Prollpower schrieb:
Kommt es mir so vor oder macht da ein Hersteller wieder seine abnormen eigenheiten.
Es gibt XLR mit 48V Phantonspeisung oder eben die einfachen Mikrofone die eine Spannung benötigen. Aber ich kenn es so, das diese dann schon geliefert wird (Batterie).
Es sind schlichtweg zwei verschiedene Normen. Das eine ist der Consumer-Standard mit 3,5 mm Klinke, bei der Mikrofone über die so genannte "Plug-in-Power" mit etwa 1,5 V bis 5 V gespeist werden. Das andere ist der Semi-Pro/Pro-Standard mit XLR und Phantomspeisung, bei der üblicherweise 48 V zur Versorgung der Mikrofonschaltung gestellt werden. Aufgrund der unterschiedlichen technischen Spezifikationen ist es wie bereits angemerkt nicht möglich, das Eine oder Weiteres auf das Andere zu adaptieren. Jedenfalls nicht mittels eines passiven Adapters.
Das Problem bei den herkömmlichen Consumer-Mikrofonen, die über 3,5 mm Klinke gespeist werden, ist oft leider weniger die Qualität des Mikrofons, sondern in erster Linie die des verwendeten Mikrofoneingangs. Die Eingänge, die man serienmäßig bei Mainboards und auch einigen mobilen Geräten findet, sind technisch oft einfach derart kurz gehalten, dass man nicht viel mehr als eine grobe Sprachverständlichkeit herstellen kann. Wer mehr will, muss in eine zusätzliche Hardware investieren, die die Verstärkung und A/D-Wandlung des Mikrofonsignals wirklich ernst nimmt. Wie die Erfahrung zeigt, ist dies bei Produkten aus der Sparte der Gaming-Soundkarten nur bedingt der Fall. Daher wird häufig auf Audio-Interfaces verwiesen, bei denen die Aufnahmequali nunmal an erster Stelle steht. Blöd nur, dass die Elektretkapseln, die in so ziemlich jedem Consumer-Mikro stecken, nicht ohne Weiteres mit 48 V kompatibel sind. Als Workaround behilft man sich dann halt mit Step-Down-Convertern, die die Betriebsspannung des Interfaces auf ein für diese Mikros verträgliches Niveau herunterziehen.
Die Firma Rode hat diese Nische, die vor allem dem erhöhten Anspruch durch das Online-Streaming zu verdanken ist, relativ früh entdeckt und mit dem "VXLR Plus" reagiert. Der Anbieter Antlion hingegen hat sich eher darauf konzentriert, das Ganze lieber als fertige USB-Lösung zu verpacken. Einen entsprechenden Adapter für XLR hat man erst relativ spät ins Sortiment aufgenommen. Und ich fürchte, dass sie diesen noch nichtmal speziell für ihre Modelle designt bzw. angepasst haben (lassen), sondern stattdessen einfach die Stangenware übernommen haben, die eh schon längst auf dem asiatischen (OEM-)Markt verfügbar war.
So ist das leider mit vielen Gaming-Firmen, die statt ins R&D lieber ins Marketing investieren. Das merkt man mittlerweile auch ganz massiv bei den vielen USB-Mikrofonen, die mit teils völlig verkorksten Designs, viel Bling-Bling und entsprechend unangemessenen Preisen regelrecht auf den Markt geworfen werden. Leider machen sich diese Akteure zunehmend auch bei XLR breit.