Wie wichtig ist das Board fürs overclocking?

smooth el 4a

Lt. Commander
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hola :)

Ich habe mich grad gefragt, wie sehr gute oc-Ergebnisse vom Board abhängen. Nimmt man einen Luftkühler, sollte es doch zwischen den Boards keine so großen Unterschiede geben, oder schafft man da etwa mit ein und der selben cpu auf einem Board 4,7 und auf nem andern nur 4,4?

Klar - wenn man mit extremen Kühlmethoden auf Rekordjagd geht, wird das die Elektronik des Boards sehr belastet und dann braucht man natürlich eines mit hoher Qualität, damit es "stabil" bleibt. Spielt diese "Stabilität" aber auch beim üblichen oc für den Hausgebrauch ne Rolle und was meint man eigentlich genau mit "Stabilität"?

Also, zwei Fragen: einmal zum erzielten Übertaktungsergebnis und eimal zur Stabilität.
 
Eine gewisse Qualität sollte schon da sein.. Der Rest ist von der CPU abhängig und weniger vom Mainboard.
 
Die Hersteller verwenden sehr verschiedene Spannungswandler. Deren Effizienz und Leistung stark verschieden sein kann.

So sind auf OEM Brettern eben immer die z.B. von Intel empfohlenen Spannungswandler vorhanden.
Handelsware wie Asus, MSI, Gigabyte, etc.. haben dagegen oft viel stärkere Wandler.

Eine CPU hat eine TDP. Das ist der Mittelwert der Verlustleistung. Ein aktueller i7 6700K liegt bei 95W. Das heißt das er aber im Maxima schon über 100W liegt da die 95W ja nur der Mittelwert sind.
Macht man nun OC und erhöht dazu die Spannung dann steigt der Verbrauch rapide an. Denn es nehmen Leckströme in der CPU zu und der höhere Takt braucht generell mehr Strom. So kommt man selbst bei moderatem OC schnell an die 150W. Dafür müssen die Spannungswandler erst mal gebaut sein. Wenn diese die 12V vom Netzteil in die 1,xxV umwandeln geht auch hier Energie flöten. Bei 90% Wirkungsgrad bleiben dann immerhin 15W dort hängen was dann schon einen Kühler braucht.

Auch haben die Boards unterschiedliche Leitungswiderstände im PCB. Auch hier geht Energie in Wärme auf und kommt nicht bei der CPU an.

Es ist die richtige Kühlung an der richtigen Stelle wichtig und eine dicke Stromversorgung auf dem Board.

Durch kühlen unter die Raumtemperatur bis hin zu -196°C (LN2) hilft physikalische Effekte im Chip zu verändern. Elektronen im Chip verhalten sich bei hohen Temperaturen anders. Silizium ist ein Halbleiter und leitet bei Hitze besser. Daher werden die Effekte mit der Temperatur schlimmer und irgendwann geht es nimmer. Wenn man dagegen mit LN2 werkelt kann man diese Effekte nahe zu eliminieren. Das schafft halt selbst der größte Luft oder Wasserkühler nicht. Denn hier geht es nie unter die Raumtemperatur. Für die kleine Abkühlung kommen auch oft Chiller zum Einsatz. Damit kommt man so bis -20°C.

Es gab auch bereits versuche mit LHe dabei kommt man so auf -250°C runter und unter Vakuum auch auf de 0K also -273°C. In diesem Bereich beginnt in teilen der CPU die Supraleitung was sich auch entsprechend auswirkt.


Lohnt jedoch für Zuhause nicht. Da schaut man halt wie weit es geht bis die Effekte limitieren. Das hat auch was mit Schwankungen im Halbleiterprozess zu tun. Schon die Position auf dem Wafer kann da viel ausmachen.

Zuletzt haben auch die Chipsätze der Boards Toleranzen und sind somit nie gleich. Auch diese müssen das ja bewältigen. Auch der RAM etc.
 
es kommt sehr stark aufs board an

z.b

hatte früher 2 AMD 1090T

beide brauchten auf den selben Gigabyte Board genau viel Vcore
auf den Asus Board beide wieder gleich viel Vcore allerdings deutlich weniger als beim Gigabyte obwohl beides 990fxa Chipsatz
habe beide 1090t verkauft an freunde und die brauchen wieder andere spannungen um stabil oc zu können

selbe seh ich mit meinen aktuellen Zweit PC

FX8320
der vorbesitzer hatte ein asus m5a99x evo
oc nicht möglich bzw nur mit sehr viel vcore 4 ghz brauchten 1.4 v

hab die cpu jetzt auf nen asus cosshair v formular ( selbe wie mit den 1090t )
und da läuft die cpu mit 4.2 ghz und 1.24000 v

also macht das board schon was aus ( cpu unterschiede gibts hin und wieder natürlich auch )
 
für richtiges OC ist das Board elementar wichtig. Es kommt hier Speziell auf die Spannungswandler an - je mehr Phasen , desto mehr luft nach oben (vcore) denn für hohes OC braucht man viel vcore und viel vcore bedeutet viel Hitze, und sehr oft throttlen die spawas lange vor der CPU - das Limit stellt dort also das board nicht die CPU

um es mal als bsp meines vor Redners zu erleutern ; mein Fx-8320 lief zu erst auf einen günstigen 4/1 Phasen board , mehr als 4,2 Ghz waren hier nicht möglich da die spawas die CPU bremsten ( auch wenn die cpu selbst lange nicht am Temperatur Limit waren)

als ich dann mein sabertooth board mit 8/1 Phasen verbaut habe waren über 5 ghz möglich - das Limit war dann am ende die CPU Temperatur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Durchschnitts-Boards sind für Durchschnitts-CPUs mit Durchschnitts-TDP ausgerüstet. Stärkere CPUs bringen diese Boards schon ans Limit.
Bei OC-Boards geht es weniger ums Stromsparen, deshalb haben die gerne mehr und stärkere Spannungswandler und Glättungskreise (die Spulen und Kondensatoren), mit höheren Verlusten. Dafür bleibt die Spannung auch bei starken Stromschwankungen stabiler, Stignalstörungen geringer.

Man stelle sich vor, 150W bei 1,1V sind 136A. Das ist wie Lichtbogenschweißen. Das bleibt aber nicht konstant, sondern kann in Sekundenbruchteilen auch wieder auf 20W zurückfallen und wieder hochschalten. Dabei dürfen keine Störungen in benachbarte Komponenten einstreuen und die Spannung soll trotzdem auf das zehntel Volt stabil bleiben.
 
Es kommt auf die CPU an. Bei AMD CPUs ist es wichtiger als bei normalen Intel CPUs weil eben die Anforderungen von der CPU, deren Stromverbrauch, deutlich anders ist. Bei AMD CPUs kannst du sehr leicht auf 250W kommen mit Vishera. Das muss das Board erstmal können
Bei Mainstream Intels mit 95W TDP und schlechter Wärmeabfuhr zeigt die Erfahrung: du kannst vielleicht 100MHz weniger haben, aber das wars dann schon.
Da war dann ein Z77 Pro3 (so ziemlich das billigste Ivy Bridge Board) nicht viel schlechter als all die Asus 250€ Dinger: die sind gut fürs Ego aber sonst nix.
Bei LGA2011-3 ist es auch praktisch unwichtig weil alle Boards eine sehr ähnliche Stromversorgung haben, aber da ist das auch normal: die kosten ja alle >200€. Da muss man daran nicht mehr sonderlich sparen.
 
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Candy_Cloud schrieb:
Eine CPU hat eine TDP. Das ist der Mittelwert der Verlustleistung. Ein aktueller i7 6700K liegt bei 95W. Das heißt das er aber im Maxima schon über 100W liegt da die 95W ja nur der Mittelwert sind.

Bitte was? Das ist die maximal mögliche Abwärme. Nicht der Mittelwert :freak:
 
seluce schrieb:
Bitte was? Das ist die maximal mögliche Abwärme. Nicht der Mittelwert :freak:

Da hast du Recht, TDP wird als Maximalwert angenommen und liegt im Regelfall über der maximalen Abwärme um einen gewissen Puffer zu lassen damit man auch Güte Schwankungen bei CPUs mit abfängt.


Zum Thema:

Vergesst nicht die Wichtigkeit eines guten Netzteils,

Selber PC 2 unterschiedliche Netzteile: Einmal kam der Fx8350 auf 4,6 einmal auf 5,0 Ghz. ( Eigener Erfahrungswert )
 
Layla89 schrieb:
es kommt sehr stark aufs board an

OC ist ein klassischer Fall von "nur so stark wie das schwächste Glied". Die richtige Antwort auf die Frage des TE ist daher: Alle Komponenten sind gleich wichtig.

@smooth el 4a:
Das von dir beschriebene Szenario (4,7GHz auf Board1, nur 4,4 GHz auf Board2) ist je nach Board durchaus realistisch. Allerdings muss man sagen dass es in Bezug auf OC so gut wie keine richtig schlechten Z170 Boards gibt, da Z170 Boards ja eigentlich genau dafür gedacht sind.

Bei AMD Brettern sieht das ganz anders aus, da kannst du einen BE auch auf einem Billigboard übertakten, aber wirklich weit wirst du damit nicht kommen.
 
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