Wie definiert man Armut

Wenn man Armut im philosophischen Sinne definiert, dürfte es einfach ein Mangel an irgendetwas sein. Man kann arm an Mitgefühl, Erfahrung, Geld usw. sein. Oder an Blutarmut leiden. (Steht im "weiteren Sinne" auch auf Wikipedia)
Auch ein Ausdruck einfachen Mitleides ("Armer schwarzer Kater", auch wenn es blöd klingt.)

Dass für die meisten "Armut" an Geld geknüpft ist, sagt ja einiges. :D
 
Heureka! hm, ja ... Armut ist mehr ein Gefühl.

Kenne sog. ''(Neu) Reiche'' die trotzdem arme Schlucker, Geizer bzw. Raffer sind.

PS: Ja und - Fanatismus, Gewalt & Krieg ist Armut plus Leiden & Tod(esangst).
 
Um Armut zu berechnen muss man verstehen wie armut zustande kommt und warum Armut überhaupt gibt.

Ohne Arme Menschen würde es keine Reiche gäben. Und die Reichen werden alles dafür tun um noch reicher zu werden oder zumindets kein Geld zu verlieren. Es ist ganz einfach eine Menschliche Eigenschaft, man will immer besser dastehen als der andere.

Jetzt könnte man behaupten dass das eine doch nich so direkt mit dem anderen zu tun hat aber eines sollte jeder wisse: Es gibt nur einen Kuchen! ! ! Reichtum und armut kann man berechnen indem mach einfach guckt wie der Kuchen verteillt wird.

Da unsere System von Reichen Menschen kontrolliert wird, kann sich doch jeder denken welche Interessen als erstes vertreten werden.
 
die auf der Straßen oder in Slums leben und kein Geld für Essen haben oder?

ich habe ihn eher so verstanden, dass er die naturvölker meinte, die
auch ohne einen Cent vergleichsweise reicher als Menschen in Österreich oder Deutschland mit 3€ pro Tag.

ich kann zumindest nichts reiches daran erkennen in slums zu leben. die menschen sehen auch nicht so aus, als ob ihre welt irgendeinen reichtum bietet.


btw. ein interessanter film zu diesem thema, eigentlich fast allen themen, die den menschen betreffen, ist Baraka. besonders auf BD zu empfehlen, habe noch nichts besseres gesehen an bildqualität.
 
Das wird doch nur gemacht damit irgendwelche Behörden mit Zahlen jonglieren können.
Ja, genau damit habe ich nämlich ein riesen Problem.
Das Thema Armut wird mit solchen Kennwerten auf eine einzige Zahl reduziert. (mit politischen Folgen für ein Land, in dem nach UNO Definition eben so und so viele % der Bevölkerung arm sind)

Die Einkommensschere geht nach solch eine oberflächenlichen Betrachtung auch immer weiter auseinander:
Vor 30 Jahren hatten von 100 Menschen 50 überhaupt kein monetäres Einkommen (Selbstversorger-Bauern) und 50 verdienten etwas. (unabhängig davon ob sie nun "reich" waren oder nicht)
Da sich aufgrund des "gesellschaftlichen Aufsteigens" heute prozentual mehr Mensche etwas leisten können, geht die Einkommensschere auseinander.
Besonders krass ist das in China. (die, die heute "nichts" haben, hatten auch vor 30 Jahren auch nichts und manche derer, die vor 30 Jahren nichts hatte, haben heute etwas --> Einkommensungleichmäßigkeit steigt)


Jetzt könnte man behaupten dass das eine doch nich so direkt mit dem anderen zu tun hat aber eines sollte jeder wisse: Es gibt nur einen Kuchen! ! ! Reichtum und armut kann man berechnen indem mach einfach guckt wie der Kuchen verteillt wird.
Nein, das finde ich wirklich nicht. Siehe oberes Beispiel.
Es werden ständig neue Werte erschaffen - die Größe des Kuchens verändert sich viel zu rasch.
 
ich habe ebenfalls ein riesenproblem mit dieser betrachtungsweise, aber diese diskussion würde so in die richtung politik und kapitalismus abdriften.
 
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In jedem Fall sollte man zwischen absoluter und relativer Armut unterscheiden. Absolute Armut gibt es in Deutschland nicht. Relative Armut wird meistens als Prozentwert eines Durchschnittseinkommens in einem Land definiert und ist damit ein Maß für die Einkommensverteilung. Generell finde ich eine "Armuts"-Diskussion hier in Deutschland aber fehl am Platz, da selbst die "ärmsten" in unserer Gesellschaft mit Nahrung, Kleidung, Medizin, Bildung und angemessener Unterkunft versorgt sind.
 
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Armut ist vor allem multidimensional zu begreifen. Der Begriff wird immer sehr einseitig auf die wirtschaftliche Situation bezogen. Davon ausgehend gibt es aber eine wechselseitige Beeinflussung von Armut mit vielen anderen Bereiche des Lebens. Zu nennen wären da vor allem gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe, Bildung, Gesundheit, Wohnsituation, Freiheit der Lebensgestaltung, uvm.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen
- absoluter Armut = akute Bedrohung der physischen Existenz durch Hunger, Durst, Kälte
- relativer Armut = gesehen in Abhängigkeit zum Versorgungsniveau einer Gesellschaft, die Grenze verläuft meistens bei 50-60% des Durchschnittseinkommens oder entlang des Sozialhilfesatzes

Am Beispiel des Hartz4-Empfängers kann man nun deutlich sehen, dass man hier je nach Blickwinkel entweder gar nicht von Armut (absolute Armut als Maßstab) oder, von einer relativ-multidimensionalen Betrachtung aus gesehen, von einem hohen Maß an Armut sprechen könnte.
 
Ich für mich deffiniere Armut so wenn Jemand mit dem Geld das er erarbeitet oder zur verfügung hatt im Monat nur so durchkommt und sich ausser Essen und Kleidung nichts leisten kann.

1,XX$ Soll wohl ein Witz sein würde eher sagen alles was unter 30€ Pro Tag ist, obwohl das auch schon zu wenig ist zumindest für deutsche Verhältnisse.
 
Killerphil51 schrieb:
Du, ich kenne viele Personen die Hartz4 beziehen und das Geld reicht hinten und vorne nicht oder grad so zum Leben.
Neue Kleidungsstücke oder etwas zum naschen etc ist da nicht drinnen.

Man sollte die Merl und einige anderen "Politikern" mal in solche Familen stecken und die Rolle der Mutter tauschen!
Dann werden sie schon sehen wie "gut" die ganzen Familien die Hartz4 beziehen es haben!

Finds einfach nur schei*e... und dann millarden für andere Länder wobei wir auch noch ein haufen obdachlose haben. (jetzt mal von den abgesehen die das unglück oder den absturz sich selbst zuzurechnen haben aber trotzdem..... das wünscht man keinem!)

Schöne regierung haben wir.... top!

Es haben immer mehr Familien das Problem das das Geld am Monatsende einfach nichtmehr reicht... wie auch.. alles wird teurer und das Geld was man bekommt wird auch immer weniger - Was soll man da machen?

Und nicht alle Hartz4 empfänger sind Opfer die keine Lust zu arbeiten haben und nur den ganzen Tag auf der faulen haut liegen!!!!!!!!
Aber leider werden die ja alle so abgestempelt - Traurig.

Das geht einfach alles nurnoch den bach mit uns runter, bin mal gespannt wann es knallt....

Bei so Aussagen kann man nur ungläubig den Kopf schütteln.

Hartz 4 ist Luxus den es nur in Deutschland gibt.

Ich kenne einen der arbeitet 12 Studen pro Tag für 3 Euro in Polen und das ist da schon ein guter Lohn und die Preise dort sind ca. 20-40% günstiger als bein uns.
Ein Hamburger kostet umgerechnet 75 Cent, Markenklamotten oder ein PC sind dort ungefähr 10% günstiger.
Hartz 4 etc. gibt es da nicht.
Eine Mutter von einem bekannten kriegt da 600 zloty Rente, dass sind umgerechnet 150 Euro im Monat.

Und hier beschweren sich welche über den Staat, dass man Ihnen die Miete zahlt noch schön 370 Euro in den Arsch schiebt, dann schnell viele Kinder zeugen und man bekommt schon über 1.000 Euro im Monat für NICHTS!

Würde Deutschland Hartz 4 abschaffen, würden sie in 30 Jahren Schuldenfrei (1.5 Billionen Euro) sein.
 
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So weit ich weis ist Armut Leute die unter 800 Euro Netto haben. Ich bin auch in der Armutgrenze da.

Menschen hautnah 1/4 - Arm trotz Arbeit

Millionen Rentner haben Minijobs weil die Rente nicht reicht, über 6 Millionen Leute leben rein von Herz 4 in der BRD. Und Millionen Leute bekannt sind mit 14 Millionen leben in Armut trotz Arbeit.

gibt ja 4 Schichten. Oberschicht, obere Mittelschicht (24.000 Euro in Jahr), Untermiteilschicht (unter 11. 00 Euro in Jahr das macht unter 916 im Monat Netto ), Untersicht.

Braucht man da zu noch was sagen. Das habe ich in meiner Ausbildung gelernt in Unterrichts Fach Psychologie und damals in der Sozialkunde von ein CDU Abgeordneten von Landtag Sachsen.

(1/4) Deutschlands Armutsfalle - Die des-/organisierte Gesellschaftssituation
 
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@pushorfold
Bitte kein "Hartz4-ist-böse" Thread daraus machen....
@Tekpoint
Arm, nicht Armut. Armut ist wenn du dir noch nichmals ne Wohnung oder Heizung, oder Essen kaufen kannst. Das ist hier in Dland alles nicht gegeben, da es möglich ist über die Runden zu kommen.

Also Leute bitte wieder BTT.
 
Ich weis, deswegen gibt es ja Harz 4 ect. In Deutschland muss kein Deutscher Staatsbrüger auf der Straße leben.
 
In Deutschland muss kein Deutscher Staatsbrüger auf der Straße leben.

Rein theoretisch. Aber du kannst dich ja mal mit ein paar Sozialhilfeempfängern unterhalten, wenn du selbst noch nie in der Situation gewesen bist. Für viele ist es sehr sehr schwer, ne Wohnung zu bekommen, da die Vermieter meistens viel lieber jemanden haben, der Arbeit hat.

Ich finde, wie viele andere auch, dass Armut relativ ist. In Deutschland wird vieles am Geld festgemacht, da man ja auch für alles mögliche Geld braucht. Lebt man z.B. in Afrika oft in großen Lebensgemeinschaften, so muss man in Deutschland Geld bezahlen, um einem Verein beitreten zu können (um die gleichen existenziellen Bedürfnisse nach Nähe und Gemeinschaft stillen zu können). Ok. Viele haben das z.T. schon über den Arbeitsplatz. Aber es geht ja längst nicht jeder arbeiten.
 
Für viele ist es sehr sehr schwer, ne Wohnung zu bekommen, da die Vermieter meistens viel lieber jemanden haben, der Arbeit hat.
Zahlt nicht das Amt die Wohnung?
Somit wäre die Miete ja sicher.
 
Klar zahlt das Amt die Wohnung. Ich verstehe die Befürchtungen der Vermieter telweise auch nicht. Entweder ist man falsch informiert. Oder aber man pflegt andere Vorurteile gegen Sozialhilfeempfänger, wie z.B., dass die die Wohnung verkommen lassen oder sowas.
 
In Deutschland gibt es meiner Meinung nach keine Armut, da der Staat dafür sorgt, dass jedem in diesem Land ein Leben ermöglicht wird. Dabei orientiere ich mich am absoluten Armutsbegriff.
Kein Mensch muss in Deutschland hungern oder verdursten, außerdem bekommt er Wohnraum gestellt. Medizinische Versorgung ist ebenso gewährleistet, wie die persönliche Sicherheit durch Rechtsstaat und die Bundeswehr. Hinzu kommt ein kostenloses Bildungssystem, welches einem Lesen und Schreiben beibringt.
Wer mehr vom Leben verlangt muss dafür selbst tätig werden. Für die beschriebenen Vorzüge unserer Gesellschaft braucht man nicht einmal gearbeitet zu haben. Man muss einfach nur hier in Deutschland sein und sich bei entsprechenden Ämtern Leistungen einfordern. Das kann von jedem verlangt werden!

Die Flüchtlinge in Somalia würden sich bei uns wie im Paradies fühlen und das nicht zu unrecht. Ihr Wunsch ist es einfach nur zu leben, denn dies ist in ihrer Hungersnot und dem Bürgerkrieg nicht möglich. Gewiss würde ihnen der Satz von 1,25$/d reichen, aber pauschal diesen Betrag festzusetzen halte ich für nicht ganz richtig. Da die Vermögensverhältnisse in jedem Land verschieden sind. Somit halte ich eine um med. Versorgung, Sicherheit und Bildung erweiterte absolute Armutsdefinition für angebrachter.
Die vielen Gelder, die in Kriege investiert werden, wären besser in Hilfe zur Selbsthilfe in Armut geratener Menschen angelegt. Somit eliminiert man automatisch die Hauptursachen von Kriegen - ungebildete in Armut lebende Menschen, welche sich leicht manipulieren lassen. Da manch vermögende Kriegstreiber ihnen ein besseres Leben versprechen. Dadurch entzieht man extremen Strukturen den Nährboden.

Die Definition der relativen Armut halte ich für zu flexibel, da je nach Kulturkreis die Bedürfnisse unterschiedlich sind. Genannte Leistungen des Staates können durch Zahlen festgesetzt werden (Bsp. ein Krankenhaus (100 Betten) für 20000 Personen). So wäre eine realitätsnahe Erfassung von Armut möglich.
 
@ belzebub19

Dem meisten deines Posts stimme ich zu. Allerdings finde ich, sollte man den Begriff "Armut" doch etwas weiter definieren. Denn wie ich schon angedeutet habe, lebt der Mensch nicht von Wasser und Brot allein. Wir sind sogenannte Gemeinschaftswesen (zoon politicon). Wir brauchen Menschen um uns herum, deren Nähe und Anerkennung. Sonst gehen wir innerlich zu Grunde.

Man muss einfach nur hier in Deutschland sein und sich bei entsprechenden Ämtern Leistungen einfordern. Das kann von jedem verlangt werden!

Ist leider nicht ganz richtig. Und dieser Umstand wird von den Ämtern auch gerne ausgenutzt. Einerseits für die kleinen Machtspielchen der Sachbearbeiter selbst. Und andererseits um möglichst viele Gelder einsparen zu können. Psychisch Kranke (z.B. Depressive, Traumatisierte, Neurotiker, etc.) können sich oft nicht richtig um sich selbst kümmern, leiden unter vielen sozialen Ängsten (oder gar Panikattacken) oder haben schlicht überhaupt garkeine Energie (kann auch beim Burnout-Syndrom der Fall sein). Und so können sie nichtmal zum Arzt gehen, um ein Attest für einen verpassten Termin beim Amt zu besorgen. Ich kenne das selber aus eigener Erfahrung nur zu gut. Das ist einfach hochgradig asozial, wie da von den Ämtern mit umgegangen wird.

Man muss sich da nur mal in die Betroffenen selbst hineinversetzen. Man ist schon völlig krank und am Ende. Und dann wird einem (oftmals gar mit einem Grinsen auf dem Gesicht) das zum Überleben notwendige Geld gestrichen. Kein Wunder wenn einem das dann vorkommt wie ein systematischer Genozid an psyschisch Kranken.
 
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@andiac das große Problem ist das Amt zahlt die Miete an den Mieter und der sollte es dann an den Vermieter überweisen was offt nicht passiert, deswegen verstehe ich die Vermieter schon das Sie lieber einen Arbeitenden haben wollen.
 
das Amt zahlt die Miete an den Mieter

Ist das so? Ich war selbst schon in der Situation H4 zu beziehen. Und bei mir wurde die Miete auf direktem Wege vom Amt auf das Konto des Vermieters überwiesen. Finde ich auch besser so. Ist einfach praktischer. Und es macht ja auch keinen Sinn, das Geld an den Mieter zu überweisen.
 
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