Wie geht es mit Familie und Beruf zusammen weiter

henso

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Hallo zusammen,

ich benötige mal euren Ratschlag zur beruflichen und privaten Orientierung.

Zu meiner Person. Ich bin Vater und Ehemann sowie studierter Informatiker mit Schwerpunkt auf Web-Entwicklung für den Backend Bereich.

Ich habe meinen derzeitigen Job als Software-Entwickler bei meinem jetzigen Arbeitgeber in 2016 begonnen und entwickle seit 6 Jahren Schnittstellen im B2B Bereich. Allerdings ändert sich das Aufgabenfeld bei meinem derzeitigen Arbeitgeber gefühlt quartalsweise. Man ist mal Berater, dann wieder Modellierer für ein CPQ System, dann Supporter, dann wieder Software-Entwickler oder einfach nur Feuerlöscher. Der Technologie-Stack wird von meinem Abteilungsleiter immer wieder in Frage gestellt und über den Tisch geworfen. Dann ist es .NET, dann wieder Node.Js, dann Java, dann wieder .NET. Ein heilloses Durcheinander. Bitte nicht falsch verstehen. Ich liebe meinen Beruf. Nur ärgert es mich keine rote Linie bzw. nur dilettantisches Wissen aufbauen zu können. Diese Tatsache kompensiere ich durch privates Engagement, indem ich private Projekte plane und umsetze und so mein Wissen vertiefen kann. Daher habe ich ehrlich gesagt mit dem Arbeitgeber abgeschlossen und strecke meine Fühler nach neuen Perspektiven aus.

Jetzt zu meinem persönlichen Umfeld. Meine Frau und ich haben im Oktober 2019 begonnen ein Haus zu bauen. Letzten Endes wurde meine Frau im September 2019 erneut Schwanger, so dass ich die Hütte in Rekordzeit allein hinstellen musste. Zirka 85% der anstehenden Arbeiten (überwiegend Innenausbau) blieben also an mir hängen. Von Oktober 2019 bis Mai 2020 habe ich wirkliche jeden! Tag (Einige Feiertage ausgenommen) auf der Baustelle verbracht und war i.d.R. bis 21:00 Uhr und länger auf der Baustelle (Ein Wunder, das die Nachbarn das mitgemacht haben :D). Aufgrund der zusätzlichen Belastung neben meinem Beruf habe ich fast ein Burnout erlitten und musste stationär für sechs Wochen professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Selbst in dieser Zeit musste ich Remote verschiedene Angelegenheiten rund um unser Haus, Behörden, etc. managen, da meine Frau mit diesen Aufgaben maßlos überfordert war. Sogar meinen Arbeitgeber musste ich darauf hinweisen, dass man mich in dieser Zeit in Ruhe zu lassen hat.

Ich will meinen Arbeitgeber wechseln und freue mich wie Hulle auf neue (vorallem konzeptionierte) Aufgaben. Wäre da nicht diese ungünstige Konstellation. Ich wohne leider in „Mordor von Deutschland“, mitten in der Pampa. Meine bevorzugten Stellenangebote sind ~ 100km entfernt. Eigentlich kein Problem. Eins bis zwei Tage Home-Office die Woche sollten das Jobangebot abrunden, so dass diese Strecke in meinen Augen eigentlich nicht ins Gewicht fällt. Und nun kommt wieder meine Frau. „Aber aber. Du MUSST! Von Juli bis Oktober Elternzeit machen“. Letzen Endes verlangt Sie von mir das ich meine Jobsuche an den Nagel hänge und so lange warte bis die Elternzeit rum ist, was noch bis Ende diesen Jahres gehen könne. Ich muss gestehen. Der Punkt, an dem ich nicht mehr weiß, wo ich in Zukunft die Prioritäten setzen muss, ist erreicht. Familie oder Beruf? Oder geht beides? Ich bin mir mittlerweile sehr unsicher und fühle mich ausgenutzt.

Habt ihr schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht? Wenn ja, welchen Ratschlag würdet ihr mir geben?

Wäre über konstruktive Kritik sehr dankbar.

Beste Grüße
 
Erstmal: Kopf hoch, das wird schon werden!

Vielleicht lässt sich das Problem von der anderen Seite her eingrenzen:
Was kannst du dir finanziell leisten? Ginge überhaupt Elternzeit rein finanziell? Oder müsstest du dich dafür sehr strecken?

Erkennt deine Frau an, dass du an der Belastungsgrenze bist bzw. schon darüber?
 
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Hm, schwieriges Thema würde ich sagen. Du kannst natürlich weiterhin auf Jobsuche gehen und ggf. auch eine neue Stelle antreten. Wie das dort allerdings gesehen wird, dass du direkt nach ein paar Monaten erstmal in Elternzeit abtauchst, ist zumindest fraglich. Kann dir natürlich passieren, dass du innerhalb der Probezeit deswegen auch direkt wieder gekündigt wirst.
Wenn du also diese Elternzeit nehmen willst (musst?) solltest du das beim potentiellen neuen AG aber schonmal mit angeben. Ansonsten kanns dir eben passieren, dass du hinterher ganz ohne Job dastehst. Mit gerade neugebautem Haus sicherlich keine Situation, die man sich lange leisten kann (oder will).

Andere Frage: Warum muss die Elternzeit genau von Juli bis Oktober gehen? Lässt sich das verschieben? Woher kommt die Notwendigkeit? Ggf. kannst du mit deiner Frau vereinbaren, dass du die Elternzeit schon im April nimmst und dir eine Stelle für nach der Elternzeit suchst. Damit wird der Leidenshorizont überschaubarer. Selbst mit der jetzigen Kündigungszeit wirst du ja von April vermutlich keinen neuen Job antreten können (Je nach Kündigungsfrist)
 
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Ich würde mir die Frage stellen, ob die Partnerin/Frau eigentlich die richtige ist. Eigentlich zieht man an einem Strang, aber Deine Frau lässt Dich buckeln und schriebt Dir vor, was Du zu tun hast.

Erst würde ich an der Beziehung arbeiten bevor man sich überhaupt Sorgen um andere Dinge macht.

Ist nur ein Tipp, weil wenn die Beziehung kaka ist, dann wird der Rest NIEMALS besser werden/laufen, wenn man die Beziehung nicht in den Griff bekommt.
 
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henso schrieb:
Meine bevorzugten Stellenangebote sind ~ 100km entfernt. Eigentlich kein Problem

Das ist sehr, sehr individuell. Ich kenne Leute, die solche Strecken seit Jahren und Jahrzehnten pendeln und kein Problem damit haben und ich kenne Leute, die schon mit 50km einfacher Strecke (je nach Verkehr) große Probleme bekommen.
Da muss man sehr genau in sich hinein hören und sich vor allem nicht belügen wie z.B. "Das ist ja im Prinzip Freizeit, da kann ich telefonieren oder Hörbüchern hören oder im Zug arbeiten oder lesen". Für manche funktioniert das, für mich z.B. wäre es nur eine Abmilderung der puren Lebenszeitverschwendung.
 
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Sehe ich auch so, wenn ich 3-4 Stunden pro Tag an kostbarer Lebenszeit mit pendeln vertrödeln müsste. Da nutzen mir z.B. 1.000€ - 2.000€ mehr Gehalt rein gar nichts, weil die Zeit verloren ist und mit Geld kann man sich KEINE neue Zeit dazukaufen.

Und Sachen wie, kannst ja Hörbücher hören, Filme gucken oder lesen. Ja, macht auch voll Laune im vollgestopften Zügen. Wenn ich einen Film gucken will, dann an einem richtigen TV mit Soundanlage, wenn ich ein Buch lesen will, dann gemütlich in Ruhe auf der Couch oder im Garten.

Für mich ist meine persönliche FreiZEIT mehr wert als schnödes Geld. Viele Leuten kasteien sich für den schnöden Mammon, sollen die dann auch machen. Aber dann am Ende des Lebens nicht meckern, wie sinnlos ihr armseliges Leben war, welches nur gelebt wurde fürs schlafen (6-7 Stunden) + pendeln (3-4 Stunden) + arbeiten (7-8 Stunden) --> ca. 19 Stunden einfach so weg für NICHTS . Na Prost Mahlzeit! Da kann ich mir gleich die Kugel geben, wenn das der Sinn des Lebens ist ca. 5 Stunden des Tages zu leben lach
Jedoch scheint es viele Menschen nicht zu stören, wie ein Roboter zu leben.

Jedem das Seine. Wer Bock auf so ein Leben hat, bitteschön, aber versucht mich nicht umzupolen genauso zu sein ;)
 
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Also die Elternzeit würde ich an deiner Stelle nicht schieben. Du wirst nie so schön von der Arbeit abschalten können als in der Elternzeit. Auch kannst du ja zu Beginn der Elternzeit auch deine Jobsuche aktiv angehen.

Es gibt halt die Zeit, da passiert sehr sehr viel und man rennt eher hinter her als dass man sich einer Sache nach der anderen annehmen kann. Die Zeiten werden aber auch wieder besser, die Kinder werden größer und das Haus ist auch mal fertig gebaut.
 
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henso schrieb:
...

Habt ihr schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht? Wenn ja, welchen Ratschlag würdet ihr mir geben?

Wäre über konstruktive Kritik sehr dankbar..

Nicht ganz so krass wie du, aber auch bei uns gibt es immer mal wieder das lange Gesicht, wenn ich viel Arbeite.

Dann habe ich folgenden Standardsatz: "Wir haben jeden Monat x.000€ Fixkosten, Kredite, Auto, Strom - dieses Geld muss reinkommen und wir können gerne tauschen, ich übernehme die Kinder und du gehst arbeiten." BÄNG! :D
Das sitzt (freundlich gemeint) und ist die reine Wahrheit, die auch akzeptiert wird. Dabei muss ich sagen, dass meine Frau zu Hause ist (Hausfrau) und ich recht gut verdiene, diese Gehaltsstufe könnte sie nicht erreichen. Also arbeite ich und sie ist für die Kinder da.

NeoHazard schrieb:
...Für mich ist meine persönliche FreiZEIT mehr wert als schnödes Geld. Viele Leuten kasteien sich für den schnöden Mammon, sollen die dann auch machen. ...

Es geht beim Geld nicht um das Aufwiegen von Freizeit. Es geht meist um das Begleichen von Rechnungen und Krediten. Als Single kann ich sagen "Freizeit vs. Geld" als Familienvater mit Haus und Auto(s) heißt es "Rechnungen und Kredite begleichen oder zurück in die kleine Mietwohnung."

Die meisten Leute kasteien sich nicht für den schnöden Mammon, sondern für das Leben an sich, für die Familie und für ein schönes Dach über den Kopf. Da finde ich, kann man einiges auf sich nehmen. Und Freizeit ist dann am Wochenende da, mit Familie und mit weniger finanziellen Sorgen. Freizeit ist nicht das Lebensziel.

NeoHazard schrieb:
...ca. 19 Stunden einfach so weg für NICHTS . ...

Die 19 Stunden sind nicht Nichts. Sondern sie dienen dem Ziel, sich und der eigenen Familie ein geregeltes Einkommen zu sichern und nicht jeder wohnt in der Nähe seiner Arbeitsstätte.
Hast du Familie? Dein Beitrag klingt nach Single mit wenig Verantwortung. Familienmenschen wie henso und ich sehen die 19 Stunden nicht so pessimistisch, wir freuen uns auf die Wochenende und die Zeiten dazwischen und wissen, wofür wir die Mühen auf uns nehmen.

Homer Simpson hat es erfasst "do it for her"
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Vielen Dank für die zahlreichen Infos.

Idon schrieb:
Erstmal: Kopf hoch, das wird schon werden!

Vielleicht lässt sich das Problem von der anderen Seite her eingrenzen:
Was kannst du dir finanziell leisten? Ginge überhaupt Elternzeit rein finanziell? Oder müsstest du dich dafür sehr strecken?

Erkennt deine Frau an, dass du an der Belastungsgrenze bist bzw. schon darüber?
Ja. Sie hat es erkannt. Aber oft habe ich das Gefühl das die eigenen Interessen als "wichtiger" erachtet werden. Finanziell ist die Elternzeit kein Problem. Unsere Verbindlichkeiten lassen sich mit einem Gehalt abdecken. In dem Fall würde meine Frau wieder arbeiten. Ab Okt./Nov. hat unsere Jüngste einen Krippenplatz.

Khaotik schrieb:

Genau hier liegt in meinen Augen der Knackpunkt. Ich bin mir wirklich nicht sicher ob es der richtige Zeitpunkt ist den AG zu wechseln, da ich das Risiko bzgl. Betreuung derzeit noch nicht richtig Einschätzen kann. Sinnvoller wäre es in der Tat bis nach der Elternzeit zu warten. Aber meine derzeitige Arbeit bringt mich echt an den Rand zur "Dienst nach Vorschrift"-Haltung, was definitiv nicht mein Ding ist. Vielleicht mit paar eigenen Projekten Expertise aufbauen und bei den Bewerbungsunterlagen hinzufügen.

NeoHazard schrieb:
Ich würde mir die Frage stellen, ob die Partnerin/Frau eigentlich die richtige ist. Eigentlich zieht man an einem Strang, aber Deine Frau lässt Dich buckeln und schriebt Dir vor, was Du zu tun hast.

Erst würde ich an der Beziehung arbeiten bevor man sich überhaupt Sorgen um andere Dinge macht.

Ist nur ein Tipp, weil wenn die Beziehung kaka ist, dann wird der Rest NIEMALS besser werden/laufen, wenn man die Beziehung nicht in den Griff bekommt.

In der Tat hatte ich auch schon diese Gedanken. Im Moment rette ich mich damit in dem ich mir angewöhne bestimmte Aufgaben im Haushalt, welche für mich selbstverständlich waren, einfach nicht mehr zu machen. Verschafft mir Ruhe und in gewisser Weise auch ein bisschen Gleichgültigkeit. Auf die vielen Kleinigkeiten meiner Partnerin gehe ich kaum noch ein. Ich versuche aber dabei niemals meine Kinder zu vernachlässigen. Die können am wenigsten für die derzeitige Situation.

_killy_ schrieb:
Also die Elternzeit würde ich an deiner Stelle nicht schieben. Du wirst nie so schön von der Arbeit abschalten können als in der Elternzeit. Auch kannst du ja zu Beginn der Elternzeit auch deine Jobsuche aktiv angehen.

Es gibt halt die Zeit, da passiert sehr sehr viel und man rennt eher hinter her als dass man sich einer Sache nach der anderen annehmen kann. Die Zeiten werden aber auch wieder besser, die Kinder werden größer und das Haus ist auch mal fertig gebaut.

Was würdest du mir empfehlen bis dahin (privat/beruflich) zu machen? Mich in einem bestimmten Bereich richtig fit machen. Kleine Projekte umsetzen und als Referenz später zur Bewerbung beilegen?

Viele Grüße und nochmals danke
 
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Fu Manchu schrieb:
Die meisten Leute kasteien sich nicht für den schnöden Mammon, sondern für das Leben an sich, für die Familie und für ein schönes Dach über den Kopf. Da finde ich, kann man einiges auf sich nehmen.

Ja, das Verhältnis muss halt stimmen. Jemand, der nahe an der Belastungsgrenze arbeitet, kann das Wochenende dann auch nicht mit der Familie genießen und dann kommen ggf. Sorgen dazu, was passiert, wenn man die Leistung nicht mehr bringen kann, das Gehalt ausfällt und man die Rechnungen nicht mehr begleichen kann.
Das ist aber - wie gesagt - hochindividuell. Jeder hat eine bestimmte Leistungsfähigkeit, sowohl psychisch als auch physisch. Jeder hat eine eigene Vorstellung von "schönem Dach überm Kopf" usw.
 
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henso schrieb:
In der Tat hatte ich auch schon diese Gedanken. Im Moment rette ich mich damit in dem ich mir angewöhne bestimmte Aufgaben im Haushalt, welche für mich selbstverständlich waren, einfach nicht mehr zu machen. Verschafft mir Ruhe und in gewisser Weise auch ein bisschen Gleichgültigkeit. Auf die vielen Kleinigkeiten meiner Partnerin gehe ich kaum noch ein. Ich versuche aber dabei niemals meine Kinder zu vernachlässigen. Die können am wenigsten für die derzeitige Situation.
Soll ich ehrlich sein? Das hört sich so an, als ob die Beziehung nur noch auf dem Papier besteht. So willst Du Dein restliches Leben leben? Kinder bekommen die "kühle" zwischen den Eltern mit, egal wie gut man es zu vertuschen versucht :)
Willst Du wirklich so weiter machen? Das ist doch irgendwann zum scheitern verurteilt. Entweder reden und ZUSAMMEN eine Lösung finden oder: Ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende ;)
 
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Meine Empfehlung: Sprich auch mit deiner Frau über deine jetzige Situation. Ich sehe da noch nichts, was man nicht auch in einem Gespräch klären könnte.
Stelle nicht einfach deine Hausarbeiten ein ohne sich mit ihr abzustimmen. Ihr könnt die Aufgaben verteilen - nur gemeinsam geht es.

Ich versuche Sachen mit meiner Frau nicht lange auf die Bank zu schieben - lieber mal ein paar "Kleinigkeiten" bereden als nachher eine Endlosliste vor sich her schleppen.

Beruflich -> nur du weißt was am Arsch der Welt möglich ist - als Software-Entwickler lässt sich aber sich immer eine Position mit Home-Office Anteil finden.
 
@henso

Das hatte ich überlesen:

Auf keinen Fall willst du bei einem neuen Arbeitgeber anfangen und direkt in Elternzeit gehen. :)
 
Fu Manchu schrieb:
Es geht beim Geld nicht um das Aufwiegen von Freizeit. Es geht meist um das Begleichen von Rechnungen und Krediten. Als Single kann ich sagen "Freizeit vs. Geld" als Familienvater mit Haus und Auto(s) heißt es "Rechnungen und Kredite begleichen oder zurück in die kleine Mietwohnung."

Die meisten Leute kasteien sich nicht für den schnöden Mammon, sondern für das Leben an sich, für die Familie und für ein schönes Dach über den Kopf. Da finde ich, kann man einiges auf sich nehmen. Und Freizeit ist dann am Wochenende da, mit Familie und mit weniger finanziellen Sorgen. Freizeit ist nicht das Lebensziel.



Die 19 Stunden sind nicht Nichts. Sondern sie dienen dem Ziel, sich und der eigenen Familie ein geregeltes Einkommen zu sichern und nicht jeder wohnt in der Nähe seiner Arbeitsstätte.
Hast du Familie? Dein Beitrag klingt nach Single mit wenig Verantwortung. Familienmenschen wie henso und ich sehen die 19 Stunden nicht so pessimistisch, wir freuen uns auf die Wochenende und die Zeiten dazwischen und wissen, wofür wir die Mühen auf uns nehmen.

Und das ist doch der Knackpunkt, man verkauft seine Seele durch Kredit (Haus, Auto & Co.) an die Bank und MUSS um alles aufrecht zu erhalten knechten, egal, was, wie, wo.

Ist es wirklich sinnvoll 19 Stunden kostbarer Zeit zu verschwenden um im dicken Haus zu wohnen? Man lebt nur fürs Haus, Rechnungen bezahlen, damit die Kinder es schön haben, man knechtet sich für ANDERE sozusagen kaputt. Die Kinder haben mehr von den Eltern, die auch während der Woche Zeit für einen haben, als ein Vater der am Wochenende mit dicken Geschenken alles wieder gut machen will ;) weil verlorene Zeit mit den Kinder ist verloren und mit Geldscheinen niemals zu ersetzten.

Jeder definiert sein Leben selbst. Ich persönlich würde MEINE kostbare kurze Lebenszeit hier auf Erden nicht für sinnloses verschwenden. Lieber Mietwohnung und jeden Tag mit den Kids raus bolzen gehen als Haufen Kohle zu scheffeln und dem Kind jeden Monat ein iPhone unters Kopfkissen zu legen für das gute Gewissen was gutes getan zu haben ;)

Ich sehe es selber, wie die Kids aus reichen bzw. gut situierten Familien drauf sind. Nicht alle aber die meisten. Wo die Eltern Asche ohne Ende machen aber für Kinder bleibt dann nur noch 4 Stunden am Wochenende schick essen gehen. Und das alles unter dem Deckmantel: "Das tue ich alles nur für Euch" lach diese Kindern haben fast keinen Bezug zu den Eltern und sind verkommen. Mit 18 sofort neuer GTI, jedes Jahr die neusten iPhones, Gucci, Prada, Rolex & Co. Zucker im Po, bis er rausquillt. Und das was die aus dem eigen Elternhaus erfahren geben die dann später weiter an Ihre Kidds. Zeit & Liebe für die Nächsten? Fehlanzeige, kann man sich doch alles mit ein paar lila Scheinen erkaufen g
 
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Die Welt ist nicht schwarz und nicht weiß.

Zwischen abgefuckter Mietbunker und 24/7 arbeiten, um die Luxusvilla zu finanzieren, bewegen wir uns hoffentlich alle. :)


Je nach Lebensphase ist pendeln mal mehr, mal weniger lästig. Und mal mehr, mal weniger notwendig. Das lässt sich nicht verallgemeinern.
 
NeoHazard schrieb:
weil verlorene Zeit mit den Kinder ist verloren und mit Geldscheinen niemals zu ersetzten.
Mein Vater hat daran ziemlich zu knabbern jetzt im Alter. Insbesondere, wenn noch ein bisschen Spielraum bestanden hätte (kleineres Haus, kleineres Auto, etc.) kann es sein, dass man diese Entscheidungen dann mal anzweifelt. Aber da gibt es keine Regel, das muss man selbst bewerten.

NeoHazard schrieb:
Und das ist doch der Knackpunkt, man verkauft seine Seele durch Kredit (Haus, Auto & Co.) an die Bank und MUSS um alles aufrecht zu erhalten knechten, egal, was, wie, wo.
Unsere Entscheidung war, lieber auf die große Nummer (Mein Haus, mein Auto, mein Boot) zu verzichten, dafür aber wesentlich sorgenfreier zu leben. Ich komme mit Verpflichtungen in Sinne von Schuld gar nicht gut klar. Das fängt schon damit an, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn der Nachbar die gemeinsamen Mülltonnen etwas häufiger rausstellt, weil er halt etwas früher aus dem Haus geht. Kredite, die mein Leben und meine Entscheidungsfreiheit maßgeblich beeinflussen würden, wären eine immense Bürde für mich.
Hat alles Vor- und Nachteile.
 
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NeoHazard schrieb:
Und das ist doch der Knackpunkt, man verkauft seine Seele durch Kredit (Haus, Auto & Co.) an die Bank und MUSS um alles aufrecht zu erhalten knechten, egal, was, wie, wo.

Ist es wirklich sinnvoll 19 Stunden kostbarer Zeit zu verschwenden um im dicken Haus zu wohnen? ...

Junge, bleib mal auf dem Teppich, du pendelst vom einem Extrem zum anderen, alle deine Beispiel sind völlig überzogen und stereotyp.
Es sind am Tag erst mal keine 19 Stunden, sondern in meinem Fall 10-12 inkl. Reisezeiten (und die habe ich nicht jeden Tag). Deine 19 Stunden sind ein Extremwert.
Und es ist auch kein dickes Haus, sondern ein normales Einfamilienhaus (100-120qm) am Stadtrand. Warum gehst du immer vom Extremen aus?

Und ich sehe die Arbeit für die Familie auch nicht als knechten an, sondern als meine normale Tätigkeit. Was sollen wir alle denn sonst machen? Wer sollte Steuern zahlen, Häuser bauen, Autos kaufen, einkaufen? Ich lebe tatsächlich sehr gerne so, weil es tatsächlich ein angenehmes Leben ist. Schaue ich mir 90% der restlichen Menschheit an, dann bin ich doch in einer sehr glücklichen Position.

Von knechten kann ich sprechen, wenn ich in Afrika die Minenarbeiter sehe oder in Asien die Leute in den Fabriken.

Meine Seele habe ich auch nicht der Bank verkauft, sondern meinen Kindern ;)

calippo schrieb:
... Kredite, die mein Leben und meine Entscheidungsfreiheit maßgeblich beeinflussen würden, wären eine immense Bürde für mich...

Ich sehe meine Kredite tatsächlich als Freiheit an. Ich kann mir heute leisten, was ich sonst nicht könnte und zahle dafür in der Zukunft. Natürlich sollte das planvoll von statten gehen und die Raten sollten zahlbar sein. In meinem Fall ist die Annuität (Zinsen+Tilgung) genau so hoch wie die Kaltmiete zuvor, nur habe ich jetzt das eigene Häuschen (eigentlich eine Wohnung) und in einigen Jahren ist es abgezahlt. So gesehen gewinne ich durch den Kredit meine Freiheit.

Man muss das wirklich individuell sehen.
 
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NeoHazard schrieb:
Ich würde mir die Frage stellen, ob die Partnerin/Frau eigentlich die richtige ist. Eigentlich zieht man an einem Strang, aber Deine Frau lässt Dich buckeln und schriebt Dir vor, was Du zu tun hast.

Erst würde ich an der Beziehung arbeiten bevor man sich überhaupt Sorgen um andere Dinge macht.

Ist nur ein Tipp, weil wenn die Beziehung kaka ist, dann wird der Rest NIEMALS besser werden/laufen, wenn man die Beziehung nicht in den Griff bekommt.

Da sind wir wieder beim Thema 😉
Wenn schon ein Kind da und Mann verheiratet ist, kommt er da nur sehr schwer aus dem Schlamassel wieder raus. Es wird aber wohl immer finanziell schmerzen, sollte es zu einer Scheidung/ Trennung kommen und er dann für den Unterhalt, etc. gerade stehen muss.
 
Aus diesem Grund solle man(n) immer vorher nachdenken bevor man den Lörres irgendwo pur reinsteckt lach
 
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