Techflaws.org schrieb:
ob das Ganze wirklich so beknackt ist: wenn man die IP nicht kennt, kann man nur noch einen Portscan über den kompletten Adressraum machen
Wie stellst du dir das sonst vor?!? Genau dafür gibt es ja letztendlich das Handbuch und die Standard-IP nach Reset. Dass du den Reset nicht durchführen kannst, ist davon ja unabhängig. Evtl. mal einen anderen PC verwenden, ein anderes RS232-Kabel oder eben doch mal einen USB-RS232-Adapter verwenden. Auch die COM-Konfiguration muss natürlich stimmen. Sobald der Reset erfolgreich war, kannst du den Logger über die Standard-IP erreichen.
Ohne Reset, musst du eben suchen. Das ist im Prinzip nichts anderes als folgendes fiktives Szenario:
Dir drückt jemand einen Schlüssel für ein Schließfach am Bahnhof in die Hand. Weder nennt er dir die Schranknummer - weil er sie selbst nicht mehr weiß - noch steht sie auf dem Schlüssel drauf. Wie findest du das richtige Fach? Durch scharf hinsehen? Handauflegen? Ein Medium? Oder doch einfach alle durchprobieren? Das Problem dabei ist nur, dass es eben nicht nur 100 Fächer gibt, sondern eine Menge mehr. Allein der RFC1918-Raum, der die privaten IP-Ranges definiert, umfasst knapp 17,8 Millionen Adressen.
Ein normaler Ping bzw. IP-Scanner, der mit Pings arbeitet, hilft dir dabei nur sehr bedingt. Dazu müsstest du jeweils den PC selbst in das zu scannende Subnetz packen, weil das Suchnetz sonst nicht erreichbar wäre. Daher solltest du eine Ebene weiter runter gehen, auf Layer2, Ethernet. Wenn du ein Linux-System zur Hand hast (zB Raspberry PI), kannst du mittels
arp-scan bzw Ethernet-Broadcasts ein Subnetz scannen obwohl der Host selbst
nicht in diesem Subnetz ist.
Code:
raijin@PI:~$ sudo apt-get install arp-scan
raijin@PI:~$ sudo arp-scan -I eth0 192.168.123.0/24
Interface: eth0, datalink type: EN10MB (Ethernet)
Starting arp-scan 1.8.1 with 256 hosts (http://www.nta-monitor.com/tools/arp-scan/)
192.168.123.194 a4:4c:c8:62:3b:c1 (Unknown)
Natürlich kannst du das Subnetz auch aufbohren und zB 192.168.112.0/20 oder von mir aus auch 192.168.0.0/16. Je größer das Subnetz umso länger dauert der Scan. Dabei wird nämlich für jede einzelne IP ein ARP-Request gemacht: "Who has a.b.c.d?". Das sind bei /16 schlanke 65.534. Wenn selbst das noch keinen Erfolg brachte, musst du auch noch die übrigen RFC1918-Bereiche scannen, nämlich diese:
Code:
192.168.0.0/16 --> 65.534 hosts
172.16.0.0/12 --> 1.048.574 hosts
10.0.0.0/8 --> 16.777.214 hosts
Ich empfehle dir jedoch dringendst, bei diesen Scans den PI oder zB einen Laptop/PC mit einem Live-Linux, o.ä. und das Zielgerät separat vom Hauptnetzwerk anzuschließen. Sonst flutest du das gesamte Netzwerk mit Broadcasts, die im worst case eben auch ne ganze Weile dauern können. Daher lieber PI/Laptop und Logger direkt per Kabel verbinden und dann laufen lassen. Prinzipiell kann der Scan ja über Nacht vor sich hin werkeln.
Für Windows gibt es sicherlich auch so einen Arp-Scanner. Kann auch sein, dass einige IP-Scan-Tools ebenfalls einen ARP-Modus haben. Da musst du einfach mal googlen oder eben wie gesagt zur Not ein Live-Linux via USB-Stick starten.