viel arbeitet, der hat seinen Horizont noch nicht allzuviel erweitert.
Irgendwann im Leben wirst du dir die Frage stellen "was werde ich hinterlassen, was bleibt übrig". Wenn du dann von dir sagen kannst daß du dein Umfeld positiv beeinflusst hast, dann ist das schon sehr viel wert. Dazu musst du kein Mutter Theresa Verschnitt sein, ein bisschen Bescheidenheit reicht (macht dich übrigends auch sympathisch).
 
Das ist menschlich, dass man nie wirklich dauerhaft zufrieden ist und immer mehr haben will.
Aber diese Eigenschaften haben uns Menschen ja auch zu dem gemacht was wir sind, nämlich die Herrscher des Planeten und bald des nahen Weltalls.
Würde sich jeder mit dem zufrieden geben was er hat, dann wären wir wieder im Sozialismus, wo jeder bei Schlag 16:00 Uhr nach Hause geht, ohne seine Arbeit noch fertig zu machen und es ihm wurscht ist, weil eh jedem das Gleiche gehört.
Und so kommt man nicht weiter, sondern es geht eher alles den Bach runter.
Daher finde ich nicht, dass man sich wegen Ehrgeiz und Streben schämen sollte, es sollten sich lieber die Leute schämen, die diese Eigenschaften nicht haben und nur stinkfaul daheim rumsitzen und nichts machen.
Trotzdem sollte man sich schon bewusst sein, wie gut es uns geht und dafür auch dankbar sein.
Mir hilft es, daran zu denken, was meine Großeltern über den Krieg und die Zeit danach erzählt haben. Wenn ich mir das vorstelle, dann freue ich mich immer ziemlich schnell wieder, zur jetzigen Zeit in Deutschland auf der Welt zu sein.
 
Was für eine Erkenntnis!
Unfug ist auch nicht Nützliches
:D

Irgendwie ist es aber schon so, dass das Nachdenken über Bescheidenheit erst so richtig im Wohlstand passiert, wenn Ihr versteht, was ich meine.
Es ist doch so, dass man erst darüber nachdenkt, wie gut man es doch hat, wenn man das Kontrastprogramm kennen lernt. Entweder durch HartzIV, einen Urlaub in der 3.Welt oder eben Zeitungsartikel oder Fernsehberichte über Menschen, denen es schlechter geht.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen: ich befürworte auf jeden Fall ein sorgenfreies Leben.
Es gibt doch wenige Dinge, die so schön sind, wie ein Leben, in dem man sich keine Gedanken machen muss.
Aber das Hochhalten der Dinge, die man hat, geschieht doch nicht allzu oft.
Kinder werfen ihr Pausenbrot in die Mülltonne, Eltern sind sauer, wenn der Nachbar ein noch neueres und noch protzigeres Auto fährt, als sie selbst.
Wir alle können uns man an die Nase packen, denn mit den 3d-Benchmarks wird doch genau das getan, was hier so laut kritisiert wird: Neid geschürt, über das, was der Andere Besseres und Schnelleres hat.
Anstatt über das Eigene glücklich und vor allem zufrieden zu sein. Das wäre dann auch eine schöne Definition des Begriffs "Bescheidenheit".
:-)

Und da wir uns hier im Bereich persönlicher Werte und Ansichten befinden, gilt hier ganz fett:

IMHO
 
Nur, wenn damit ein Hervorheben des Eigenen gegenüber dem Besitz anderer als Ziel gedacht ist.
Nicht jedoch, wenn damit lediglich Information und Unterstützung beim Troubleshooting oder eine
der Gemeinschaft nützliche Kennzeichnung der eigenen Identität gemeint ist.
Jedoch hast Du tendenziell auf jeden Fall recht und ich würde auch nicht für mich in Anspruch nehmen,
besonders bescheiden zu sein
:D
 
guter ansatz...ich bin nähmlich auch nicht mr. bescheiden, ich denke maß halten ist sinnvoll, und wer was als bescheiden ansieht ist sicher subjektiv, wie schon hier erwähnt
 
Mich macht es einfach traurig, dass ich (wir) einfach viel zu schnell vergessen wie gut es uns geht. Aber ich finde hier einige Vorschläge sehr gut, wie man etwas der Gesellschaft zurückgeben kann und wirklich etwas bewegen kann. Gerade ehrenamtlich helfen oder spenden sehe ich da als eine gute Idee an.

Ich für meinen Teil sehe das auch so, dass man "Bescheidenheit" nicht pauschalisieren kann, sondern vielmehr jeder seine eigene Definition davon haben soll.
Ich versuche seit einiger Zeit mich in gewissen Dingen zu mäigen z.b. versuche ich weniger Lebensmittel wegzuwerfen oder fahre zb nicht immer und überall mit dem auto hin. Dennoch -und gerade das macht mich einfach ein wenig grummelig- haue ich bei anderen Dingen wie HAndys das Geld nur so raus...

Und was die nicht materiellen Dinge anbelangt...ich glaube da muss ich einfach mir öfters die Zeit nehmen und einfach mal Dankbar für das sein was ich habe und dann anderen Menschen an diesem Glück teil haben lassen!
 
eddiexy schrieb:
Würde sich jeder mit dem zufrieden geben was er hat, dann wären wir wieder im Sozialismus, wo jeder bei Schlag 16:00 Uhr nach Hause geht, ohne seine Arbeit noch fertig zu machen und es ihm wurscht ist, weil eh jedem das Gleiche gehört.
Und so kommt man nicht weiter, sondern es geht eher alles den Bach runter.

Wieso geht alles den Bach runter, wenn man nicht weiter kommt? Wir brauchen nicht mehr Technologie, um weiter zu kommen? Das Weiterkommen als Ziel sehe ich hier irgendwie als dein persönlicher Lebenssinn? Zumindest lässt sich das so lesen....
 
naja...ich helfe ehrenamtlich bei der tafel einmal die woche bescheiden bin ich deswegen noch lange nicht
 
Sowas finde ich mal wirklich gut!

Spenden dagegen eher sinnfrei.
Spenden? Sinnfrei? Bist Du bekloppt, Chancaine?!?

Nein, ich sag auch gerne, warum:

1. weil man damit nur sein Gewissen beruhigen will
2. weil man dadurch sein Verhalten nicht ändert
3. daraus folgt, dass man unbescheiden und ein "schlechter Mensch" bleibt,
denn auch Mafiabosse wie Al Capone haben gespendet...
4. weil man nicht weiß, wo das Geld ankommt
5. weil Geld alleine weder glücklich noch eine gute Welt macht - direktes Handeln und Helfen dort, wo es nötig ist jedoch schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal eine Frage:
Ich mach mir jeden abend etwas zu Essen für den nächsten Tag im Büro. D.h. ich koch mir was kleines bzw. nehm mir was vom Abendessen mit. Einmal das ich den Fraß in der Kantine nicht essen mussen und zum anderen das ich kein Geld für Dönerbude/Kantine/Mc Donalds ausgeben muss.
Ist das Bescheidenheit oder einfach nur Opportunismus?
 
Jungschar einmal die Woche, Zeltlager 14 Tage im Sommer :P
Ich glaube wenn man sowas gerne tut, dann muss man damit nicht bescheiden sein, wenn es andere zum Helfen anspornt! ;)

@ chancaine:

Spenden JA, aber nicht nur. Es braucht Geld wie auch Tatkraft!
 
Wenn ich wie beschrieben ne Doku sehe wie zB über Indien und wie dreckig es Ihnen geht, eine Stange Bananen umgerechnet ca. 20-30 Cent kostet und sie das Geld trotzdem nicht haben, man was würd ich dafür geben so einer Familie durch den TV ein hundert Euro schein zu geben, und dann zu sehen das Sie sich nun paar richtig schöne Monate damit machen können.
 
@HELLge, derBobby:
Ja genau. Persönliches Engagement, damit die Gesellschaft nicht auseinander driftet ob im Sportverein oder dem Swingerclub ist doch egal, Hauptsache persönlich und Engagement - wieder IMHO.

@Escrivel:
Das hat nichts mit Bescheidenheit oder Opportunismus zu tun(mit dem schon mal gar nicht!), sondern mit dem Prinzip des homo oeconomicus bzw. es ist einfaches ökonomisch sinnvolles Handeln.
 
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