Wie vertrauenswürdig sind unsere Medien?

Wer sich auf RTL, Pro7 und deren Partnersender verlässt, ist mMn selber schuld. Je nachdem wie komplex eine Nachricht/ein Thema ist, sollte man schon mehrere Quellen betrachten. Je weniger das ganze bebildert ist, umso besser. Meinungen fließen immer mit ein. Da hilft es, sich auch manchmal über die "Arbeitgeber"/Institutionen der befragten/genannten Experten zu informieren und wem diese "Arbeitgeber"/Institutionen nahe stehen, denn zu oft ist der Wunsch der Vater des Gedankens.

Bei vielen Themen fehlt einfach auch das fachliche Wissen/die analytischen Fähigkeiten des Nachrichtenkonsumen oder auch der Redaktion oder des Politikers, der da seine Meinung kund tut. Fehlinterpretation und Informationsasymetrie sind also eher die Regel, als die Ausnahme.

Und mal ehrlich: Information wird nicht aus Nettigkeit verteilt, da es heutzutage eine Ware ist, wie ein Fernseher, eine Jacke, eine Hose und Redaktionen verdienen ihr Geld über die Anzahl der erreichten Konsumenten und die damit verbundenen (Werbe)Einnahmen.

Und mal ganz ehrlich: Wir sind alle nur Menschen und Mensch hört/sieht/liest bevorzugt das, was ihn anspricht/betrifft/beliebt/aufregt und blendet oft den Rest komplett aus. In einer Demokratie bestimmt sich der Kurs über die Mehrheit der Meinung oder den Kompromiss daraus.

Wenn ich das alles im Hinterkopf habe, kann ich mir sehr gut einen Reim auf die objektive und subjektive Qualität einer Nachricht und deren Ist-/Soll-/Kann-Wirkung machen.
Jeder trägt seine Scheuklappen oder hat seinen Gartenzaun, über den nicht hinausgesehen/-gedacht wird. Ich, du, wir alle.

Grüße
 
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Die Kunst ist es zwischen mehreren Quellen eine ordentliche Schnittmenge der "Wahrheit" herauszuerkennen. So schön das Internet mit den vielen Informationskanälen auch ist, ist es gleichzeitig aufreibend das tatsächliche zu erkennen und dann spielt noch das Themengebiet eine Rolle.
Als Beispiel die tatsächliche Zahlen über Subventionen von Atomenergie, die Kosten der Atomenergie befinden sich in einem Tresor und nur die grünen Fanatiker kümmern sich regelmäßig darum "Zahlen" vorzulegen - die aber natürlich als nicht Aussagekräftig abgestempelt werden, Wahrheit ist da allein ein subjektives empfinden. Verhärtete Fronten sind da vorprogrammiert.

Ähnlich geht es bei S21 und anderen Großprojekten zu und wenn wir von Großprojekten sprechen so werden demokratische Prinzipien über Bord gewerfen. Sogar Abgeordneten wird Einblick in Gutachten und Prognosen oder teilweise sogar die Einsicht in die Verträge verweigert. Das war ua. bei der Maut som da wollte z.B. Jörg Tauss als Bundesabgeordneter reinblicken. Und Alexander Bode bzgl. S21 spricht auch das ihm der Einblick in Wirtschaftsgutachten verweigert wird.
Deckeln von Unschönen und Nachteile, die Vorteile möglichst öffentlichkeitswirksam inszenieren - schöne neue Welt. Nein da ist mein Vertrauen in die meinungsbildenden Medien grundlegend sehr skeptisch.
Finanzielle Knappheit muss es nicht immer sein, unseren Öffentlich Rechtlichen geht es prächtig - der Abbau bei der Informationsqualität oder Unabhängigkeit ist aber spürbar.
Alte Tagesschau-Sendungen werden gelöscht, Informationen von Früher sind Gift - unsere neue Bücherverbrennung auf demokratischer Art?
Man macht sich nicht einmal mehr die Mühe die Unabhängigkeit unserer Öffentlich-Rechtlichen und ihre ehemalige Aufgabe vorzutäuschen, man steht dazu das Politik Einfluss auf diese einnimmt und gegen den Rundfunkstaatsvertrag verstößt.
Unserer Vierten Gewalt, den Medien, ist dies nicht von großer Bedeutung.
Wenn so etwas grundlegendes in unserer Demokratie verletzt wird, ohne das die Medien das angehen kann man auch beim großen Rest nicht viel mehr Wahrheit oder Schutz der Demokratie und der Basis erwarten.

Und wenn man das mit der Polizei verfolgt, das Rüsten von Militär, den Sicherheitswahn, die Tendenz "andere sind Schuld und machen uns nur Probleme" (Ausländerthematik) dann wird es mir ehrlich gesagt mulmig wenn man das alles es im großen Rahmen betrachtet.
 
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Einige schreiben hier ja, dass es mehr oder weniger normal oder verständlich wäre, dass Journalisten etwas einseitig berichten.
Ich will es mal so ausdrücken: Dass ersichtlich wird, dass eine Nachricht aus einer persönlichen Sicht geschrieben wurde, dass kann man sich unter Umständen ja sicher noch gefallen lassen.
Aber Jornalisten haben ja auch einen Codex und Vorgaben, an die sie sich eigentlich halten müssen.
Nur tun das ja wirklich wohl die wenigsten. Wenn nämlich Wahrheiten verschleiert oder verheimlicht werden o.ä., dann geht das in meinen Augen und aus dem Blickwinkel des Codex betrachtet einfach zu weit.
Wer die Wahrheit nicht kennt, kann sich auch nur schlecht für reale Zustände und Ziele einsetzen.
Setzt man den Gedankengang fort, so hat man dann im Endeffekt auch keine richtige Demokratie mehr.
 
vorgaben an die sie sich halten müssen..? eher müssten - ich glaub sorum wird n schuh draus.
und wie sagte dieter nuhr so schön, "die wahrheit ist auch nur eine version auf die wir uns geeinigt haben an die wir glauben wollen".
das die medien der verlängerte arm der politik und wirtschaft sind - ich glaub darauf können wir uns alle einigen oder? und ebenfalls darauf, das sie mittlerweile alle mehr danach gehen was quote bringt, als "benachrichtigen zu wollen".
falls die antwort darauf ja lautet, kann sich eigentlich jeder die threadfrage selbst beantworten - oder um es mit einem weiteren zitat zu sagen:
I will not accept what the media says
They are the reason we are being mislead
There are forces above them that feed off our stress, suffering and debt
Canibus - Dead by Design
 
@ KLOk

Na von mir aus "müssten" statt müssen.

Hier ist mal ein kleiner Auszug aus dem Pressekodex:

"Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse."

Ob müssen oder müssten..so wie der Kodex umgesetzt wird, ist das schon extrem traurig und man könnte ihn sich eigentlich auch gleich sparen.
Dann wäre man wenigstens ehrlich und würde zugeben, dass einem eigentlich alles (außer das Ego) scheißegal ist.
 
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das ist ja das perfide daran - sie haben eine nachricht und gestalten sie dann so um, das es schön trächtig ist, oder wie man es am besten gebrauchen kann je nach position, so dass es im gespräch bleibt oder gar nicht erst großartig wahrgenommen wird. an den eigentlichen sachlagen wird selten etwas geändert - aber es wird dann eben gerade das beleuchtet und jenes ausgeblendet, wie man es gerade will.

kleine beispiele gefällig?
das fängt beim wahlkampf an, bishin zu gesetzesänderungen. überleg mal wie die KiPo-"zugangserschwerung" durchgeboxt wurde - quasi in einer nacht- und nebelaktion, und aufgetaucht in den nachrichten, ist es auf den verschiedenen sendern zwischen 2 emotionaleren themen geparkt, damit man es gleich wieder verdrängt - und währenddessen wurden (lustigerweise zu früh) dann direkt in interviews die ersten stimmen laut, das man "dieses prinzip ja auch noch ausweiten könne um anderen bereichen herr zu werden, wie den raubkopierern, oder politischen gruppen die sich kritisch gegenüber derzeitiger politik äussern".

wir sind in dem bereich haarscharf an dem ersten schritt, von der öffentlichkeit durch dieses "feindbild kipo" unterstützten, komplettzensur des internets vorbeigeschrammt.
und das ist nur eines von vielen beispielen. das gibts logischerweise auch in "verharmlosten" varianten -

denk mal an die ölkatastrophe, da hat nach ner woche keine sau mehr drüber berichtet, obwohl über 3 monate lang öl ins karibische meer pumpte.
oder denk mal an die ausschlachtung der amokläufe für politische ziele - wie kaputt unsere gesellschaft sein muss, das es zu so einem vorfall überhaupt erst kommt war nahezu egal - hauptsache man kann die waffengesetze verschärfen, damit die jugendlichen nicht auch noch legal weiter aufrüsten und damit man sich schön "bevölkerung schützen-wollend" in szene setzen kann.

oder oder oder..

wir können im grunde froh darüber sein, das wir noch ein paar institutionen haben, die auf die rechte des einzelnen acht geben, sonst würd das hier mittlerweile vermutlich aussehen wie china 2.0.


juhu, NWO wir kommen - in teilweise kleinen schritten, aber wir kommen. -.-
 
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China 2.0 - Lol, ja.

Wir können wirklich froh sein, dass wir das Internet in der Form überhaupt (noch?) haben.
Ich frag mich dabei nur immer: Wie ist das möglich, dass solche "perfide" Ideen nahezu immer erfolgreich durchgesetzt werden. Das heißt doch: Unsere Demokratie wird nach und nach ausgehölt und "entwaffnet".
Und 90% der Leute nehmen das auch noch einfach so hin.
Woran liegt das? Sind die alle so dumm? Sind sie naiv? Oder sind sie einfach alle zu bequem oder total feige?
Wahrscheinlich von allem etwas.
Ich finde, die meisten Menschen haben zu wenig Charakter und bewegen sich erst, wenn sie die Konsequenzen am eigenen Leib zu spüren bekommen. Und dann ist es meistens sowieso schon zu spät.
Mal sehen, wo das alles noch endet.
China 2.0 ist vielleicht garnicht so weit entfernt. ;)

P.S.: Um konkret beim Thema zu bleiben: Gerade die Medien könnten soviel zum Positiven bewegen, wenn sie sich denn nur an den Kodex halten würden.
 
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Wenn man selbst zu einer kleinen Minderheit gehört, ist es nicht unbedingt clever, zu fragen, ob die große Masse dumm, feige oder sonst irgendwas ist. Eventuell könnte es nämlich sein, dass die eigene Einstellung von der Norm abweicht.
 
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"Eventuell könnte es nämlich sein, dass die eigene Einstellung von der Norm abweicht und das berechtigt. "

Was meinst du damit genau? Wieso "berechtigt"?

Davon abgesehen habe ich mich doch nicht auf den Marktplatz gestellt und meine Frage gestellt.
Sondern in erster Linie stelle ich mir die Frage selbst. Und ich hab sie hier veröffentlicht, weil ich dazu auch mal die Meinung von ein paar anderen hier hören wollte.
Die meisten hier sehen die Angelegenheit ja im Grunde zumindest ähnlich wie ich.
Natürlich gehöre ich mit der "Einstellung" eher einer Minderheit an. Wäre das nicht so, würde ich so ja auch nicht denken. ;)
Würden nämlich mehr Menschen so denken, hätten wir deutlich weniger Probleme und es würde deutlich weniger Handlungsbedarf bestehen.
 
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auch die berichte der medien werden nur von menschen gemacht, die eigene ansichten und betrachtungsweisen haben. daher sind auch ernstgemeinte recherchen durchaus in die eine oder andere richtung "vorbelastet" und in die richtung läuft die recherche und damit das ergebnis.

und wenn man sendungen wie akte betrachtet, da zählt vor allem die sensationsgier. mit journalismus hat das wenig zu tun... ich erinnere nur an den angeblichen koksskandal im reichstaggebäude (oder wo das angeblich war)
 
"auch die berichte der medien werden nur von menschen gemacht,"

Menschen sind sicherlich nicht fehlerfrei. Darum geht es (zumindest mir) ja auch nicht.
Es geht im Grunde darum, dass der von mir schon beschriebene Pressecodex z.T. schwer missachtet wird.
Da können die einzelnen Journalisten vielleicht auch nicht immer so besonders viel für.
Denn wenn sie mal wirklich etwas kritisches zustandebringen, wie z.B. der mehrfach ausgezeichnete Gerhard Wisnewski mit seiner Reportage zu 9/11, dann werden sie ggf sogar gefeuert.
Also irgendwas stimmt da grundsätzlich nicht. Medien sind einfach viel zu oft viel zu unabhängig, und lassen sich offensichtlich von außen auch vorschreiben, was sie berichten dürfen und was nicht.

Mit Journalismus hat das wirklich nicht mehr viel zu tun.

Respekt hab ich dahingegen vor allen Journalisten, die sich aus dieser Bevormundung gelöst und sich vor allem nun über das Internet sozusagen selbstständig gemacht haben. Davon gibt es mittlerweile ja auch schon eine ganze Menge.
 
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Nee. Alle über einen Kamm scheren, will ich auch nicht.
Aber selbst die sogenannten "seriösen Medien" sind nicht unabhängig.
Der Fall, den ich eben geschildert habe, hat z.B. im WDR stattgefunden.

Wenn man es vereinfacht darstellen will, kann man sagen:
Die einen sind Konzernmedien (Private), die anderen Regierungsmedien (Öffentlich-Rechtliche).
 
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Bzgl. der Öffentlich-rechtlichen dürfte auch der Fall Brender nicht ganz unerheblich sein, um zu verstehen, wieviel Einfluss die Regierenden auf die Medien effektiv besitzen. Koch war damals im Fernsehrat dagegen, dass der Vertrag von Nikolaus Brender verlängert wird, weil seine Arbeit der CDU offensichtlich nicht in den Kram passte.

Stattdessen wurde als Nachfolger Peter Frey als Chefredakteur installiert, der genauso CDU-Parteimitglied sein könnte. Von Unbefangenheit oder gar Professionalität kann bei diesem Herrn nicht wirklich die Rede sein, wenn man sich das Sommerinterview mit Oskar Lafontaine anschaut (hier ein Zusammenschnitt) und sowas ist Chefredakteur und SOLLTE eigentlich neutral Bericht erstatten?
 
Bei den ÖR hat die Politik im Senderat viel Einfluß auf die Berichterstattung.
Bei den Privaten sind es die Werbekunden.
Die Einen berichten den machthabenden Parteien nach dem Mund und die Anderen brauchen schreierische Nachrichten für Einschaltquoten und damit Werbeeinnahmen.
Die Wahrheit kann da schon mal störend sein.
Zu den Printmedien gibt es eine recht gute Site: www.bildblog.de
Dortige Aussagen lassen sich auch auf das Fernsehen übertragen.
 
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