eddy11 schrieb:
diese software FINFISHER kostet so um die 400.000 € .
warum ist das so teuer und was kann die alles alles für so viel geld ,was ein virenbaukasten nicht kann ,auch marsmenschen ausspionieren ?
Es gibt mehrere Gründe, warum die Software so teuer ist.
- Es ist Spezialsoftware, für die es nicht viele Abnehmer (16 LKAs, BKA, BND, MAD, Verfassungsschutz, gibt's noch andere potenzielle Kunden?) gibt. Um die Entwicklungskosten wieder reinzuholen und Nachfolgeversionen finanzieren zu können, kostet es dementsprechend.
- Die Entwicklung ist recht teuer, da die Software zertifiziert sein muss. Es muss immer exakt dokumentiert sein, wie sie arbeitet, damit darüber ausspionierte Daten vor Gericht als Beweis zugelassen werden. Das ist ziemlich aufwendig.* Oft wird auch noch ein Gutachter beauftragt, der die Funktionsweise bestätigt.
- Und nicht zuletzt dürfen in so einer Software nur solche Dinge passieren, die nachprüfbar und vor allem wissenschaftlich anerkannt sind.**
* Nehmen wir mal als Beispiel die Erzeugung eines forensischen Duplikats einer Festplatte. Im Grunde ist das nur ein Image einer HDD, aber einfach irgendein Imageerzeuger (zB
Arconis blabla oder unter Linux
dd) benutzen, reicht nicht aus. Es muss gewährleistet sein, dass die Kopie bitweise 1:1 identisch ist (Verwendung von Hashes) und weiterhin dürfen bei der Erzeugung die Originaldaten keinesfalls verändert werden (Verwendung von Write Locker). Sonst ist das Duplikat als Beweisgrundlage wertlos. Die Einhaltung beider Bedingungen müssen vor Gericht nachgewiesen werden.
Können sie das nicht, ist es sogar möglich, dass dem Forensiker eventuell gar nicht mehr vertraut wird und alle von ihm aufgenommen Beweise vor Gericht ungültig werden. Das ist ein großes Problem.
** Wissenschaftlich anerkannt bedeutet hier, dass a) eine eindeutige, logische und nachprüfbare Arbeitsweise verwendet wurde und dass b) dem Richter diese auch klar gemacht werden kann. Versuche mal einem Richter zu erklären, wie du darauf gekommen bist, dass zB ein Bild manipuliert wurde. Da muss man ihm dann die teils sehr komplizierten Algorithmen der Bildanalyse verständlich machen. Wenn der das nicht rafft, sagt er einfach was von nicht nachvollziehbarer Arbeitsweise bzw. es wurde sich was ausgedacht und der Beweis liegt in der Tonne. Auch das ist ein großes Problem, da Richter nicht unbedingt als Zweitstudium Mathematik belegt haben.
Und das sind die Hauptgründe für die Kosten. Sry für die Ausdrucksweise: Die Software ist so gemacht, dass jeder Affe versteht, was da passiert.