Werden beim Klonen die gelöschten Daten mit übertragen?

Michele Halagar

Lieutenant
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Hallo liebe Wissende,
klone meine System HDD auf eine andere HDD mit Macrium Reflekt free. Auf der System HDD sind inzwischen sicherlich viele gelöschte Daten, die vom System her als überschreibbar gekennzeichnet wurden. Dennoch nehmen sie Platz ein. Dachte, wenn man nun klont, werden die so gekennzeichneten Daten nicht mit auf die andere HDD übertragen. Bin mir aber nicht sicher. Man kann zwar mit WIPE all die gelöschten Daten mahrfach überschreiben, aber das nutzt nichts, sie sind immer noch da und belegen Platz. Gibt es evtl. ein Programm, welches die HDD aufräumt, neu organisiert und die gültigen Daten in die ungültigen Datensatzplätze schreibt? So sparte man sich das WIPEN. Besonders interessant, wenn man eine SSD nutzt. Denn dass mehrfache Überschreiben der gelöschten Daten verkürzt die Lebensdauer der SSD.

Mit freundlichen Grüßen Michele
 
Gelöschte Dateien belegen keinen Speicherplatz auf der Festplatte (außer du lässt sie im Papierkorb).
 
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Bedeutet "klonen" nicht, dass man lediglich ein 1:1 Abbild der auf einem Datenträger vorhandenen Daten auf einen anderen Datenträger kopiert? Da wird beim oder nach dem Übertragen nichts gelöscht. Da wird lediglich kopiert. Der Sinn besteht in der Regel, zum Beispiel darin, dass alle Daten auf einem größeren Datenträger Platz finden. Oder dass man eine Sicherungs-KOPIE somit anlegt. Es werden dabei ALLE Daten übertragen, die das Klon-Programm abgreifen kann, egal wie oder womit diese gekennzeichnet sind.

Ich kann mir zudem gut vorstellen, dass ein Free-Programm wenig(er) selektiv arbeiten dürfte.
 
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Kommt vermutlich auf das Klonverfahren an. Gibt viele Hardwarekloner, die einfach Bit für Bit übertragen, da ist dann wirklich alles identisch, auch solche gelöschten Sachen.
 
es kommt darauf an

bei 1:1 voll image voll kopie wird alles kopiert, vom ersten bis zum letzten bit. da ist dann auch egal ob das ein raid, ein datei system, verschlüsselt oder sonst was ist

es gibt auch programme die image kopieen aber freien speicher auslassen (dateisystem spezifisches image)

und dann natürlich programme die nur dateien kopieen das geht nur mit dateisystem und da werden nur sichtbare dateien kopiert (papierkorb fall vorhanden eingeschlossen denn ein papierkorb ist nur ein ordner nicht wirklich gelöscht)
 
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Klonen ist per Definition immer 1:1 Kopie. Deshalb wird Klonen auch zur Datentrettung eingesetzt, wenn man bei einem beschädigten Datenträger noch vorher eine Kopie erstellt. Was aber jedes Programm daraus macht, wenn es klont, ist wieder eine andere Sache. Bei machen Programmen kann aber man 1:1 bitweise Kopie als Option wählen.
Ergänzung ()

Michele Halagar schrieb:
Man kann zwar mit WIPE all die gelöschten Daten mahrfach überschreiben, aber das nutzt nichts, sie sind immer noch da und belegen Platz.
Einmal überschreiben reicht.
Michele Halagar schrieb:
Gibt es evtl. ein Programm, welches die HDD aufräumt, neu organisiert und die gültigen Daten in die ungültigen Datensatzplätze schreibt?
Nennt sich Defragmentierung. Dazu gibt es hier bei CB im Downloadbereich einige Programme.
Michele Halagar schrieb:
So sparte man sich das WIPEN. Besonders interessant, wenn man eine SSD nutzt. Denn dass mehrfache Überschreiben der gelöschten Daten verkürzt die Lebensdauer der SSD.
Bei SSDs ist Wipen Unsinn, weil Betriebssysteme TRIM einsetzen. Sprich, die als gelöscht markierte Zellen und deren zusammenhängende Bereiche werden durch ein TRIM regelmäßig wieder initial gesetzt. Deshalb funktioniert die Datenrettung hier, anders als bei HDDs, bei aus Versehen gelöschten Dateien nicht mehr.
 
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Die meisten Klonprogramme für Backup kopieren nur die als belegt markierten Sektoren, weil man sonst bei z.B. einer mit 1TB belegten 2TB-Platte immer ein unhandliches 2TB-Image hätte und die ganze Sache unnötig lange bräuchte. Bei Macrium würde ich das auch annehmen, zumal das ja auch inkrementelles Backup und Restore in Partitionen anderer Größe kann, also sowieso Kenntnis vom Dateisystem an sich haben muss.

Nur Tools wie dd oder dd_rescue kopieren blind alles.
 
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nun, wahrscheinlich nicht.
weil die meisten "modernen und intelligenten" klonprogramme nämlich keine klone erstellen.
weil ein "echtes" cloning programm ist weder intelligent, noch modern.
weil ein echtes cloning proramm ist ein stupider bitgenauer sektorkopierer, der niemals den inhalt auch nur interpretiert.
darum ist einem "echten" cloning programm auch das dateisystem völlig wurscht.
die stupidität ist für echtes cloning ein feature.

sobalt modern und intelligent ins spiel kommt, ist es kein klon. es mag aber eine funktionierende pseudo kopie sein.
pseudo, weil bei einem klon alles bitgenau identisch ist. auch der müll in als frei gekennzeichneten bereichen, auch die fragmentierung, einfach alles.

nun, funktionierende pseudo kopien haben aber ihre vorteile.

man kann die meisten modernen und intelligenten programme aber auf echtes cloning konfigurieren.
was nix anderes heisst, als jede intelligenz und moderität abzuschalten.
dann dauert aber auch eine kopie einer schnellformatierten 2TB hdd, die vom inhaltsverzeichnis total leer ist, trotzdem stunden und stunden, eben weil 2TB als leer gekennzeichnetes samst seinem datenmüll (schnellformatiert!) kopiert wird.
 
whats4 schrieb:
weil die meisten "modernen und intelligenten" klonprogramme nämlich keine klone erstellen.
Also sich ein Zitat komplett ausdenken, um es dann zu zerreißen, ist auch ne Kunst. :)

Aber um zum Thema zurückzukommen, ist halt die Frage, was man mit "Klon" meint. Per Definition ist Klon ja eine Kopie, und auf welcher Ebene die Kopie exakt ist, ist im Wort erstmal nicht definiert.

Wenn jemand per btrfs send/receive oder ZFS send/receive einen - tada! - Klon des jeweiligen Dateisystem anlegt, ist das Dateisystem auch exakt gleich, unter der Haube aber ggf. sehr wenig (andere Fragmentierung, ggf. sogar andere Kompression etc.).

Andersherum kann selbst dd keinen "exakten" Klon machen, weil die Verteilung der Daten auf dem Medium bei SSDs letztendlich dem Controller überlassen ist. Richtig, das ist aus Betriebssystemsicht unerheblich. Trotzdem, beim Thema Datenrettung kann das entscheidend sein (wenn z.B. der Key für Deine 100000 Bitcoins gerade in dem einen schon von TRIM zur Freigabe markierten Flash-Block liegt).

Und die ganzen Oldskooler lachen beim Thema sowieso, weil auch dd ganz sicher keine Weak Bits oder Long Tracks oder Killtracks kopieren kann. Das kann nichtmal Zeugs aus den 80ern/90ern richtig klonen!!1! ;)
 
Michele Halagar schrieb:
Auf der System HDD sind inzwischen sicherlich viele gelöschte Daten, die vom System her als überschreibbar gekennzeichnet wurden. Dennoch nehmen sie Platz ein.
Da ist ein Widerspruch. Entweder sind die Daten weg, oder sie liegen noch im Papierkorb. Im zweiten Fall werden die Dateien natürlich auch mit übertragen.
 
GrumpyCat schrieb:
Aber um zum Thema zurückzukommen, ist halt die Frage, was man mit "Klon" meint. Per Definition ist Klon ja eine Kopie, und auf welcher Ebene die Kopie exakt ist, ist im Wort erstmal nicht definiert.
Bei Datenträgern ist es jedoch sehr wohl eindeutig, und das ist eine bitweise 1:1 Kopie, nicht mehr, nicht weniger. Ansonsten gibt es die Begriffe Kopie wie Image, die eben genau das sind, was Du oben beschreibst, eine nicht genauer definierte Kopie oder Abbild eines Datenträgers.
GrumpyCat schrieb:
Und die ganzen Oldskooler lachen beim Thema sowieso, weil auch dd ganz sicher keine Weak Bits oder Long Tracks oder Killtracks kopieren kann. Das kann nichtmal Zeugs aus den 80ern/90ern richtig klonen!!1! ;)
Das ist der wose-case bei einem Klon im Falle einer Datenrettung, man versucht so nahe wie möglich den Ursprungszustand zu retten. Wie sinnvoll das ist, Deine Begriffe und fehlerhafte Blöcke wie Sektoren zu kopieren, ist hinlänglich, da das Ziel der Kopie einzig ist, den beschädigten Datenträger nicht weiter zu belasten, um die Kopie weiter zu kopieren und mehrfach in verschiedene Weise zu analysieren.
 
nutrix schrieb:
Bei Datenträgern ist es jedoch sehr wohl eindeutig, und das ist eine bitweise 1:1 Kopie, nicht mehr, nicht weniger.
Ich hatte bereits am Beispiel der SSDs erklärt, warum das im Detail dann auch naiv bzw. eine stark vereinfachte Sichtweise ist. Deine "bitweise Kopie" (auf Block Device-Ebene) erzeugt nichtmal bei HDDs auf dem Medium tatsächlich bitweise identische Daten.

Aber ja, wegen mir kann man gerne sagen, dass dd im allgemeinen das anlegt, was Otto Normalverbraucher wohl einen "sektorweise identischen Klon" nennen kann. :)
 
Das ist für die Fragende vollkommen irrelevant, alles wichtige für sie habe ich bereits im ersten Post von mir genannt.
 
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