Wie Aussagekräftig sind Grafikkartenranglisten

HummelBommel

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Hab mal 'ne Frage zur Grafikkartenrangliste. Man vergleicht die Grafikkarten anhand ihrer FPS-Kennzahl, die sie in unterschiedlichen Computerspielen erreicht haben?

Ich möchte jetzt kein Fass aufmachen und sicherlich hat dieses Vorgehen seine Vorteile, aber ist diese Art des Vergleichs nicht ein bisschen pragmatisch?

Ich komme deshalb darauf, weil ich kein Gamer bin und mich trotzdem für Computergrafik interessiere. Bei solchen Rankings sagen mir die Spielenamen gar nichts. Ich müsste mir also erstmal einen Überblick über die Spiele verschaffen, um einschätzen zu können, ob die FPS angemessen ist.

Außerdem ist doch ein Spiel nicht deterministisch. Möglicherweise hat das ganz verschiedene Gründe, warum in dem Test die AMD Radeon RX 5500 XT bei Battlefield V schlechter abgeschnitten hat als die Nvidia RTX 2070 Super FE. Vielleicht musste bei dem Test mit der Radeon die CPU mehr Geometrie-Daten an die Grafikkarte senden als beim Test mit der RTX 2070. Das kann ja schon dann passieren, wenn der Spieler mehrere schnelle Bewegungen einleitet.

Man könnte doch für solche Tests eine aufwendige determinsitische Simulation von der CPU berechnen lassen, die von der Grafikkarte als 3D-Modell dargestellt wird.

Viele Grüße
 
Möchtest Du jetzt ne CPU-Rangliste oder ne Graka-Rangliste.
Wenn Du ne Graka-Rangliste haben möchtest, dann darf die CPU nicht in die Wertung einfließen.

Deshalb ist die Bewegung bei einem Graka-Benchmark in BFV möglichst für beide Grafikkarten EXAKT die gleiche.
 
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In den Ranglisten finden sich nunmal fast ausschließlich Mainstream-Gaming Grafikkarten. Da interessiert sich niemand für Theorie oder wissenschaftliche Berechnungen. Dafür gibts Nvidia Quadro oder AMD FirePro
 
Das kann man aber nicht losgelöst betrachten, weil die Steuerbefehle von der CPU kommen.
 
HummelBommel schrieb:
Das kann man aber nicht losgelöst betrachten, weil die Steuerbefehle von der CPU kommen.

Warum nicht, wenn sie für alle Tests identisch sind? Muss man halt die CPU so dimensionieren, das sie in jedem Fall schneller Daten an die Graka schicken kann, als sie die Graka verarbeitet.
Genau deshalb werden die Tests ja immer mit den schnellsten CPUs gemacht, die man für Geld kaufen kann.
 
@HummelBommel:
bei seriösen grakatests wird schon darauf geachtet dass die rahmenbedingungen des tests für alle karten möglichst identisch sind und man sich im grakalimit bewegt. gerade bei MP-titeln ist das natürlich nicht immer zu 100% gegeben. irgendwelche synthetischen tests bringen halt nichts wenn man wissen will wie schnell graka x in game y ist.

ne 5500XT ist langsamer als ne 2070S weil sie einfach deutlich schwächer ist.
 
Dein Link funktioniert nicht.

Falls du auf die Grafikkarten-Rangliste von CB verlinken wolltest, die richtet sich explizit an Spieler:
"tl;dr: Die Kaufberatungs-Rangliste klärt, welche Grafikkarte man sich auf Basis von Tests und Benchmarks kaufen sollte. Empfohlen werden dabei die besten Gaming-Modelle in den Klassen Einsteiger, Mittelklasse und High-End (von Full HD bis 4K). Das sind die Empfehlungen für Juli 2020."

Für professionelle Anwendungen werden an sich auch bevorzugt (semi)professionelle Grafikkarten verwendet, z.B. die FirePro & Radeon Pro von AMD oder auf Seiten von Nvidia die Titan oder Quadro Modelle.
 
HummelBommel schrieb:
Vielleicht musste bei dem Test mit der Radeon die CPU mehr Geometrie-Daten an die Grafikkarte senden als beim Test mit der RTX 2070. Das kann ja schon dann passieren, wenn der Spieler mehrere schnelle Bewegungen einleitet.
Es ist durchaus so, das je nach Spiel und Szene ein CPU limit oder anders gesagt eine Schwäche des Treibers/Spiels das Ergebnis beeinflusst.
Die amd Treiber sind leider oft schlechter und das kann zu Nachteilen führen, obwohl die Grafikkarte an sich gut und schnell ist.

Aber Tests wie auf CB sind natürlich möglichst reproduzierbare gestaltet.... Da sollte es keine unterschiedlichen Bewegungen geben.... Und ich hoffe inständig, dass CB auch mehrere Messungen mittelt.
HummelBommel schrieb:
Man könnte doch für solche Tests eine aufwendige determinsitische Simulation von der CPU berechnen lassen, die von der Grafikkarte als 3D-Modell dargestellt wird.
Das wird ja durchaus bei manchen Tests gemacht, um die compute Leistung zu vergleichen.

Aber daraus kann man dann keine Rückschlüsse auf die Leistung in Spielen ziehen.
Da muss man schon die Spiele selbst testen um den Lesern einen Eindruck zu vermitteln, was sie erwarten können.
 
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HummelBommel schrieb:
ist diese Art des Vergleichs nicht ein bisschen pragmatisch?

Was soll an einem pragmatischen Vergleich wie objektiven FPS denn bitte schlecht sein?

Für die Information zum Kauf eine Graphikkarte interessiert es vor allem, wieviele FPS sie in Spiel x bei den Einstellungen y und Auflösung z erreicht.

Dem Problem des Determinismus begegnet man mit geskripteten Sequenzen, bei denen sämtliche Eingaben aufgezeichnet und deshalb mit jeder Graphikkarte identisch sind. Selbstverständlich funktioniert das nur im Einzelspieler.

Wenn nicht die FPS, was interessiert dich an einer Graphikkarte denn sonst? Willst du sie nicht für Spiele, sondern für wissenschaftliche Berechnungen einsetzen, gibt es dafür auf anderen Seiten auch Benchmarks mit den üblichen verdächtigen wissenschaftlichen Programmen. Unis, Rechenzentren usw. brauchen ja auch eine Entscheidungsgrundlage, bevor sie eine sechsstellige Investition tätigen.
 
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Man sollte eine "Rangliste" sowieso nur als Orientierungshilfe sehen.
Spielt man ein Spiel welches da nicht aufgeführt ist, kann man drunter, oder auch drüber liegen.
Kommt wieder ein anderes Spiel dazu, werden die Karten wieder neu gemischt.
Ein neuer Treiber kann auch wieder ein wenig ändern.
 
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Wenn man dazu ein Fass aufmachen würde, hatte das keinen Boden.

Man kann unendlich über die Auswahl der Spiele, die settings, die spielszene, den ablauf, die Dauer und anzahl der wiederholungen usw reden.

Aber man kommt um diese Art der Benchmarks nicht drum ein, weil sich immer wieder gezeigt hat, das die Rohleistung, die die GPUs theoretisch haben oder die sie in synthetischen Tests zeigen, nicht auf die diversen Spiele übertragbar ist.
Das Zusammenspiel ist zu komplex und zu unterschiedlich.
 
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Baal Netbeck schrieb:
Wenn man dazu ein Fass aufmachen würde, hatte das keinen Boden.

Man kann unendlich über die Auswahl der Spiele, die settings, die spielszene, den ablauf, die Dauer und anzahl der wiederholungen usw reden.
Das Zusammenspiel ist zu komplex und zu unterschiedlich.
In Wirklichkeit hätte ich gern eine Art Kennzahl, die ich vor dem Kauf irgendwie berechnen kann, um die Karten losgelöst von den Spielen zu vergleichen, aber das geht ja bei der FPS nicht. Diesen Wunsch hatte ich hier im Forum schonmal gelesen.
 
@HummelBommel:
vergleichen in bezug auf was? leistung? bei was? stromverbrauch? bei was? speicher? was ganz anderes? man kauft sich ne graka doch für nen bestimmten zweck. und dann kann man auch für eben diesen zweck vergleiche anschauen.

cruse schrieb:
Ich glaub HummelBommel will sich einen Rechner zusammenstellen^^
das dürfte dann die so ziemlich ineffizienteste herangehensweise sein.
 
HummelBommel schrieb:
In Wirklichkeit hätte ich gern eine Art Kennzahl

Wenn du noch sagst, was diese Kennzahl ausdrücken soll, dann kann man dir auch helfen. „Qualität“ ist zu schwammig. Was möchtest du mit deiner Graphikkarte denn überhaupt anstellen? Spiele, Videoenkodierung, CAD & Co, wissenschaftliche Berechnungen.
 
Dann schaust du dir Benchmarks zum jeweiligen Programm an, das du nutzt, wenn du kein Gamer bist.
Z.B. Für Blender, falls du damit was renderst. Da ist auch Quadros und Radeo Pro mit dabei.
 
Wenn du Benchmarks in Anwendungen suchst musst du speziell danach suchen.
Bei Pudgetsystems gibt es da z.B. gute Tests.
https://www.pugetsystems.com/recomm...obe-Premiere-Pro-143/Hardware-Recommendations

Verallgemeinernde Benchmarks mit speziellen Programme halte ich immer für etwas kritisch denn die könnten z.B. durch den Grafikkartenhersteller erkannt werden und dann mit speziellen Optimierungen realitätsferne Ergebnisse erziehlt werden.
Derartige Schummelei sieht man z.B. bei vielen Android Smartphone Herstellern, die ihre Geräte bei erkannten Benchmarkprogrammen automatisch übertakten.
Oder der Hersteller selbst ist parteiisch/unfähig und zeigt nicht die Realität. Daher enthält der Test hier viele verschiedene Spiele.
 
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