Widerrechtlich abgestellter Sperrmüll: Mieter sollen zahlen?

Kosti

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Es gibt bei uns im Haus mit über 100 Parteien einen Müllraum im Keller für alle Mieter. Es gibt Tonnen für Restmüll, Papier und Altglas. Seit einiger Zeit gibt es ständig "Spezialisten", die ihren Sperrmüll (kleinere defekte Kühlschränke, kaputte Regale, etc.) einfach vor diesem Müllraum im Kellerflur abstellen. Die Hausmeister sind verständlicherweise sauer und müssen die sich regelmäßig ansammelnden Möbel und defekten Elektrogeräte auf einem Wertstoffhof entsorgen, damit der Flur nicht irgendwann unbegehbar wird.

Seit neuestem hängt jetzt vor dem Müllraum ein Schrieb, der sich an alle Mieter richtet und auf dem im Prinzip steht, dass die Hausverwaltung die durch den widerrechtlich abgestellten Sperrmüll entstehenden Kosten in Zukunft gleichmäßig auf alle Mieter umverteilen will.

Die Frage ist, darf die Hausverwaltung das? Aus meiner persönlichen Sicht finde ich es natürlich unfair für etwas finanziell aufzukommen, von dem ich gar nicht der Verursacher bin. Nur, weil es unter der großen Zahl an Mietern ein paar schwarze Schafe gibt, sollen jetzt alle dafür büßen?

Edit: Ein wenig googeln später scheint es wohl rechtens zu sein, die Kosten auf alle Mieter umzulegen, wenn sich kein Verursacher finden lässt, schade. Die Anschlussfrage wäre dann: Wenn jetzt alle Mieter für eine zusätzliche Sperrmüllentsorgung zahlen, dürfen dann auch alle in Zukunft legitim ihren Sperrmüll an einem vorgesehenen Platz abstellen:rolleyes:?
 
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Naja, was soll die Hausverwaltung auch sonst machen? Diese Entsorgungskosten sind im Endeffekt Betriebskosten, wenn man keinen Verursacher findet. Entsprechend darfst du jetzt aber auch nicht einfach deinen Sperrmüll dort entsorgen. Sollte man dich dabei sehen, dann zahlst du das selber.

Ich würde es damit vergleichen das jemand hergeht und alle Lampen in den Stiegenhäusern/Kellern zerstört. Diese Kosten müssen auch alle tragen, wenn man den Schuldigen nicht findet. Trotzdem bleibt es Sachbeschädigung und wird durch die Kostenaufteilung nicht legitimiert ;)
 
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Es ist doch wie überall. Die Stadt muss den illegal entsorgten Sperrmüll entfernen, die Kosten dafür tragen die Anwohner. Die Mieter stellen illegal ihren Müll ab, die Entsorgungskosten tragen dann alle Mieter.
Die Anwohner fegen ihr Laub auf die Straße, obwohl sie es entsorgen müssten, die Straßenreinigungskosten werden auf alle Anwohner umgelegt. Das Wärmekraftwerk liefert Fernwärme, aber die Mieter sparen und drehen die Heizung runter. Bezahlen müssen sie die Fernwärme trotzdem.
 
Geht doch einfach: eine kleine Webcam vor dem Müllraum versteckt aufgehängt und protokollieren. Ist allerdings illegal.
 
PeterTit schrieb:
Geht doch einfach: eine kleine Webcam vor dem Müllraum versteckt aufgehängt und protokollieren. Ist allerdings illegal.
Besser als dieser sinnfreie Tipp, der nur Ärger einhandelt wäre wenn die Hausverwaltung auf die Eigentümer zugeht und eine Kameraüberwachung vorschlägt. Stimmen alle Eigentümer zu, dann darf man das machen.

Oftmals reicht dann natürlich auch eine Attrappe und ein Schild, vor allem wenn Mieter das Problem sind - die Eigentümer wissen ja dann ob es echt ist und selbst wenn es echt ist, ob es auch ausgewertet wird/werden kann.
Eine echte Kamera um einmalig ~100€ hängt man ja bald mal hin - die Kosten für die Ausforschung eines Übeltäters, sind allerdings doch etwas höher - vermutlich höher als die Müllentsorgung - und wenn man dann doch nicht eindeutig zuordnen kann oder der Aufzeichnungsspeicher nicht lange genug ausreicht, bleibt man darauf sitzen.
 
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Kosti schrieb:
Aus meiner persönlichen Sicht finde ich es natürlich unfair für etwas finanziell aufzukommen, von dem ich gar nicht der Verursacher bin. Nur, weil es unter der großen Zahl an Mietern ein paar schwarze Schafe gibt, sollen jetzt alle dafür büßen?
Da hilft nur sie soziale Kontrolle, sonst sind die Eigentümer die Deppen, und die werden das, soweit sie nicht selber dort wohnen, auf ihre Mieter umlegen, Ist nur ärgerlich, wenn es dann in der Anlage Leute gibt. die Wohngeld beziehen.

hallo7 schrieb:
Naja, was soll die Hausverwaltung auch sonst machen?
Was wohl. Auf ihre eigenen Kosten entsorgen, die Mieten sind doch hoch genug. Alles, was sich nicht eindeutig zuordnen lässt, hat die HV (und damit die Eigentümer) gefälligst selber zu tragen.

So jedenfalls die Meinung einiger Mieter (auch bei uns), die dann ganz entsetzt sind, wenn sich die Nebenkosten erhöhen.
 
Kenne ich, ist bei uns auch so und das bereits seit Jahren.

Da hängt dann auch dasselbe Schreiben, mit der Aufforderung den Sperrmüll zu beseitigen, da es ansonsten von der Hausverwaltung erledigt wird und die Kosten dazu auf alle Mieter auferlegt wird. Bei uns ist es kein Abstellraum, sondern unter der letzten Treppenrampe in der Nähe des Kellers.
 
Danke für eure Antworten. Bei über 100 Parteien müssten die Mehrkosten ja eigentlich nur sehr unmerklich steigen.
 
Bei über 100 Parteien kann man vor allem solche Umlagen auch einfach sehr gut torpedieren. Hat der Vermieter denn wirklich ausreichende Versuche unternommen um die Abladungen einzudämmen und die Verursacher zu finden? Gibt's AGB die wirksam einbezogen sind und eine Klauselkontrolle überstehen? Usw.

Viele knicken halt super schnell ein oder lachen über kreative Lösungen, zahlen dann aber einen Arsch voll Geld. Kann man machen oder halt auch nicht.
 
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