Modding Wie Pin aus Stecker von USB 3.0-Kabel sauber entfernen?

JBG

Lieutenant
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Hallo,

Eine kurze Einleitung, worum es geht: Ich hatte Probleme mit zickigem Verhalten des Systems bei angeschlossenen USB 3.0-Hubs.

Beispiele:

1) System benötigt beim Einschalten Minuten, bis es überhaupt zum Starten von Windows kommt
2) "Ein angeschlossenes USB-Gerät konnte nicht erkannt werden" in Windows 8.1 x64 (neueste Chipsatztreiber installiert)
3) USB 3.0-Speicher läuft nur im USB 2.0-Modus

Zunächst wurden verschiedenste Hubs getestet, dabei konnte man feststellen, dass sie allesamt den gleichen VIA-Chipsatz haben und bis auf ein Detail identisch waren:

Aktive Hubs mit 5 V-Stromanschluss können auch ohne eigenes Netzteil betrieben werden, wenn man es allerdings benötigt, um die angeschlossenen Geräte zu speisen, setzen diese Hubs ihre USB-Eingangsbuchse selber unter Strom, das verletzt den USB-Standard und führt je nach Mainboard zu dem Fehler 3). Die anderen Fehler treten bei mir nicht auf.

Aktive Hubs mit 12 V-Stromanschluss haben, wie es sich gehört, eine "kalte" USB-Eingangsbuchse, dafür treten bei mir hier die Fehler 1) und 2) regelmäßig auf. Ich habe die Vermutung, dass es an den internen Spannungswandlern dieser Hubs liegt, da sie ja 12 V auf 5 V wandeln müssen. Die mitgelieferten 12 V-Netzteile habe ich mit Multimeter geprüft, alles bei 12,00 V (+- 5 %). Zu guter Letzt habe ich ein separates SeaSonic ATX-Netzteil, das 12,01 V (laut Fluke 117) liefert, an die 12 V-Hubs gehängt, hat leider am Fehlerbild nichts verändert.

Mittlerweile bin ich von dem Thema ziemlich angepieselt, v. a. da man nicht "einfach" einen guten Hub kaufen kann, da sie im Inneren alle gleich aufgebaut sind und es eigentlich nur, wie beschrieben, zwei Arten gibt.

Um 5 V-Hubs zu verwenden, die bei mir "am besten" funktionieren, möchte ich sie nun von Hand standardkonform machen, in dem ich die VBus-Pins des USB 3.0-Kabels zwischen PC und Hub trenne ( https://en.wikipedia.org/wiki/USB_3.0#Pinouts ). Da ich vom Steckeraufbau keine Ahnung habe, möchte ich hier nachfragen, wie und mit welchem Werkzeug man das am Besten machen kann - so dass es hinterher wie bei dem angehängten Bild aussieht.

Und ja, die USB 3.0-Verbindung funktioniert dann auch weiterhin, sofern der Hub über eine eigene Stromversorgung verfügt.

Vielen Dank für die Tipps!
 

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Zu dem 5V auf dem Eingangspin: Da wäre zu untersuchen, wie groß der Ausgangswiederstand ist. Spannung an sich ist erstmal nicht schlimm.

Es kann sein, daß es einfach nur ein Pull Up ist.

Zu deinen Problemen mit der Initialisierung. Da sehe ich eher das Motherboard bzw. BIOS in der Pflicht.

Zu deinem PIN Problem: Da würde ich eher entweder die Hub Buche modifizieren, eventuell direkt auf der Platine, oder alternativ das Kabel auftrennen und die Litze durchtrennen. Die Stecker sind ja meistens vergossen.
 
Wäre es nicht einfacher, den einen Pin zu isolieren, z. B. mit Nagellack oder etwas ähnlichem?
 
Ich tippe auch eher auf ein Bios, Mainboard oder Treiber Problem. Denn so etwas ist nicht normal. Würde das am VIA Chip liegen, wären ziemlich viele betroffen und es wäre kein Einzelfall. Das ist aber nicht der Fall.

Zum Pin, alternativ kann man auch den Mantel des Kabels öffnen und die Ader der verursachten Pins durchtrennen. Dann muss man auch nicht am Stecker basteln dabei das Risiko in kauf nehmen den USB Port oder Mainboard zu schrotten.
 
Das ist alles korrekt, nur was soll man machen, wenn man sehr spezielle Anforderungen an eine Plattform und diese bis zum Anschlag ausgebaut hat?

Vorgegeben war:

- S. 1055
- 2 x Thunderbolt 2 (über PCIe 2.0 x4-Zusatzkarte an CPU-Lanes)
- 6 x Intel-PCH-SATA
- 2 x separates SATA (da alle PCIe-Slots belegt sind zwingend über Mainboard)
- 4 x PCIe-Slots, falls möglich ohne PCie-Switch (schlechte Erfahrungen gesammelt)

Da ist dann das ASRock Fatal1ty Z97 Professional rausgekommen, dessen UEFI ist so ziemlich final und was soll man mehr machen als:

- Unterschiedliche USB-Kabel zu den Hubs testen

- Alle USB 3.0-Ports des Mainboards abklappern, mit denen anfangen, die nicht über einen internen Hub im Mainboard angebunden sind

- Im UEFI nach USB "Compatibility"-Einstellungen gucken und Auto/On/Off ausprobieren

- Windows 8.1 vollständig frisch mit dem aktuellsten Setup-Image von Microsoft installieren

Das habe ich alles getan, bevor ich überhaupt auf die Idee gekommen bin, an USB-Ports Spannungen zu messen und an Pins herumzufummeln.

Den Pin kann man übrigens mit einer Nadel aus dem blauen Kunststoffbett heraushebeln, dann wird es allerdings schwer, ihn möglichst nah an der Basis zu trennen ohne, dass er sich verbiegt und sich eventuell mit anderen Pins kurzschließt.

Hätte hier jemand passende Talente/Werkzeuge, um dies zu bewerkstelligen?
 
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Ich würde die Modifikation am Hub direkt machen. An der Eingangsbuchse den entsprechenden Pin trennen, und fertig.

mfg
 
strex schrieb:
Ich tippe auch eher auf ein Bios, Mainboard oder Treiber Problem. Denn so etwas ist nicht normal. Würde das am VIA Chip liegen, wären ziemlich viele betroffen und es wäre kein Einzelfall. Das ist aber nicht der Fall.

Zum Pin, alternativ kann man auch den Mantel des Kabels öffnen und die Ader der verursachten Pins durchtrennen. Dann muss man auch nicht am Stecker basteln dabei das Risiko in kauf nehmen den USB Port oder Mainboard zu schrotten.

Den Mantel des Kabels bei einem USB3.0-Gerät zu öffnen ist keine so gute Idee, insbesondere da es hier ja um Standard-Konformität geht.
USB3.0 erhält seine hohe Geschwindigkeit teilweise aus der guten Schirmung, wer die also aufschneidet, schießt sich damit unter Umständen selbst ins Knie.

Was du versuchen könntest, wäre, von unten her durch den Stecker zu bohren, sodass du quasi die zwei pins erwischst. Da benutzt du einen Bohrer, der minimal breiter ist als ein pin, und wenn du gut zielst, solltest du so beide pins abbekommen. Eventuell kommst du mit einem flachen Seitenschneider in den Stecker rein und kannst die pins damit einfach abknipsen. Eine andere Idee wäre, einen kleinen Schlitzschraubendreher zu benutzten um die pins ganz oft nach oben und unten zu biegen, bis sie abbrechen. Alles nicht sehr schön.
 
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