"(...) Es dürfte ja bekannt sein durch den demographischen Wandel immer mehr Rentner auf einem Arbeitnehmer kommen, ignwann demnächst wird das System wohl einbrechen (zuimdest bis ich Alt bin bestimmt) (...)"
Deine Ausführung entspricht der "breiten Meinung" welcher einer (scheinbaren) logischen Konsequenz entspringt. Mit dieser Logik haben neoliberale Kräfte begonnen die umlagefinanzierten Versicherungssyteme (Nicht nur die Rente !) auszuhöhlen, zu demontieren und sie gezielt zu zerstören ! Es klingt ja auch zu logisch, dass aufgrund der "umgekehrten" Alterspyramide die Jungen keine oder nicht mehr ausreichend Rente mehr kriegen würden, wenn nicht die Politik dagegen steuert. Schließlich muss ja "ein Arbeiter so an die 20 Renterner durchfüttern". So wurde in der Bevölkerung die Werbetrommel für die "Privatvorsorge" gerührt. Die Versicherungsbranche freut es. Von T-Aktien("Die" Volksaktie), Riester bis Wohnriester wird die kapitalversicherungsorientierte Rente als sicherer schmackhaft gemacht... und das Umlagesystem platt gemacht.
In den USA beispielsweise gehört das Handeln mit Aktien zur Altersvorsorge. Die Hedgefonds dort hat`s gefreut. Spätestens beim letzten Börsencrash gucken aber dafür Millionen von Rentnern in den USA durch die Röhren. In Chile gibt`s z.B. Rente nur bis zum XX.ten Lebernsjahr (meine so um die 70 !). In England sieht`s mit der kapitalverzinsten Rente besten- und ebenfalls beschissen aus...
Ergo: Umlageversicherungssysteme zu demontieren sichert weder den Alten noch den Jungen die Rente !
Vielmehr wäre zu analysieren wem nutzt die Diskussion mit der Rente und der umgekehrten Alterspyramide? Wer hat ein Interesse daran die Rentenversicherung (nicht nur die) zu kapitalisieren ? Stimmt die Aussage mit der Rente und der Alterspyramide so überhaupt ?
1.) Klar wir werden grundsätzlich älter und es gibt immer weniger Geburten (geh aber mal so aus Spass über einen Friedhof und schau dir die Sterbedaten an...)
2.) Was war aber nach 1918 und 1945 in Deutschland in Bezug auf Arbeitnehmer und Renter (Schau die mal entsprechende Statistiken an, die wiederlegen so Einiges !)
3.) Klar ist aber auch das die Produktivität um ein Vielfaches gestiegen ist (1950 stellte ein Arbeiter bei VW vielleicht in 1 Std. 5 Autos her. Im Jahre 2010 stellt ein Arbeiter in 1 Std aber beispielsweise 30 Autos her
4.) Kapitalisierung der Sozialversicherungssysteme nutzt der Versicherungsindustrie (Gewinnmaximierung)
5.) Demontage der Umlagefinanzierung nutzt nur den Arbeitgebern (Einsparung der Beiträge = Senkung der Lohnnebenkosten). D. h. aber auch Verabschiedung vom Prinzip der Parität !
6.) Diskussion um Rente und "umgekehrter" Alterspyramide wird auch genutzt um Stimmung in der Bevölkerung für Arbeitszeitverlängerung und Rente mit 67 (jetzt auch schon mit 70) zu machen.
7.) Bei der ganzen jahrenlangen Diskussion um das Thema Rente/SV müssten die BRD nach den getätigten Aussagen von Leuten wie Lambsdorff, Hundt, Rogowski u.a. schon jahrelang Pleite sein !
8.) Eine umlagefinanzierte Renteversicherung ist nach wie vor möglich. Sie müsste aber auf eine breitere Basis gestellt werden (Keine Fremdentnahme aus der RV z. B. wie bei der Finanzierung der Dt. Einheit, alle müssen einzahlen, auch Beamte und Selbständige. E in Teil der RV it über Steuerumlagen mitzufinazieren, etc,)
9.) Die jahrelange Arbeitslosigkeit, (seit über 30 Jahren (!) liegt die Arbeitslosigkeit auf dem Gebiet der alten BRD immer konstant bei weit über eine Millionen, widerlegt die Theorie das es wichtig ist immer mehr Arbeiter als Rentner zu haben, da ja ansonsten die Renten nicht mehr zu finazieren sind -----> Panikmache z. B. durch geburteschwache Jahrgänge. Wenn aber seit mehr als 30 Jahren die Arbeitslosigkeit konstant über 1 Mil. liegt, jedoch die Rentnerzahlen trotzden angestiegen sind (Denk mal an die masssenhaften Frührenten bei Kohle und Stahl durch die Krisen ab 1979) wird deutlich das die umgekehrte Alterspyramide keine Auswirkungen hat, weil:
a) gestiegene Produktivität (Gewinn !) durch Rationalisierung mit erheblich reduzierten Belegschaften
b) wenn eine Gesellschaft jetzt schon über nicht genug Arbeit für die Arbeitslosen verfügt, wird der Widerspruch in der "umgekehrten" Alterspyramide den nekonservative Kräfte gerne gebrauchen deutlich.
c) deutlich wird dann auch das die Rente als Sozialversicherungssystem nicht das Problem ist
d) das trotz gestiegener Arbeitslosigkeit (Zusatzkosten !) und erheblich angestiegenen Rentnerzahlen das Sytem nicht kollabiert ist