Dezember14
Newbie
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- Dez. 2014
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Hallo zusammen,
ich brauche leider Rat, da in meinem Bekanntenkreis leider keiner die entsprechende Erfahrung in der IT-Branche hat, um mir weiterhelfen zu können.
Ich habe nach dem Abitur mein Studium als Wirtschaftsingenieur (Maschinenbau, dann später Mechatronik-Vertiefung) begonnen. Habe mich bei Projekten im Studium technisch sehr profilieren können, da ich stets der einzige war, der einigermaßen etwas programmieren konnte. Dadurch wurde dann auch der Mechatronik-Lehrstuhl meiner Uni auf mich aufmerksam, hat mich für Praktika an Firmen empfohlen, mir eine informatiklastige Bachelorarbeit angeboten etc.
Anscheinend gibt es recht wenige Maschinenbauer, die Spaß am Programmieren haben. Bei mir ist das hingegen sehr der Fall, sodass ich nun neben dem Master in WiIng(Mechatronik/Robotik) auch einen Wirtschaftsinformatik-Bachelor begonnen habe, um hier auch ein akademisches Niveau zu erreichen und zu beweisen. Alle drei Abschlüsse (BA WiIng, BA WiInf, MA WiIng) werden in ca. einem Jahr fertig sein, sodass ich dann insgesamt 11 oder mit ein wenig Pech 12 Semester an der Uni verbracht habe. Denke das zeitmäßig für drei Abschlüsse in Ordnung. Bin dann frisch 25 Jahre alt.
Um mir mein Studium finanzieren zu können, habe ich zunächst als Werkstudent gearbeitet. Da ich aber bei der unfassbar monotonen und anspruchslosen Arbeit nach einem Jahr vor jedem neuen Arbeitstag Bauchschmerzen bekommen habe, habe ich dort gekündigt und angefangen mich als Freelancer für Webprojekte durchzuschlagen. Das klappt soweit auch sehr gut. Hätte sicherlich 60-70 Stunden die Woche zu tun, wenn ich nicht aufgrund meines Studiums sehr viele Aufträge ablehnen müsste.
Mir macht die Webentwicklung auch sehr große Freude. Zudem scheine ich ein gutes Auge für Ästhetik zu haben, da meine Kunden vor allem aufgrund der Designs auf mich zukommen und stets sehr begeistert von den Resultaten sind. Außerdem finde ich es sehr beeindruckend, was mit einfachsten Mitteln unter Einsatz von HTML/CSS/JS/PHP und einer Datenbank realisiert werden kann. Auch die App-Programmierung unter iOS reizt mich sehr, allerdings bin ich hier noch in der Spiel-Phase. Daneben finde ich Themen wie SEO, SEM, UX etc. auch sehr spannend und beschäftige mich auch in meiner Freizeit sehr gerne damit.
Am liebsten würde ich deshalb nach dem Studium auch auf dieser Schiene bleiben. Allerdings gibt es da zwei große Probleme:
Das Geld & die Zukunftsperspektiven.
Bei meiner Qualifikation würde ich soweit ich das von Lehrstuhlmitarbeitern und Bekannten gehört habe, in etwa 45.000 bis 50.000€ beim Einstieg verdienen. Nach einigen Jahren sollten dann 70.000 bis 80.000 im Angestelltenverhältnis möglich sein. Das alles dann bei irgendeinem Konzern (Siemens, BMW, Kuka). Allerdings reizt mich das eigentlich so gar nicht, weil ich mit den Konzernstrukturen sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe und eher ein "Macher" bin. Gerne verdiene ich für diese "Freiheit" dann auch etwas weniger, allerdings nicht so krass wie beim Webdesign. Da sind meiner Erfahrung nach als Angestellter maximal 38.000€ drin mit einigen Jahren Berufserfahrung...
Die einzige Möglichkeit wäre also evtl. selbst eine Webagentur zu gründen. Damit habe ich prinzipiell auch überhaupt kein Problem. Allerdings habe ich Befürchtung, dass ich selbst mit viel höherem Arbeitseinsatz und viel mehr Risiko als Selbstständiger im Webdesign immer noch deutlich weniger verdienen würde, als wenn ich als Ingenieur/technischer BWLer arbeite. Und das ist für mich persönlich eine recht frustrierende Zukunft. Jetzt ist das vielleicht noch okay, aber ich denke spätestens wenn die Familienplanung beginnt, würde ich mich dafür verfluchen, nicht einen anderen Weg eingeschlagen zu haben.
Denkt ihr die Webentwicklung (nicht nur Websites, auch vor allem Applikationen) ist ein Betätigungsfeld zweiter Wahl? Wäre meine Ausbildung hieran "verschwendet"? Ist es auch (realistisch) möglich mit einer eigenen Webagentur vergleichbare Gewinne zu erzielen, wie es bei einer typischen Konzern-Karriere als Vertriebler, Projektmanager etc. möglich wäre?
Zudem meine Frage ob man in der IT-Branche mit Ü30 bereits wirklich zum alten Eisen gehört und die Jobchancen rapide sinken? Auch das wäre als Ingenieur wohl nicht ganz so krass.
Vielen Dank für eure Zeit!
ich brauche leider Rat, da in meinem Bekanntenkreis leider keiner die entsprechende Erfahrung in der IT-Branche hat, um mir weiterhelfen zu können.
Ich habe nach dem Abitur mein Studium als Wirtschaftsingenieur (Maschinenbau, dann später Mechatronik-Vertiefung) begonnen. Habe mich bei Projekten im Studium technisch sehr profilieren können, da ich stets der einzige war, der einigermaßen etwas programmieren konnte. Dadurch wurde dann auch der Mechatronik-Lehrstuhl meiner Uni auf mich aufmerksam, hat mich für Praktika an Firmen empfohlen, mir eine informatiklastige Bachelorarbeit angeboten etc.
Anscheinend gibt es recht wenige Maschinenbauer, die Spaß am Programmieren haben. Bei mir ist das hingegen sehr der Fall, sodass ich nun neben dem Master in WiIng(Mechatronik/Robotik) auch einen Wirtschaftsinformatik-Bachelor begonnen habe, um hier auch ein akademisches Niveau zu erreichen und zu beweisen. Alle drei Abschlüsse (BA WiIng, BA WiInf, MA WiIng) werden in ca. einem Jahr fertig sein, sodass ich dann insgesamt 11 oder mit ein wenig Pech 12 Semester an der Uni verbracht habe. Denke das zeitmäßig für drei Abschlüsse in Ordnung. Bin dann frisch 25 Jahre alt.
Um mir mein Studium finanzieren zu können, habe ich zunächst als Werkstudent gearbeitet. Da ich aber bei der unfassbar monotonen und anspruchslosen Arbeit nach einem Jahr vor jedem neuen Arbeitstag Bauchschmerzen bekommen habe, habe ich dort gekündigt und angefangen mich als Freelancer für Webprojekte durchzuschlagen. Das klappt soweit auch sehr gut. Hätte sicherlich 60-70 Stunden die Woche zu tun, wenn ich nicht aufgrund meines Studiums sehr viele Aufträge ablehnen müsste.
Mir macht die Webentwicklung auch sehr große Freude. Zudem scheine ich ein gutes Auge für Ästhetik zu haben, da meine Kunden vor allem aufgrund der Designs auf mich zukommen und stets sehr begeistert von den Resultaten sind. Außerdem finde ich es sehr beeindruckend, was mit einfachsten Mitteln unter Einsatz von HTML/CSS/JS/PHP und einer Datenbank realisiert werden kann. Auch die App-Programmierung unter iOS reizt mich sehr, allerdings bin ich hier noch in der Spiel-Phase. Daneben finde ich Themen wie SEO, SEM, UX etc. auch sehr spannend und beschäftige mich auch in meiner Freizeit sehr gerne damit.
Am liebsten würde ich deshalb nach dem Studium auch auf dieser Schiene bleiben. Allerdings gibt es da zwei große Probleme:
Das Geld & die Zukunftsperspektiven.
Bei meiner Qualifikation würde ich soweit ich das von Lehrstuhlmitarbeitern und Bekannten gehört habe, in etwa 45.000 bis 50.000€ beim Einstieg verdienen. Nach einigen Jahren sollten dann 70.000 bis 80.000 im Angestelltenverhältnis möglich sein. Das alles dann bei irgendeinem Konzern (Siemens, BMW, Kuka). Allerdings reizt mich das eigentlich so gar nicht, weil ich mit den Konzernstrukturen sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe und eher ein "Macher" bin. Gerne verdiene ich für diese "Freiheit" dann auch etwas weniger, allerdings nicht so krass wie beim Webdesign. Da sind meiner Erfahrung nach als Angestellter maximal 38.000€ drin mit einigen Jahren Berufserfahrung...
Die einzige Möglichkeit wäre also evtl. selbst eine Webagentur zu gründen. Damit habe ich prinzipiell auch überhaupt kein Problem. Allerdings habe ich Befürchtung, dass ich selbst mit viel höherem Arbeitseinsatz und viel mehr Risiko als Selbstständiger im Webdesign immer noch deutlich weniger verdienen würde, als wenn ich als Ingenieur/technischer BWLer arbeite. Und das ist für mich persönlich eine recht frustrierende Zukunft. Jetzt ist das vielleicht noch okay, aber ich denke spätestens wenn die Familienplanung beginnt, würde ich mich dafür verfluchen, nicht einen anderen Weg eingeschlagen zu haben.
Denkt ihr die Webentwicklung (nicht nur Websites, auch vor allem Applikationen) ist ein Betätigungsfeld zweiter Wahl? Wäre meine Ausbildung hieran "verschwendet"? Ist es auch (realistisch) möglich mit einer eigenen Webagentur vergleichbare Gewinne zu erzielen, wie es bei einer typischen Konzern-Karriere als Vertriebler, Projektmanager etc. möglich wäre?
Zudem meine Frage ob man in der IT-Branche mit Ü30 bereits wirklich zum alten Eisen gehört und die Jobchancen rapide sinken? Auch das wäre als Ingenieur wohl nicht ganz so krass.
Vielen Dank für eure Zeit!