Wieviel Länge verliere ich beim Biegen?

JamesFunk

Commodore
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Hi,

ich habe ein etwas seltsame Frage für ein Computerforum, vielleicht kann man mir trotzdem helfen.
Da das Belch für meinen PC ist denke ich, dass der Thread im Bereich Modding am ehesten passt.

Ich konstruiere ab und zu Teile (meist Bleche, Drehteile oder Frästeile). Jetzt bin ich gerade dabei, ein 3mm starkes Blech zu konstruieren, was ich fräsen lassen möchte und abschliessend um 90° "biegen" (wird auch abkanten genannt) lassen möchte.

Ich baue also praktisch einen Winkel.

Mit dem Biegen habe ich aber keine Erfahrungen und benötige etwas Hilfe/Erfahrungswerte.

Wenn ich die komplette Konstruktion hier online stelle, dann wird das zu kompliziert, ich habe das ganze mal in CAD vereinfacht als Winkel dargestellt (bereits gebogen), dessen Schenkel 20mm lang sein sollen und das Material 3mm stark ist.

Tipps wie: "kaufs im Baumarkt" nützen mir nichts, weil das Teil komplizierter ist (sein muss).

Hier das Bild:

biegen.png

Meine Frage:

Wie lang muss das Blech VOR dem Biegen sein, wenn ich hinterher sowohl 20mm in der Horizontalen, als auch in der Vertikalen als Endmaß brauche?

Ich kann kein 50mm langes Blech nehmen, biegen und dann passend ablängen (wegen Absätzen, Bohrungen und Ausschnitten).

Ich gehe davon aus, dass ohne Innenradius abgekantet wird.

a) 40mm, weil das Blech aussen (roter Viertelkreis) getreckt wird und die Innenkantenlänge bleibt.

b) 44,71mm (40mm plus Umfang eines Viertelkreises mit 3mm Radius: 1/4 * 2 * R * PI = 1/4 * 2 * 3 * PI = 1,5 PI = 4,71mm), da die Aussenkantenlänge bleibt.

c) 42,36mm (40mm plus Umfang eines Viertelkreises mit 1,5mm Radius (2,36mm - gleiche Rechnung wie bei b) aber mit anderem Radius), da in der Mitte die "neutrale Achse" verläuft, bei der das Material weder gestreckt, noch gestaucht wird.

Was meint ihr?
 
Hallo.
Du sagtest zwar, dass ein 50er Blech nicht in Frage kommt - aber:
ich würde ein längeres Blech ohne die Bearbeitung mal nehmen und biegen.
Dann messen, wie viel verloren ging.
Die Praxis zeigt eher die Fehler als tagelanges rechnen.

Gruß
Becki
 
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Zuletzt bearbeitet:
Ich bin jetzt zwar ein Spengler, habe aber schon hier und da mal was gebogen., aber du wirst beim Biegen immer zwangsläufig auch auf der Innenseite des Winkel keine Ecke, sonderen einen Viertelkreis haben, da das Material auf dieser Seite sonst gestaucht werden müsste, und das lässt ein Blech beim Biegen nicht mit sich machen.

Edit:
Ah, Dreia hat auch ein Link dazu gepostet
 
hiho

also C. ist richtig! Man rechnet immer nach der "neutralen Faser". Allerdings wirst du mit Innenradius rechnen müssen, denn ohne ist nahezu unmöglich! Dazu Empfiehlt sich im vorraus immer ein Stück abfallblech zu nehmen und mal ein Probekantung zu machen. Am besten schon genauso anzeichen wies später sein soll, denn dann sieht man auch wunderbar ob beide Schenkel gleich sind oder ob man eventuell etwas anders anzeichen muss!

Mfg Toni
 
Dank euch schonmal.

Bei Wikipedia:

L = a' + b' + PI/2 (r + t/2) wäre bei mir:

20mm + 20mm + PI/2 (0+ 3mm/2) = 42,36mm (also c)), wenn a' und b' die Längen VOR dem Biegen sind. Das steht da leider nicht.

Korrektur mit dem k-Faktor funktioniert leider nicht:

Korrekturfaktor k berechnet sich nach folgender Formel

log (r/t) = log (0/3mm) = log 0 und den gibts nicht.

Bei tzinfo kommt das gleiche, wie bei Wikipedia raus:

L = (2 * rm * PI * 90°) / 360°
= 2 * 1/2 r * PI * 1/4
= r * PI * 1/4

Also die gleiche Sache, wie oben.

@ Nicht ich: was hast du denn für einen Erfahrungswert, wie groß der Innenradius wird, wenn ich das an einer 90° Kante abkanten lasse?
 
Hi,
die Frage ist nicht die, wie groß der Radius wird, sondern welchen du gerne hättest. Beim Biegen /Abkanten des Bleches können verschiedene Radiengrößen, durch entsprechende Schwerter erzeugt werden.
Frag doch einfach bei dem Betrieb nach ,der es biegt und lass dir deren K Faktor und mindest Biegeradius des Werkzeuges nennen, damit du es ausrechnen kannst.
Ich würde die Konstruktion gleich mit einem Blech beginnen und nicht alles aus dem vollen Fräsen lassen und dann noch mal eine Biegung hinzuzufügen.
 
@ dorvakesh:

Ich bruache gar keinen fixen Radius, sprich es ist mri egal, wie der Innen/Außen ist. Ich muss nur wissen, wie groß er ist.

Was meinst du hiermit?

"Ich würde die Konstruktion gleich mit einem Blech beginnen und nicht alles aus dem vollen Fräsen lassen und dann noch mal eine Biegung hinzuzufügen."


Klar lasse ich das nicht aus dem vollen fräsen. Bei einem 90° Knick wäre das totale Verschwendung.
 
hiho!


Also bei uns muss man mit etwa einem 1mm Innenradius rechnen! Das wären bei dir dann also 2x 19mm + ein Virtelkreis mit r= 2,5mm(kreismittelpunkt bis zur neutralen Faser)

edit.: ich rede hier natürlich von einer Schwenkbiegemaschine! Da kannst du wenig am Radius verstellen!


Mfg Toni
 
Zuletzt bearbeitet:
ok, dann hab ich dies nur missverstanden.
Dann gibt dem Fertiger einfach einen Radius vor. Ich habe nebenbei das Blech mal kurz mit Inventor erstellt und dort erhälst du z.B., mit dem K Faktor von 0,5 einen Innenradius von 3 mm.
Nimm für die Berechnung die schon gepostete Formel im Link und setz deinen Radius ein.
Du könntest das Blech aber auch einfach konstruieren und keine Abwicklung mit Gesamtlänge angegeben. Sodass der Fertiger freie Wahl hat und du dann einfach das Ergenbis so bekommst wie es von dir im gefalteten Modell mit Maßen vorgegeben wurde. Ist auch eine gängige Praxis.
 
hi

alle berechungen sind schön und gut
jedoch hängt es letzlich von der verwendeten maschine ab
ein wirklich genaues ergebniss erhälst du nur wenn du auf der maschine
die du später benutzt ein musterstück biegst und daran die messungen machst
natürlich unter verwendung des gleichen materials

gruß
 
Das Preoblem bei der Sache ist, dass ich in Betrieb A fräsen lasse und in Betrieb B biegen lasse...
 
JamesFunk schrieb:
Das Preoblem bei der Sache ist, dass ich in Betrieb A fräsen lasse und in Betrieb B biegen lasse...

wo liegt das problem du gehst zu betrieb B und lässt das muster biegen
bzw. fragst die, denn die haben das problem ja auch immer
und wie gesagt es ist bei jeder kantbank anders selbst wenn sie vom selben hersteller ist
hier können dir nur die erfahungswerte der verwender helfen
 
Der Vorschalg war ja oben, anzugeben, wie es fertig ausshen soll und den Rest soll der Fertiger machen.

Ich habe jetzt aber angerufen und mit 1mm Innenradius soll ich rechnen.
Habe die CAD Zecihnung fertig und weggeschickt.
Ich hoffe, dass alles glatt geht, habe auf die Bohrlöcher jetzt verzichtet, falls da beim Biegen doch eine Abweichung kommt.
Die Bohrungne mache ich nach dem Biegen flott selber.

Dank euch!
 
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