Wie ist der Aufbau und die Funktion von Internet & Telefonie über Kabel-Deutschland?

gido18

Ensign
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Moin moin,
leider habe ich im Netz keine Seite mit einer Erklärung gefunden die ich
dann auch noch verstehen konnte. :lol:

Der bisherige Aufbau im Haus sieht folgendermaßen aus:

Es kommt ein Signal vom Anbieter im Haus an. Dabei sollte es sich um den HÜP handeln.
Oder ausgesprochen, dem Haus-Übergabe-Punkt.

Von dort gehen noch ein paar Meter Kabel zu einem für eine Installation besser geeigneten
Punkt.

Dort angekommen ist das Kabel an einen Verstärker angeschlossen.
Der Verstärker hat einen Eingang und einen Ausgang.

Vom Ausgang geht es zu ziemlich Simpel aufgebauten 4-fach Verteilerdosen. (2 Stück)
1. 4-fach Verteilerdose (A Eingang vom Verstärker / B Abgang zur zweiten Dose / C+D je eine Wohnung)
2. 4-fach Verteilerdose (A Eingang von Dose 1 / B+C+D je eine Wohnung)

- - - - Soweit dann der bisherige Aufbau! - - - -

Nun soll eine der Wohnungen Internet & Telefonie über Kabel bekommen.
Ich habe etwas von einen Rückwegeverstärker gefunden...... und hin und her... und hä?!
Und auch von einer Multimedia-Dose war etwas zu lesen.... die wohl einen weiteren Anschluss
im Vergleich zu den alten Dosen (1x kommend / 1x gehend oder eben 1x TV und 1x Radio) hat.

Vermutlich will der Anbieter am HÜP anschließen. Ansonsten müsste er ja eine Gewähr (o.ä) für
das vorhandene Hausnetz übernehmen.

Wo schließt der Monteur nun was an?
Muss zusätzlich noch ein weiteres Kabel in die betreffende Wohnung gelegt werden?
Modem und Router werden später ja vermutlich dann in der Wohnung stehen.

Kann mir das bitte mal einer umreißen und auch was es für die anderen Wohnungen, die
einfach nur TV schauen wollen, bedeutet? Muss hier auch etwas umgerüstet werden?
Kann der Hausverstärker nach wie vor weiter betrieben werden?
Ich könnte mir denken, dass das eine Kabel von der Wohnung mit dem I-Net dann aus dem
vorhandenen Netz herausgelöst wird und dann direkt irgendwie läuft.... also das ab dem
HÜP dann quasi zwei Wege abzweigen... 1x für den neuen Anschluss und 1x für den bisherigen Rest.

Vielen Dank. :-)

Nachtrag:
https://www.kabeldeutschland.de/psources/media/Aufbauanleitung_Hitron_Plakat_WEB.pdf
Hier findet man nichts von einem Rückwegeverstärker und das könnte in der einen Wohnung
dann doch direkt angeschlossen werden. Alles in allem ziemlich verwirrend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist soweit schon richtig, was du gefunden hast.

Es muss ein rückwegfähiger Verstärker installiert werden und in der Wohnung, welche Internet/Telefon nutzen möchte, wird eine Multimediadose installiert. An diese Dose wird dann am 3. Anschluss das Modem angeschlossen.

Für die anderen Mieter ändert sich nichts.

In aller Regel funktioniert das alles auch ohne Probleme, aber in Ausnahmefällen kann halt auch mal was nicht ganz rund laufen, aber das kann man vorher natürlich schlecht sagen.
 
Hi,

Der Verstärker am Hausübergabepunkt muss gegen ein rückkanalfähiges Modell getauscht werden. Eine TV Dose in der dafür vorgesehenen Wohnung muss gegen eine Multimediadose mit 3 Ausgängen getauscht werden. An diese MM-Dose kommt das Kabelmodem, oder der Kabelrouter, welche nun Internet und Telefonleitungen bereit stellen können- je nachdem, was gebucht wird. Von dieser MM-Dose kann auch normal weiter TV geschaut, bzw. Radio gehört werden.

Separate Kabel müssen nicht verlegt werden. Alle anderen Dosen funktionieren wie vorher.

LG
Aresta
 
das ding wird einfach vor die verteiler gesetzt und der alte verstaerker fliegt raus (falls er nicht geeignet ist). und dann die dose am standort vom modem getauscht.
 
Reglohln schrieb:
Ist soweit schon richtig, was du gefunden hast.

Es muss ein rückwegfähiger Verstärker installiert werden und in der Wohnung, welche Internet/Telefon nutzen möchte, wird eine Multimediadose installiert. An diese Dose wird dann am 3. Anschluss das Modem angeschlossen.

Für die anderen Mieter ändert sich nichts.

In aller Regel funktioniert das alles auch ohne Probleme, aber in Ausnahmefällen kann halt auch mal was nicht ganz rund laufen, aber das kann man vorher natürlich schlecht sagen.


richtig.

so war es auch bei mir.
:D

iAlles in allem ziemlich verwirrend?
was ist verwirrend @gido18 ?
 
Kann der Hauswirt... ich sag mal "ungestraft" dem Austausch des Hausverstärkers wiedersprechen?
So weit ich die Sache verstanden habe gehört alles ab dem HÜP dem "Hausbesitzer" - zumindest
mal nicht dem Kabelanbieter.
 
gido18 schrieb:
Kann der Hauswirt... ich sag mal "ungestraft" dem Austausch des Hausverstärkers wiedersprechen?
So weit ich die Sache verstanden habe gehört alles ab dem HÜP dem "Hausbesitzer" - zumindest
mal nicht dem Kabelanbieter.

können schon, aber er hat ja nichts davon - da auch für den hausbesitzer keinerlei kosten entstehen.
 
Naja, im besten Fall blockt dein jetziger Verstärker den Rückkanal und du hast kein Internet.
 
Ist das zu erwartende neue Verstärker-Modell 1:1 vergleichbar mit dem alten Verstärker?
Also gleiche Leistung und gleicher Leistungsumfang... hat also einen Eingang und einen
Ausgang? Heutzutage darf einen ja nichts mehr wundern... telefoniert das Teil gerne
nach Hause? z.B. kann darüber womöglich auch festgestellt werden was geschaut wird?
Oder anders gefragt, wo liegt so in etwa der Unterschied der Geräte?

Könnten ggf. auch beide Geräte genutzt werden?
 
Zuletzt bearbeitet:
gido18 schrieb:
Kann der Hauswirt... ich sag mal "ungestraft" dem Austausch des Hausverstärkers wiedersprechen?
So weit ich die Sache verstanden habe gehört alles ab dem HÜP dem "Hausbesitzer" - zumindest
mal nicht dem Kabelanbieter.

Wie lazsniper geschrieben hat: können ja, in der Regel wird er es nicht tun, denn so gewinnt das Mietobjekt ja noch mehr an attraktivität, da die Kabelanbieter viel höhere Geschwindigkeiten zum kleineren Preis(und meiner Erfahrung nach auch stabiler) bereitstellen können, als die Telekom & Co. Kosten entstehen ihm ja keine. Hab das jetzt acuh erst alles in meinem neu angemieteten Haus durch: Techniker kommt, installiert verstärker, schließt alle Dosen (oder nach Wunsch nur bestimmte) an, testet am Router alles durch, misst hier und da --> funkt und niemandem (ausser dem Kabelanbieter(in meinem Fall Kabeldeutschland)) entstehen kosten. In meinem Falle musste sogar noch am Verteilerkasten der Straße eine komplette Anlage getauscht werden, da diese nach Frequenzumrüstung noch nicht aktualisiert wurde.
 
gido18 schrieb:
Ist das zu erwartende neue Verstärker-Modell 1:1 vergleichbar mit dem alten Verstärker?
Also gleiche Leistung und gleicher Leistungsumfang... hat also einen Eingang und einen
Ausgang? Heutzutage darf einen ja nichts mehr wundern... telefoniert das Teil gerne
nach Hause? z.B. kann darüber womöglich auch festgestellt werden was geschaut wird?
Oder anders gefragt, wo liegt so in etwa der Unterschied der Geräte?

Könnten ggf. auch beide Geräte genutzt werden?

Es ist ein anderer Verstärker, der auf die Bedürfnisse des Hausnetzes ausgelegt ist und danach funktioniert alles genau so weiter, wie vorher, mit dem Unterschied, dass man jetzt auch Internetdienste darüber nutzen kann.

Der Verstärker erkennt selbstverständlich nicht, was im TV geschaut wird und "telefoniert" auch nicht nach Hause.

Der Unterschied liegt, wie bereits mehrfach mitgeteilt, in der Rückwegtauglichkeit. Der Verstärker verstärkt also auch die Signale, die von einem Kabelmodem ins Netz gesendet werden (also den Upload).

Beide Geräte werden nicht gleichzeitig betrieben. Am HÜP wird nur ein Verstärker installiert.

Was genau sind denn eigentlich deine Bedenken?
 
Der Hauseigentümer kann sich sehr wohl gegen die Installation wehren, ohne eine Multimediagestattung des Eigentümers installiert Kabeldeutschland ohnehin in einem Mietobjekt nichts.

Ob das Objekt etwas gewinnt liegt ja subjektiv im Auge des Betrachters, man kann damit auch Arbeit haben (bei Störungen der Hausverkabelung die Kabeldeutschland ja nicht mehr kostenlos macht bis auf die erste MM-Dose) und kommt halt auf den Eigentümer und die Gesamtsituation an (zB weiterer Rahmenvertrag mit einem Anbieter oder Ähnliches)

Grüsse

Gulp
 
Zuletzt bearbeitet:
*lol* ich stelle gewohnheitsmäßig immer viel mehr Fragen als unbedingt nötig.
Es gibt durchaus noch ältere und eigensinnige Hausbesitzer. Nicht jeder ist neuem
so aufgeschlossen.

Und grundsätzlich kann man Bedenken, dass immer mehr Anbieter (ob von App´s,
Bundestrojaner, Lockerung von Bankgeheimnissen, Google-Glases, Google-Map´s
usw.) in "private" Sphären vordringen nicht abstreiten.

Mir hat mal jemand gesagt: Wer nicht damit rechnet, dass "Einige" "das Machbare"
maximal missbrauchen ist entweder extrem naiv oder einfach nur dämlich.

Wobei ich die wenigen von mir vorgebrachten Beispiele ODER Befürchtungen
nicht zwangsläufig unethisch handeln. Ich sage nur, es wäre möglich.

Von der Warte aus werde ich auch weiterhin so viele Fragen stellen wie mir einfallen.
Auch dämlich Fragen - die es bekanntlich nicht gibt ;-)

Hey, aber habt alle vielen Dank, dass Ihr mir das Thema etwas näher gebracht habt! :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen,
ich kenne nicht den genauen Ablauf und die Richtlinien von Kabel Deutschland, aber da ich selber Techniker im Außendienst von Unitymedia, praktisch dem Hessischen Kabelnetzbetreiber bin kann ich dir vllt weiterhelfen.


Der Übergabepunkt sollte auf jeden Fall getauscht werden wenn er noch keine A Klasse hat, hierfür muss außen drauf ein großes A stehen. Hast du einen ÜP ohne A Klasse ist er gegen Störeinstrahlungen von Wlan, Handynetzen, Babywarner, Funkgongsystemen ect nicht ausreichend abgeschirmt. Die Abschirmung ist zwar erst mit empfindlichen Signalen wie Telefon/Internet wichtig, hat je nach Störstärke aber auch Auswirkungen auf dein TV-Signal.

Anschließend wird dein Verstärker getauscht, wie du schon gelesen hast braucht es einen Verstärker mit Rückkanal um auch Signale aus dem Haus in die Straße zum Provider zu schicken, damit z.B. Internet funktioniert oder Telefonie (läuft über VOIP).

Ich selber würde deinen Aufbau mit den Verteilern etwas umbauen. Du hast wenn ich das richtig verstanden habe 5 abgehende Leitungen, also würde ich einen 6fach Verteiler nutzen. Bei Kabelfernsehsignal bekommen alle Leitungen erst mal das gleiche Signal, also auch deine Dose wird später rückkanaltaugliches Signal anliegen haben.

Das sieht dann in etwa so aus (nach Unitymedia Richtlinien, wie das bei KD gelöst ist weis ich nicht)
WP_20140414_14_35_10_Pro.jpg


Der Techniker von KD wird sicherlich andere Bauteile haben, also andere Verstärker z.B. aber es ist schon mal ein Anhaltspunkt.
Wenn du mal oben rechts schaust, das ist ein sogenannter Erdungswinkel wo alle ankommenden und abgehenden Leitungen drüber geführt werden. Da sind vor den Steckern so kleine Metallteile mit rotem Streifen. Dabei handelt es sich um sogenannte Rückkanalsperren. Die kommen auf jede Leitung wo noch kein Internet geschaltet ist, damit aus den Leitungen (wo teilweise noch alte Dosen ect drin hängen) keine Störsignale im Rückkanalweg den Verstärker in der Straße überlasten. Hierfür hab ich auch ein schönes Bild für dich:

WP_20140414_14_35_32_Pro.jpg

Du siehst hier die Störbelastung welche aus dem Kundenhaus in die Straße übergeben wird. Wir müssen die gezackelte Linie unter der Linie von den 35 dB halten (bei KD vllt anders) um das Netz nicht zu überlasten.

Hier siehst du was passiert wenn alte Dosen / einfach geschirmte Leitungen / Alte Bauteile wie Verteiler, Stecker, Übergabepunkte das Signal stören:
WP_20140416_11_03_46_Pro.jpg
Und damit das nicht passiert werden alle alten Bauteile getauscht, oder die nicht vom Kunden genutzten Leitungen mit den Sperrfiltern für Rückkanal versehen. Da geht dann dein TV Signal ohne Probleme durch, das wird mit Sicherheit durch den Umbau noch besser. Schließlich hat sich bei den Verstärkern einiges getan und die eingebaute Entzerrung welche dafür sorgt das alle Signale bei deinem TV mit der richtigen Signalstärke ankommen lässt sich viel besser einstellen.



Hier hab ich noch ein Foto von einem A Klasse ÜP und der Erdungsschiene an welcher der Techniker auf jeden Fall dran muss:WP_20140429_17_37_12_Pro.jpg


Du siehst unten links die Schiene mit den Gelb/Grünen Kabeln? Da muss dann deine Verstärkeranlage + Übergabepunkt auch dran angeschlossen sein.



Hab nun mangels Kaffee grad den Faden verloren was ich noch schreiben wollte, aber wenn Fragen sind einfach stellen.
 
*lol* - womit dann die Nachfrage beantwortet wäre, was da so verwirrend ist. ;-)

Spaß bei Seite, das ist wirklich super aufschlussreich.

Ach so... ich glaube eine Dose wird auch noch einfach zu einer anderen Dose weiter gereicht.
Also an einem Strang hängen wohl auch zwei Dosen.
Kann das so bleiben oder müsste das auch geändert werden.
 
Als Mieter einer Wohnung einem Mehrparteienhaus der als erster "Internet" über Kabel wollte und bekam:

1. Anschluss bei KD beantragt
2. Techniker hat Rückkanalfähiges Gedöns am Übergabepunkt im Keller installiert (da geht dann halt mal ein paar Minuten im Haus kein TV mehr)
3. Techniker hat für einen der drei Kabelanschlüsse in meiner Wohnung die "Internetfähigkeit" realisiert (über die gruselige Unterverkabelung auf meinem Dachboden)
4. Techniker hat Kabel-Modem an den nun internetfähigen Kabelanschluss installiert. Den Vermieter kostet es nicht, die anderen Mieter haben es nicht bemerkt und auch keine sonstige Verschlechterung zu befürchten (sonst macht man bei KD halt ein Ticket auf)
5. Ich habe den Vermieter (böse, böse) hinterher über den Ausbau informiert, da ich - wie jeder Mieter hier im Hause - den Kabelanschluss ja auch selbst bezahle bzw. der Vertragspatner von KD bin (und nicht mein Vermieter). Anders sieht es aus in Objekten wo der Vermieter der Vertragspartner des Kabelanbieters ist und dies an die Mieter weiterberechnet, dann muss es wohl auch über den Vermieter laufen. Meiner Ansicht nach kann der Vermieter der für ihn kostenlosen Aufrüstung des Kabelanschlusses genauso wenig wiedersprechen (wenn er eh nicht der Vertragspartner ist) wie dem anbohren eines DSL-Splitters in der Wohnung selbst. Wenn er schon eine Sat-Schüssel verbietet kann er mir nicht verbieten über das vorhandene Kabelnetz zu telefonieren und ins Internet zu gehen. Hab ich zumindest noch nicht gehört, soll aber nichts heissen.

Wenn weitere Mieter Internet/Telefon über Kabel nutzen wollen ist die Haustechnik entsprechend bereits vorhanden und es muss ein Techniker nur die "Wunschdose" dafür ausrüsten und das Modem dranpinnen.
 
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